German Darts Championship – auch am Abend des ersten Spieltags war für reichlich Furore gesorgt
Und weiter ging es mit der Abendsession an diesem aufregenden ersten Spieltag: James Wilson und Gian van Veen machten den Auftakt. Ein Generationen-Duell, denn der „Jammy Dodger“ zählt mit 51 Jahren schon zur alten Dartsgarde, während sein Herausforderer Gian van Veen dieses Jahr im April gerade mal 21 geworden ist. Der Niederländer, zurecht mit dem Nickname „The Giant“ ausgestattet, hat es binnen kürzester Zeit geschafft, in die Topgruppe großer Dartsnamen aufzusteigen.
Die ersten beiden Legs teilten sich die Spieler, jeder hielt seinen Anwurf. Danach schnappte sich der Engländer das erste Break, schritt mit 2:1 voran. Was das wert war, sah man im vierten Leg, in dem „Jammy Dodger“ das Break bestätigte und nunmehr 3:1 führte. Doch „The Giant“ konterte mit gigantisch gutem High-Finish, checkte die 156 mit T20, T20 und D18 aus. Und nun gelang ihm seinerseits das Break, Ausgleich 3:3. Spielbestimmend in dieser Phase: Gian van Veen. Er zeigte, wo es lang ging. Und auch wenn Wilson mehrfach befriedigend reagierte, verdiente sich der Niederländer in seinen Aktionen wiederholt die Note: sehr gut. Somit 4:3-Führung für van Veen. Aber auch James Wilson wusste, wie man sein A-Game auspackt, checkte im achten Leg die 140 (T20, T20, D10) aus und zog wiederum mit seinem Gegner gleich. Das fröhliche Wechselspiel ging weiter, van Veen holte sich seinen Anwurf zum 5:4. James Wilson hatte drei Leg-Darts in der Hand, um abermals zu verlängern, die er aber allesamt am Doppel vorbeidonnerte. Diese Chance ließ sich „The Giant“ nicht mehr nehmen und holte sich das erste Match des Abends mit 6:4.
Der Kölsche Jung greift ins niedersächsische Geschehen ein
Mit Spannung erwartet: das darauf folgende Spiel. Denn mit Florian Hempel hatte der nächste deutsche Dartspieler die Möglichkeit in Runde zwei einzuziehen. Und es war eine reelle Chance, denn mit Arron Monk stand ein Protagonist gegenüber, der bislang eher selten über die erste Runde hinausgekommen war. Arron, dessen Dad Colin Monk insbesondere bei der BDO durchaus sehenswerte Erfolge feiern konnte, hat nicht nur die Leidenschaft für Darts vom Vater übernommen, sondern auch dessen Nickname, „Mad Monk“. Der „Kölsche Jung“ (nicht sein Spitzname, sondern seine Einlaufhymne), Florian Hempel beruhigte seine Nerven erstmal mit einem Break zum Auftakt des Matches. Doch die „Beruhigung“ hielt nicht lange an, denn Monk holte das Re-Break. Für Flo Hempel war dieses Match besonders bedeutsam, denn nach durchwachsenem Saisonverlauf sollte sich die Leistungskurve endlich wieder nach oben wenden, da ohne die anvisierte WM-Teilnahme, die aktuell noch auf wackligen Beinen steht, auch der Verlust der Tour-Card ein durchaus mögliches Worst-Case-Scenario wäre. Doch der Engländer ließ nicht locker, bestätigte das Break zum 2:1, und mit Bullseye-Checkout holte er sich auch noch das 3:1. Dem ließ „Mad Monk“ das 4:1 folgen. Gerade noch rechtzeitig gelang es Hempel den bedrohlichen Lauf seines Gegners zu stoppen. Er grätschte mit der ersten 180 dazwischen, was ihm auch das 2:4 einbrachte. Durch vermeintlich „freundliches“ Zutun des Engländers – die Mimik Beider in den Blicken, die sie einander schenkten, war hingegen gar nicht freundlich – schaffte Hempel dann auch das 3:4 und das achte Leg sackte Flo ganz ohne Mithilfe seines Kontrahenten aus eigener Kraft ein. Doch Arron Monk nutzte das neunte Leg für seine erste 180, und relativ souverän holte er sich die 5:4-Führung gegen die Pfiffe der Zuschauer zurück. Das zehnte Leg: Hempel stand nach 12 Darts auf der 127, doch der letzte Wurf traf nur den grünen Bereich des Bullseye, die Restforderung betrug 25 Punkte. Bei Arron Monk stand da noch das Überbleibsel von 57 Punkten, doch nach der Einfachen-17 brauchte er nur einen Matchdart und holte sich den 6:4-Sieg gegen den Deutschen, der seinen Heimvorteil heute nicht nutzen konnte. Zumindest verriet die Gratulation nach dem Match einige Herzlichkeit, nachdem man zwischen den Legs teilweise größere Zwistigkeiten befürchten musste.
