Michael van Gerwen gewinnt die Masters
Die Masters neigten sich dem Ende entgegen. Am zweiten Tag standen abends die Halbfinals an. Raymond van Barneveld traf dabei auf den Weltmeister Gary Anderson. In der anderen Partie kam es zum Duell der Rivalen, Michael van Gerwen gegen Adrian Lewis. Die beiden Sieger der Spiele trafen sich dann etwas später am Abend erneut auf der Bühne um den Sieger der Masters 2015 und damit den Nachfolger von James Wade zu finden. Die Distanz wurde auf Best of 21 erhöht.
Die Niederländer setzen sich durch
Den Auftakt in die Halbfinals machten Michael van Gerwen und Adrian Lewis. Beide Spieler fanden relativ gut in die Partie. Ihre eigenen Legs konnten sie relativ souverän durchbringen. Sie spielten einfach zu sicher. Es gab nur sehr wenige Breakmöglichkeiten. Als Lewis dann das Tempo ein wenig anzog, tat MVG es ihm gleich. Beim Stand von 4:3 für Michael packte Lewis fünf perfekte Darts aus und holte sich sein Leg. Michael warf im folgenden Leg ebenfalls fünf perfekte Darts und ging wieder in Führung. Dann plötzlich gab es die Breakchance für den Niederländer. Er war nur noch einen Dart vom 9-Darter entfernt, verfehlte aber die Doppel-12. Lewis war da, spielte einen 11-Darter indem er 87 Punkte mit zwei Darts auscheckte und glich erneut aus. Danach ließ „Jackpot“ jedoch nach, womit Michael zu ein paar Breaks kam. Weil der Engländer einfach zu viele Fehler machte und immer wieder die großen Zahlen verfehlte, hatte „Mighty Mike“ am Ende keine großen Probleme mehr. Mit einem 11:6 erreichte der Niederländer das Finale.
Etwas weniger rasant verlief das zweite Halbfinale. Hochklassig war es dennoch. Raymond van Barneveld begann direkt mit einem 120’er Finish zum Break. Er setzte sich auf 3:0 ab, ehe sein Gegner, Gary Anderson, verkürzen konnte. Von da an war es ein echtes Break-Festival. Beide Spieler hatten echte Probleme ihre eigenen Legs durchzubringen. Vor allem Gary Anderson machte immer wieder zu viele Fehler. Keine Vorentscheidung, jedoch zumindest die Andeutung einer Richtung, in die das Match verlaufen sollte, war das neunte Leg. Anderson begann es und hatte sehr viele Chancen es sich zu holen. Doch er vergab sie alle. Obwohl auch Raymond einige Darts auf die Doppel brauchte, gelang dem fünffachen Weltmeister das Break. Danach kam Gary nicht mehr wirklich zurück, während Raymond das Match souverän nach Hause brachte. Er checkte ein weiteres Mal 120 Punkte aus und holte sich mit seinem dritten Matchdart das 11:6.
Michael van Gerwen gelingt Premier League-Revanche
Nachdem sie in den WM-Halbfinals noch scheiterten, konnten sich Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld dieses Mal ins Finale kämpfen. Michael van Gerwen besiegte auf dem Weg dorthin Wes Newton, Dave Chisnall und Adrian Lewis und zeigte dabei sehr starke Leistungen. Doch auch sein Gegner präsentierte sich in toller Verfassung. Raymond bezwang Simon Whitlock, Terry Jenkins und Weltmeister Gary Anderson, allesamt relativ souverän. In der Premier League gab es dieses Finale im Jahr 2014 schon ein Mal, damals siegte Barney.
Michael van Gerwen begann mit sehr guten Scores, jedoch war er ziemlich unsicher auf die Doppel. Dennoch reichte es für ein Break im ersten Leg, welches aber eben durch ein 106’er Finish von Raymond egalisiert wurde. In der Folge brachten beide Spieler ihre eigenen Aufschläge durch. Michael spielte dabei spektakulärer, warf u.a. sechs perfekte Darts und checkte 157 Punkte. Doch Raymond war sehr ruhig und wartete auf seine Möglichkeiten. Nicht viel ausrichten konnte er jedoch gegen ein Break von MVG, welcher 161 Punkte dafür auf null brachte. Der Weltranglistenerste ging wenig später mit 6:4 in Führung. Michael konnte an diesem Tag nur über die Doppelquote geschlagen werden, jedoch wurde er auch dort stärker und stärker, womit van Barneveld in Bedrängnis kam. Der fünffache Weltmeister versuchte zwar mitzuhalten, schaffte es jedoch einfach nicht. Jede Minute wurde Michael besser, warf eine 180 nach der anderen. Er brach sogar den von Dave Chisnall erst heute Nachmittag aufgestellten Masters-Rekord an 180’ern. Am Ende waren es stolze 14 innerhalb von 17 Legs. Zudem spielte er einen 3-Dart-Average von 112,49, womit er auch diesbezüglich einen neuen Masters-Rekord aufstellte. Ein weiteres Mal gelangen ihm noch acht perfekte Darts, für das perfekte Spiel sollte es aber nicht mehr reichen. Am Ende ging der Sieg völlig zurecht an Michael van Gerwen. Mit einem bärenstarken 11:6 sicherte sich „Mighty Mike“ erstmals den Titel bei den Masters.
Tobias Gürtler