German Darts Grand Prix – Auftakt in der Bayerischen Hauptstadt mit hochklassigen Ausrufezeichen gleich zu Beginn

Griaß eich mitnand! Willkommen in München oder wie man hier sagt: Minga. Des is d'Haptstod vo Bayern, dort wo man besonders viel Wert darauf legt, dass Sprache einfach und verständlich bleibt. Na denn, fügen wir uns dem Anspruch und sagen es ganz verständlich: Minga is in da ganzen woid zwengs dem German Darts Grand Prix bekannt, der heuer an Ostern gspuit werd, Minga kennt ma aber aa zwengs da Wiesn, die hier ollawei stattfind. Der Michael Smith (hier wird er „Schmiss“ ausgesprochen) hod hier letzts Johr ois andre abbaidlt und gwunna. Seine Gegna ham sie dacht: Oha, des war nix! Probier mas nächsts Johr noamoi! Heuer san`s wieda olle da, die Guadn, die weniga Guadn, die Wadlbeisser und die Windbaidl. Acht Deitsche san fei aa do, san zwor ganz vui Saupreißen dabei, aber mir woin ja net so sei! Zwoa san aus Bayern, der Michi is gor aus Minga, des is sakrisch guad! Gwies habm olle ihre Pfeile nomoi am Weddsschdoa gschliffa und woin gwinna. „Mia san Mia“ – ach nein, das ist die andere Sportart … Mei, is des a Pallawadsch! Oiso, pack mas! Für alle, die der sprachlich unbedingten Verständlichkeit wider Erwarten nicht uneingeschränkt mächtig sind, hier nochmal das Resümee: in München findet am Osterwochenende der German Darts Grand Prix statt. Titelverteidiger ist Michael Smith, der dieses Jahr von äußerst formbeständigen und auch von den weniger formstarken Gegnern gefordert wird.

Im Zenith findet das Ganze statt, nach den Belgian Darts Open ist es das zweite diesjährige PDC European Tour Event, und München ist begeistert, auch acht deutsche Teilnehmer begrüßen zu dürfen: Gabriel Clemens, Martin Schindler, Ricardo Pietreczko, Lukas Wenig, Oliver Müller, (der Münchner „Michi“) Michael Unterbuchner, Matthias Ehlers und der andere Bayer, Franz Rötzsch haben den Weg in die Kulturhalle gefunden und man durfte gespannt sein, wie sie sich vor (fast) heimscher Kulisse schlagen würden. Ja, man muss da Einschränkungen machen, denn alle deutschen Spieler, die jenseits vom Weißwurst-Äquator stammen, sind zwar ebenso herzlich willkommen, aber halt „nur“ Zuagroaste. Freuen würde sich das bayrische Publikum aber in jedem Fall ungemein und zwar über alle – auch über die „Saupreußen“ (in Bayern ist das durchaus liebkosend gemeint). Alle acht deutschen Spieler durften sich der ausnahmslos vehementen Anfeuerung gewiss sein.

Und dann ging`s auch schon los: Ozapft is … Sakra, wieda foische Veranstaltung! Es muss natürlich heißen:

Game on!

