Michael Smith erlebt Debakel

Am zweiten Tag der German Darts Championship in Hildesheim traten auch die großen Namen erstmals in Erscheinung. Am Nachmittag gehörten auch Jelle Klaasen(gegen Mick McGowan) und Kim Huybrechts(gegen Diogo Portela) dazu, die nach ihrem Aus in der Premier League auf Wiedergutmachungskurs waren. UK-Open-Finalist Gerwyn Price bestritt seinen ersten Auftritt gegen Krzysztof Ratajski und Titelverteidiger Alan Norris war am Ende der Session gegen Richie Corner an der Reihe.

Price bestätigt starke Form

Die erste Begegnung des Samstags durften Gerwyn Price und Krzysztof Ratajski bestreiten. Price, der vor kurzem bei den UK Open in seinem ersten Major Finale stand, begann von Start weg druckvoll, warf auch gleich seine erste 180. Ratajski fand allerdings ebenfalls gut rein und obwohl er ein 127’er Finish verpasste, ging der Pole in Führung. Ein 112’er und ein 118’er Finish drehten die Begegnung aber schnell zugunsten des „Iceman“, der in dieser Phase vieles richtig machte. Krzysztof zeigte eine ansprechende Leistung, verpasste in den entscheidenden Situationen allerdings die Doppel. So holte sich Gerwyn erneut ein Break und brachte sich in Position für den Sieg. Mit einem 104’er Finish tütete er jenen 6:1-Erfolg dann wenig später auch ein. Gleiches wollte Ian White gegen John Bowles zeigen und startete perfekt ins Spiel. Doch auch hier war es der Außenseiter, der sich das erste Leg holte. Bowles aber konnte auch weiterhin noch eine gute Leistung zeigen und schafft im vierten Leg sogar das erste Break der Partie um mit 3:1 in Führung zu gehen. „Diamond Dab“ wusste was zu tun war und lieferte mit einem erneut perfekten Start den Grundstein für das Rebreak. Wenig später folgte der Ausgleich und die Partie auf Augenhöhe sollte bis zum 5:5 keine Breaks mehr erleben. Im Entscheidungsleg zeigten sich beide Spieler extrem stark und so stellte sich Bowles nach zwölf Darts einen Rest von 40 Punkten. Ian aber zeigte seine ganze Klasse, als er 98 Punkte mit zwei Darts zum 11-Darter und 6:5-Sieg auscheckte.

Im vergangenen Jahr stand Jelle Klaasen bei den German Darts Championship im Endspiel, welches er aber gegen Alan Norris verlor. Dieses Jahr wollte er es noch ein Stück besser machen und gegen Mick McGowan direkt ein Zeichen setzen, auch weil sein Premier League-Aus seit Donnerstag besiegelt war. Er dominierte die Partie von Beginn an und ließ McGowan überhaupt nicht ins Spiel finden. Er sprintete zu einer 3:0-Führung und checkte dabei 130 Punkte auf dem Bullseye. Erst danach konnte auch Mick mal etwas Zählbares leisten, als er ein 78’er Finish auf null brachte. Die Antwort war ein 107’er Finish von der „Cobra“, der nur ein Leg später ein 170’er Finish zum Break verpasste. McGowan allerdings vergab seinerseits zwei Chancen, wodurch Klaasen doch die Vorentscheidung gelang. Danach spazierte er locker zum 6:1-Sieg und zog in die nächste Runde ein. Danach wollte Michael Smith ein möglichst kurzes Match gegen Jan Dekker spielen, doch wie es kam, hatte er es sich nicht vorgestellt. Der „Bullyboy“ erwischte einen rabenschwarzen Tag, während Dekker gerade auf die Doppel eiskalt war. Smith verpasste schon im ersten Leg die großen Felder, sodass Dekker ein 80’er Finish zum ersten Break auschecken sollte. In den folgenden vier Legs hatte Michael jedes Mal die Chance auf die Doppel, da seine Scores wie immer gut waren. Doch jede Möglichkeit die sich ihm bot, verpasste der Engländer. So brachte sich Dekker tatsächlich mit einem 5:0 in Führung und ein Whitewash drohte für den Favoriten. Dann aber checkte er 84 Punkte unter Druck mit zwei Darts und konnte zumindest diesen verhindern. Weil er im Leg darauf aber 130 Punkte nicht checken konnte, machte Jan es besser. Er brachte 128 auf der Doppel-10 auf null und holte sich damit den überraschenden 6:1-Kantersieg gegen Michael Smith.


