Fünf vergebene Matchdarts: Suljovic unterliegt Aspinall

Über zwei Sessions verteilt wurde am Samstag die zweite Runde des Masters absolviert. Dabei trafen die acht Sieger von gestern Abend auf die besten Acht der Weltrangliste. Zu Gewinnern der ersten Runde gehörte auch Mensur Suljovic, der im dritten Match des Nachmittags gegen Nathan Aspinall ranmusste. Zuvor gab es zwei rein englische Duelle zwischen Rob Cross und Mervyn King sowie zwischen James Wade und Chris Dobey zu sehen. Im vierten und letzten Spiel trafen Dave Chisnall und Daryl Gurney aufeinander. Ausgetragen wurde die Runde der Letzten 16 im Modus „Best of 19 Legs“.

Problemlose Siege für King und Wade

Auch wenn die Ranglistenpositionen einen anderen Eindruck vermittelten, ging Rob Cross eher als Außenseiter in das erste Match der zweiten Runde. Das lag einerseits an den seit einiger Zeit schwachen Resultaten von „Voltage“ und andererseits an der Formstärke seines Gegners Mervyn King. Cross patzte im Auftaktleg gleich fünfmal auf Doppelfelder, kassierte direkt das Break und lief der Musik von Anfang an hinterher. King konnte nämlich mit einem 15-Darter nachlegen und glänzte im Anschluss daran mit Highfinishes von 121 sowie 104 Punkten. Auch das darauffolgende Leg ging in seine Richtung, sodass „The King“ zu diesem Zeitpunkt mit 5:0 in Führung lag.

Erst als sein Gegner nach der Unterbrechung zwei seltene Fehlwürfe eingestreut hatte, konnte Cross sein erstes Erfolgserlebnis einfahren. Davon ließ sich King aber kein Stück beunruhigen, mit Legs von 12 und 13 Würfen setzte er seine starke Vorstellung fort. Begünstigt durch zwei Patzer des Konkurrenten, sicherte sich King sogar noch ein drittes Leg in Serie, ehe Cross mit einem 80er-Finish dazwischenging – der Rückstand war trotz des 2:8 noch immer gewaltig. Da die ersten beiden Legs nach der zweiten Unterbrechung gerecht aufgeteilt worden waren, fehlte King nur noch ein einziges zum Einzug ins Viertelfinale. Da die ersten drei Matchdart zu ungenau gezielt waren, musste sich King noch ein wenig gedulden, der Sieg war ihm aber natürlich nicht mehr zu nehmen. Letzten Endes war es ein 86er-Finish, mit dem King das eindeutige 10:5 vollendete. Erneut konnte er seinen dreistelligen Average bis zum Schluss behalten.

Mit Blick auf die Auslosung war James Wade wohl davon ausgegangen, jetzt gegen Dimitri Van den Bergh anzutreten. Doch Chris Dobey konnte den Favoriten gestern klar bezwingen und hatte sich so das Duell mit dem früheren Masters-Sieger verdient. „The Machine“ eröffnete die Begegnung mit einem starken 12-Darter, auch Dobey verteidigte sein erstes Anwurfleg souverän. Nachdem Wade dann wieder vorgelegt hatte, setzte „Hollywood“ zwei Pfeile an den Doppeln vorbei und konnte das Break gegen sich nicht mehr verhindern. Mit einem 116er-Finish legte Wade erfolgreich nach.

Nach der Pause verpasste er jedoch zwei Chancen, um seine Führung weiter auszubauen. Das machte der Weltranglistensiebte aber schnell vergessen: unter anderem mit zwei 14-Dartern sammelte er drei Legs nacheinander ein. Durch ein Highfinish von 108 Zählern konnte Dobey kurz vor der zweiten Unterbrechung zwar noch Schadensbegrenzung betreiben, der 3:7-Rückstand sprach aber dennoch eine deutliche Sprache. Wade wollte jetzt keine Zeit mehr verlieren, nach einem 11-Darter war er soweit, als dass ihn nur noch ein Leg vom Weiterkommen trennte. Da der erste Matchdart nicht von Erfolg gekrönt gewesen war, gab Wade noch an Leg an seinen Konkurrenten ab, kurze Zeit später machte er es aber besser. Sein dritter Matchdart steckte in seiner favorisierten Doppel-10 und besiegelte den klaren 10:4-Erfolg.

