Hopp steht im Viertelfinale

Der letzte Turniertag des German Darts Grand Prix in München wurde am Nachmittag mit den Achtelfinalpartien eröffnet. Aus deutschsprachiger Sicht war das Duell zwischen Mensur Suljovic und Max Hopp ganz besonders im Fokus. Interessant klang aber auch die Begegnung zwischen Michael Smith und James Wade. Top-Favorit Michael van Gerwen bekam es wie schon in der vergangenen Woche mit Alan Norris zu tun und Rob Cross musste nach seinem Sahnespiel am vergangenen Abend nun gegen Luke Humphries ran.

Doppelschwäche kostet Smith das Match

Déjà-Vu Teil zwei hieß es am dritten Turniertag in München für James Wade. Nachdem er schon am Sonntag in Runde zwei mit Jelle Klaasen den gleichen Gegner hatte wie eine Woche zuvor in Leverkusen, sah es im Achtelfinale nicht anders aus. Wieder traf er auf Michael Smith, was ein durchaus gutes Omen war, denn Wade setzte sich in Leverkusen mit 6:4 durch, einer seiner neun Siege über den Bully Boy“ in bisher zwölf Spielen. Auch in diesem Match startete James super, warf direkt eine 180 und legte mit seiner dritten Aufnahme eine weitere nach. Er veredelte dies in einem 12-Darter der ein Break zur Folge hatte, welches er bestätigte, weil Smith ein 130’er Finish auf der Doppel-5 verpasste. Er konnte im Anschluss zwar verkürzen, zeigte sich aber weiterhin nicht sonderlich gut beim Auschecken. Wade hingegen spielte eine bockstarke Partie. Zwar verpasste er knapp ein 160’er Finish, doch brachte ihn sein Kontrahent kaum in Gefahr. Und wenn Smith mal Fehler machte, war „The Machine“ immer gleich zur Stelle. So auch im fünften Leg, als James mit einem weiteren Break seine Führung ausbaute. Eine 180 von Michael konterte Wade dann mit einer selbigen und checkte im Anschluss 121 Punkte auf der Doppel-14 zu einem weiteren 12-Darter. Smith durfte sich keine Fehler mehr erlauben, ließ aber ganze sechs Chancen auf die Doppel aus, sodass Wade sich trotz vergebenem 116’er Finish den überdeutlichen 6:1-Erfolg sichern konnte und wie schon in der Vorwoche ins Viertelfinale einzog.

Dort wollte nach Möglichkeit auch Max Hopp hin, der als letzter deutscher Teilnehmer auf den Österreicher Mensur Suljovic traf. Tatsächlich hatte Max mit fünf Siegen aus bisher neun Duellen eine positive Bilanz gegen „The Gentle“, allerdings spielten die beiden zuletzt im Jahr 2016 gegeneinander. Den besseren Start erwischte eigentlich Suljovic, der sofort eine 180 warf und sich schnell in Richtung Finishbereich begab. Die Partie hätte eine klare Richtung einschlagen können, wenn Mensur sich den Anwurf gesichert hätte. Doch es kam anders. Acht Versuche auf die Doppel ließ Suljovic aus, sechs davon auf seinem Favorit, der Doppel-14. So konnte Max gar nicht anders, als sich das Break zu sichern. In der Folge spielte Hopp richtig stark. Zunächst behielt er die Nerven und bestätigte das Break, obwohl sich Suljovic auf Tops bereit gemacht hatte, dann warf er im dritten Leg zwei 180’er nacheinander und spielte im vierten Leg sogar einen 11-Darter. So baute er seine Führung bis auf 4:0 aus und warf zu diesem Zeitpunkt im Schnitt über 107 Punkte. Erst danach konnte auch Mensur sich bemerkbar machen, jedoch zunächst nur in den eigenen Anwürfen. So verkürzte er letztlich auf 2:5, musste dann aber richtig attackieren um Max nochmal aus dem Konzept zu bringen. Schlecht machte „The Gentle“ das nicht, er stellte sich immerhin auf 56 Punkte Rest. Zu einer Breakchance kam es jedoch nicht mehr, weil Hopp eiskalt blieb und 110 Punkte zum 6:2-Sieg auf null brachte. Am Ende lag sein Average bei 102 Punkten, Suljovic spielte auch immerhin 100 Punkte pro Aufnahme. Hopp erreichte damit erstmals seit 2016 wieder das Viertelfinale eines European Tour Events und wird dort auf James Wade treffen.