Den Anfang machten Ryan Joyce und Kevin Doets. Gespielt wurde im Best-of-11-Legs Modus. Es war also nicht unwichtig, wer den ersten Anwurf hatte, in diesem Fall war das: Ryan Joyce. Der 38-jährige Engländer aus Newcastle upon Tyne begann also das Match – und wie er es begann! Triple-20, Triple-18, Double-18, das ergab 150 gelöschte Punkte und mit diesem High Finish ging Ryan Joyce 1:0 in Führung. Auch im zweiten Durchgang wäre Joyce beinah ein höherer Ausstieg gelungen, doch der Versuch, die 127 zu eliminieren, scheiterte am Bulleye, das 2:0 war es dennoch. Das dritte Leg wollte „Relentless“ abermals über Bullseye auschecken, doch auch hier zahlte er nur die halbe Miete. Einen weiteren Versuch, die verbliebenen 25 Punkte zu begleichen, bekam er diesmal nicht, sein 25-jähriger Gegner aus dem niederländischen Almere schaffte den Anschluss, 1:2. Und 13 Darts später hatte Kevin Doets auch den Ausgleich errungen, 2:2. Mit weiterhin konstantem Scoring und selbstbewusstem Checkout holte sich Ryan Joyce die nächsten beiden Durchgänge, 4:2. Ein weiteres Mal setzte Kevin Doets, der als einer der Sieger des Qualifikationsturniers für Tourkarten-Inhaber die Reise nach München antreten durfte, zur Aufholjagd an. Auch er schnappte sich souverän zwei Legs in Folge und nochmals war der Ausgleich in trockenen Tüchern, 4:4. Doch es schien, als habe sich „Hawk Eye“, wie der Niederländer genannt wird, mit den beiden aufeinanderfolgenden Leggewinnen verausgabt, denn im neunten Durchgang war der Tank auch schon wieder leer. Unangefochten sammelte Ryan Joyce das 5:4 ein und als er im zehnten Durchgang den zwölften Dart im Bullseye versenkt hatte, war der 6:4 Erfolg eingetütet.

Zwei „alte Hasen“ duellieren sich ausgerechnet an Ostern

Im Anschluss betraten Brendan Dolan und Alan Soutar die Bühne der zwar nicht unbedingt allzu schönen, aber dennoch altehrwürdigen Münchner Kulturhalle Zenith. Auch der 46-jährige Schotte (gut sichtbar an seiner Hose), Alan Soutar, hatte sich im Qualifikationsturnier für Tourkarten-Inhaber durchgesetzt. Gegen seinen heutigen Gegner konnte er bislang allerdings noch kein Spiel gewinnen. Alan Soutar trägt den Nickname „Soots“, was zu Deutsch „Ruß“ bedeutet und sich zweifelsohne auf seine Tätigkeit als Feuerwehrmann bezieht, die er, neben dem Darts, weiterhin mit viel Elan und vollem Engagement ausübt. Während das Publikum „Oh wie ist das schön!“ skandierte, teilten sich beide Akteure in genüsslichem Tempo die ersten zwei Legs, wobei jeder seinen Anwurf hielt. Brendan Dolan, 50 Jahre jung, hatte das Match begonnen und im dritten Durchgang packte er mit Aufnahmen von 140 – 180 – 137 – 44, einen 11-Darter aus, der ihm die 2:1 Führung sicherte. Alan Soutar glich im vierten Leg wieder aus, 2:2, bevor Brendan Dolan trotz mitunter gediegenem Double-Trouble eine ungefährdete Gewinn-Serie hinlegte. Der „History Maker“ aus Nordirland griff sich vier Legs in Folge, wobei er gerade im letzten Durchgang absolut zu überzeugen wusste. Ein sehenswerter 12-Darter bescherte Brendan Dolan das 6:2 über Alan Soutar.

