
European Championship
Spielberichte Halbfinale und Finale European Championship
Halbfinale
Phil Taylor 11:3 Jelle Klaasen
Phil Taylor stürmte mit einem 11:3 Sieg über Jelle Klaasen ins Finale der European Championship 2009.
Der Titelverteidiger steigerte seinen 109.36 Durchschnitt gegen Gary Anderson im Viertelfinale noch einmal, hatte einen Durchschnitt von 118.14 und warf insgesamt zehn 180er, davon sechs in einer absoluten Hochphase, die ihn neun Legs in Folge gewinnen ließ.
Schon im ersten Leg gelang ihm beinahe ein Neun-Darter, er warf zwei 180er und holte sich das Leg dann in 11 Darts gegen den Wurf. Der Holländer konnte zurückfeuern, weil Taylor vier Darts auf den Leggewinn vergab und glich zum 1:1 aus.
Mit einem 11-Darter gelang Klaasen sogar die 2:1 Führung, aber Taylor dominierte weiter und holte sich die folgenden sechs Legs zum 8:2.
Er schnappte sich noch drei weitere Legs, dann gelang es Klaasen ihn vorübergehend auf zu halten, aber schon im nächsten Leg beendete Taylor nach seiner zehnten 180 das Spiel, wobei Klaasen durchaus Chancen hatte seine 54 Punkte Rest auszumachen, diese aber vergab.
Steve Beaton 11:10 James Wade
Steve Beaton steht nach seinem 11:10 Sieg über James Wade zum ersten Mal seit 1996 wieder in einem Finale. Er konnte James Wade in einem spannenden Match das entscheidende Leg abnehmen und steht jetzt im Finale, wo er auf den Titelverteidiger Phil Taylor treffen wird.
Beaton lag schon mit 10:7 in Führung, als James Wade eine Aufholjagd begann und drei Legs in Folge gewinnen konnte. Beaton konnte dann aber mit zwei Scores über 100 Punkte Wade auf Abstand halten und schaffte es trotz zweier Scores über 140 und 122 Punkte von James Wade, nach denen Wade auf 20 Punkten Rest stand, unter Druck die Doppel 5 zum Sieg zu treffen.
Die ersten beiden Legs des Spiels gingen mit dem Wurf, Beaton warf ein 109er Finish, auf das Wade mit einem 128erFinish auf dem Bullseye antwortete. Wade konnte anschließend noch drei Legs nacheinander gewinnen - ein 10-Dart Leg gegen den Wurf und noch ein Leggewinn gegen den Wurf mit einem 120er Finish verhalfen ihm zu einem 4:1 Vorsprung.
Dann war der weiter in Form spielende Beaton an der Reihe, er holte sich das nächste Leg ebenfalls gegen den Wurf und es gelang ihm noch vor der Pause der 5:5 Ausgleich.
Nach der Pause übernahm Beaton mit einem 50er Checkout die Führung, die er weiter auf 8:6 ausbauen konnte, Wade reagierte mit einem 13-Darter, aber Beaton konnte noch 2 Legs zu gewinnen und damit fehlte ihm nur noch ein Leg zum Sieg. Aber Wade gelang es drei Legs in Folge zu gewinnen und ein entscheidendes Leg wurde notwendig.
Beaton widerstand Wades Druck und steht im Finale.
Finale
Phil Taylor 11:3 Steve Beaton
Phil Taylor setzte sein alle Rekorde brechendes Jahr mit einem 11:3 Sieg beim European Championship in Hoofdorp in den Niederlanden fort. Taylor hat damit bisher dieses Jahr alle Major Titel der PDC holen können und inklusive der 50 000 Pfund für diesen Sieg 600 000 Pfund an Preisgeld allein im Jahr 2009 gewonnen. Beinahe hätte er dieses Finale auch noch mit einem Neun-Darter beendet.
"Ich bin begeistert über diesen Sieg, der wirklich harte Arbeit bedeutete", sagte Taylor, der im Halbfinale das gleiche Resultat gegen Jelle Klaasen erzielt hatte. "Natürlich wäre es toll gewesen, das Ganze mit einem Neun-Darter abzuschließen, aber Steve gab nicht auf, sogar nachdem ich den Neun-Darter verpasst hatte warf er noch eine 180 - so etwas habe ich in meiner Karriere noch nie gesehen - er steht mit dem Rücken zur Wand und wirft noch 180, 100, 180 - das zeigt wirklich Kampfgeist."
Die Nummer 1 der Welt stürmte förmlich zum Sieg, warf dabei sieben Legs in Folge zur 9:1 Führung, zollte aber trotzdem Beaton Respekt, der sich durch seine Leistung einen Platz beim Grand Slam erspielt hat. Beaton zeigte bei seiner Final-Teilnahme nach seinem ersten Turniergewinn seit 8 Jahren bei den Players Championships in Nuland, dass er weiter in guter Form ist.
"Steve hat seinen Siegeswillen wieder gefunden und er glaubt wieder daran, dass er Turniere gewinnen kann - das ist ein ganz anderer Steve Beaton und dabei schaut er auch noch so aus, als würde es ihm Spaß machen und das ist sehr wichtig", meinte Taylor. "Es ist toll, wenn man gegen Leute wie Steve spielen kann, das ist wirklich ein Test der eigenen Fähigkeiten und bringt Dich an Deine Grenzen."
Beaton holte sich die 20 000 Pfund für den Verlierer - eine Belohung für das spannende Halbfinalspiel gegen James Wade und zeigte auch, dass man wieder mit ihm rechnen muss.
"Ich will auch wieder mitmischen", kommentierte Beaton, der nach seiner starken Vorstellung auf Platz 19 des Order of Merit vorstieß. "Ich habe auch ein Plätzchen in der Nähe all derer, die ich schlagen möchte. Ich bin begeistert darüber, wie es diese Woche für mich gelaufen ist - ich habe mich für den Grand Slam qualifiziert und habe auch einen viel besseren Tabellenplatz - ich würde gern wieder unter die Top 16 kommen. Taylors 140er Checkout im fünften Leg war ein Tiefschlag, aber so machen es die Sieger eben und sogar ich muss zu geben, dass es das Turnier so richtig abgerundet hätte, wäre Phil der Neun-Darter im letzten Leg gelungen."
Taylor übernahm schon früh im Spiel die Kontrolle, nachdem Beaton ein Doppel verpasste um sich seinen Wurf zu sichern, und holte sich auch "sein" Leg zur 2:0 Führung. Das dritte Leg konnte sich dann der Spieler aus Warwickshire sichern, konnte damit Taylors Run auf die Titelverteidigung nur kurz unterbrechen, der einen 11-Darter mit zwei 180ern und ein 140er Finish zum 4:1 warf.
Es folgten zwei 13-Darter, nachdem Beaton sein Finish nicht traf, dann erzielte Taylor sehr hohe Scores und holte sich fünf weitere Legs in Folge und lag zur Pause mit 9:1 in Führung.
Beaton konnte nach der Pause reagieren und sich noch zwei Legs holen, aber Taylor ließ sich nicht aufhalten und beendete das Spiel beinahe mit einem Traumfinale: einer 180 ließ er einen Score über 177 Punkte folgen - kratzte dann aber nur an der Außenseite der Doppel 12, während Beaton nach neun Darts auch schon auf 41 Punkten Rest stand. Taylor machte mit seinem nächsten Wurf die 24 Punkte Rest aus und konnte damit seinen Titel erfolgreich verteidigen.
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