Die 10… denkwürdigsten Premier League Momente Teil 2
8. Raymond van Barneveld schafft sein Wunder
Die Premier League Saison im Jahr 2014 war eine denkwürdige. Einer ihrer großen Momente war mit Sicherheit das Halbfinale zwischen Raymond van Barneveld und Phil Taylor. Nach einer soliden Saison von Raymond bei der er den zweiten Platz erreichte, ging trotzdem Phil Taylor, der sich erst gegen Ende der Saison zurückkämpfte und erst am letzten Spieltag die Play-Off-Teilnahme fix machte, als Favorit ins Spiel. Dies lag auch daran, dass Raymond in der Premier League zuvor nie gegen Phil gewinnen und auch nie in ein Endspiel einziehen konnte.
Taylor startete sehr stark in die Partie, ließ Barney kaum Chancen. Schnell holte sich „The Power“ ein Break und setzte sich auf 4:1 Legs ab. Er startete ein Mal mit vier, im Leg drauf mit fünf perfekten Darts, er schien auch an diesem Tag für Raymond einfach nicht zu bezwingen. Doch dann kämpfte sich der Niederländer plötzlich zurück, Phil wurde schwächer und so kam Barney tatsächlich zum Ausgleich. Er konnte sogar nachlegen und setzte sich auf 6:4 ab. Die Sensation schien nahe, es wirkte, als könne er es dieses Mal wirklich schaffen. Phil aber gelang das 5:6, wodurch wieder große Spannung herrschte. Der Engländer rutschte aber immer wieder in die einfache Sieben ab, wenn er auf die Triple-19 zielte. RVB schien dennoch langsam wieder nervös zu werden, vergab fünf Darts auf die Doppel, Phil stand bei 116 Punkten Rest. Und der Rekordweltmeister bekam die Chance, verpasste jedoch die Doppel-18 zum erneuten Ausgleich. Raymond konnte dies nutzen, holte sich das 7:5. Phil begann dann das dreizehnte Leg, Barney aber startete mit einer 180 deutlich besser. Es wurden letztlich fünf perfekte Darts, Phil schien überfordert. Ein 76’er 2-Dart-Finish war es dann, was Barney tatsächlich den 8:5-Sieg einbrachte.
Für die niederländische Darts-Ikone war es ein sehr emotionaler Sieg und er sollte den Abend sogar noch vergolden. In seinem ersten Premier League-Endspiel traf er auf seinen Landsmann Michael van Gerwen. Dieser war damals Titelverteidiger, konnte aber gegen den wirklich starken Auftritt, der wie befreit spielte, kaum etwas ausrichten. Barney siegte mit 10:6 und schrieb sich als Gewinner der Premier League 2014 in die Geschichtsbücher ein.
7. Die Niederlage des Unbesiegbaren
Die Premier League debütierte im Jahr 2005 mit dem ersten Spieltag in Stoke-on-Trent. Damals gab es sieben Teilnehmer und Phil Taylor spielte daher direkt zwei Mal, holte einen Sieg und ein Unentschieden. Es war der Beginn einer unglaublichen Siegesserie für „The Power“, der in den Saisons 2005, 2006 und 2007 nicht ein Mal bezwungen werden konnte und sich folgerichtig den Titel holte.
Umso überraschender war der Paukenschlag zu Beginn der Saison 2008. Am 31. Januar spielten die Premier League-Teilnehmer dabei in Glasgow. Die letzte Begegnung war das Duell zwischen James Wade, welcher in diesem Jahr sein Debüt bei der Premier League gab und auf den bis dahin ungeschlagenen Phil Taylor traf. Taylor spielte mit neuen Darts und zu Beginn verlief das Spiel sehr ausgeglichen. Beide holten sich bis zum 3:3 ihre eigenen Legs und alles schien nach einem normalen Spiel aus. Dann aber schaffte Wade ein Break und ging sogar mit 5:3 in Führung. Dies sollte zunächst nur eine Momentaufnahme sein, denn Phil kam zurück und drehte die Begegnung, auch weil Wade einige Doppel verpasste, auf 6:5. Das Spiel schien nun seinen üblichen Verlauf zu nehmen, doch plötzlich war es Phil, der die Möglichkeiten auf die Doppel liegen ließ. „The Machine“ wusste dies mit zwei 14-Dartern zu nutzen, ging seinerseits wieder in Führung. Drei Aufnahmen über 100 ließen das nächste Leg für Taylor greifbar wirken, doch die Doppel-16 war an diesem Tag nicht sein Freund. Er vergab die Chance und Wade checkte auf seinem Lieblingsdoppel, der Doppel-10 zum 8:6-Sieg. Damit war der erste Sieg von Wade in der Premier League gleichzeitig die erste Niederlage Phil Taylors.
„The Power“ sollte in dieser Saison noch zwei weitere Niederlagen einstecken aber sich den Titel im Finale gegen James Wade trotzdem erneut sichern. Erst in der Saison darauf verpasst Phil das Endspiel erstmals, was James Wade zu seinem bisher einzigen Premier League-Titel im Match gegen Mervyn King nutzen konnte.
Tobias Gürtler