Max Hopp verpasst das Achtelfinale
Am dritten Tag des Grand Slam of Darts 2016 gab es die nächsten Entscheidungen. Nachdem sich einige Spieler schon für das Achtelfinale qualifizieren konnten, sollten die endgültigen Entscheidungen in den Gruppen A, D, E und H fallen. Eingeschlossen war damit auch Max Hopp, der gegen Michael van Gerwen ran musste. Auch der sieglose Adrian Lewis, Gary Anderson und Phil Taylor waren erneut im Einsatz. Zudem fanden drei direkte Duelle um das Weiterkommen ins Achtelfinale statt.
Gruppe A: Dolan sichert sich Achtelfinalticket
Im ersten Spiel der Gruppe A bekam es Max Hopp mit Michael van Gerwen zu tun. Für Max ging es nicht in erster Linie um den Sieg. Wichtig war es vor allem, so viele Legs wie möglich zu holen, um auch Brendan Dolan unter Druck zu setzen. Der Deutsche startete auch solide, warf im ersten Leg drei 100’er Aufnahmen, kassierte aber nichtsdestotrotz direkt ein Break. Michael spielte wie immer seine Partie einfach runter und punktete, was das Zeug hält. Er behielt sein eigenes Leg und holte mit einem lockeren 12-Darter das zweite Break. Nun musste Hopp antworten und genau das tat er. Ein sehr gutes Leg führte zum Rebreak, womit wieder Hoffnung aufkeimte. Dann traf er jedoch zu wenige Triple, wodurch sich Michael ohne jegliche Probleme zum 5:1 spielte. Damit waren die Chancen für Max nur noch theoretischer Natur.
Der Druck auf Dolan war also nicht all zu groß, dennoch wollte der Nordire natürlich den einfachsten Weg zum Weiterkommen gehen, indem er Martin Adams besiegt. Aber er schien doch etwas nervös zu sein, denn im ersten Leg vergab er drei dicke Möglichkeiten zur Führung. So behielt Adams sein Leg. Aber auch er hatte Probleme beim auschecken und so glich Brendan mit seinem neunten Dart auf ein Doppel aus. Beide konnten sich daraufhin vor allem in ihren eigenen Aufschlägen sehr sicher präsentieren, wodurch es sehr eng blieb. Brendan gelang dann aber doch ein Break, nachdem Adams erneut zwei Chancen vergab. Mit diesem 4:3 schaffte er die Vorentscheidung, denn sein eigenes Leg spielte er souverän mit einem 15-Darter zu Ende und qualifizierte sich damit für die Runde der letzten 16.
Gruppe D: Taylor kassiert Whitewash
In Gruppe D kam es zunächst zum Aufeinandertreffen zwischen Darren Webster und Phil Taylor. Hier ging es eigentlich nur noch um die goldene Ananas, da Phil bereits weiter war und Darren keine Chance mehr auf das Weiterkommen hatte. Dennoch wollte Darren nochmal für einen schönen Moment sorgen, wie schön er werden sollte, konnte er jedoch nicht ahnen. Obwohl er zwei Chancen auf die Doppel vergab, ging er mit einem Break in Führung. Weil Phil dann zwei Darts zum Rebreak verschenkte, war Webster zur Stelle und schaffte das 2:0. Erneut verpasste „The Power“ dann drei Chancen, Darren nutzte dies aus, Break, 3:0. Es lief einfach Darren Webster, der mit 13 Darts auf 4:0 erhöhte. Und zum wiederholten Male verpasste Phil dann dicke Chancen zu einem Leggewinn, weswegen Webster tatsächlich der 5:0-Erfolg gelang. Es war erst der zweite Sieg von Darren gegen Taylor, bei seinem ersten siegte er auf der Pro Tour ebenfalls zu null. Mit 6:0, im Oktober 2014.
Im letzten Spiel der Gruppe D ging es um alles. Ian White traf auf Darryl Fitton und dem Sieger winkte die Teilnahme an der KO-Runde, während der Verlierer nach Hause fahren musste. White erwischte den besseren Start, einen perfekten, bei dem er auch direkt das erste Break mitnahm. Fitton war nicht schlecht, konnte aber in der Anfangsphase nicht gut genug scoren. So hatte Ian keine Probleme auf 2:0 zu erhöhen. Zwar konnte Daryl verkürzen, aber „Diamond“ war einfach der bessere Spieler auf der Bühne und ging folgerichtig wieder mit 3:1 in Führung. Trotz eines guten Legs, gelang ihm dann aber nicht das vorentscheidende Break, womit Fitton die Partie offen halten konnte. Mit dem 4:2, nachdem Fitton 155 auf die Doppel-19 vergab, schien dann alles klar.
