Clemens vergibt sieben Matchdarts und scheidet aus
Einen knappen Monat nach dem Abschluss der Darts-Weltmeisterschaft 2022 durch den Triumph von Peter Wright stand mit dem Masters das erste Turnier der neuen Saison auf dem Programm. Bei der zehnten Auflage dieses Wettbewerbs, das vor Zuschauern in Milton Keynes ausgetragen wurde, nahm mit Gabriel Clemens erstmals ein deutscher Dartsprofi teil. Er eröffnete am heutigen Freitag den Wettbewerb gegen Krzysztof Ratajski. Jonny Clayton ging als Titelverteidiger ins Rennen, er griff wie seine Kollegen aus den Top-8 der Weltrangliste allerdings erst morgen ins Turniergeschehen ein. In der heute ausgetragenen ersten Runde kam der Modus „Best of 11 Legs“ zur Anwendung.
Sein kontinuierlicher Aufstieg bis auf Rang 21 der Weltrangliste wurde für Gabriel Clemens mit dem Debüt beim Masters belohnt. Dort legte der Saarländer gegen seinen „Angstgegner“ Krzysztof Ratajski los – alle acht bisherigen Duelle gingen an den Polen. Nachdem die ersten beiden Legs vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen worden waren, versuchte sich Clemens an einem 126er-Finish. Er warf jedoch deutlich am Bullseye vorbei und kassierte das erste Break. In den nächsten Minuten profitierte der „German Giant“ seinerseits von gegnerischen Fehlern. Fünf verpasste Doppelfelder seines polnischen Konkurrenten ermöglichten ihm die 3:2-Führung.
Die beiden darauffolgenden Legs wurden gerecht aufgeteilt, ehe Clemens einen wichtigen Dart zur potenziellen Vorentscheidung deutlich oberhalb der anvisierten Doppel-20 platzierte. Ratajski rettete sich Sekunden später auf der doppelten 10 und sorgte für eine spannende und zugleich auch dramatische Schlussphase. Durch einen 16-Darter legte Clemens vor, er ließ wenige Aufnahmen später allerdings vier Matchdarts ungenutzt. Ratajski rettete sich nach eigenen Schwierigkeiten in den Decider, in welchem er zunächst selbst zwei Matchdarts vergab. Doch Clemens bekam seine Nerven weiterhin nicht in den Griff und setzte drei weitere Matchdarts vorbei. Danach setzte Ratajski der Partie ein Ende, der 6:5-Erfolg brachte den „Polish Eagle“ in die nächste Runde.
Chisnall und Searle lassen ihren Gegnern keine Chance
Danach kam es zum rein englischen Duell zwischen Dave Chisnall und Stephen Bunting. „Chizzy“ überstand im Auftaktleg einen Breakdart gegen sich unbeschadet und sorgte im darauffolgenden Leg selbst mit einem 130er-Highfinish auf der Doppel-5 für Aufsehen. Auf dieser Führung ruhte sich Chisnall nicht aus. Durch einen 14- sowie einen 15-Darter zog er in der Folge weiter davon. Ein 76er-Finish brachte Chisnall dann bereits an den Punkt, an dem ihm nur noch ein Leggewinn zum Weiterkommen fehlte. Wenig später war der Whitewash perfekt. Gleich den ersten Matchdart brachte Chisnall in der Doppel-20 unter, seine Doppelquote lag unterm Strich bei hervorragenden 60 Prozent.
Das verlorene Finale bei der Vorjahresausgabe des Masters hatte den ersten Major-Titel von Mervyn King verhindert. Nun unternahm „The King“ einen neuen Anlauf, wobei er zuerst Ryan Searle aus dem Weg räumen musste. Der Letztgenannte eröffnete die Begegnung mit einem 13-Darter und war wenig später auch für das erste Break verantwortlich. Erst danach erhielt King seinen ersten Versuch auf den äußeren Ring, verfehlte allerdings die gewünschte Doppel-16. Daher ging auch dieses Leg an Searle. Die 4:0-Führung verpasste „Heavy Metal“ jedoch, weil er zweimal an der Doppel-12 vorbeigeworfen hatte. Somit reduzierte King seinen Rückstand auf 1:3. Von diesem Ereignis ließ sich Searle allerdings nicht im Geringsten irritieren, ganz im Gegenteil zeigte er zum Abschluss nochmals sein ganzes Können. Nachdem er den alten Abstand umgehend wiederhergestellt hatte, präsentierte Searle den Zuschauern Checkouts in Höhe von 118 sowie 152 Punkten. Damit gehörte die Partie der Vergangenheit an. Searle gewann locker mit 6:1 und wird morgen der Gegner des Weltranglistenersten Gerwyn Price sein.
