Grand Slam of Darts 2024: Zweimal die Höchststrafe und auch „The Wall“ unterliegt nach eher einseitigem Matchverlauf

Vorab Gratulation an Kai Gotthardt, der 29-Jährige aus Esslingen am Neckar setzte sich bei der HYLO PDC Europe Super League 2024 in Hildesheim durch und bewies dabei den besonderen Härtegrad seines stählernen Nervenkostüms. Ab Achtelfinale, sprich ab der K.o.-Runde, gingen alle Partien Kai Gotthardts über die volle Distanz und er schaffte es jedes Mal mit herausragender Willensstärke im Decider die Oberhand zu behalten. In der Runde der letzten 16 war es der deutsche WM-Rekordteilnehmer Max Hopp, der sich mit einem furiosen Comeback-Versuch zwar nochmal ins Geschehen einzubringen vermochte, dem hielt Kai Gotthardt, „The Tunnel“ genannt, jedoch stand und erstickte Hopps Hoffnungen im Keim, auch 2024 im Londoner Ally Pally mitzumischen,. Im Viertelfinale holte sich der Esslinger den Decider gegen Franz Rötzsch und das Entscheidungsleg im Halbfinale war ein dramatischer Thriller, bei dem Kai Gotthardt zunächst mit 3:6 hinten lag, dann die Aufholjagd startete, um Dominik Grüllich schlussendlich auch den Decider noch vor der Nase wegzuschnappen. Apropos Nase: eine blutige Nase zog sich der Finalsieger beim Freudenjubel zu, nachdem es Kai Gotthardt auch gegen Paul Krohne gelungen war, das alles entscheidende Leg an sich zu reißen. Damit hatte sich „The Tunnel“ seinen Startplatz bei der WM 2025 redlich verdient und komplettiert das deutsche Starter-Sextett. Deutschlands Nummer Eins Martin Schindler, der ehemalige WM-Halbfinalist Gabriel Clemens, Ricardo Pietreczko, Niko Springer und Florian Hempel standen ja bereits als Teilnehmer fest, dass sechs deutsche Starter in diesem Jahr eine neue Rekordanzahl bilden würden, war schon vorher abzusehen.

Doch bis es soweit ist, fließt noch einiges an Wasser die Themse hinunter und vor allem werden noch etliche Pfeile geworfen. Zwei Major-Turniere stehen noch auf dem Programm, bevor der legendäre Alexandra Palace seine Pforten öffnet. Eines der besagten Großereignisse beginnt an diesem Wochenende, es ist der Grand Slam of Darts, der heute beginnend bis zum 17. November 2024 in der WV Active Aldersley, (Aldersley ist ein Vorort, der zu Wolverhampton gehört), ausgetragen wird. Der dreifache Grand Slam-Sieger Gerwyn Price (2018, 2019 und 2021), hatte übrigens nach seinem unerwartet frühen Ausscheiden bei der European Darts Championship dem diesjährigen Grand Slam eine voreilige Absage erteilt, seine Meinung aber wieder revidiert und am letztwöchigen Qualifikationsturnier teilgenommen, war dann jedoch am Nordiren Mickey Mansell gescheitert und wird nun definitiv nicht dabei sein. Besagte European Darts Championship war in der Tat das Major, das dem Grand Slam vorausging, mit dem aufsehenerregenden Sensationssieg von Ritchie Edhouse, der sich neben allen Vergünstigungen des ersten Major-Erfolgs, ebenso wie der andere Überraschungsfinalist, Jermaine Wattimena, mit jenem Endspiel auch das Ticket für die Teilnahme beim Grand Slam erworben hat. Während Jermaine Wattimena, der in Gruppe E gelandet ist, erst heute Abend das letzte Match gegen einen anderen völlig unerwarteten Major-Sieger, den World Grand Prix-Triumphator Mike De Decker, bestreiten wird, bekommt es Ritchie Edhouse, der sich in der Gruppe D wiederfindet, in der Abschlusspartie des laufenden Nachmittags mit Ross Smith zu tun.

