Erfolgreicher Auftakt für die Favoriten

Beim Grand Slam of Darts 2019 in Wolverhampton lagen die ersten Gruppenspiele bereits hinter uns, in den Gruppe A, B, C und D hatte jedoch noch keine Partie stattgefunden. Dementsprechend standen am Samstagabend acht Spiele auf dem Programm. Im Einsatz waren dabei unter anderem Titelverteidiger Gerwyn Price, Vorjahresfinalist Gary Anderson und Topfavorit Michael van Gerwen. Für fünf gewonnene Legs gibt es in der Gruppenphase zwei Punkte.

Price wankt gegen Suzuki, fällt aber nicht

Den Anfang in der Abendsession machte ein Duell innerhalb von Gruppe D. Namentlich standen sich Darren Webster und William O’Connor gegenüber. O’Connor holte sich gleich zu Beginn ein Break, doch dann wachte der „Demolition Man“ auf und schnappte sich mit 13 und 14 Darts zwei Legs nacheinander. Für den Moment ließ O’Connor nicht mehr zu, da er mit einem starken 12-Darter Parität herstellte. Weil Webster anschließend 82 Punkte auf Null brachte und „The Magpie“ einen 14-Darter zeigte wurden auch die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt. Kurz darauf gelang dem Iren ein ganz wichtiges Finish: nachdem sein englischer Gegner einmal an der Doppel-20 vorbeiwarf löschte er 92 Punkte aus und brachte sich mit diesem Break in Front. Diesen Vorsprung gab O’Connor dann nicht mehr her, spielte noch einen 15-Darter und gewann mit 5:3.

Danach war bereits der Titelverteidiger an der Reihe. Im einem der umstrittensten Endspiele überhaupt hatte sich Gerwyn Price im vergangenen Jahr gegen Gary Anderson durchgesetzt und damit seinen ersten Major-Titel eingefahren. Die Mission Titelverteidigung startete er gegen die amtierende Weltmeisterin Mikuru Suzuki. Die Japanerin erhielt schon im ersten Leg Breakmöglichkeiten, warf jedoch zweimal an der Doppel-20 vorbei. Sie verlor dieses Leg also, machte es kurz darauf aber auf genau diesem Doppelfeld besser und holte ihren ersten Leggewinn. Price startete etwas schleppend, konnte sich nun aber etwas steigern. Der löschte im dritten Durchgang 142 Punkte zum 12-Darter und stellte sich im vierten mit einer 174 36 Rest. Doch Suzuki ließ ihn nicht ran, weil ihr ein 116er-Highfinish zum 2:2 gelang. Der „Iceman“ ging dann wieder in Front, offenbarte im sechsten Leg allerdings wieder Doppelprobleme, als er vier Mal zu ungenau zielte. Suzuki bedankte sich und glich dank eines Treffers in der doppelten 1 wieder aus. Nachdem Price sich erneut in Front brachte hatte Suzuki eine einzige Möglichkeit, für den Decider zu sorgen. Sie verpasste das erforderliche Bullseye aber relativ deutlich und musste ihre Niederlage eingestehen. Price nutzte seinen vierten Matchdart aus und freute sich über einen alles andere als souveränen 5:3-Sieg.

Anderson mit ansprechender Leistung

Kurz darauf kam es zum Aufeinandertreffen von Ian White und Steve Lennon. Nachdem „Diamond“ im ersten Durchgang dank eines 13-Darters zum Break kam verlor er in den nächsten Minuten etwas den Faden. So kam es, dass Lennon den Rückstand auch dank eines 91er-Checkouts in eine eigene Führung umwandeln konnte. Weil der Ire kurz darauf das Bullseye verfehlte war White wieder mittendrin. Nun übernahm der Engländer das Kommando und gewann seinerseits ohne besonders viel Gegenwehr zwei Legs nacheinander. Lennon stand nun also bereits mit dem Rücken zur Wand und setzte im nächsten Leg ganze sieben Gelegenheiten auf Doppel in den Sand. Die Niederlage war damit besiegelt, White erwischte Sekunden später die Doppel-10 und gewann deutlich mit 5:2.

Es war erschreckend, wie sich Gary Anderson vergangene Woche präsentierte. Bei den World Series Finals spielte der Schotte im Schnitt nur rund 70 Punkte und flog gleich in Runde eins raus. Um in seiner Gruppe bestehen zu können durfte er sich keine Vorstellung dieser Art mehr leisten. Zu seinem Turnierauftakt ging es dabei gegen Dave Parletti von der BDO. Tatsächlich hatte Anderson die beschriebene Leistung in Amsterdam gelassen und zeigte sich heute mit einem ganz anderen Gesicht. Der „Flying Scotsman“ holte sich die ersten beiden Legs mit 14 und 15 Darts und beobachtete dann, wie Parletti seine ersten drei Chancen vergab. Anderson stellte sich Sekunden später vors Oche, versenkte in der Doppel-20 und erhöhte auf 3:0. Parletti erhielt auch im vierten Durchgang eine Möglichkeit, scheiterte aber knapp an 161 Restpunkten. Im Anschluss daran konnte der Engländer zumindest den Whitewash verhindern, mehr war aber nicht drin. Anderson nutzte seinen ersten Matchdart auf der Doppel-20, kam auf einen Average von 95 Punkten und erreichte einen 5:1-Erfolg.

