German Darts Grand Prix: England, Wales, Niederlande und der Gastgeber Deutschland – vier Nationen kämpfen um den Einzug ins Finale

In den Halbfinals wurden noch mal zwei Legs auf die mögliche Maximalausbeute draufgepackt, ab jetzt hieß es „Best-of-13-Legs“.

Das erste Halbfinale bestritten Luke Humphries und Gerwyn Price. Den ersten Anwurf hatte Luke Humphries, ungefährdet rauschte er zum 1:0. Im zweiten Durchgang konnte Gerwyn Price fünf Möglichkeiten, sein begonnenes Leg zu halten, nicht nutzen, so etwas darf man dem Weltranglistenersten nicht anbieten. Der bedankte sich höflich mit dem Break zum 2:0. Im dritten Leg hatte der Waliser zwei Chancen, postwendend das Re-Break zu setzen, aber auch die ließ er verstreichen, Luke Humphries zog auf 3:0 davon. Im vierten Durchgang hatte dann auch beim „Iceman“ der Wecker geklingelt, ein 11-Darter musste es allerdings sein, um das 1:3 zu festigen. Gerwyn Price war in Leg Fünf auf dem besten Weg, sein erstes Break einzufahren, doch beim Versuch, 30 Punkte zu löschen, versenkte er seine Pfeile zunächst in der 15 und im Anschluss in der 16 – damit konnte man keinen Blumentopf und schon gar kein Leg gewinnen. Aber er hatte Glück, denn Luke Humphries wollte es hier nicht gelingen, 9 Restpunkte herauszunehmen, und so durfte der Weltmeister von 2021 nochmal ran, 2:3. Doch das eben errungene Break konnte Gerwyn Price im sechsten Durchgang nicht bestätigen, der Humphries-Express war nach 12 Darts im Ziel eingelaufen, 4:2. Auch im siebten Durchgang ließ der 39-jährige Waliser wieder alles liegen, was ging, das 5:2 für „Cool Hand Luke“ war die logische Konsequenz dessen. Auf der Suche nach Triple-Feldern konnte Gerwyn Price auch im achten Leg nicht viel ausrichten, mit 14 Darts baute Luke Humphries seine Führung auf 6:2 aus. Als der Weltmeister im neunten Durchgang mal wieder ein paar Würfe auf Doppel ausließ, dauerte es zwar seine Zeit, aber irgendwann hatte auch der „Iceman“ begriffen, dass er nun endlich zugreifen musste, wollte er noch irgendetwas ausrichten, in diesem relativ einseitigen Halbfinale, 3:6. Das zehnte Leg begann Luke Humphries mit sechs perfekten Darts, dann wurde es aber doch „nur“ ein 11-Darter, der reichte ihm allemal zum Sieg und zum Einzug ins Finale, 7:3.

Der deutsche Hoffnungsträger gegen den „mächtigen Mike“

Im zweiten Halbfinale standen sich Michael van Gerwen und Martin Schindler gegenüber, das Publikum skandierte lauthals „Schiiiiiiindler, Martin“. Ich glaube, die Zuschauer des Nachmittags hatten noch die umgekehrte Reihenfolge ... Wie auch immer, die Unterstützung war in jedem Fall da! Michael van Gerwen hatte das Ausbullen für sich entschieden, beide starteten eher verhalten ins Match. Der Niederländer löschte 44 Punkte, „The Wall“ nahm 47 raus. Dann legten beide an Geschwindigkeit zu, Michael van Gerwen beendete das Leg schließlich mit dem „Shanghai Finish“, 1:0. Im zweiten Durchgang versuchte Martin Schindler, das High Finish von 108 Punkten auszuradieren, das Bullseye stand ihm hierbei im Wege, doch die verbliebene 25 nahm er mit der nächsten Aufnahme heraus, 1:1. Im dritten Leg lieferte der Deutsche seine erste 180 ab, es war auch das erste Maximum in diesem Halbfinale. Zum Leggewinn reichte die nicht, denn im Endspurt vergab Martin Schindler einen Breakdart, da war mehr drin. Solche Gelegenheiten darf man gegen „Mighty Mike“ nicht verschenken, der ging mit 2:1 wieder in Führung. Aber noch war der Strausberger gut im Rennen, der Ausgleich ward sicher hergestellt, 2:2. Im fünften Leg benötigte „MvG“ abermals mehrere Aufnahmen fürs Doppel, aber wieder konnte „The Wall“ daraus keinen Profit schlagen, 3:2 für den Niederländer. Dann schaltete van Gerwen einen Gang höher und räumte mit 12 Darts, inklusive seinem zweiten High Finish in diesem Match, das sechste Leg ab. Die 127 checkte er mit 20, Triple-19 und Bullseye aus, damit hatte er seinem Gegner den Anwurf abgenommen und ging mit 4:2 in Führung. Man merkte dem dreifachen Weltmeister an, dass er nicht die geringste Intention hatte, diese Führung nochmal aus der Hand zu geben, 14 Darts später verbuchte er das 5:2. 140 – 140 – 177 – 44, der 11-Darter besiegelte das nächste Break, und obwohl Martin Schindler in diesem Durchgang das Tempo entschlossen mitgegangen war, stand es mittlerweile 6:2 für „Mighty Mike“. Im neunten Durchgang präsentierte der 27-jährige Deutsche nochmals einen fantastischen Set-up-Shot (139), stellte sich damit die Double-10, aber es kam zu spät. Michael van Gerwen machte 65 Punkte aus und sicherte sich so das zweite Finalticket, 7:2. Martin Schindler hatte mit weit über 96 immer noch einen respektablen Average gezeigt, aber die 101 im Schnitt des Gegners und vor allem dessen 50% beim Checkout, machten dann doch den Unterschied. Was bleibt, ist ein weinendes und ein lachendes Auge, denn einerseits war in dieser Partie womöglich mehr drin für den Deutschen, anderseits muss man den Halbfinaleinzug, im Hinblick auf das Weltelite-Teilnehmerfeld, natürlich auch als den großartigen Erfolg werten, der es tatsächlich ist.

Die Finalpaarung lautete in jedem Fall Luke Humphries versus Michael van Gerwen.

German Darts Grand Prix


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