Damit ist auch schon eines der wesentlichen Merkmale des Grand Slam-Reglements angesprochen, die 32 Protagonisten sind in Gruppen von je vier Akteuren aufgeteilt, umgerechnet ergibt dies selbstverständlich acht Einheiten. In der Gruppenphase, also in der ersten Runde, gilt der Best-of-9-Legs Modus, d.h. man benötigt fünf Leggewinne für den Sieg und die entsprechenden Punkte. Ausschlaggebend für den Tabellenplatz ist zudem die Anzahl an gewonnenen respektive verlorenen Legs. Einziger deutscher Teilnehmer beim diesjährigen Grand Slam ist Martin Schindler, allerdings konnten sich zumindest aus dem deutschsprachigen Raum, noch zwei weitere Starter qualifizieren: Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez, die beide für Österreich antreten. Martin Schindler wurde der Gruppe B zugeteilt, in der sich außerdem Danny Noppert, Cameron Menzies und Beau Greaves befinden, Deutschlands Topspieler bestreitet am Nachmittag sein erstes Gruppenspiel gegen Cameron Menzies. Mensur Suljovic befindet sich zusammen mit Michael Smith, Mike De Decker und Jermaine Wattimena in Gruppe E und ist am Abend gegen den aktuell Weltranglistenzweiten an der Reihe. Rowby-John Rodriguez ergänzt gemeinsam mit Luke Humphries, James Wade und Mickey Mansell die Formation der Gruppe A, die Nummer Zwei der österreichischen Dartsprofis muss in der Abendsession gleich mal gegen den amtierenden Weltmeister antreten. Luke Humphries ist aktuell übrigens nicht nur Weltranglistenerster, Weltmeister und World Matchplay Champion, bei diesem Turnier tritt er obendrein als Titelverteidiger an. Nachdem „Cool Hand, Luke“ in 2023 mit dem World Grand Prix-Erfolg seinen ersten Major-Titel eingeheimst hatte, ließ er diesem mit dem Grand Slam-Triumph kurze Zeit später auch den zweiten Major-Sieg folgen. Im eher einseitigen Finale 2023 hatte sich Luke Humphries mit 16:8 gegen Rob Cross durchgesetzt. Während Luke Humphries also, wie gesagt, sein erstes Match gegen Rowby-John Rodriguez bestreitet, wird es der letztjährige Finalist Rob Cross (Gruppe C, zusammen mit Peter Wright, Martin Lukeman und Leonard Gates) bereits in der Nachmittagssession mit dem US-Amerikaner Leonard Gates aufnehmen.

Auftakt in den Grand Slam of Darts 2024

Doch zunächst hieß es „Game On!“ für Stephen Bunting und Wessel Nijman, die an diesem Nachmittag den Auftakt machten. Die beiden Akteure befanden sich in Gruppe H, gemeinsam mit Josh Rock und Gian van Veen, die gleich im Anschluss an das erste Match folgen sollten. Nochmals einen Glückwunsch vorweg und der geht an Familie Bunting: "Ich, Keila und Tobias möchten euch gerne das neueste Mitglied des Bunting-Haushalts vorstellen", das war die Erklärung, die Stephen Bunting auf Social Media preisgab, er ist erneut Vater geworden. „Mutter und Baby geht es gut“, wie der Engländer des Weiteren kundtat. Theo erblickte am Nachmittag des 6. Novembers das Licht der Welt, besonders findige Köpfe haben errechnet, dass die Geburt mehr oder minder exakt auf jenen Tag fiel, an dem neun Monate zuvor, Stephen Bunting (am 5. Februar 2024) beim Masters seinen ersten PDC-Major-Titel holte.