Auch Wade gewinnt sein erstes Match

Weiter ging es in der Gruppe B, dabei forderte Wesley Harms den an Position acht gesetzten James Wade heraus. Dem Niederländer unterlief gleich im ersten Leg ein großes Missgeschick, als er bei 50 Restpunkten unabsichtlich die Triple-18 erwischte. Wade bedankte sich und brachte seinen Anwurf durch. „The Machine“ vermeldete den besseren Start insgesamt eindeutig bei sich und gewann zwei weitere Leg nacheinander, wobei er in letzterem wiederum von zwei Patzern seines Gegners profitierte. Harms kam erst danach ins Spiel hinein, holte sich seinerseits zwei Legs nacheinander und hatte die große Möglichkeit zum Ausgleich. Er setzte jedoch drei Pfeile an der doppelten 8 vorbei, was letztlich gleichbedeutend mit der Vorentscheidung war. Denn Wade erwischte nach ein paar eigenen Schwierigkeiten die Doppel-5 und machte den Sieg kurz darauf auf besondere Weise perfekt: er brachte 140 auf Null und besiegelte das Schlussresultat von 5:2.

Van Gerwen mühelos, aber nicht fehlerfrei

Danach durfte der Topfavorit und dreimalige Titelträger auf die Bühne in Wolverhampton. Michael van Gerwen wollte seine zuletzt starke Form behalten und Jim Williams möglichst problemlos aus dem Weg räumen. Nachdem „Mighty Mike“ im Auftaktleg einen Breakdart unbeschadet überstand schaffte er es seinerseits, kurz darauf ein Break zu erzielen. Dabei löschte er 94 Punkte zum Abschluss eines 12-Darters. Williams konnte im Scoring bis hierhin überhaupt nicht mithalten und so erhöhte van Gerwen wenig später locker auf 3:0. Im vierten Durchgang stellte sich der Waliser mit 100 Rest ans Board, traf zunächst unbeabsichtigt die 5 und checkte dann doch noch via Triple- und Doppel-19. Eine mögliche Aufholjagd machte sich Williams aber selbst kaputt, da er im nächsten Durchgang zwei Breakdarts ausließ. Van Gerwen hatte vorher ganze sechs Mal gepatzt und brauchte nun doch nur noch ein Leg zum Auftaktsieg. Williams konnte noch ein Leg für sich entscheiden und die Pleite herauszögern, doch dann nahm van Gerwen 145 Punkte von der Scheibe und machte den 5:2-Erfolg perfekt.

Das nächste Match war ebenfalls eines aus der Gruppe A, als sich Adrian Lewis mit Ross Smith duellierte. „Jackpot“ kam gut ins Match hinein und glänzte vor allem mit seinen Checkouts von 74 und 95 Punkten – bei letzterem hatte Smith kurz zuvor zwei Mal auf Doppel gepatzt. Der „Smudger“ ließ auch im nächsten Durchgang die erforderliche Genauigkeit auf den äußeren Ring vermissen und warf sechs Pfeile vorbei. Lewis leistete sich seinerseits vier Fehlwürfe und kam dennoch zum 3:0. Smith konnte erst danach erstmals jubeln, als er zwei Fehler des Konkurrenten ausnutzte und endlich die Doppel-20 erwischte. Lewis antwortete allerdings sofort und stand kurz vor dem Sieg, ließ im sechsten Durchgang jedoch den ersten Matchdart liegen. Diesen Durchgang musste Lewis also noch abgeben, den darauffolgenden dann nicht mehr. Der frühere Weltmeister verwandelte in der Doppel-16 und war mit 5:2 siegreich.

Jetzt fehlte nur noch ein einziges Spiel, ausgetragen wurde es zwischen Dimitri Van den Bergh und Robert Thornton. Weil sein belgischer Gegner im ersten Leg drei Breakdarts auf der Doppel-12 ausließ schnappte sich „The Thorn“ dieses Auftaktleg, konnte den Anwurf seines Gegners im nächsten Leg jedoch nicht attackieren. Van den Bergh ließ danach im dritten Durchgang wieder zwei Breakchancen liegen und Thornton rettete sein Anwurfleg erneut. Van den Bergh hatte im Scoring klare Vorteile, lag aufgrund seiner Doppelprobleme aber 1:2 hinten. Doch nun steigerte sich der „Dreammaker“: einem 80er-Checkout zum Ausgleich ließ er ein 102er-Finish für das erste Break der Partie folgen. Doch Thornton war plötzlich wieder da und konterte mit einem echten Pfund: ein 160er-Checkout brachte ihm das direkte Rebreak. Der Schotte war auf einmal wie ausgetauscht und legte einen guten 13-Darter hinterher – ihm fehlte mittlerweile nur noch ein einziges Leg. Van den Bergh kam sich naturgemäß längst nicht geschlagen, beendete einen 12-Darter mit einem 106er-Finish und führte so das Entscheidungsleg herbei. Dort gelangen dem anwerfenden Thornton Scores von 121, 180 und 125 Punkte. Der dadurch herausgespielte Vorsprung war letztlich groß genug und er konnte die Partie mit 5:4 für sich entscheiden.

Grand Slam of Darts


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