Die 10 … größten WM-Überraschungen

10 wichtige Dartmomente Sie verleihen den großen Turnieren ihre Würze: die Underdogs. Spieler, die man sonst über das ganze Jahr nicht sieht, qualifizieren sich für die Weltmeisterschaft und wollen die Besten ärgern. Auch in anderen Sportarten, wie zum Beispiel Fußball, fiebert man oft mit dem Außenseiter mit, so zum Beispiel im DFB-Pokal. Wenn die Sportfreunde Lotte auf Bayer 04 Leverkusen treffen und kämpfen bis zum Umfallen, um die Sensation zu schaffen. Nicht immer gelingt es, aber wenn es mal so ist, dann bleibt einem der Name lange im Gedächtnis. Hier sind sie, Die 10…größten WM-Überraschungen.

10. Jyhan Artut feiert im Hawaii-Style

Es war der 18. Dezember 2009. Jyhan Artut wurde eine große Ehre zu Teil. Der Deutsche durfte mit seiner Partie die Weltmeisterschaft eröffnen und das gegen keinen Geringeren als „Hawaii 501“ Wayne Mardle. Der Publikumsliebling und frühere, vierfache WM-Halbfinalist ging als klarer Favorit in die Partie mit Jyhan, der an diesem Tag zudem noch sein Debüt vor TV-Kameras gab. Die Partie begann auf einem eher mäßigen Niveau. Mardle, noch immer von seiner Mumps-Erkrankung gezeichnet, zeigte nicht seine beste Leistung. Artut auf der anderen Seite wirkte sehr nervös und hatte sehr zittrige Hände. Mardle führte mit 2:1 und schien sich den ersten Satz sichern zu können, doch Artut schlug zurück. Die folgenden beiden Legs gingen an ihn, mit einem 67’er Finish holte er sich tatsächlich den ersten Satz. Nun hatte Jyhan mehr Sicherheit gewonnen. Er bestrafte seinen Gegner für das Auslassen zweier Chancen und holte sich den zweiten Satz ohne Legverlust. Wayne kam überhaupt nicht zurecht. Artut konnte auch im dritten Satz mit 2:0 in Führung gehen und war damit nur noch ein Leg von dem größten Sieg seiner Karriere bis zu diesem Zeitpunkt entfernt. Doch plötzlich kam die Nervosität zurück. Der Deutsche vergab insgesamt neun Matchdarts und Mardle konnte nochmal verkürzen. „Hawaii 501“ war allerdings an diesem Tag einfach nicht in Form und so konnte Artut eine weitere Chance auf Tops tatsächlich zum klaren 3:0-Erfolg nutzen.


Ein Sieg bei dem WM-Debüt, der Traum wurde wahr. Für Jyhan Artut war es ein wunderbarer Moment, mit dem im Vorfeld wohl keiner gerechnet hatte, nicht mal er selbst. Für mehr sollte es bei diesem Turnier aber nicht mehr reichen. In der zweiten Runde unterlag er Robert Thornton mit 1:4. Ein Erfolg gegen den Schotten hätte ihm ein Match gegen Phil Taylor eingebracht, schade. Für eine der größten Überraschungen sorgte er aber trotzdem.

9. Dave Chisnall schlägt den besten aller Zeiten

Die Weltmeisterschaft des Jahres 2012 sollte bei Phil Taylor für Wiedergutmachung sorgen. Nachdem „The Power“ sich den Titel im Vorjahr nicht sichern konnte und seinem Schüler Adrian Lewis beim Sieg zusehen musste, wollte er in diesem Jahr wieder die Trophäe nach Hause holen. Mit einem Erfolg über Haruki Muramatsu holte er einen Pflichtsieg in Runde eins. Sein Gegner sollte dann der Debütant Dave Chisnall sein, der erst Anfang des Jahres zur PDC gewechselt war und in der ersten Runde Mark Dudbridge auseinandergenommen hatte.

Die Partie begann mit einem guten Dave Chisnall, der aber ganz offensichtlich nervös war. Er behielt zwar seine beiden Legs, ebenso wie Taylor, doch wirkte er nicht annähernd so cool wie sein Gegner. Taylor hatte im fünften Leg also die Chance auf Tops um mit einem Break den Satz zu holen. Diese vergab er allerdings und so traf Dave die Doppel-8 zum 1:0. Aber noch war für Phil alles in der Reihe. Wie sagt man so schön? Dave hatte ja auch angefangen. Auch im zweiten Satz gab es keine Breaks. Taylor glich aus, aber er war sehr genervt. Viel zu wenig Souveränität, viel zu viele Fehler. Dave aber verpasste in entscheidenden Situationen die einfachen Felder. Das erste Break schaffte dann Phil zum Start des dritten Satzes. Dies weckte Dave aber erst so richtig auf und sorgte für eine starke Performance und mehr Sicherheit. Er ging wieder in Führung und startete mit einem Break in den vierten Satz. Nachdem der Dart im Doppel steckte blieb er kurz stehen, hielt inne und ein Schalter schien sich umzulegen. Er merkte, es ging was an diesem Tag. Dank eines weiteren Breaks konnte er mit 3:1 in Führung gehen, ein Satz fehlte noch. In diesem legte Dave nochmal eine Schippe drauf und nutzte die Fehler, die Taylor machte. Auf der Doppel-6 beendete Chisnall die Partie und jubelte über den 4:1-Erfolg.


Dave Chisnall warf bei seinem PDC WM-Debüt also den großen Favoriten aus dem Wettbewerb. Taylor vor dem Finale rauszuwerfen gelang vorher nur Wayne Mardle und Mark Webster. Beide flogen in der darauf folgenden Runde raus. So auch Dave, der gegen Andy Hamilton 0:4 verlor. Dennoch reichte die starke Performance zur Ernennung zum besten Newcomer auf dem PDC Awards Dinner.

Tobias Gürtler



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