Der erste Auftritt eines deutschen, Verzeihung, eines bayerischen Spielers

War die Stimmung vorher schon bestens, tobte nun endgültig der Bär, denn Franz Rötzsch, einer von vier deutschen Qualifikanten, betrat die Bühne. Der 29-Jährige, geboren in Bad Wörishofen, musste gegen den routinierten Niederländer Jermaine Wattimena ran. Wie zuvor Alan Soutar und Kevin Doets hatte sich auch Jermaine Wattimena das Teilnahmeticket als Sieger des Qualifikationsturniers für Tourkarten-Inhaber erworben. Der 36-Jährige aus dem niederländischen Westervoort, hatte den ersten Anwurf und nahm auch gleich mal das erste High Finish, 107 (T19, 18, D16) heraus, 1:0. Im zweiten Durchgang wäre Franz Rötzsch um ein My das Auschecken über Bullseye gelungen, stattdessen holte sich sein Gegner das 2:0. Im dritten Leg hat der Bayer einfach zu oft „sauber patzt“, streute zu viele Fehler ein und daraus resultierte das 3:0 für Jermaine Wattimena. Das gleiche gilt für Durchgang Vier, Franz Rötzsch gelang es nicht wirklich, sein Gegenüber mit konstanten Treffern zu behelligen. 4:0 für den Niederländer. Besser lief es für den Deutschen, der mittlerweile in Landweid am Lech zuhause ist, im fünften Durchgang. Doch da packte Jermaine Wattimena einfach eine Schippe drauf und einen 13-Darter aus, inklusive seiner ersten und einzigen 180 in diesem Match, 5:0. Im sechsten Leg konnte Franz Rötzsch, der den Spitznamen „Destroyer“ trägt, einen Dart auf Doppel – erst sein zweiter Versuch aufs Checkout überhaupt – nicht nutzen und somit den „White Wash“ nicht mehr verhindern. In dieser Partie war Franz Rötzsch nicht in der Lage, irgendetwas zu „destroyen“, mit 0:6 unterlag er Jermaine Wattimena, der somit eine Runde weiter ist.

Ob „Cammy“ wohl auch in München vor seinem Match noch ein paar Klempner- Aufträge übernommen hat?

In nächsten Duell hatten sich beide Protagonisten als Sieger im Qualifikationsturnier für Tourkarten-Inhaber durchsetzen können: auf der einen Seite der 34-jährige Cameron Menzies, gebürtig aus Glasgow, und gegenüber Mike De Decker, der 28-Jährige aus dem belgischen Mechelen. Mike De Decker, mit dem Nickname „The Real Deal“, hat sich unlängst ziemlich unflätig zu Peter Wright geäußert. Inwiefern der Belgier in der Position ist, den zweifachen Weltmeister und amtierenden Europameister verbal derart anzugehen, dazu kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Mike De Decker hatte das Ausbullen gewonnen, doch Cameron Menzies setzte mit 14 Darts und Break gleich mal das erste Ausrufezeichen, 1:0. Die Wurfanzahl konnte Mike De Decker im zweiten Durchgang locker unterbieten, er war gar auf dem besten Weg, einen 9-Darter zu erzielen, doch der letzte Pfeil landete außerhalb der Double-12, so blieb es bei acht perfekten Würfen. Kurios, dass Cameron Menzies im Hintergrund fast ebenso entsetzt über den abschließenden Fehlversuch war, wie Mike De Decker selbst. Nichtsdestotrotz war es ein grandioser 10-Darter, der dem Belgier das Re-Break ermöglichte, 1:1. Im dritten Durchgang war „Cammy“ mit optimalem Set-up-Shot (132) abermals in einer guten Ausgangslage, um das neuerliche Break zu schaffen, doch Mike De Decker löschte 78 Punkte mühelos und ging somit 2:1 in Führung. Sehr solide hielt auch Cameron Menzies seinen Anwurf im vierten Durchgang, der Schotte glich wieder aus. 2:2. Im fünften Leg ließ De Decker zwei Versuche aufs Doppel aus, Cameron Menzies präsentierte derweil ein beeindruckendes High Finish, die 124 radierte er mit Triple-20, 14 und Bullseye aus und festigte damit abermals das Break, 3:2. Mike De Decker war im sechsten Leg noch nicht einmal im Checkout-Bereich, da bestätigte Menzies schon das zuvor erzielte Break und zementierte damit seine 4:2 Führung. Sein hervorragender Set-up-Shot (145) im siebten Durchgang sollte „Cammy“ allerdings nichts bringen, denn hier war Mike De Decker wieder zur Stelle und schaffte den Anschluss, 3:4. Aber das war ja nur dessen begonnenes Leg, Cameron Menzies genügte es hingegen, im achten Durchgang mit 20, Bullseye und Double-16 das nächste High Finish, 102, herauszunehmen, um mit 5:3 in Front zu marschieren. Im neunten Leg servierte Mike De Decker mit Aufnahmen von 140 – 180 – 135 – 46, einen fantastischen 11-Darter und ließ damit seinerseits Brillanz aufblitzen, 4:5. Das zehnte Leg startete Cameron Menzies mit sechs perfekten Darts, aber auch die dritte Aufnahme mit 105 gelöschten Punkten konnte sich sehen lassen. Den Restbetrag mit einem Wurf auf die Double-18 ausgescheckt – der Schotte beendete das Match hochklassig stilvoll mit einem exzellenten 10-Darter, 6:4 für Cameron Menzies.

