Deutschland gegen Österreich im Achtelfinale

Nach dem aus deutscher Sicht sehr erfreulichen Weiterkommen von Max Hopp wurde am Abend sein Achtelfinalgegner ermittelt. Dafür traf der Österreicher Mensur Suljovic auf Danny Noppert. Außerdem starteten auch die ganz großen Namen ins Turnier. Michael van Gerwen bekam es mit Steve Lennon zu tun und Weltmeister Rob Cross spielte gegen Jonny Clayton. Auch Peter Wright war am Start, er musste gegen Josh Payne ran.


Cullen rettet sich mit 164’er Finish

Joe Cullen und Yordi Meeuwisse eröffneten den Abend. Yordi hatte in der letzten Erstrundenpartie am Vortag noch Adrian Lewis nach 2:5-Rückstand besiegt und erhoffte sich gegen Cullen nun einen erneuten Erfolg. Im ersten Leg vergab Cullen dann direkt ein 164’er Finish, was ihn im Nachhinein nicht groß geärgert haben dürfte. Er holte sich das Leg trotzdem und schaffte damit direkt ein Break. Dieses konnte er wegen Doppelproblemen zunächst nicht bestätigten, aber nur zwei Legs später war es dann so weit, als er sich auf 3:1 absetzte. Joe war aber keineswegs dominant. Meeuwisse hielt gut mit, spielte einen tollen 12-Darter mit Bullfinish und glich schon im sechsten Leg wieder aus. Von da an war es sogar der Niederländer, der die Partie bestimmte. Er ging in Führung und zwang Cullen zu Außergewöhnlichem. Zunächst glich Joe mit einem 129’er Finish zum 4:4 aus, befand sich aber trotz einer 180 zu einem guten Zeitpunkt wenig später erneut im Rückstand. Er war unter Druck, da er keine Fehler mehr machen durfte, doch er konnte nicht konstant punkten. Yordi Meeuwisse bekam seine Möglichkeiten zum Sieg, vergab aber vier Matchdarts. So glich Cullen mit einem 120’er Finish doch nochmal aus und alles schien wieder offen. Im Entscheidungsleg spielte Cullen dann überragend. Nachdem er es im ersten Leg noch verpasste, checkte er nun 164 Punkte zum 12-Darter und 6:5-Sieg aus und ließ sich anschließend zu Recht feiern.

Stephen Bunting spielt eigentlich relativ gerne gegen Ian White. Sieben der bisherigen elf Duelle konnte „The Bullet“ gewinnen, auch die letzten beiden Spiele gingen an den Liverpool-Fan. Doch dieses Spiel entwickelte sich zu einer sehr engen Angelegenheit. Zunächst verpasste Bunting ein 148’er Finish, konnte aber sein eigenes Leg trotzdem durchbringen. Gleiches Bild danach aus Sicht von „Diamond“, welcher in seinem Fall am 132’er High Finish scheiterte. So richtig eng wurde es erst im vierten Leg für denjenigen, der das Leg eröffnete. Das war White, der unter großem Druck ein 139’er Finish ins Ziel brachte. Bunting hatte auf 20 Punkten Rest gelauert. Nach einem 12-Darter von Bunting und dem erneuten Ausgleich folgte im siebten Leg dann doch das erste Break des Spiels, als White erstmals in Führung ging. Weil er aber drei Chancen auf der Doppel-16 liegen ließ, konnte Bunting das sofort wieder korrigieren. Nun war er es aber, der eine Möglichkeit auf Bull verpasste und so die Möglichkeit auf ein Break eröffnete. Diese nutzte White und brachte dieses Mal mit einem 13-Darter auch das eigene Leg durch. So siegte der Ian White am Ende mit 6:4.

Klaasen misslingt die Revanche

In der vergangenen Woche in Leverkusen trafen sich in der zweiten Runde Jelle Klaasen und James Wade auf der Bühne. Dort konnte sich Wade mit 6:3 durchsetzen. Auch in München gab es das Duell wieder und dieses Mal wollte die „Cobra“ sich durchsetzen. Und Jelle begann auch besser, holte sich nach dem ersten Leg auch direkt ein Break und erhöhte wenig später sogar auf 3:0. Doch zu diesem Zeitpunkt lag das weniger an Jelle, sondern eher an Wade, der gerade mal 80 Punkte im Schnitt spielte. Doch „The Machine“ wurde in der Folge besser. Es dauerte nur zwei Legs, da waren die Vorzeichen plötzlich umgedreht. Wade hatte sich durch ein Break auf 2:3 herangebracht und nun stand Klaasen bei einem 80’er Average. Die Partie wurde dann etwas spannender. Wade vergab zwei Chancen auf der Doppel-4 und statt des Ausgleichs lag er dank eines 106’er Finishes von Jelle mit 2:4 zurück. James gab aber nicht auf, warf eine brillante 177 zum perfekten Zeitpunkt und verkürzte erneut. Dank eines 150’er Finishes konnte er sich dieses Mal auch mit dem Ausgleich belohnen und ging wenig später erstmals in Führung. Klaasen fehlte vor allem die Konstanz. Er wirkte relativ verunsichert und war im zehnten Leg dann nicht zur Stelle. So konnte sich Wade am Ende seinen Anwurf recht locker sichern und so tütete er den 6:4-Erfolg ein.

