Cross besiegt Anderson in einem Weltklasse-Match
Über zwei Sessions verteilt wurde am Samstag die zweite Runde des PDC Masters 2023 ausgetragen. Dabei trafen die acht Sieger aus Runde eins auf die besten acht Spieler der Weltrangliste. Eröffnet wurde der zweite Turniertag von Danny Noppert und Stephen Bunting, ehe das Duell der Ex-Weltmeister zwischen Rob Cross und Gary Anderson folgte. Außerdem trafen in der Nachmittagssession Jonny Clayton und James Wade sowie Luke Humphries und Chris Dobey aufeinander. Gespielt wurde über die Distanz „Best of 19 Legs“.
Noppert holt den Rückstand auf und behält im Decider die Nerven
Das erste Ticket für das morgige Viertelfinale wurde im Duell von Danny Noppert und Stephen Bunting vergeben. Der Letztgenannte startete mit einem 13-Darter, verfehlte im darauffolgenden Leg aber drei Doppelfelder und bestätigte das frühe Break nicht. Noppert spielte an dieser Stelle selbst einen 13-Darter, dem er ein 94er-Checkout über 18, Doppel-18 und Tops folgen ließ. Es war allerdings Bunting, der in nächsten Minuten 96 sowie 68 Punkte löschte und daher eine knappe Führung mit in die erste Pause nahm. Im Anschluss daran baute der weiterhin stark aufspielende Engländer seine Führung durch einen 13-Darter aus, ehe er von vier gegnerischen Fehlern profitierte und ein Break hinterherlegte. Schließlich zog Bunting durch den fünften Leggewinn in Serie sogar bis auf 6:2 davon. Umso wichtiger war es daher aus der Sicht des Niederländers, dass die nächsten beiden Legs mit 16 und 12 Darts auf sein Konto wanderten. Nach der Unterbrechung setzte „The Freeze“ seine Aufholjagd eindrucksvoll fort. Mit 13, 12 sowie 15 Darts gewann Noppert noch drei weitere Legs nacheinander. Den klaren Rückstand hatte er damit in die 7:6-Führung umgewandelt. Erst danach konnte Bunting durch einen eigenen 15-Darter wieder dazwischengehen. Im 15. Leg der Partie scheiterte „The Bullet“ knapp an 132 Restpunkten, seine ersten beiden Darts hatten dabei bereits im Bullseye gesteckt. Im direkten Gegenzug machte Noppert 120 Punkte aus, einige Minuten später folgte ein 112er-Highfinish. In der Zwischenzeit hatte Bunting sein eigenes Anwurfleg verteidigt. Das gelang dem Engländer auch im 18. Leg, durch einen 13-Darter forcierte er das Entscheidungsleg. Dort verpasste Noppert zwar knapp das 170er-Finish, die übrig gebliebenen 25 Zähler stellten in der nächsten Aufnahme aber kein Hindernis dar. So war es am Ende Noppert, der über den knappen 10:9-Sieg jubeln durfte.
Im zweiten Match des Nachmittags bekamen es die beiden ehemaligen Weltmeister Rob Cross und Gary Anderson miteinander zu tun. „Voltage“ legte fulminant los und sicherte sich mit 11, 13 und 12 Darts die ersten drei Legs der Partie. Bei Letzterem hatte Cross dabei mit einem 124er-Highfinish auf dem Bullseye geglänzt. Den beeindruckenden Start setzte Cross mit einem 14-Darter fort. Erst danach kam Anderson zum Zuge. Er beendete einen 12-Darter mit einem 109er-Checkout und erzielte seinen ersten Leggewinn. Nach der Pause stellte Cross den alten Abstand durch einen 14-Darter umgehend wieder her. Anderson genügte kurz darauf ein Wurf weniger, um 501 Punkte auf Null zu bringen. Dem Schotten gelang anschließend per 14-Darter ein Break. Eine wichtige Möglichkeit, um ganz nah an seinen Gegner heranzurücken, nutzte Anderson im neunten Leg jedoch nicht aus. Cross holte sich daher mit einem 81er-Finish das direkte Rebreak, zeigte danach einen starken 11-Darter und lag nach zehn absolvierten Legs deutlich mit 7:3 vorne. Der „Flying Scotsman“ kehrte mit einem 13-Darter zurück auf die Bühne, doch Cross hielt seinen Vorsprung aufrecht und kam dem Sieg durch einen 15-Darter wieder ein Stück näher. Den 12-Darter seines Gegners beantwortete der Weltranglistensechste wenig später mit einem noch besseren 11-Darter, sodass er nur noch ein Leg von der Ziellinie entfernt war. Mit einem 81er-Checkout auf dem Bullseye zeigte Anderson zwar nochmals sein Können, gegen die Klasse des Gegners konnte er aber trotz eigener hervorragender Leistung nichts ausrichten. Mit dem zweiten Matchdart auf der Doppel-10 besiegelte Cross kurz darauf den 10:6-Erfolg. Die gesamte Partie fand auf allerhöchstem Niveau statt. Cross brillierte mit einem Average von mehr als 112 Punkten, im gesamten Match unterliefen ihm nur drei Fehler auf Doppelfelder. Dagegen musste Anderson trotz eines eigenen herausragenden Durchschnitts von 111 Punkten und einer Doppelquote in Höhe von 60 Prozent die Heimreise antreten.