„The Machine“ trifft erneut mit der Zielsicherheit einer Maschine
Dann zwei alte Bekannte: James Wade, was kann man über den zehnfachen Major-Champion noch erzählen?! Außer einer kleinen bis mittleren Schocknachricht: James Wade läuft Gefahr, an diesem Wochenende zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit aus den Top-16 herauszufallen. Nach nahezu zwei Jahrzehnten, in denen er dem Wort „Konstanz“ zu neuer Bedeutung verholfen hatte, alle Turniere, die Taylor und van Gerwen ausließen, für sich abgriff. Der beste Linkshänder aller Zeiten. Nur der WM-Sieg war ihm noch nicht vergönnt. Es gibt Turniere, bei denen soll es einfach nicht sein. Hingegen sein heutiger Gegner: Jelle Klaasen, der jüngste Weltmeister aller Zeiten. Die Besonderheit, Klaasen hat gar keine aktuelle Tour-Card und sich nur über einen Sonderweg für heute Abend qualifiziert. Zu Beginn sicherten sich sowohl Wade als auch Klaasen den eigenen Anwurf zum 1:1. Dann ließ „The Machine“ seine Klasse aufleuchten, holte sich die nächsten drei Legs und lag rasch 4:1 in Führung. Der Niederländer konnte auf 2:4 verkürzen, bevor James Wade mit einem 11-Darter (der zweite am heutigen Tag) seine Führung auf 5:2 ausbaute. In Leg acht schaltete der Engländer nochmal einen Gang höher, er hatte es offensichtlich eilig, startete mit der 180 und nach neun Darts stand er auf der berühmt-berüchtigten 141. Die bereitete ihm zwar mehr Schwierigkeiten, als man das von einem Spieler seiner Güteklasse und insbesondere nach den ersten neun geworfenen Pfeilen erwarten würde, denn der gelernte Automechaniker benötigte acht weitere Versuche, um letzten Endes doch noch das 6:2 gegen „The Cobra“ nach Hause zu fahren.
Der Aufmüpfigste unter den Aufmüpfigen
Nachdem am Nachmittag bereits „The Dutch Dragon“ die Bühne gerockt hatte, betrat nun „The Dutch Destroyer“ das Areal. Und während sein Kontrahent Daryl Gurney auf dem Weg nach oben noch seine „Sweet Caroline“ abfeierte, nutzte Vincent van der Voort die Zeit, um eben nochmal seine Telefonnachrichten zu überprüfen. So ein eigenwilliges Verhalten sieht man auch nur beim Niederländer, der zu den Meinungsstärksten des Darts-Circus zählt. Enger Freund und Trauzeuge von Michael van Gerwen ist van der Voort zugleich auch der schärfste Kritiker von „Mighty Mike“. Als alle über van Gerwens „Krise“ und dergleichen diskutierten, war es Vincent van der Voort, der in seiner ebenso typisch kritischen wie nüchtern-trockenen Weise feststellte: „Krise? Quatsch! Michael ist einfach zu faul zum Trainieren.“ Sein niederländischer Kumpel wird es nicht mit Freuden vernommen haben. Auf der anderen Seite „Superchin“, Daryl Gurney, Sieger der Players Championship Finals 2018, des World Grand Prix 2017 und der German Darts Championship 2019. Zu Beginn das gewohnte Bild: abwechselnde Leg-Gewinne bis zum 2:2. Man hatte das Gefühl, dass Beiden heute die gewisse Spritzigkeit fehlte, was zumindest bei van der Voort die Annahme bestätigte, dass er nicht nur mit dem Gegner, sondern auch zunehmend mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen hatte. Dass Russ Bray dem Niederländer wiederholt die Darts respektive die Flights vom Boden aufhob, unterstrich diese Vermutung noch. Das fünfte Leg beendete Daryl Gurney mit dem ersten High-Finish des Matches. Mit 20, Triple-19, Bullseye löschte er die 127. Definitiv das Schlüsselereignis für Gurney in diesem Spiel. Obwohl sich van der Voort gelegentlich aufbäumte, fand Gurney nun zu bestimmender Konstanz, während der Niederländer durch war, mit seinem Spiel, mit seiner Geduld und wohl auch mit der körperlichen Kondition. „Superchin“ räumte ein Leg nach dem anderen ab und siegte zum Schluss unangefochten mit 6:2.