Deutschland – Niederlande, nicht nur im Fußball ein Klassiker

Dann wurde es wieder extrem laut in der Halle, das Münchner Publikum empfing den nächsten deutschen Teilnehmer: Matthias Ehlers. Der 43-Jährige aus dem Baden-Württembergischen Hohberg, bekam es mit Jeffrey de Zwaan zu tun. Auch Matthias Ehlers zählt zu den deutschen Qualifikanten, während sich der 28-jährige Niederländer aus Rijswijk als weiterer Sieger des Qualifikationsturniers für Tourkarten-Inhaber durchgesetzt hatte. Matthias Ehlers hatte nicht nur das Ausbullen für sich entschieden, sondern war an diesem Nachmittag auch der erste Deutsche, der mit einer 1:0 Führung ins Match starten konnte. Im zweiten Leg war er jedoch noch in weiter Ferne, als auch Jeffrey de Zwaan seinen Anwurf hielt und zum 1:1 ausglich. Im dritten Durchgang ließ Matthias Ehlers einen Pfeil auf Doppel liegen, der Niederländer bestrafte dies mit dem Break zum 2:1. Obgleich sich Matthias Ehlers im vierten Durchgang schon in Lauerstellung auf das Re-Break befand, ließ es sich Jeffrey de Zwaan mit gelungenem 86er-Checkout nicht nehmen, sein begonnenes Leg nach Hause zu bringen, 3:1. Um Haaresbreite am Bullseye vorbei, damit überreichte Matthias Ehlers seinem Kontrahenten im fünften Durchgang eine Einladung für ein weiteres Break. Doch im „Madhouse“ gefangen, gelang es der „Black Cobra“ auch nicht, den fünften Breakdart im Ziel unterzubringen, so dass Matthias Ehlers eine weitere Chance bekam, seinen Anwurf doch noch zu halten. Die 25 ohne Umschweife mit zwei Darts ausgemacht, der Deutsche wusste hier zu überzeugen, 2:3. Im sechsten Durchgang war Jeffrey de Zwaan wieder zielsicherer im Checkout-Bereich unterwegs, hieraus resultierte das 4:2. Siebter Durchgang: beide Spieler in der Endphase nah beieinander, Matthias Ehlers hatte die 145 vor der Brust, Jeffrey de Zwaan die 167. Ehlers durfte als erster ans Oche treten, traf die Triple-20, dann die Triple-19 und schließlich die Double-14. Mit diesem eindrucksvollen High Finish hatte der Deutsche den Anschluss neuerlich hergestellt, 3:4. Das nächste hohe Checkout lieferte Matthias Ehlers in Durchgang Acht, hier löschte er 102 Punkte mit Triple-20, 10, Double-16, schaffte somit das Break und den Ausgleich, 4:4. Im neunten Durchgang gelang es dem Baden-Württemberger das Break auch zu bestätigen und so ging er plötzlich wieder in Führung. Nach einem 2:4 Rückstand und drei Leggewinnen in Folge, stand Matthias Ehlers nun mit 5:4 in Front. Jeffrey de Zwaan war klar, er musste einen Gang zulegen, wollte er den beständig respektabel agierenden Kontrahenten hinter sich lassen. 180 – 120 – 177 – 24, dieser 11-Darter verhalf der „Black Cobra“ zum Ausgleich, 5:5. Damit ging es in den Decider, den Matthias Ehlers begann. Doch Jeffrey de Zwaan war konstant stark unterwegs, während der Deutsche doch den einen oder anderen Aussetzer einstreute. Der Niederländer ging gerade im Endspurt sehr konsequent zu Werke und konnte auf diese Weise das Break und den Sieg gegen Matthias Ehlers, der absolut beachtlich gespielt hatte und das Tempo seines Gegners zu jedem Zeitpunkt mithalten konnte, einfahren, 6:5.