Zwei Whitewashes nacheinander

Joe Cullen hatte am Vortag gegen Yordi Meeuwisse nur so gerade einen Sieg erringen können. Seine letzten drei Legs holte er mit drei High Finishes. 129, 120 und 164 Punkte zum Sieg brachte er dabei auf null. Gegen Steve West wollte er wenn möglich eine ruhigere Partie haben, was auch zu erwarten war. West hatte bei diesem Turnier bisher noch nicht überzeugen können. Und so setzte es sich auch fort. Joe konnte sich im ersten Leg Zeit lassen und ging mit einem 21-Darter in Führung, ohne dass Steve etwas dagegen unternehmen konnte. Auch danach setzte der seinen Gegner nicht unter Druck. Cullen spazierte zu einer 3:0-Führung, bevor auch Steve mal einen Zahn zulegte. Sicherlich auch durch die gute Leistung Cullens mitgerissen, performte West so gut wie nicht zuvor an diesem Wochenende. Zwei Möglichkeiten vergab er im vierten Leg, dazu ein 170’er Finish ein Leg später. Cullen war jeweils zur Stelle und setzte sich auf 5:0 ab. Spätestens damit war das Spiel entschieden und so dauerte es nicht lange, bis Cullen auch das 6:0 und damit den Whitewash klarmachte. Für West war es ein gebrauchtes Wochenende, aus dem er trotz schwacher Leistungen noch das maximale raus holte.

Auch Peter Wright war in letzter Zeit nicht sonderlich gut drauf. Gegen Alan Tabern wollte er nun natürlich zeigen, was er eigentlich kann und er startete auch sehr gut in die Partie. Solide holte er sich seinen ersten Anwurf und legte genauso locker das erste Break nach. Tabern war in beiden Legs nicht mal unter 100 Punkte gekommen. Dies gelang ihm im dritten Leg, als er sich durch eine tolle 133 einen Rest von 40 Punkten stellte. Bitter nur für ihn, dass er keinen Wurf mehr darauf bekam. Wright hatte zuvor eine brillante 180 geworfen und anschließend auf der Doppel-10 den 13-Darter vollendet. Tabern schien das nichts auszumachen. Er war nun auch im Spiel, startete perfekt in das vierte Leg. Doch wieder war es Wright, der stärker war. Er vergab zwar ein 107’er Finish, weil Alan aber seine einzige Möglichkeit auf ein Doppel in dieser Partie liegen ließ, konnte Wright ein weiteres Break holen. Spätestens mit der 180 zu Beginn von Leg Nummer fünf war die Messe gelesen. Wright spielte die Partie locker runter und hatte keinerlei Probleme mehr. Zwei weitere Legs standen wenig später auf der Habenseite und Wright setzte sich damit klar und deutlich 6:0 durch. Mit einem Average von 102 Punkten zeigte er eine sehr ordentliche Leistung.

Weltmeister entgeht knapp überraschendem Aus

Rob Cross spielte gegen Jonny Clayton in der zweiten Runde eine brillante Partie und warf seinen ebenfalls stark aufgelegten Kontrahenten aus dem Turnier. Dies untermauerte nochmal seine Favoritenrolle im Duell mit Luke Humphries. Das erste Leg deutete auch auf eine klare Angelegenheit hin, als der Weltmeister 125 Punkte zum 12-Darter und 1:0 ins Ziel brachte. Danach ließ er aber deutlich nach. Humphries fand so ins Spiel und drehte die Partie um selbst in Führung zu gehen. Dabei musste er nicht mal sonderlich stark spielen, nur solide. Cross glich unter Druck zwar wieder aus und warf im fünften Leg zwei 180’er, daneben offenbarte er aber auch seine andere Seite in diesem inkonstanten Match. Gleich acht Möglichkeiten ließ er auf die Doppel liegen, was Luke aber nicht bestrafen konnte. In der Folge spielten beide in ihren eigenen Anwürfen solide, doch je näher die Schlussphase rückte, desto stärker schien Humphries zu werden. Er vergab drei Breakdarts im neunten Leg, die sehr wichtig hätten werden können. So stand er natürlich unter Druck, überlebte aber drei Matchdarts, sodass er ein Entscheidungsleg erzwingen konnte. Dort war er dann aber nicht mehr in der Lage Cross zu gefährden, der mit einem 15-Darter letztlich doch noch den 6:5-Sieg eintütete.