Cross und Van den Bergh sind ebenfalls mühelos siegreich
Im Anschluss daran trafen Rob Cross und Brendan Dolan aufeinander. Mit einem 105er-Highfinish sicherte sich Cross frühestmöglich ein Break, gleichzeitig bestrafte er auf diese Weise drei Fehler seines Gegners. „Voltage“ legte mühelos nach, ehe er trotz vier Fehlwürfen auch das dritte Leg einsackte – Dolan waren zuvor drei eigene Patzer unterlaufen. Danach hatte das Warten für den „History Maker“ endlich ein Ende, sein insgesamt neunter Versuch steckte im anvisierten Doppelfeld. Er legte ein 64er-Finish hinterher und lag demzufolge nur noch mit 2:3 in Rückstand. Mit einem 15-Darter verhinderte Cross allerdings den drohenden Rückstand. Nach einigen Unsicherheiten auf den Doppelfeldern legte der Engländer mit einem Treffer der Doppel-1 nach und ging damit den vorletzten Schritt. Wenig später stand der Sieger dieser Partie auch offiziell fest, Cross jagte den fünften Matchdart in die doppelte 4 und durfte sich über den 6:2-Erfolg freuen.
Nach dem frühen Ausscheiden bei der Weltmeisterschaft wollte sich Dimitri Van den Bergh in Milton Keynes zurückmelden. Der Auftaktgegner des Weltranglistenneunten war Ian White. Gleich im allerersten Leg setzte Van den Bergh ein dickes Ausrufezeichen, als er einen 12-Darter mit einem 167er-Checkout beendete. „Diamond“ holte sich zwar das direkte Rebreak, verpasste jedoch eine Gelegenheit, um erfolgreich nachzulegen. Der „Dreammaker“ war mit einem 13-Darter zur Stelle und benötigte im darauffolgenden Leg lediglich einen Wurf mehr, um die 3:1-Führung klarzumachen. Wenige Minuten später verpasste er seinem Konkurrenten den nächsten Nackenschlag, als er 108 Punkte auf Null brachte. Letztendlich kam White in dieser Partie nicht über die Nebenrolle hinaus und fand folglich auch keinen Weg mehr zurück ins Match. Van den Bergh zeigte abschließend Legs von 15 sowie 14 Darts und feierte schlussendlich einen völlig ungefährdeten 6:1-Sieg. Der Average von über 105 Punkten zeugt von einer starken Leistung des Belgiers.
Deutliche Siege auch für Cullen, Whitlock und Humphries
Als Nächstes kämpften Joe Cullen und Daryl Gurney um einen Platz in der zweiten Runde. Den besseren Start in das Duell verbuchte der „Rockstar“, der unter anderem mit einem 13-Darter die ersten beiden Legs für sich entschied. Danach meldete sich auch Gurney erstmals zu Wort. Einem 80er-Checkout ließ der Nordire einen eigenen 13-Darter zum Ausgleich folgen. Cullen holte sich seine Führung mit dem nächsten 13-Darter umgehend wieder zurück und bestätigte das auf diese Art und Weise erzielte Break mit einem 14-Darter. Die Vorentscheidung fiel im darauffolgenden siebten Durchgang. Gurney setzte zwei Pfeile an den entsprechenden Doppelfeldern vorbei und ermöglichte seinem Gegner das Break. Cullen bedankte sich auf der Doppel-8, erwischte genau dieses Feld auch wenige Minuten später und vollendete den deutlichen 6:2-Erfolg.
Im vorletzten Match des Freitagabends waren Dirk van Duijvenbode und Simon Whitlock im Einsatz. Der „Wizard“ legte stark los, sowohl 100 als auch 98 Restpunkte stellten für ihn kein ernsthaftes Problem dar. Mit einem Treffer in der Doppel-16 war van Duijvenbode danach zwar erstmals selbst erfolgreich, ein 80er-Checkout brachte Whitlock allerdings direkt wieder den alten Vorsprung ein. Auch im weiteren Verlauf präsentierte sich der Australier bestens aufgelegt. Mit einem 14-Darter erhöhte er zunächst auf 4:1, ehe er mit einem 127er-Finish auf dem Bullseye glänzte. Kurz darauf löschte der Niederländer seinerseits 112 Zähler. Damit betrieb er aber nur noch Ergebniskosmetik, weil Whitlock kurze Zeit später den dritten Matchdart in der Doppel-20 unterbrachte. Zum 6:2-Sieg verhalf ihm neben dem Average von gut 100 Punkten vor allem die Doppelquote von rund 55 Prozent.
Abschließend fehlte nur noch das Duell zwischen Luke Humphries und Devon Petersen. Im allerersten Leg verfehlte Petersen die Single-20, weswegen er keinen Breakdart erhielt. Stattdessen war es kurz darauf Humphries, der für das erste Break dieser Begegnung sorgte. Dagegen verlor der „African Warrior“ auch das dritte Leg, erst im Anschluss daran meldete er sich per 13-Darter zur Wort. Für die direkte Antwort genügte Humphries sogar noch einen Wurf weniger. Im darauffolgenden sechsten Leg leistete sich Petersen drei vergebene Möglichkeiten, von denen er sich nicht mehr erholen sollte. Die letzte Aktion des Abends war ein 110er-Highfinish von Humphries, mit dem er den klaren 6:1-Erfolg eintütete.