Die einzige Partie, die wirklich auf Augenhöhe stattfand

Doch genug der Yellow Press-Headlines und zurück zu den sportlichen Schlagzeilen. Stephen Bunting mit dem ersten Anwurf des Nachmittags, beide starteten solide mit der 140 in ihr Match, aber Wessel Nijman gelang mit der 105 die optimale Vorbereitung, um mit insgesamt 14 Würfen das Break zum 1:0 herauszuspielen. Stephen Bunting konterte umgehend, der 13-Darter im zweiten Leg verschaffte ihm das sofortige Re-Break, und das, obwohl er bereits zwei Breakdarts ausgelassen hatte und den erneuten Gang ans Oche brauchte, bevor er zum 1:1 ausglich. 134 – 85 – 140 – 142 (T20, T20, D11), dieser imposante 12-Darter inklusive High Finish im dritten Durchgang, bescherte Wessel Nijman ein weiteres Break und die neuerliche Führung, 2:1. Doch obgleich der junge Niederländer das vierte Leg mit dem Maximum begann, hatte Stephen Bunting abermals die passende Antwort parat, nicht zuletzt dank des 106er-Set-up-Shots, war das nächste Re-Break vollbracht und mit insgesamt 14 Pfeilen stellte er den Ausgleich wieder her, 2:2. Ebenfalls 14 Treffer benötigte der amtierende Masters Champion in Durchgang Fünf, hier servierte er sich die 135er-Vorbereitung und damit war er an diesem Nachmittag der erste Spieler, der sein eigens begonnenes Leg auch durchgebracht hatte, 3:2. Der 14-Darter verhalf Wessel Nijman ebenfalls dazu, seinen Anwurf im sechsten Durchgang nach Hause zu bringen, 3:3. Im siebten Leg packte Stephen Bunting sein erstes High Finish des Nachmittags aus, die 114 löschte er mit 20, Triple-18 und Tops, damit zog er wieder in Front, 4:3. Auch Wessel Nijman hatte in Leg Acht ein ähnliches High Finish, 118 (T20, 18, D20) parat und es stand 4:4. Das Kopf-an-Kopf-Rennen ging in den Decider, in dem Stephen Bunting nicht nur den Vorteil des Anwurfs hatte, sondern auch seine dritte 180 ablieferte. Mit dem 14-Darter deckelte der frischgebackene Papa das Entscheidungsleg und den Matchgewinn, 5:4. Wessel Nijman hatte mit dem besseren Average (106,51) aufwarten können, aber Stephen Bunting, der 103,02 im Schnitt präsentierte, spielte eben einfach seine Routine aus.

Ab hier folgte eine Machtdemonstration der nächsten

Die ersten beiden Partien der Gruppe H wurden gleich zu Beginn dieser ersten Session entschieden, denn nun folgte das Duell: Josh Rock gegen Gian van Veen. Gian van Veen hatte den ersten Anwurf und startete furios ins Match. Sechs perfekte Darts, bevor der siebte im einfachen 20er-Segment landete, Pfeil Nummer Acht versenkte Gian van Veen im Bullseye und der neunte ging in die Triple-13. Das ergab 109 ausradierte Zähler, damit blieb die Restforderung von 32 Punkten und die waren mit dem zehnten Wurf Geschichte, 1:0. Aber auch der 11-Darter von Josh Rock im anschließenden Leg, konnte sich durchaus sehen lassen: 96 – 180 – 140 – 85, Ausgleich zum 1:1. Der dritte Durchgang lief nicht ganz so flüssig, als Wiedergutmachung dafür zog Gian van Veen das High Finish aus dem Ärmel, eliminierte die 126 mit Triple-19, 19 und Bullseye, und ging mit 2:1 vorneweg. Wieder komplett im Flow war der 22-jährige Niederländer in Durchgang Vier: 140 – 96 – 171 – 94, der geschmeidige 12-Darter reichte Gian van Veen fürs Break und somit baute er seine Führung auf 3:1 aus. Mit zweimal 140, der 180 und dem 41er-Checkout gelang dem hochtalentierten Nachwuchsspieler aus dem niederländischen Poederoijen der nächste 11-Darter, 4:1, damit war er nur noch einen Leg-Gewinn vom Sieg entfernt. Josh Rock stemmte sich mit aller Kraft gegen die vorzeitige Niederlage, begann den sechsten Durchgang mit der 177, checkte im Endspurt die 64 aus und sammelte noch ein letztes Leg ein, 2:4. In Durchgang Sieben war Gian van Veen erneut mit dem 12-Darter, mitsamt High Finish zur Stelle: 134 – 100 – 140 – 127 (T20, T17, D8), und kürte sich zum 5:2-Sieger. Damit standen die ersten zwei Sieger der Gruppe H fest: Gian van Veen und Stephen Bunting. Und ebenso wie im ersten Duell, wiesen auch hier beide Kontrahenten einen Durchschnitt jenseits der 100er-Marke auf, Josh Rock mit 105,83 im Average, Gian van Veen verfügte über 110,39 im Schnitt.