Daryl Gurney traf in München mal wieder auf seinen Angstgegner. Gegen Ian White hatte Daryl von neun Duellen bisher acht verloren und diese Serie galt es für den Nordiren aufzupolieren. Er startete auch richtig gut mit einem 12-Darter und einem Break, welches er durch ein 84’er Finish auf dem Bullseye auch bestätigen konnte. Allerdings ließ er dann die Zügel etwas lockerer, was Ian sofort auf den Plan rief. „Diamond“ verkürzte und glich mit einem fantastischen 129’er Finish auf dem Bullseye wieder aus, auch das war ein 12-Darter und Break. Doch er konnte es nicht bestätigen. Gurney riss sich zusammen, ging sofort wieder in Führung und war in dieser Phase der bessere Spieler. Er hielt den Druck permanent hoch, was sich vor allem im siebten Leg zeigte. Dort warf er zum perfekten Zeitpunkt eine 180 um sich 24 Punkte Rest zu stellen. White vergab in der Folge ein 91’er Finish auf dem Bullseye und so staubte Gurney zum 5:2 ab. Doch die Partie war noch nicht vorbei. White kämpfte nochmal und checkte nacheinander 100 und 120 Punkte um wieder auf 4:5 heranzukommen. Für mehr sollte es dann aber doch nicht reichen. Daryl Gurney nutzte seinen dritten Matchdart zum 6:4 und holte so seinen zweiten Sieg über Ian White.

„Mighty Mike“ steigert sich deutlich

Keegan Brown zeigte schon bei der vergangenen Weltmeisterschaft einen Formanstieg und 2018 konnte er dort bisher weiter anknüpfen. Nachdem er am Sonntag Simon Whitlock aus dem Turnier warf, wollte er mit Darren Webster nun gleiches tun. Zu Beginn war aber Darren der etwas bessere Spieler. Er glich den frühen Rückstand aus und war zudem der erste, der sich im Anschluss ein Break sichern konnte. Zwar wusste Brown, der ein 170’er Finish verpasste, die richtige Antwort und holte sich das 2:2, doch Webster war vor allem auf die Doppel einfach stärker. Ganze acht Chancen ließ Brown im fünften Leg liegen. So schaffte der „Demolition Man“ das nächste Break und bestätigte es dieses Mal auch. Keegan konnte seine Schwäche auf die Doppel zunächst nicht ablegen, rettete aber das siebte Leg ins Ziel. Im Anschluss spielte er ein fantastisches Leg, stand nach neun Darts bei 47 Rest, vergab aber erneut große Möglichkeiten auf die Doppel. So war Webster nur noch ein Leg vom Sieg entfernt und seinen ersten Matchdart vergab er im neunten Leg. Er verpasste ein 114’er Finish. Plötzlich explodierte Brown. Wie schon gegen Whitlock war er in der Schlussphase bombastisch gut und so checkte er zunächst 109 Punkte und legte dann nach einem perfekten Start einen 12-Darter zum Break hin. So gab es doch noch das Entscheidungsleg und auch dort war Keegan nicht einzuholen, als er sich mit einem 13-Darter den 6:5-Sieg erkämpfte.

Im letzten Achtelfinale des diesjährigen German Darts Grand Prix bekam es Top-Favorit Michael van Gerwen mit Alan Norris zu tun. Das Duell gab es an gleicher Stelle auch in der vergangenen Woche in Leverkusen, dort konnte sich MVG mit 6:3 durchsetzen. Bisher hat der Niederländer auch noch nie gegen Norris verloren. Klare Vorzeichen also, doch das dachte man am vergangenen Abend auch, als Michael beinahe an Steve Lennon scheiterte. Die Anfangsphase sah dieses Mal sehr gut aus. Michael dominierte die ersten Legs, konnte sich sogar fünf ausgelassene Chancen auf Doppel leisten und holte sich trotzdem ein Break. Im Anschluss checkte er 121 Punkte zu einem 12-Darter. Norris musste außergewöhnliches leisten um mitzuhalten. Im dritten Leg gelang es ihm, als er ebenfalls einen 12-Darter zeigte und dafür 115 Punkte auscheckte. Doch weil er im Anschluss 106 Punkte nicht auf null brachte, konnte Michael sich wieder absetzen. Der hatte zuvor ein 132’er Finish verpasst, erhöhte im Anschluss durch einen 11-Darter sogar auf 4:1. Dies war ein erneutes Break und damit war die Partie im Grunde entschieden. Michael spielte souverän weiter und holte sich auch noch die nächsten beiden Legs. Am Ende spielte van Gerwen bei diesem 6:1-Erfolg einen Average von starken 105 Punkten.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


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