Clayton hat keine Probleme mit Wade – Dobey schafft die Überraschung
Als nächstes bekamen die Zuschauer in Milton Keynes mit Jonny Clayton und James Wade zwei frühere Sieger dieses Wettbewerbs zu sehen. Den besseren Start erlebte zweifellos der Waliser. Mit 15, 14 und 12 Darts sammelte Clayton zügig die ersten drei Legs ein. Auch in den nächsten Minuten nutzte er den schwachen Beginn seines Gegners zu seinen Gunsten. Dank eines 76er-Checkouts produzierte Clayton ein weiteres Break, welches er auf der Doppel-8 bestätigte. Dadurch nahm „The Ferret“ einen 5:0-Vorsprung mit in die Kabine. Direkt nach der Pause leistete sich Clayton drei Fehler auf Doppel, sodass das Warten für Wade ein Ende nahm. Auf der Doppel-20 erzielte der Engländer seinen ersten Leggewinn. Clayton konterte mit einem 13-Darter. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen. Im zehnten Durchgang präsentierte Wade den Zuschauern ein 121er-Checkout auf der Doppel-14. Dennoch befand sich „The Machine“ zur zweiten Pause klar mit 3:7 in Rückstand. Zurück auf der Bühne löschte Clayton zunächst 86 Zähler, ehe er mit einem 15-Darter zum Break den vorletzten Schritt ging. Schon kurze Zeit später versenkte Clayton seinen dritten Matchdart in der Doppel-8, der eindeutige 10:3-Erfolg war damit amtlich.
Zu diesem Zeitpunkt fehlte nur noch die Partie von Luke Humphries und Chris Dobey. Im Auftaktleg ließ sich der Weltranglistenfünfte drei Breakchancen entgehen, sodass er erst danach seinen ersten Leggewinn verbuchte. Im Anschluss daran gelang Humphries per 13-Darter das erste Break des Spiels, Dobey hatte allerdings die sofortige Antwort parat. Dank eines 76er-Checkouts nahm „Hollywood“ schließlich eine knappe Führung mit in die Pause, sein Gegner hatte Augenblicke zuvor zwei eigene Breakdarts ungenutzt gelassen. Nach der Unterbrechung erhöhte Dobey den Vorsprung durch einen 12-Darter, verfehlte im siebten Leg jedoch zwei Doppelfelder und kassierte das sofortige Rebreak. Seine Reaktion konnte sich sehen lassen: mit einen 11- sowie einem 15-Darter entfernte sich Dobey wieder von seinem Konkurrenten. Vollständig abschütteln ließ sich „Cool Hand Luke“ aber nicht, er holte sich Leg Nummer zehn und lag daher nur mit 4:6 hinten. Trotz einiger Schwierigkeiten auf Doppel verteidigte Dobey sein erstes Anwurfleg nach der zweiten Pause. Humphries antwortete mit einem 14-Darter, doch Dobey hielt den Abstand durch einen eigenen 15-Darter weiter aufrecht. Nachdem Humphries den Rückstand einmal mehr reduziert hatte, profitierte er von vier Fehlwürfen seines Gegners. Mit dem an der Stelle errungenen Break verkürzte Humphries auf 7:8. Mit einem 108er-Highfinish machte er wenig später den Ausgleich perfekt. Sogar die Führung für Humphries schien möglich, doch Dobey verhinderte diese mit einem großartigen 160er-Checkout. Das einzige ihm jetzt noch fehlende Leg holte sich Dobey unmittelbar danach mit einem 15-Darter. Unterm Strich setzte er sich also mit 10:8 durch.