„Chizzy“ weiß gar nicht, wie ihm geschieht und wird einfach überrollt

In der dritten Begegnung des Nachmittags standen sich Dave Chisnall und Connor Scutt gegenüber, zwei Spieler der Gruppe D, in der sie sich gemeinsam mit Ross Smith und Ritchie Edhouse befanden, deren Duell den Schlussakkord des Nachmittags gestalten würde. Die heutige Partie sollte zu einer bitteren Pille für den Spieler aus St Helens werden, denn „Chizzy“ bekam hier de facto keinen Fuß auf den Boden. Ebenso wie Gian van Veen im Match zuvor, begann auch Connor Scutt mit sechs perfekten Darts, letztendlich war es der 13-Darter, der ihm zum 1:0 gereichte. Auch ins zweite Leg startete Connor Scutt, der den Spitznamen „Sniper“ trägt, mit vier perfekten Treffern, da war es der 11-Darter: 180 – 131 – 94 – 96, mit dem er das Break einholte und seine Führung auf 2:0 ausbaute. Im dritten Leg hatte Dave Chisnall zumindest schon mal eine erste Möglichkeit auf Doppel, doch der Versuch auf Tops scheiterte. Damit konnte er das umgehende Re-Break vergessen, denn sein Gegner checkte 32 Restpunkte aus und bestätigte damit das eben errungene Break, 3:0. Auch Durchgang vier sicherte sich Connor Scutt gegen den Anwurf, einmal mehr war Dave Chisnall noch nicht einmal in Sichtweite eines Doppelsegments gekommen, 4:0. In Style holte sich der 28-Jährige aus dem englischen Carshalton, einer Stadt im Süden Londons, genauer gesagt im London Borough of Sutton, auch das 5:0. Mit dem „Shanghai Finish“ komplettierte er den „Whitewash“. Auch Connor Scutt hatte mit 104,38 einen Average über 100 ans Board genagelt, während Dave Chisnall mit 93,35 gar über zehn Punkte darunter lag.

„Beau ’n’ Arrow“ außerhalb ihrer Komfortzone, indes genügt „The Freeze“ seine stabile Beständigkeit

Die nächsten zwei Partien machten die Akteure der Gruppe B unter sich aus, zunächst standen Danny Noppert und Beau Greaves zum Einlauf bereit. Der Grand Slam of Darts bietet eine der seltenen Gelegenheiten, Beau Greaves bei einem PDC-Event zu erleben, da das junge Ausnahmetalent unter den Spitzenspielerinnen bewusst den Turnieren der WDF den Vorzug gibt. Danny Noppert, der bei der European Darts Championship überzeugende Leistungen geboten und das Halbfinale erreicht hatte, hat das Ausbullen gewonnen und räumte auch gleich die ersten drei Legs ab, wobei er vor allem mit dem optimalen Set-up-Shot (131) im dritten Durchgang zu beeindrucken wusste, 3:0. Im vierten Leg grätschte Beau Greaves dazwischen, was vom Publikum mit großer Freude zur Kenntnis genommen wurde. Die 20-jährige Engländerin aus Doncaster, South Yorkshire, quittierte die Begeisterung der Menge mit einem milden Lächeln, kehrte dann aber augenblicklich in ihren Tunnel zurück. Den fünften Durchgang begann Beau Greaves mit der 180, ließ die 140 folgen und den 15. Pfeil hatte sie in der Double-4 versenkt. Damit war ihr das Break gelungen und sie verkürzte auf 2:3. Aber Danny Noppert antwortete im sechsten Leg postwendend mit dem Re-Break und baute seinen Vorsprung wieder auf zwei Zähler aus, 4:2. Im siebten Durchgang musste der Niederländer nurmehr seinen Anwurf halten, das tat er mit dem 77er-Checkout, und der 5:2-Erfolg von Danny Noppert über „Beau ’n’ Arrow“ war zementiert.

Es folgte die Auseinandersetzung, die für deutsche Fans mit Sicherheit die spannendste war: Martin Schindler trat gegen Cameron Menzies an. Martin Schindler hat dieses Jahr großartige Meilensteine gesetzt, zwei Turniererfolge (International Darts Open und Swiss Darts Trophy), plus der erste Neun-Darter eines Deutschen auf der European Tour, nur bei den Majors will es noch nicht so recht klappen. Bei der European Darts Championship 2024, bei der er zudem als erster Deutscher auf Position Eins gesetzt war, verlor er gleich zum Auftakt gegen Dirk van Duijvenbode, damit scheiterte der Strausberger bei diesem Turnier zum wiederholten Male schon in der ersten Runde.