1:0 für Deutschland
Und wieder schlug das deutsche Herz höher, denn als nächstes stand das Spiel von Ricardo Pietreczko gegen Mickey Mansell auf dem Plan. Nach Daryl Gurney sollte also der nächste Spieler aus Nordirland ins Geschehen eingreifen. Durch die deutsche Brille geguckt, hoffte man nicht auf einen Parallelerfolg der beiden Landsmänner. Mansells größter Erfolg auf der Tour bislang: das Halbfinale im World Cup of Darts (gemeinsam mit Brendan Dolan). Dieses Erlebnis rührt jedoch von 2014, lag somit auch schon wieder einige Tage zurück. “Pikachu” hingegen spielt aktuell in beachtlicher Form, hat ja auch erst im Januar 2022 zum ersten Mal die PDC Tour-Card ergattern können und lässt seither immer wieder mit tollen Momenten aufhorchen. Ricardo, in Berlin geboren, mittlerweile in Nürnberg zu Hause, wird nächste Woche 29 Jahre jung, heute Abend wollte er sich selbst mit dem Sieg ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk machen. Auch das fünfte Spiel des Abends begann im Gleichklang. Pietreczko gelangen in den ersten vier Legs zwei 180er, Mansell hatte da erst eine zu Buche stehen. Im sechsten Leg warf Ricardo bereits seine dritte 180, in dieser Disziplin hatte er sich nun einen klaren Vorsprung erarbeitet, doch was die Leg-Gewinne betraf, waren beide weiter im Synchronschritt unterwegs. 3:3.
Im siebten Leg checkte “Pikachu” die 91 mit 25, T16 und D9 aus. Und obwohl es „nur“ sein eigener Anwurf war, zeigte dieser heikle Checkout-Weg, mit welcher Selbstsicherheit er ans Werk ging. Im achten Leg ein gravierender Fehlwurf von Mickey Mansell, der ihm unliebsame 5 Punkte hinterließ, doch auch der Deutsche ließ die Doppel-20 aus. Im Madhouse angekommen wusste Mansell das Leg doch noch für sich zu entscheiden. 4:4. Dass Ricardo die Legs begonnen hatte, brachte ihm den Vorteil, immer wieder in Führung gehen zu können, indem er weiterhin seinen Anwurf durchbrachte. 5:4 für den Deutschen, spätestens jetzt war die entscheidende Phase eingeläutet. Weiterhin Synchron-Darten, und so erreichten beide fast zeitgleich die 170. Mickey Mansel hatte als erster die Chance, den zehnten Durchgang zu holen. Doch im Gegensatz zum Leg-Dart seines englischen Kontrahenten landete der erste Matchdart von Ricardo im Ziel, und er holte sich den 6:4-Sieg gegen den Nordiren, Mickey Mansell. Damit konnte sich ein weiterer Deutscher den Startplatz für den Samstag sichern. Toll gemacht, Gratulation an Ricardo Pietreczko, der morgen gegen Martin Schindler antritt und somit das erste rein deutsche Duell des laufenden Turniers perfekt gemacht hat.