Und nochmal war Schwarz-Rot-Gold vertreten, und wieder kam der Gegner aus den Niederlanden

Das heimische Publikum musste nicht lange auf seinen nächsten Vertreter warten, Oliver Müller aus Frankfurt stand zum Einlauf bereit. Der deutsche Qualifikant forderte Richard Veenstra, auch der 42-jährige Niederländer aus dem kleinen Ossenzijl in der Provinz Overijssel, hatte sich beim Qualifikationsturnier für Tourkarten-Inhaber durchgesetzt. Beim Anblick von Oliver Müllers kunstvoll getrimmten Bart-Styling, fiel einem übrigens gleich Damon Heta ein, in der Hoffnung, dass sich die beiden bei diesem Turnier über den Weg laufen würden: „Dear Damon, have a look at that beard and, please, follow that example!“ Richard Veenstra, der den Spitznamen „Flyers“ trägt, begann das Match und holte sich ungehindert die 1:0 Führung. Noch beeindruckender hielt Oliver Müller im zweiten Leg seinen Anwurf, der 13-Darter inklusive des ersten Maximums, konnte sich sehen lassen, 1:1. Den dritten Durchgang startete Richard Veenstra mit seiner ersten 180, das 2:1 ließ nicht lange auf sich warten. Doch Oliver Müller verriet keinerlei Probleme, mit dem Favoriten dieses Matches, Schritt zu halten, das 2:2 war eine sichere Angelegenheit. Aus dem Publikum ertönten derweil die ersten „Oli, Oli“-Schlachtrufe, nein, der Kahn war nicht gemeint. Richard Veenstra zeigte sich heute nicht in der Verfassung, seinem Status als routinierter Tour Card Holder gerecht zu werden, dennoch erkämpfte er sich, nach Breakdarts gegen sich, das 3:2. Oliver Müller hatte hier etliche Möglichkeiten, die Fehler seines Gegners zu bestrafen, fahrlässig liegengelassen. Doch im sechsten Durchgang machte er dies wieder gut, zumindest holte er sich seinen Anwurf weit sicherer, als dies Veenstra im vorausgegangenen Leg vorexerziert hatte. 3:3. Im siebten Durchgang hatte sich Oliver Müller mit ordentlichem Set-up-Shot (100) den Restbetrag von 36 Punkten aufbereitet, aber „Flyers“ hatte da die 32 stehen und die löschte er sicher, 4:3. Im Publikum praktizierte man mittlerweile das traditionsreich dynamische Händeklatschen aus Island, da muss noch etwas geübt werden. Zwei verschenkte Würfe aufs Doppel von Oliver Müller im achten Durchgang, da konnte auch eine „No Score“-Aufnahme vom Niederländer das Break nicht verhindern. Richard Veenstra ging nunmehr mit zwei Legs Vorsprung in Führung, 5:3. Sein überzeugendstes Leg spielte Veenstra ausgerechnet im neunten Durchgang, mit 13 starken Würfen sicherte er sich den 6:3-Erfolg über Oliver Müller. Das Ergebnis war eigentlich zu eindeutig und gab nicht wirklich den Matchverlauf wieder, denn der Frankfurter konnte durchaus überzeugen und dem Favoriten gefährlich werden. Andererseits streute Oliver Müller aber einfach zu viele Leichtsinnsfehler ein und konnte daher die Früchte seiner Arbeit nicht ernten.

Kann der Nachrücker seine unverhoffte Chance nutzen?