Stark begonnen, stark abgebaut – als „The Wall“ plötzlich zu bröckeln anfing

Martin Schindler hatte das Ausbullen für sich entschieden, kam aber nicht gut ins Match hinein, die Schwankungen bei dessen Scoring nutzte der Gegner fürs Break. Somit ging Cameron Menzies, der zu diesem Zeitpunkt noch selbst erheblich mit Double-Trouble kämpfte und erst den sechsten Breakdart verwandelte, nachdem er vorher nur knapp das 138er-Finish verpasst hatte, mit 1:0 in Führung. Doch Martin Schindler förderte im zweiten Durchgang den 13-Darter zutage, nicht zuletzt dank der ausgezeichneten Vorbereitung (139), holte er sich schleunigst das Re-Break, 1:1. Mit hervorragendem 12-Darter inklusive High Finish: 139 – 140 – 96 – 126 (T19, T19, D6), bestätigte „The Wall“ das eben erzielte Break und ging nun seinerseits in Führung, 2:1. Jetzt war Martin Schindler im Flow angekommen, dort befand sich mittlerweile aber auch sein Kontrahent, der im vierten Leg vier Breakdarts des Gegners überstand und folglich dankend wieder ausglich, 2:2. Auch im fünften Durchgang leistete sich Martin Schindler schwerwiegende Leichtsinnsfehler, die ihn das Leg kosteten. Der Deutsche verpasste nur knapp das 160er-Finish, vermochte es dann aber nicht, mit sechs weiteren Checkout-Darts, 20 Restpunkte loszuwerden und sich somit den Leggewinn zu sichern. Cameron Menzies bestrafte die zahlreichen Fehlversuche mit dem erneuten Break zum 3:2. 180 – 100 – 180 – 41, der sehenswerte 11-Darter bescherte dem Schotten das 4:2, da stand Martin Schindler noch auf der 261. Auch im siebten Durchgang kam der Deutsche nicht mal in die Nähe eines Doppelfeldes, Cameron Menzies beendete das Match mit einem weiteren fabelhaften 13-Darter, 5:2. Der 35-jährige Glasgower hatte mit 98,91 im Average schon an der 100er-Marke gekratzt, Martin Schindler hatte bei seinem Auftakt in der Gruppenphase mit durchschnittlich 91,11 Punkten im Prinzip nicht schlecht gespielt, blieb aber aufgrund unnötiger Fehler regelrecht chancenlos. Mit Danny Noppert und Cameron Menzies standen somit auch die heutigen Sieger der Gruppe B bereits fest.

Auch hier wollte wenig Spannung aufkommen

Dann betraten Rob Cross und Leonard Gates die Bühne, auch das sollte sich zu einer eher einseitigen Begegnung entwickeln. Zu Beginn noch völlig ausgeglichen, hielt in den ersten zwei Durchgängen jeder mit 18 Pfeilen seinen jeweiligen Anwurf, somit stand es 1:1. Doch dann schaltete Rob Cross einen Gang nach oben. Im dritten Leg konnte er es sich sogar leisten, sich beim Stand von 52 Restpunkten mit der Triple-20 zu überwerfen, er verbuchte das Leg dennoch auf seinem Konto, 2:1. 14 Treffer später hatte der Engländer mit zwei Würfen das 89er-Finish eliminiert und führte mit 3:1. Im fünften Durchgang packte Rob Cross den 12-Darter aus: 96 – 140 – 171 – 94, schon hatte er seinen Vorsprung auf 4:1 ausgebaut. In Leg Sechs bäumte sich Leonard Gates nochmal kurzzeitig auf, daraus resultierte das 2:4. Doch im siebten Durchgang machte Rob Cross den Deckel aufs Match drauf, der 5:2-Erfolg war ihm nicht mehr zu nehmen.

