Uniboffin

Aus dem Testlabor
von Unicorn Darts


Fortschritt der Pilger

Es ist mal wieder Zeit für eine weitere aufregende Folge dieser Reihe, und ich hoffe wirklich, dass diese hier den wissenschaftsgläubigen (und natürlich mit Unicorn ausgestatteten) Pilger dem schwer zu erreichenden Ziel eines Neun-Darters näher bringen wird. Ich hoffe es wirklich, doch man sollte realistisch bleiben. Neben der Tatsache, dass das Leben schon recht langweilig sein muss, damit man eine Abhandlung über die Flugdynamik eines Darts aufregend findet, wird vielen, auch wenn sie sich mit dem Thema gut auskennen, doch eher ein „78er-Neun-Darter“ (also drei Mal hintereinander 26 Punkte) gelingen.

Das bringt mich gleich wieder zum Hauptthema, der fundamentalen Frage in all diesen Blogs, und ich entschuldige mich nicht dafür, dass ich sie erneut stelle. Welchen praktischen Nutzen hat denn die ganze Theorie, über die ich mich so ausschweifend ausgelassen habe? Hat sie in der realen Welt tatsächlich Auswirkungen auf die Ergebnisse?

Natürlich stellt man sich solche Fragen nicht nur im Dartsport - in allen Sportarten tauchen sie auf. Und auch die Antwort fällt immer ähnlich aus. Das Können und die Fähigkeiten, sowie die individuelle mentale Einstellung sind die mit Abstand wichtigsten Faktoren, jedoch können die Technologie der Ausrüstung und das theoretische Wissen den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Wie dieser Unterschied ausfällt, hängt von der jeweiligen Sportart ab. Die Ergebnisse von Jenson Button und Lewis Hamilton in der Formel 1 hängen vermutlich schon überwiegend von den Autos ab, die sie fahren, doch die Resultate, die Roger Federer oder Tiger Woods erzielen, lassen sich wahrscheinlich nicht nur an der Qualität ihrer Schläger festmachen - selbst wenn man davon ausgehen kann, dass die Profis in diesem Bereich schon sehr wählerisch sind, vor allem wenn sie sich Kopf-an-Kopf-Rennen mit Rafael Nadal oder Phil Mickelson liefern.

Ich denke, dass Darts in diesem Zusammenhang mehr Ähnlichkeiten mit Tennis oder Golf als mit Autorennen hat. In einem meiner früheren Blogs kam ich ja zu dem Ergebnis, dass die Differenz in der Genauigkeit zwischen einem aerodynamisch guten und einem schlechten Dartdesign etwa 4 mm ausmacht. Wenn der Standard schlechter ist, kann die Differenz größer ausfallen, doch wenn Euer Lieblingsspieler beim Finale der Weltmeisterschaft das entscheidende Doppel um mehr als 2 cm verpasst, kann er dafür nicht seinen Dart verantwortlich machen.

Darüber hinaus muss man auch sagen, dass ein Dart trotz ausgereiftester Aerodynamik (da verweise ich natürlich auf den Sigma), niemanden sofort in einen Phil Taylor verwandelt. Ich denke, dass sehr viele Spieler äußerst froh wären, wenn sie eine Abweichung von 4 mm gegenüber Phils Treffsicherheit hätten. Es ist tatsächlich so, dass Euch viele Leute, die den wissenschaftlichen Aspekt des Darts als Zeitverschwendung betrachten, bereits im nächsten Atemzug den weisen Rat geben, dass z.B. ovale Flights der „Kite“-Form vorzuziehen wären, Aluminium-Schäfte besser als Nylon-Schäfte sind und ein Torpedo-Barrel besser fliegt als ein gleichmäßig schlanker.

Was wiederum eine ganz entscheidende Frage aufwirft. Wenn man jetzt nicht das teure und zeitintensive Herumprobieren mit den verschiedensten Schaft-, Barrel- und Flight-Kombinationen in Kauf nehmen will, wie kann ein Spieler denn dann herausfinden, welche die beste Kombination für ihn ist? Würde in so einem Punkt theoretisches Wissen denn nicht weiterhelfen?

Für alle eingangs erwähnten treuen und gläubigen Pilger gibt es zwei Möglichkeiten, weiter zu kommen. Die erste wäre, die Lesebrille hervorzukramen, noch einmal alle meine Blogs intensiv zu studieren und dann mit einem Taschenrechner alle wichtigen Dinge wie Gierung und Schwerpunkte und Gierungslänge zu berechnen. Die zweite Möglichkeit wäre, sich noch ein bisschen in Geduld zu üben und auf die aktualisierte Version des Unilab zu warten (die hoffentlich sehr bald funktioniert) und einfach diese zu benutzen. Ich bin mir eigentlich sicher, welche der beiden Möglichkeiten häufiger gewählt wird. Sollte es jedoch auch ein paar besonders enthusiastische Leser geben, die sich für die sehr viel aufwendigere erste Möglichkeit entscheiden, hoffe ich, dass ihre Pilgerreise nicht wie bei Bunyan bis in alle Ewigkeit andauert!



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