Das 2:0 für Deutschland ergibt ein Quartett
Man gönnte uns keine Verschnaufpause, denn schon lief der nächste heimische Spieler auf, die deutsche Nummer eins, Gabriel Clemens. Für ihn ging es gegen „The Mullet“, Danny Jansen. Der Niederländer, 21 Jahre jung, erst seit 2022 mit Tour-Card versehen, hält schon jetzt Dank seiner Vokuhila-Frisur einen gewissen Kultstatus inne. Gabriel Clemens konnte sich hingegen bei Nico Kurz bedanken, dass er sich bereits vor Beginn dieses Spiels über Platz 32 und somit über die Teilnahme bei der European Darts Championship freuen konnte. Darauf wollte, konnte und durfte sich „Gaga“ Clemens natürlich keineswegs ausruhen und so startete er das Match mit Break zum 1:0. Jansen konterte mit Re-Break, was der „German Giant“ erneut mit Break beantwortete. Auch Jansen von der Körpergröße eher im „Giant“-Bereich unterwegs, doch der Spitzname „The Dutch Giant“ war angesichts der niederländischen Konkurrenz wohl zu furchteinflößend, selbst für einen unerschrockenen Spieler wie Danny Jansen, der erneut das Re-Break zum 2:2 schaffte. Gabriel Clemens setzte das Break-Festival fort, ging wieder in Führung. 3:2. Im fünften Leg die Möglichkeit für den Deutschen, den „Big Fish“ zu landen. Zwei Mal Triple-20 klappte hervorragend, doch der letzte Pfeil landete in der 25. Die war aber bei der nächsten Aufnahme komplikationsfrei gelöscht, und so war Gabriel Clemens der erste in diesem Match, der sein eigenes Leg nach Hause brachte. 4:2 Führung und die Faust von „Gaga“.
Danny Jansen machte es ihm nach und hielt nun seinerseits seinen Anwurf. 3:4. Achtes Leg, Anwurf Clemens. Der Deutsche brauchte 15 Darts, um mit beeindruckendem High-Finish auszuchecken. Die 102 waren mit Würfen auf die Triple-20, 10 und die Doppel-16 Geschichte. 5:3. Dann war es nur noch Formsache, und „The German Giant“ nutzte seinen zweiten Matchdart zum 6:3-Erfolg gegen „The Mullet“, Danny Jansen. Drei Deutsche hatten sich heute in die zweite Runde gespielt und nachdem durch die Absage von Gerwyn Price nun auch Martin Schindler in diese elitäre Mannschaft gerutscht ist, komplettiert er das deutsche Quartett für den morgigen Samstag.
Die erste wirkliche Überraschung des Abends lag in der Luft
Das siebte Spiel der Abendsession: der formstarke Chris Dobey bekam es mit Lee Evans zu tun. Für Chris Dobey ein wichtiges Spiel, da er entscheidende 750 Pfund hinter Steve Beaton zurückliegt, doch der „Bronzed Adonis“ ist hier nicht dabei, und somit müsste ein Sieg heute Abend für Chris Dobey reichen, um in Dortmund an den Start gehen zu können. Doch der aktuell 98. der Order of Merit, Lee Evans, hatte nicht vor, „Hollywood“ das Match zu schenken und ging erstmal 1:0 in Führung. Ausgleich 1:1 durch Chris Dobey, der im Anschluss auch gleich das erste Break landete. Nach 0:1-Rückstand, nun die 3:1-Führung für den Engländer aus Bedlington, Northumberland. Als man meinen konnte, Dobey würde nun endgültig das Heft in die Hand nehmen, meldete sich Lee Evans zurück, holte zumindest sein eigenes Leg und verkürzte auf 2:3. Im sechsten Leg ging „Evz“ gar auf Break-Kurs, weil Chris Dobey eine gedankliche Pause einzulegen schien. Evans zog es durch und holte sich etwas überraschend den Ausgleich zum 3:3.