Was war das zeitweise für eine Leistung von Chris Dobey am Samstag. Ausgerechnet gegen den Deutschen Martin Schindler spielte er die ersten sechs Legs wie von einem anderen Stern und legte damit die Grundlage für das spätere Weiterkommen. Gegen Michael Smith wollte er genau da ansetzen, aber dem „Bully Boy“ war nicht nach einem engen Match. Er warf innerhalb der ersten beiden Legs bereits zwei 180’er und eine 174 und brachte sich so schnell mit 2:0 in Führung. Erst danach war auch Dobey mit am Start, versuchte mitzuhalten. Smith war etwas nachlässig auf die Doppel, zeigte sonst aber seine gewohnt wuchtigen Scores. So musste Chris Dobey auch in den eigenen Anwürfen seine Nerven beisammen halten um sich die Legs am Ende zu sichern. Dies gelang ihm letztlich zwei Mal. Beim Stand von 2:4 aus seiner Sicht war Michael dann aber einfach zu stark. Er spielte einen 12-Darter und ließ Chris dabei keine Chance etwas gegen das Break zu unternehmen. Auch im Anschluss waren die Scores von Smith einfach zu hoch, als dass Dobey nochmal etwas am Ausgang der Partie hätte verändern können und so setzte sich Smith standesgemäß 6:2 durch. Mit einem Average von 105,38 zeigte er eine fantastische Leistung.

Wright ringt Payne nieder

Peter Wright befindet sich momentan in einer Formkrise. Er spielt bei weitem nicht mehr so locker wie man es von ihm gewohnt war und das macht sich auch in seinen Ergebnissen bemerkbar. Gegen Josh Payne ging er trotzdem als Favorit ins Spiel, lag jedoch durch einen 17-Darter früh zurück. 21 Darts reichten Wright dann aber zum Ausgleich, wonach die Partie dann etwas Fahrt aufnahm. Beide wurden besser, Wright startete perfekt ins dritte Leg. Zwar konnte sich Josh dieses trotzdem holen, doch ein 118’er Finish war der Anfang einer guten Serie für „Snakebite“. Der Schotte zeigte einen tollen 12-Darter und setzte sich bis auf 4:2 ab, wirkte selbstbewusst und schien tatsächlich relativ souverän in die nächste Runde einziehen zu können. Doch das Match war noch nicht vorbei. Die 180 von Wright im siebten Leg kam zu spät und so holte sich Josh das 3:4 und spielte auch im Anschluss einen Tick besser. Jedoch vergab er dann drei Breakdarts und so schwenkte das Pendel endgültig in Richtung Wright. Der schnappte sich neben dem 5:3 nämlich per 82’er Finish auf Bull auch noch das 6:3 und damit den Sieg.

Gewinnen wollte auch Mensur Suljovic. Der Österreicher bekam es in seiner ersten Partie bei diesem Turnier mit Danny Noppert zu tun. Den Niederländer kannte er noch vom Grand Slam of Darts aus dem Jahr 2016, wo er mit 3:5 in der Gruppenphase unterlag und später ausschied. Es war also der perfekte Zeitpunkt um sich zu revanchieren und entsprechend fokussiert ging „The Gentle“ auch ans Werk. Das erste Leg gehörte ganz ihm und beinahe hätte er im Anschluss auch direkt ein Break geschafft. Jedoch verpasste er ein 121’er Finish auf dem Bullseye. Trotz ein paar Doppelproblemen gehörte die Anfangsphase ganz Mensur und so schaffte er im vierten Leg doch ein Break und ging mit 3:1 in Führung. Noppert wachte dadurch allerdings auf und erhöhte den Druck. Weil Suljovic ein 142’er Finish auf der Doppel-11 verpasste, holte sich Danny das Rebreak und checkte wenig später auch 109 Punkte zum Ausgleich. Durch ein weiteres Break zum 4:3 brachte Noppert Suljovic dann ganz schön in Bedrängnis. Er scheiterte dann aber selbst an seinen Nerven, als er drei Darts auf die Doppel verpasste, die ihm den Sieg ein deutliches Stück näher gebracht hätten. So kam Mensur direkt wieder zum Ausgleich und bestrafte seinen Gegner wenig später für eine weitere ausgelassene Chance mit dem 5:4. Nun stand Noppert plötzlich unter Druck, musste nach einem knapp verpassten 128’er Finish Mensurs 117 Punkte auf null bringen. Er verpasste jedoch Tops und so schnappte sich Suljovic doch noch den 6:4-Sieg und damit auch das Achtelfinalmatch gegen Max Hopp.