Der zweite „Whitewash“ an diesem ersten Nachmittag

In der gleichen Gruppe wie Rob Cross und Leonard Gates, befanden sich auch Peter Wright und Martin Lukeman, die als nächstes an der Reihe waren. Und der bunte Paradiesvogel des Darts erlebte den nächsten rabenschwarzen Tag, denn Peter Wright fand überhaupt nicht ins Match hinein. Gerade mal 15 Würfe brauchte Martin Lukeman, um mit Anwurf Durchgang Eins einzukassieren, 1:0. Einen Pfeil weniger benötigte der Engländer für Leg Zwei, da hatte er sich mit der 174 den perfekten Set-up-Shot kredenzt und die 36 aufbereitet. Die wischte er mit der nächsten Aufnahme vom Board, der Gegner noch auf der 117, das Break war eingetütet und es stand 2:0. Im dritten Durchgang war es abermals der 15-Darter, auch da hatte Peter Wright noch kein Doppelfeld gesehen, 3:0 für Martin Lukeman. Einen Wurf mehr konnte sich der 39-Jährige, geboren in Watford, zuhause in Newbury, leisten, auch hier befand sich Peter Wright noch auf der 120 und somit nicht einmal in Sichtweite, da zog Martin Lukeman schon die Leggewinndarts zum 4:0 heraus. Mit der gleichen Wurfanzahl beendete der Engländer im fünften Durchgang das Trauerspiel seines Gegenübers, der sich hier den empfindlichen „Whitewash“ eingefangen hatte. 5:0 für Martin Lukeman über den ehemaligen Doppel-Weltmeister Peter Wright, der in 2022 auch schon mal (und zwar als erster Schotte überhaupt) die Nummer Eins der PDC-Weltrangliste gewesen war. Martin Lukeman kam mit einem Average von 98,88 nah an die 100 heran, während Peter Wright mit unterirdischen 84,75 im Schnitt untergegangen war.

Und auch hier lautete das Motto: mit dem Gegner kurzen Prozess machen

Ross Smith und der frisch gebackene Darts Europameister Ritchie Edhouse bildeten den Abschluss dieser ersten Session. Hier wäre beinah der nächste „Whitewash“ geglückt, denn wohingegen Ross Smith in keiner Weise sein eigentliches Leistungsniveau abzurufen vermochte, wusste Ritchie Edhouse sehr wohl an seine Performances während der vergangenen European Championship anzuknüpfen. Ohne viel Federlesens zu machen, räumte Ritchie Edhouse mit 14 Treffern, gegen den Anwurf das erste Leg ab, 1:0. Ross Smith war hierbei auf der 183 verblieben und auch im zweiten Durchgang sah der 35-Jährige aus der Küstenstadt Dover kein Land. Ritchie Edhouse fegte derweil das „Shanghai Finish“ vom Board, schon hieß es 2:0. Im Gegensatz zum unfreiwilligen Leidensgefährten aus der vorausgegangenen Partie, Peter Wright, bekam Ross Smith im dritten Leg zumindest eine Chance aufs Doppel, doch der Pfeil landete nicht in der Double-20, sondern im einfachen Segment. Ritchie Edhouse hatte sich mit der 180 als Set-up-Shot, die 20 als Restbetrag gestellt, verpasste mit der nächsten Aufnahme zwar drei Versuche, diese Forderung quitt zu werden, doch er bekam die Möglichkeit, ein weiteres Mal ans Oche zu treten, damit war auch das 3:0 fix. Im vierten Durchgang war Ross Smith abermals meilenweit entfernt, parkte irgendwo auf der 223, da erklang bereits das 4:0 für Ritchie Edhouse. Der frisch gekürte Major-Sieger hatte in Leg Fünf die Gelegenheit, den dritten „Whitewash“ des Tages zu finalisieren, aber das 130er-Finish scheiterte am Bullseye. 25 Restpunkte auf der gegenüberliegenden Seite, das nutzte Ross Smith, um die drohende 0:5-Niederlage doch noch abzuwenden. Mit drei Versuchen machte er 78 Punkte aus und schaffte damit zumindest den einen Anschlusstreffer, 1:4. Nachdem Peter Wright und auch der in der Gruppe des „Smudgers“ befindliche Dave Chisnall, zuvor schon mit der Höchststrafe belegt worden waren, blieb ihm zumindest die „zu Null-Klatsche“ erspart. Nicht zu vergessen, auch die Leggewinne/-verluste zählen in Bezug auf die Vergabe der Tabellenplätze. Doch in Leg Sechs war Ritchie Edhouse wieder am Zuge: 134 – 180 – 140 – 47, mit dem bemerkenswerten 11-Darter krönte sich Ritchie Edhouse zum 5:1-Sieger. Die beiden Gewinner in Gruppe D hießen somit Connor Scutt und Ritchie Edhouse.

In Kürze geht es weiter mit der Abendsession des ersten Spieltags.

Grand Slam of Darts


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