Dartspieler im Fokus Februar 2020

Der Spieler im Fokus. In diesem Format blicken wir jeden Monat auf die Spieler, die ein wenig abseits des Mainstream wandeln. Spieler, in denen wir das Potenzial erkennen, mit dem sie eines Tages zu den Top-Akteuren unseres geliebten Sports zählen werden. Einige unserer Ausgewählten konnten unsere Erwartungen bislang sogar übertreffen, einige erfüllten sie, Ryan Searle ist zum Beispiel tatsächlich innerhalb des einen Jahres unter die Top-40 gekommen, andere blieben unter den Erwartungen.

In diesem Monat gucken wir auf einen Spieler, der ein wenig außerhalb des Fokus gerückt ist, obwohl er doch eigentlich viel mehr könnte. Ich persönlich hätte nicht gedacht, ihn in diese Liste mit aufnehmen zu können, da ich ihn zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich schon weit höher erwartet hätte. Ich sah in ihm jemanden, der schon längst das Halbfinale eines Major Turnieres erreicht haben könnte. Doch das tat er bislang nicht. Was nicht ist, kann aber noch werden. Wir blicken auf Josh Payne.

Wer ist Josh?

Diese Frage stellte ich mir zuletzt häufiger. Wer bist du Josh? Bist du der zukünftige Top-10-Spieler? Bist du nur jemand, der unter dem Radar schwimmt? Quo vadis Josh Payne? Payne spielte im Grund von Beginn an PDC-Turniere. Er gehört zu den Spielern, die bei der Development Tour Erfahrungen sammelten und sich darüber in Richtung Profibereich spielten. Schon in seinem ersten Jahr erreichte Josh zwei Mal das Endspiel auf dieser Tour, verlor dort unter anderem gegen Michael Smith. 2013 holte er sich die Tour Card und versuchte über die nächsten Jahre so viele Turniere wie möglich zu spielen. So nahm er auch an der Challenge Tour teil und konnte dort schon im gleichen Jahr sein erstes Turnier gewinnen. Im Endspiel besiegte er dort Rowby-John Rodriguez. Auch auf der European Tour versuchte er sich und qualifizierte sich 2013 erstmals für ein Event. In Gibraltar konnte er gegen Wayne Jones sogar einen Sieg einfahren, unterlag dann dem späteren Halbfinalisten Dave Chisnall. Er entwickelte sich stetig weiter und zeigte 2015 bei den Dutch Darts Masters erneut sein Talent. Er spielte sich über unter anderem Stephen Bunting und Michael Smith bis ins Viertelfinale, wo er allerdings an Justin Pipe scheiterte.

Nur ein Jahr später sollte dann der erste Turniersieg unter dem Banner der PDC folgen. Josh Payne zeigte eine tolle Leistung bei einem Players Championship Event in Barnsley. Er erreichte das Endspiel indem er unter anderem Gerwyn Price, Wes Newton und Mensur Suljovic aus dem Turnier nahm und traf dann auf James Wade. Nach einer starken Leistung gewann Payne mit 6:5. Er durfte dadurch am World Matchplay teilnehmen, wo er allerdings direkt an Robert Thornton scheiterte. Bei seinem WM-Debüt 2017 unterlag er ebenfalls direkt in der ersten Runde gegen Terry Jenkins. Doch auf den kleinen Bühnen zeigte er sich immer wieder stark und auch bei der Junioren-WM sollte er 2017 für Aufsehen sorgen. Er schlug unter anderem den Deutschen Nico Blum und warf mit Corey Cadby den Favoriten aus dem Turnier. Er kam bis ins Endspiel und verlor dort letztlich gegen Dimitri Van den Bergh. Doch es schien, als sollte sein Aufstieg nun so richtig losgehen. Er erreichte auch ein Halbfinale bei einem Players Championship Turnier, ein weiteres gewann er, indem er unter anderem Ian White und im Finale Peter Wright schlug, was die These untermauerte. Im Jahr 2019 erreichte er dann nochmal das Viertelfinale der UK Open, seitdem aber waren seine Leistungen eher durchschnittlich. Zwar nahm er an den vergangenen beiden Auflagen der WM teil und gewann auch jeweils ein Spiel, danach schied er aber beide Male direkt aus.

Prognose

Ich glaube, wir haben noch lange nicht alles von Josh Payne gesehen. Seine Ranglistenposition entspricht nicht seinem Können. Er ließ immer mal wieder aufblitzen, zu was er imstande ist, doch er konnte das noch nicht konstant ans Board bringen. Vergangenes Wochenende spielte er zum Beispiel wieder ein gutes Players Championship Event. Er warf mit Luke Humphries und Gabriel Clemens zwei Spieler raus, die ebenfalls schon Teil dieser Kolumne waren und deren Können bekannt ist. Ausgeschieden ist er danach gegen den in der Einleitung angesprochenen Ryan Searle, der letztlich sogar das Turnier gewinnen sollte. Josh Payne kann richtig gute Darts werfen, und ich bin weiterhin fest davon überzeugt, dass er dies auch in nicht allzu ferner Zukunft konstant bei der PDC hinbekommen wird. Aktuell ist er in der Order of Merit auf Rang 43, und ich bin überzeugt davon, dass er noch die Top-32 erreicht um bei der kommenden WM für die zweite Runde gesetzt zu sein. Spätestens im nächsten Jahr wird er dann auch wieder ein Turnier bei der PDC gewinnen. Ich glaube zudem, dass er auf der European Tour in diesem Jahr schon für eine Überraschung sorgt. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler



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