„Hollywood“ war aus dem Tritt gekommen, und Lee Evans gewann das dritte Leg in Folge zum 4:3, ging zum ersten Mal seit dem 1:0 wieder in Führung. Mit seiner dritten 180 stellte sich Evans im achten Leg erneut in die perfekte Ausgangsposition, um auch das 5:3 einzustreichen. Doch diesmal hielt Chris Dobey dem Druck stand und rettete stattdessen das 4:4. Neuntes Leg: Evans stand auf der 130 und nur der letzte Wurf aufs Bullseye verhinderte die erneute Führung für „Evz“. Während bei ihm die 25 stehen blieb, fand Dobey zu alter Souveränität zurück und holte sich seinerseits die Führung zum 5:4. Leg 10: nach zwölf Darts stand „Hollywood“ auf 60 Rest und …. warf die Triple 20. „No Score!“ Evans machte es besser, checkte die 112(!) aus und holte sich fast sensationell den Ausgleich. 5:5 Der Decider, beide auf 170. Nur um Millimeter verpasste Lee Evans den „Big Fish“. Gleiche Chance für Chris Dobey, doch auch der hatte heute kein „Anglerglück“. Dobey mit Rest 70, Evans hatte die 25 übrig, somit nicht nur die günstigere Ausgangslage, sondern auch die ersten Chancen, das Match zuzumachen. Doch während Evans zwei Matchdarts verwarf, damit immer noch acht Punkte zu Buche stehen hatte, nutzte Dobey seinen ersten Wurf aufs Doubleout und ward damit glücklicher 6:5-Sieger nach atemraubendem Endspurt beider Akteure. Sollte der zweite Versuch des Abends, einen Überraschungscoup zu landen, gelingen?
Das letzte Spiel der ersten Runde stand an. Stephen Bunting gegen die ehemalige niederländische Hoffnung, Jeffrey de Graaf, „The Rebel“, der mittlerweile in Stockholm lebt und somit zur schwedischen Hoffnung avanciert ist. Die heutige Hoffnung von de Graaf war allerdings erstmal, erfolgreich gegen den wiedererstarkten „Bullet“ zu rebellieren. Doch rein nach Papierform trug der BDO Weltmeister von 2014 in diesem Duell natürlich die Favoritenrolle. Auch im abschließenden Match liefen beide Akteure erstmal im Gleichschritt, was die Leg-Gewinne betraf, zumindest bis zum 2:2. Im fünften Leg holte sich der zwischenzeitliche Schwede seinen Anwurf zum 3:2, da war noch alles in der Reihe, doch Leg sechs brachte das Wechselspiel zum Kippen. Obgleich Bunting nur noch die 11 auf dem Punktekonto hatte, wusste de Graaf, wie man die 116 auscheckt. Er löschte mit T20, 16, D20 und so gelang es ihm, als erster Spieler dieser Begegnung mit zwei Legs in Führung zu gehen. 4:2.
Und auch im nächsten Leg bewies Jeffrey de Graaf, dass er die Momente auf seiner Seite hatte und holte das 5:2. Doch Stephen Bunting zeigte „Bullet“-Qualitäten, feuerte ein paar qualitativ anständige Würfe ab und verkürzte so auf 3:5. In dieser Phase ein überlebenswichtiges Leg für den Engländer. Auch im neunten Leg konnte Bunting mit all seiner Erfahrung punkten und folgerichtig die Zähler auf dem Grafikboard löschen. 4:5. Ähnliches Bild im zehnten Leg, im Vergleich zu den vorigen Durchgängen zwar wackelig auf beiden Seiten, doch letztlich siegte auch hier die Routine des Engländers. Ausgleich zum 5:5. Im Decider zitterten sich dann beide Spieler von Aufnahme zu Aufnahme, jeder durfte Matchdarts mehr oder minder häufig vergeben, bevor dann schließlich doch Stephen Bunting den entscheidenden Schlusspunkt setzte. Obwohl de Graaf heute mehrfach die Möglichkeit besaß, für die Überraschung des Abends zu sorgen, war es letztendlich ein zum Schluss völlig zaghafter Stephen Bunting, der das glückliche Ende für sich hatte. 6:5 für „The Bullet“.
Obgleich man Dank des heutigen Spieltags kaum noch Nägel zum Abbeißen übrig hat, bleibt keine Zeit für eine Maniküre, denn morgen geht es bereits weiter in Hildesheim, mit Runde zwei, in der nun auch die Top-16 Spieler zu ihrem ersten Einsatz kommen werden.
Daher rasch auf zur guten Nacht – bis morgen: stay bright, nice flight!