Hopp zum Auftakt siegreich, Schindler verliert
Der Samstagnachmittag war der Startpunkt des Grand Slam of Darts, einem der großen Events im Turnierkalender; und das einzige, bei dem sich die besten Spieler der beiden Verbände PDC und BDO messen. Insgesamt 32 Akteure, unter ihnen acht der British Darts Organisation, spielten auf der ersten Ebene in acht Gruppen gegeneinander. Mit dabei waren auch insgesamt drei Spieler aus Deutschland, wobei Max Hopp und Martin Schindler schon in der ersten Session an der Reihe waren. Am Nachmittag wurde nur in den Gruppen E, F, G und H gespielt, wie bei allen Gruppenspielen betrug die Distanz „Best of 9 Legs“.
Gruppe E: Wright schenkt den Sieg beinahe noch her
Das erste Spiel des Turniers wurde in der Gruppe E ausgetragen und in Person von Max Hopp auch gleich mit deutscher Beteiligung. Der „Maximiser“, qualifiziert durch seinen European Tour-Sieg in Saarbrücken, traf dabei auf den Vizejuniorenweltmeister Josh Payne. Die deutsche Nummer eins hatte aber merklich Schwierigkeiten damit, ins Spiel hineinzukommen. Aufgrund von acht Doppelfehlern in den ersten beiden Legs musste er diese an seinen Kontrahenten abtreten. Mit einem 64er-Checkout gelang Hopp dann wenig später sein erster Leggewinn, ehe er im vierten Leg unter hohem Druck 123 Punkte auf Null brachte und so auf 2:2 ausglich. Mit einem Treffer in der Doppel-16 ging Payne im Anschluss daran wieder in Front, doch das sollte schlussendlich sein letztes Erfolgserlebnis bleiben. Per 14-Darter glich der „Maximiser“ nämlich zuerst aus, ehe er ein Leg später von vier Fehlern auf Doppelfelder seines Gegners profitierte und sich selbst wieder in Führung setzte. Dem Deutschen fehlte jetzt nur noch ein Leg; und mit einem 74er-Checkout zum 15-Darter machte Max Hopp den 5:3-Erfolg perfekt.
Neben Hopp und Payne sind Peter Wright und Jim Williams Teil dieser Gruppe. „Snakebite“ und Willams traten im letzten Spiel des Nachmittags gegeneinander an. Wright holte sich zwar Leg Nummer eins, patzte im zweiten Leg aber dreifach auf Doppel und musste den Ausgleich hinnehmen. Auch die beiden darauffolgenden Legs wurden gerecht zwischen den beiden Akteuren aufgeteilt, ehe die Nummer zwei der PDC im fünften Leg 130 Punkte auf Null brachte und so für das bisherige Highlight der Partie sorgte. William steckte jedoch nicht auf, spielte einen 15-Darter und hatte wiederholt ausgleichen können. Mit ebenfalls 15 Würfen holte sich „Snakebite“ die Führung zurück, war dementsprechend nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Er vergab in der Folge aber fünf Matchdarts, wodurch Williams das Entscheidungsleg erzwingen konnte. In diesem bekam der Mann von der BDO sogar eine Möglichkeit zum Sieg, erspielte sich bei 95 Restpunkten allerdings keinen Wurf auf ein Doppelfeld. So durfte sich Wright bei einer genial getimten 171 bedanken und holte sich letztlich doch noch den 5:4-Sieg.
Gruppe F: Durrant fertigt Whitlock ab
Gerwyn Price erreichte beim letzten TV-Turnier, den World Series Finals, das Halbfinale. Auch in Wolverhampton wollte der „Iceman“ eine gute Figur abgeben, musste zum Auftakt gegen Andrew Gilding auf die Bühne. Mit einem 93er-Finish auf dem Bullseye fand Gilding einen guten Einstieg in die Partie, Price war aber auch hellwach und checkte auf der doppelten 1 zum Ausgleich. Als „Goldfinger“ im dritten Leg aber vier Mal an Doppelfeldern vorbeiwarf, gelang seinem walisischen Gegner das erste Break des Spiels. Dieses konnte Price wenig später bestätigen, scheiterte im fünften Leg aber haarscharf an 160 Restpunkten. So konnte Gilding mit einem 11oer-Highfinish zum 2:3 aus seiner Sicht verkürzen, langfristige Auswirkungen hatte das allerdings nicht. Denn Price holte sich zunächst das sechste Leg der Partie und profitierte im siebten davon, dass Gilding erneut vier Mal an den Doppelfeldern vorbeiwarf. Der „Iceman“ erwischte Sekunden später die Doppel-6 und besiegelte so den Endstand von 5:2.
Glen Durrant ist amtierender zweimaliger Weltmeister der BDO und gilt nicht zuletzt deshalb als bester Spieler des Verbands. Sein erstes Spiel beim diesjährigen Grand Slam bestritt „Duzza“ gegen Simon Whitlock. Durrant erlebte einen Traumstart, holte sich per 14-Darter das Auftaktleg. Der Engländer konnte auch nachlegen, machte wenige Minuten später 76 Punkte aus und hatte so ein Break produziert. Dieses konnte er jedoch nicht bestätigen, da er im dritten Leg zwei Male außen an der Doppel-15 vorbeiwarf. So gelang Whitlock das Rebreak zum 1:2, doch das war die einzige positive Meldung des „Wizard“ an diesem Nachmittag. Zwei Patzer auf Doppelfelder kosteten den Australier das vierte Leg, ehe Durrant kurze Zeit später die Doppel-16 treffen konnte und kurz vor dem Sieg stand. Ein 13-Darter später war dann der deutliche 5:1-Erfolg des Lakeside-Weltmeisters komplett.