Lennon schnuppert an der Sensation

Michael van Gerwen hatte schon am Samstagabend Spaß. Da er für die zweite Runde gesetzt war, nutzte er die Zeit um beim Fußballspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund vorbeizuschauen und Landsmann Arjen Robben zu treffen. Gegen Steve Lennon musste er sich nun aber wieder auf Darts konzentrieren und zu Beginn sah alles nach einer ganz normalen Begegnung aus. Michael sicherte sich, wenn auch unter Mithilfe von Lennon der einige Darts auf Doppel verpasste, die ersten beiden Legs. Dann aber vergab er selbst drei Möglichkeiten in den nächsten beiden Legs und so hatte Steve schnell wieder ausgeglichen und vor allem viel Selbstvertrauen gewonnen. Der Ire zeigte eine tolle Leistung und war dem Weltranglistenersten ebenbürtig. Anders als beim Duell bei der letzten Auflage des Grand Slam, als Lennon im Achtelfinale mit 3:10 unterging. Auch die beiden anschließenden Legverluste in denen MVG auch 103 Punkte auf null brachte, warfen Lennon nicht aus der Bahn. Er machte einfach unbeirrt weiter, nutzte ein grausiges Leg Michaels zum Rebreak und glich danach zum 4:4 erneut aus. Er schien nun auch im Kopf van Gerwens angekommen zu sein, denn der Niederländer spielte kein gutes neuntes Leg, hatte Glück, dass Steve zwei Breakchancen liegen ließ. „Mighty Mike“ schnappte sich das 5:4, aber das 5:5 folgte sogleich, durch ein starkes 86’er Finish Lennons mit zwei Darts. Im Entscheidungsleg war er dann aber doch etwas nervös und bekam zu wenige Tripletreffer zustande. So konnte Michael sich mit einem 74’er Finish den 6:5-Erfolg schnappen und sich ins Achtelfinale retten. Den höheren Average spielte mit 96,39 Punkten jedoch Steve Lennon.

Die letzte Partie der zweiten Runde bestritt der Weltmeister. Rob Cross bekam es dabei mit Jonny Clayton zu tun, gegen den er in sieben Duellen tatsächlich bereits vier Mal verlor. Zuletzt im Halbfinale des Players Championship Finals 2017. Beide spielten von Beginn an auf einem sehr hohen Niveau. Die ersten Legs teilten sie sich noch friedlich auf, echte Chancen auf Breaks gab es nicht. Im vierten Leg war es Clayton, der noch einen Tick besser war als Cross, der mit einem 121’er Finish beinahe für ein Break gesorgt hätte. Doch er verpasste das Bullseye vergleichsweise deutlich und so checkte Cross 74 Punkte zum 2:2 und blieb auf die Doppel ohne Fehlwurf. Im Anschluss griff Rob den Anwurf seines Kontrahenten an, stellte sich nach neun Darts auf 47 Punkte Rest und wartete auf die Breakchance. Die sollte er jedoch nicht bekommen, da Clayton 161 Punkte ins Ziel brachte und sich erneut in Führung setzte. Zu diesem Zeitpunkt spielte Clayton 116 Punkte im Schnitt, Cross stand bei 108. Im sechsten Leg gab es dann Double Trouble auf beiden Seiten. Während Clayton acht Breakchancen ausließ, nutzte Rob seinen fünften Versuch auf Doppel zum 3:3. Im Anschluss hätte sich Rob beinahe erstmals in Führung gesetzt, er vergab allerdings ein 124’er Finish. Nur zwei Legs später sollte es dann aber so weit sein. Cross hatte offensichtlich den etwas längeren Atem und so hielt er den Druck weiter enorm hoch, erarbeitete sich mit einem 11-Darter zum 5:4 das erste Break der Partie. Clayton hatte dem in der Schlussphase nichts mehr entgegenzusetzen. Sehr souverän behielt Cross seinen eigenen Anwurf und setzte sich am Ende nach langem Kampf mit 6:4 durch.

Tobias Gürtler

German Darts Grand Prix


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