-
BDO-Spieler Darryl Fitton nutzt seine allerletzte Chance zum Einzug in das Achtelfinale des Grand Slam of Darts
Ian White aber machte es sich selbst nochmal spannend. Er ließ ziemlich nach, wodurch Darryl nochmal zurück ins Spiel fand. Er verkürzte und schaffte wenig später sogar den Ausgleich. White vergab zuvor ein 124’er Finish auf Bull. Somit musste ein alles entscheidendes Leg her, welches von Fitton begonnen wurde. Der erwischte aber einen schwachen Start, traf vier Aufnahmen lang keine Triple, wodurch White in der besseren Position war. Dennoch bekamen sie beide einen Matchdart auf Bull, den sie vergaben. White überwarf sich dann, traf die Doppel-13 bei acht Punkten Rest. So gelang Daryl Fitton doch noch der 5:4-Erfolg und damit der Einzug ins Achtelfinale.
Gruppe E: Glen Durrant folgt Gary Anderson
Nach den zuletzt eher schwächeren Turnierergebnissen von Gary Anderson, schien der Grand Slam ihm bis hierhin sehr zu liegen. Nach zwei Siegen, wollte er auch gegen Alan Norris nachlegen, der bereits ausgeschieden war. Der Schotte zeigte dabei einen Blitzstart und sprintete mit zwei Breaks und einem 116’er Finish zu einer 3:0-Führung. Bei Norris lief nur wenig zusammen, sodass man hier fast schon einen Whitewash erwartete. Dann aber checkte er 124 Punkte auf das Bullseye zum Rebreak, wodurch wieder Hoffnung aufkeimte. Diese wollte der „Flying Scotsman“ im angesprochenen Keim ersticken und spielte einen bärenstarken 11-Darter. Dieses Break konterte „Chuck“ Norris nochmal, ehe er aber für das Auslassen einiger Möglichkeiten bestraft wurde. So verlor Alan mit 2:5 und ging sieglos aus diesem Turnier.
Zwischen Glen Durrant und Nathan Derry ging es erneut um das Weiterkommen. Beide wollte nur eines, den Sieg. Doch umsetzen, konnte dies von Anfang an nur Glen Durrant. Einem richtig starken 14-Darter folgten vier perfekte Darts und das Break zum 2:0. Dies war direkt mal eine Ansage, die Derry nur noch mehr verunsicherte. Nachdem Glen auch noch 150 Punkte für einen 12-Darter zum 3:0 checkte, war der Drops im Grunde gelutscht. Es war eine ganz klare Angelegenheit aus Sicht von Durrant, der nur wenig später das 4:0 nachlegte. Doch Derry wollte nicht den zweiten Whitewash des Abends kassieren und er bekam die Chance, dies zu verhindern. Doch er verfehlte sowohl Tops, als auch die Doppel-10, womit Glen das Spiel mit 5:0 beendete und ins Achtelfinale sprang.
Gruppe H: Dobey gelingt die Überraschung
-
Benito van de Pas präsentiert sich auch in seiner dritten Grand Slam Partie stark und besiegt Adrian Lewis
In der Gruppe H wollte Adrian Lewis gegen Benito van de Pas zumindest ein bisschen für Wiedergutmachung sorgen. „Jackpot“ hatte beide Spiele verloren und wollte nicht sieglos aus dem Turnier ausscheiden. Mit „Big Ben“ hatte er aber einen ernstzunehmenden Gegner, der auch von Beginn an jeden Fehler seines Kontrahenten bestrafen wollte. So ging der Niederländer nach dem Auslassen einer Doppelchance von Seiten Adrians mit 1:0 in Führung. Es war ein Break, welches er wenig später bestätigte. Doch Adrian war ebenfalls gut im Spiel, zeigte gute Scores und kam wieder etwas heran. Der Druck wurde von Benito aber stets hoch gehalten. So konterte er eine 180 mit einer eigenen und schaffte wieder den Zwei-Leg-Vorsprung. Lewis kam zwar nochmal heran, doch von da an bestimmte van de Pas die Partie und brachte sie völlig verdient mit 5:2 ins Ziel.
Im Spiel zwischen Chris Dobey und Scott Mitchell ging es um alles. Der Sieger würde ins Achtelfinale einziehen, das war klar. Mitchell vergab dann direkt einen Breakdart, womit Dobey sich doch noch sein Leg sichern konnte. Dank eines perfekten Starts, aber vor allem, weil Scott erneut auf die Doppel federn ließ, konnte er ein Break nachlegen. Nach dem 3:0 schien die Partie eigentlich durch, doch plötzlich gelang Scott etwas mehr. Er verkürzte und holte dann sogar ein Break zum 2:3. Dieses bestätigte er und hatte die Partie mit dem Ausgleich wieder komplett offen gemacht. Das Momentum war nun auch auf seiner Seite, doch Chris hielt dagegen. Unter Druck behielt er sein eigenes Leg. Mitchell vergab dann insgesamt vier Chancen zum Ausgleich, wodurch Dobey die Chance bekam, bei seinem Grand Slam Debüt ins Achtelfinale einzuziehen. Dazu musste er 96 Punkte auschecken, was ihm mit zwei Darts auch locker gelang. Mit einem erleichterten Ausatmen zog auch er in die Runde der letzten 16 ein.
Tobias Gürtler