Gruppe G: Suljovic startet erfolgreich ins Turnier
An einem phänomenalen Darts-Montag sicherte sich Martin Schindler vor wenigen Tagen nicht nur die Finalteilnahme bei der Juniorenweltmeisterschaft, sondern auch die Qualifikation für den Grand Slam. Die Auslosung bescherte „The Wall“ in der Gruppe G auch Stephen Bunting, gegen den er im dritten Match des Turniers antrat. Der Start verlief für Schindler alles andere als geplant, schon im ersten Leg warf er sechs Male an Doppelfeldern vorbei. Bunting hatte selbst vierfach gepatzt und konnte seinen Anwurf unterm Strich dennoch verteidigen. Mit einem Treffer in der Doppel-2 konnte die deutsche Nummer zwei ausgleichen, doch bei gegnerischem Anwurf hatte er wenig später keine Chance zum Leggewinn. Denn „The Bullet“ zeigte das Königfinish von 170 Punkten und brachte sich durch den daraus resultierenden 12-Darter wieder in Front. Doch als Bunting ein Leg später einmal zu ungenau zielte, als er auf Tops warf, wurde er dafür bestraft, weil sein deutscher Gegner nervenstark 80 Punkte auslöschen konnte. Die beiden darauffolgenden Legs holten sich die Spieler souverän mit den jeweiligen Anwürfen, sodass es beim Stand von 3:3 in eine spannende Schlussphase ging. In dieser verteidigte Bunting zunächst erneut den eigenen Anwurf und war folglich nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Und diesen konnte der Engländer schlussendlich auf einfahren, Schindler konnte den eigenen Anwurf im achten Leg nicht halten und so eine 3:5-Auftaktniederlage einstecken.
Mit Mensur Suljovic war am Nachmittag sogar noch ein dritter deutschsprachiger Spieler ins Turniergeschehen involviert. Der Mann aus Wien bekam es in seinem ersten Duell mit Scott Mitchell zu tun. Nach zwei frühen Niederlagen bei den letzten beiden TV-Turnieren war Suljovic auf Wiedergutmachung aus, startete druckvoll und holte sich ohne nennenswerte Gegenwehr die ersten drei Legs mit 16, 14 und 15 Darts. Erst danach konnte „Scotty Dog“ einen Fuß in die Tür stellen, musste dafür aber auch sein ganzes Können unter Beweis stellen und 124 Punkte auf dem Bullseye ausmachen. Mit einem 103er-Finish auf „seiner“ Doppel-14 konterte Mensur die Attacke seines Gegners. Auf der Doppel-20 konnte Mitchell dann zwar noch ein Leg auf seine Seite ziehen, am Verlauf dieses Spiels änderte das aber nichts mehr. Mit einem Treffer in der Doppel-14 machte Mensur schon wenige Minuten später den Deckel auf das Match und gewann mit 5:2.
Gruppe H: van den Bergh und Cross mit Auftakterfolgen
Im ersten Spiel der Gruppe H trafen der amtierende Juniorenweltmeister Dimitri van den Bergh und Ryan Searle als einer der Qualifikanten aufeinander. Searle kam fantastisch in die Partie, nahm gleich im ersten Leg 140 Punkte auf der Doppel-10 von der Scheibe. Der Belgier antwortete mit einem 82er-Finish, ehe er im dritten Leg 120 Punkte ausmachen konnte und das erste Break des Spiels produziert hatte. Per 13-Darter konnte van den Bergh seinen Vorsprung ausbauen, im Anschluss daran brachte Searle seinen Anwurf durch und verkürzte auf 2:3. Der „Dreammaker“ löschte wenig später erneut 82 Punkte aus und stand kurz vor der Ziellinie. Weil van den Bergh allerdings drei Matchdarts ungenutzt ließ konnte Searle noch ein drittes Leg für sich entscheiden. Bei eigenem Anwurf blieb der Juniorenweltmeister dann aber stabil und besiegelte den 5:3-Auftaktsieg.
Der große Favorit dieser Gruppe ist allerdings Rob Cross. „Voltage“ spielte in seinem Auftaktmatch gegen Mark McGeeney. Der BDO-Akteur warf den ersten Pfeil der Partie und hatte das erste Leg eigentlich auch voll unter Kontrolle. Doch „The Gladiator“ warf sage und schreibe elf Darts an der Doppel-16 und der Doppel-8 vorbei. So konnte der in diesem Leg bis hierhin chancenlose Cross doch noch zurückkommen und dieses kuriose Leg mit einem 87er-Finish doch für sich entscheiden. Die Doppelmisere des Mark McGeeney ging auch im zweiten Leg weiter, in diesem Fall setzte er vier Pfeile an der Doppel-20 vorbei - so kam der PDC-Weltmeister trotz fünf eigener Fehler zum 2:0. Erst als sich Cross im dritten Leg bei 82 Restpunkten überwarf konnte McGeeney seinen insgesamt 17. Wurf auf ein Doppelfeld auch verwandeln und auf 1:2 verkürzen. Doch schon ein Leg später warf McGeeney erneut einmal an einem Doppelfeld vorbei und ermöglichte es Cross so, den Abstand wieder auch zwei Legs zu erhöhen. Mit einem Treffer in der Doppel-4 konnte McGeeney zwar noch das fünfte Leg der Partie auf seine Seite ziehen, doch dies sollte sein letztes Erfolgserlebnis bleiben. Mit einem brillanten 10-Darter stellte Cross zunächst auf 4:2 und beendete die Partie schon ein Leg später mit einem Treffer in der Doppel-16.