Dartspieler im Fokus März 2018


Wieder ist ein Monat vergangen und so steht schon der dritte Teil unserer noch jungen Rubrik, der Spieler im Fokus, an. Hier werden Akteure ins Rampenlicht gerückt, die bisher vielleicht eher auf den kleineren Bühnen überzeugen konnten und von einer breiteren Masse nicht sonderlich viel Beachtung bekommen. Viele dieser Spieler zeigten aber bereits über eine längere Zeit ihr durchaus vorhandenes Potential und wir von Darts 1 sehen in jenen Akteuren mögliche Top-Spieler für die Zukunft.

Nachdem die ersten beiden Ausgaben einen deutschen Spieler als Thema hatten, fällt der Blick in diesem Monat in eines unser Nachbarländer. Neben England ist die Niederlande die größte Talentschmiede im Dartzirkus. Dort wird natürlich kräftig nach dem nächsten Raymond van Barneveld oder Michael van Gerwen gesucht. Der Spieler der Letzteren in diesem Monat auf einer großen Bühne besiegen konnte und bereits seit geraumer Zeit auf der Pro Tour von sich reden macht ist Jeffrey de Zwaan. Und genau den schauen wir uns heute ein Mal näher an.


Wer ist Jeffrey de Zwaan?

Jeffrey wird Ende dieses Monats 22 Jahre alt und kommt ursprünglich aus dem kleinen Örtchen Rijswijk im Westen der Niederlande. Er entschied sich im Jahr 2011 den Schritt in die BDO zu wagen und konnte dort 2012, mit gerade ein Mal 16 Jahren, seinen ersten richtig großen Erfolg feiern. Nach Rowby-John Rodriguez besiegte er im Finale des World Youth Masters auch Kenny Neyens und sicherte sich seinen ersten großen Titel. Nur zwei Jahre später stand er bei den Dutch Open im Halbfinale, verlor auch nur knapp mit 1:2 gegen Scott Waites. Er agierte währenddessen bereits auf der Development Tour der PDC und spielte mit dem Gedanken an einen Wechsel zu den Profis. Nachdem er dann auch noch das Achtelfinale des World Masters 2014 erreichte, er bezwang unter anderem Geert de Vos und Ross Montgomery, scheiterte dann aber an Glen Durrant, wagte er tatsächlich den Schritt und spielte im Jahr 2015 die Q-School der Professional Darts Corporation. Schon am ersten Tag holte er sich dort die Tour Card und damit seine zweijährige Spielberechtigung auf der Pro Tour.

Zwei Monate dauerte es im Anschluss, bis er seinen ersten 9-Darter bei der PDC warf. Einen weiteren Monat später stand er in seinem ersten Viertelfinale auf der Pro Tour, wo er nach Siegen über Michael Smith und Jelle Klaasen erst an Adrian Lewis scheiterte. Auch auf der Development Tour und der European Tour erzielte Jeffrey bereits früh beachtliche Erfolge, qualifizierte sich nach und nach für immer mehr Major Events. So auch für seine erste Weltmeisterschaft im Jahr 2016. Dort lieferte er Michael Smith einen echten Kampf, verlor am Ende eines mitreißenden Spiels nur knapp 2:3. Auf einem Players Championship Event warf er 2016 dann seinen zweiten 9-Darter bei der PDC und 2017 holte er sich auf der Development Tour auch erstmals einen Turniersieg, als er Adam Smith-Neale besiegte. Auch wenn sein Grand Slam Debüt in der Gruppenphase endete, machte er richtig stark weiter und sorgte für einen Paukenschlag bei den UK Open 2018. Er bezwang dort Topfavorit Michael van Gerwen in seiner Auftaktpartie mit 10:8 und überraschte damit jeden, sich selbst wohl mit eingeschlossen. Auch wenn er danach gegen Paul Hogan ausschied, bewies er seine tolle Form auch auf dem Players Championship Event in der vergangenen Woche, als er durch einen Sieg gegen Adrian Lewis erstmals ins Finale einzog. Dort verlor er zwar gegen Gary Anderson, doch unterstrich er erneut sein enormes Potential.

Prognose

Jeffrey de Zwaan musste sich die Tour Card am Anfang des Jahres neu erkämpfen, fing nun also wieder bei null an. Innerhalb der ersten anderthalb Monate, seit dem die Pro Tour also wieder in vollem Gange ist, konnte sich Jeffrey bereits auf Platz 78 schieben, nahm bisher stolze 16.500 Pfund ein. Bald startet auch wieder die European Tour, wo sich Jeffrey regelmäßig ins Rampenlicht spielen und sich so auf der Order of Merit noch weiter nach oben arbeiten kann. Bis Mai werden insgesamt vier Turniere der European Tour gespielt sein und auch zwei weitere Players Championship Wochenenden finden in diesem Zeitraum statt. Es würde überraschen, wenn Jeffrey nicht erneut überzeugen könnte. Er wird bis dahin, wenn alles glattläuft, in die Top-70 der Welt eingezogen sein und sich weiter einen Namen machen. Gegen Ende des Jahres, so meine Einschätzung, wird er dann auch auf etwas größeren Bühnen den einen oder anderen gestandenen Spieler ärgern und bei seiner zweiten Weltmeisterschaft vielleicht sogar für eine Überraschung sorgen können. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler

UK Open



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