Das vorletzte Match des Nachmittags sah Niels Zonneveld, ebenfalls Sieger beim Qualifikationsturnier für Tourkarten-Inhaber, gegen Luke Woodhouse auf dem Plan. Der 35-jährige Engländer, Luke Woodhouse, hatte als Nachrücker davon profitiert, dass Gary Anderson aufgrund von Schulterproblemen absagen musste. Niels Zonneveld mit dem ersten Anwurf und dem ersten High Finish, 101 (T19, 4, D20), 1:0. Dann sackte Luke Woodhouse gleich drei Legs in Folge ein und ging mit 3:1 in Führung. Der 25-jährige Niederländer aus Uitgeest, versuchte es ihm gleichzutun, doch letztendlich gelang ihm nur der Doppelpack. Damit hatte er aber zumindest den Ausgleich wieder hergestellt, 3:3. Im siebten Durchgang gelang „Woody“ abermals das Break, (4:3), das er aber im achten Leg nicht bestätigen konnte, weil „Triple Z“ Niels Zonneveld ein weiteres beachtliches High Finish, 116 (19, T19, D20) ausmachte, 4:4. Im Gegensatz zu seinem Kontrahenten konnte Zonneveld das eben errungene Break im neunten Leg sehr wohl bestätigen, mit 14 Würfen holte er sich die Führung zurück, die er zuletzt beim 1:0 innegehabt hatte, 5:4. Die Wurfanzahl wusste Luke Woodhouse im zehnten Durchgang zu unterbieten, mit der 180 als Set-up-Shot und einem entspannten 13-Darter, erzwang er die Verlängerung, 5:5. Den Vorteil des Anwurfs im Decider konnte Niels Zonneveld genießen, das war aber dann auch schon wieder das einzige, das ihm in diesem Leg Genuss bereitete. Denn mit gediegener Konstanz im Scoring und sicherem Checkout eilte Luke Woodhouse vehementen Schrittes über die Ziellinie. 6:5 für den Engländer.

Auch ein Top-15 Spieler war bereits am Nachmittag am Start

Den Abschluss der Nachmittagssession bildeten Chris Dobey und Viktor Tingström, ein 21-jähriger Schwede, geboren in Högdalen, mittlerweile wohnhaft in Stockholm, der als Nordic Baltic Qualifikant angereist war. Chris Dobey, als Nummer 15 der Order of Merit, natürlich der unbestrittene Favorit in dieser Partie, hatte den ersten Anwurf und startete mit dem 100er-Checkout (T20, D20) ins Match, 1:0. Beide zu diesem Zeitpunkt noch nicht so richtig in Trefferlaune, in zähflüssigem Tempo sicherte sich Viktor Tingström im zweiten Leg dennoch den Ausgleich, 1:1. Der 33-jährige Chris Dobey aus Bedlington, Northumberland, war ebenfalls noch nicht richtig in seinem Flow drin, drei Darts am Doppel vorbei machten eine zweite Aufnahme vonnöten, doch dann war das 2:1 eingetütet. Im vierten Durchgang zeigte Viktor Tingström, warum auch er sich seine Turnierteilnahme verdient hatte, das „Shanghai Finish“ gereichte ihm zum 2:2. Ab Leg Fünf schaltete „Hollywood“ einen bis zwei Gänge nach oben und servierte Aufnahmen mit 140 – 134 – 180 – 47 gelöschten Punkten, was sich zu einem 11-Darter summierte, 3:2. Auch das 4:2 ließ sich Chris Dobey nicht nehmen, bevor er im siebten Durchgang gar noch eine Schippe draufzulegen vermochte, womit er das Match-Highlight zum Besten gab. Flugs holte der Engländer seine Angelrute raus und zog mit bewährtem Selbstvertrauen den „Big Fish“ heraus. 5:2. Auch der 12-Darter mit dem 94er-Checkout im achten Durchgang unterstrich seine innerhalb des Spiels rigoros angestiegene Formkurve, 6:2 für Chris Dobey.

Damit war der Schlussakkord des ersten Nachmittags in München verklungen, in Kürze würde es an gleicher Stelle mit den nächsten Partien der ersten Runde weitergehen. Pfiats Eich, bis nachat!

German Darts Grand Prix


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