Titelverteidiger gewinnt Auftaktmatch

Paul Nicholson zeigte am ersten Tag eine gute Leistung bei seinem Comeback auf der European Tour. Mit Cristo Reyes hatte er nun jedoch einen wirklich schwierigen Kontrahenten am Oche. Zu Beginn konnte er auch nicht sonderlich viel ausrichten. Cristo checkte alles direkt aus und weil Paul ein Mal die Möglichkeit auf Tops vergab, stand es schnell 3:0 für den Spanier. Dann konnte zwar auch „The Asset“ mal einen Leggewinn feiern, vergab dann aber ein 104’er Finish um für eine mögliche Wende zu sorgen. So setzte sich Cristo weiter ab, spielte wenig später einen 11-Darter zum 5:1 und hatte dabei eine 100%-Doppelquote. Weil er dann seine ersten beiden Würfe auf die Doppel vergab, konnte Nicholson ein weiteres Leg holen, ehe Cristo mit einem 112’er Finish den 6:2-Sieg einfahren konnte. Noch deutlicher sollte die Begegnung zwischen Kim Huybrechts und Diogo Portela ausgehen. Kim erwischte einen guten Start und holte sich direkt mit einem soliden 15-Darter das erste Break der Partie. In seinem eigenen Aufschlag war er dann nicht zu bezwingen für den Brasilianer, der am Vortag den Deutschen Martin Schindler aus dem Turnier geworfen hatte. Dieses Bild setzte sich fort. Nur wenn Portela das Leg begann, konnte er mit dem Belgier mithalten und zumindest eine Art Druck erzeugen. Bis zum 0:5 brachte ihm das jedoch nichts ein. Dann startete der „Hurricane“ mit vier perfekten Darts und schien in Richtung Whitewash zu stürmen. Portela konnte aber zumindest das noch verhindern, ehe sich Huybrechts dann ein Leg später doch den 6:1-Sieg sichern konnte.

Eine Partie von der man vorher nicht wusste, was man bekommen würde, sollte mit Stephen Bunting gegen David Pallett als nächstes anstehen. Beide sind aktuell Wundertüten und die mit dem Namen Bunting startete besser. Trotz Double Trouble beider Spieler gelang „The Bullet“ direkt ein Break, welches er auch direkt bestätigte. Danach wurde Pallett stärker, holte sich sein erstes Leg und antwortete auf ein weiteres Break sehr stark mit der direkten Antwort. Er konnte bis auf 3:4 verkürzen, musste sich aber dennoch strecken. Beim Stand von 4:5 aus Sicht von Pallett musste dieser abliefern und bekam nach einem vergebenen Matchdart von Bunting tatsächlich die Chance. Er verpasste jedoch ein 106’er Finish auf der Doppel-18 und so versenkte Bunting, obwohl er im Schnitt 6,5 Punkte schlechter war als sein Gegner, seinen zweiten Matchdart zum 6:4-Erfolg. Im letzten Spiel kam dann der Titelverteidiger auf die Bühne. Alan Norris musste sich dabei mit Richie Corner messen, der in der ersten Runde überraschend deutlich gegen Kirk Shepherd gewann. Zu Beginn zeigte sich „Chuck“ vor allem sehr sicher auf die Doppel. Mit einem 13-Darter startete er gut und mit einem Break. Nachdem Corner die Chance zum Rebreak vergab, holte sich Norris das 2:0 und legte ein 120’er Finish zum 3:0 und zweiten Break nach, Corner hatte sich gerade Tops gestellt. Obwohl Alan danach ein auf die Doppel ein wenig nachließ, sorgte er mit dem 4:0 für die Vorentscheidung. Richie steigerte sich danach nochmal und startete eine kleine Aufholjagd. Er holte sich vier der folgenden fünf Legs, checkte dabei in einer wichtigen Phase 101 Punkte. Norris aber brachte seinen eigenen Aufschlag zum 6:4 nach Hause und darf weiter von der Titelverteidigung träumen, auch wenn er sich dafür noch steigern müsste.

Tobias Gürtler

German Darts Championship


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