Eine mäßige Leistung genügte Mensur Suljovic gestern Abend, um sich gegen Ian White durchzusetzen. Gegen Nathan Aspinall war aufseiten des Österreichers nun eine Leistungssteigerung notwendig. Suljovic startete hervorragend, mit Checkouts von 117 sowie 84 Punkten erarbeitete er sich schnell einen 2:0-Vorsprung. Danach unterliefen ihm jedoch fünf Fehlwürfe auf der Doppel-4, mit denen er seinen Gegner ins Spiel brachte. „The Asp“ ließ diesem Break einen 15-Darter folgen und hatte dementsprechend Parität hergestellt. Rechtzeitig vor der Unterbrechung setzte Suljovic ein echtes Ausrufezeichen, dank eines 156er-Highfinishes nahm er einen 3:2-Vorsprung mit in die Kabine.

In den nächsten Minuten konzentrierten sich beide Profis erfolgreich auf die eigenen Anwurflegs. Besonders hervorzuheben war ein 115er-Finish des Engländers im achten Leg, mit dem er ein drohendes Break verhinderte. „The Gentle“ legte wiederum vor, doch Aspinall antwortete mit einem 103er-Checkout und stellte den ausgeglichenen Zwischenstand von 5:5 her. Suljovic kam mit einem 13-Darter zurück auf die Bühne, Aspinall antwortete erneut umgehend mit einem eigenen 14-Darter. Nachdem der Wiener dann wie zuvor auch vorgelegt hatte, setzte er zwei enorm wichtige Breakchancen in den Sand. Einige Minuten später machte es Suljovic dann deutlich besser: beim Stand von 8:7 beobachtete er, wie Aspinall knapp an 130 Restpunkten scheiterte. Suljovic blieb selbst auf der Doppel-20 fehlerfrei und ging damit den vorletzten Schritt, wenig später vergab er jedoch zwei Matchdarts. Aspinall hielt sich dadurch im Wettbewerb, entschied auch das darauffolgende 18. Leg für sich und erzwang daher das Entscheidungsleg. Dort sah es für Suljovic eigentlich sehr gut aus, erneut spielten ihm jedoch seine Nerven einen Streich: drei weitere Matchdarts landeten neben den anvisierten Feldern. Aspinall ließ sich die Gelegenheit nicht mehr entgehen, versenkte seinen Pfeil in der Doppel-10 und gewann letztlich doch noch mit 10:9.

Ständiges Auf und Ab zwischen Chisnall und Gurney

Im letzten Match der Nachmittagssession kam es zum Aufeinandertreffen von Dave Chisnall und Daryl Gurney. Den besseren Beginn konnte „Chizzy“ zweifellos für sich reklamieren, binnen weniger Minuten erarbeitete er sich eine 3:0-Führung. Auf der anderen Seite kam Gurney nur schleppend in die Partie hinein, diese Eingewöhnungszeit schien jetzt aber vorbei zu sein. Der Nordire erzielte seinen ersten Leggewinn mit einem 13-Darter und ließ diesem ein sehenswertes 146er-Finish folgen. Nach der Unterbrechung gelang Gurney der dritte Leggewinn nacheinander und folglich auch der 3:3-Ausgleich. Dieser Serie setzte Chisnall kurze Zeit später ein Ende, zudem legte er wiederum mit einem Break nach. Gurney hatte in dieser Situation eine eigene Möglichkeit ausgelassen und ließ im nächsten drei weitere Chancen ungenutzt. Chisnall sicherte sich dadurch mit einem eigenen 76er-Finish sein insgesamt sechstes Leg, danach leistete sich der Engländer jedoch selbst fünf Fehlwürfe. Gurney bestrafte das mit einem 106er-Highfinish und verringerte seinen Rückstand noch vor der zweiten Pause auf 4:6.

Mit einem 14-Darter stellte Chisnall direkt danach den alten Abstand wieder her, doch Gurney kämpfte sich jetzt wieder heran: einem eigenen 14-Darter folgte ein starkes 170er-Finish. Den Ausgleich konnte Chisnall allerdings abwenden, dank eines 13-Darters holte er sich die 8:6-Führung. Nur wenige Momente danach verpasste Chisnall mit neun Versuchen das gewünschte Doppelfeld und somit auch die mögliche Vorentscheidung. Gurney rettete sich in dieser Situation auf der Doppel-1 und hatte schließlich kaum Schwierigkeiten damit, für den 8:8-Ausgleich zu sorgen. Da die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt worden waren, war das alles entscheidende 19. Leg unumgänglich. Dort positionierte sich Gurney bereits bei 24 Restpunkten, doch Chisnall stellte sich mit 74 Rest zuerst vors Oche. Der Weltranglistensechste traf direkt die Triple-14, rutschte dann in die Doppel-7 ab und korrigierte seinen Fehlwurf auf der Doppel-9. Somit entschied Chisnall die Partie mit 10:9 für sich und erreichte das Viertelfinale.

 PDC Masters


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