Schindler und Stoyke scheiden aus

Hildesheim stellt den Start der European Tour 2017 dar und hatte bereits am Nachmittag zwei deutsche Starter. Martin Schindler traf dabei auf den Brasilianer Diogo Portela, der in der Qualifikation große Namen bezwingen konnte. Stefan Stoyke bekam es mit dem erfahrenen John Bowles zu tun. Ebenfalls über ein Debüt freute sich der Finne Veijo Viinikka, der sich über das neue Qualifikationsturnier in Skandinavien und dem Baltikum den Platz im Teilnehmerfeld sicherte. Die namhafteste Partie bestritten John Michael und Mick McGowan.

Paul Harvey zeigt Glanzleistung

Die erste Begegnung bestritten Richie Corner und Kirk Shepherd. Der ehemalige WM-Finalist ging zwar als Favorit ins Spiel, doch Corner war es, der den deutlich stärkeren Start erwischte. Er holte sich sofort ein Break und startete danach mit sechs perfekten Darts ins eigene Leg. Dort legte er dann eine 26 nach, nur um dann 115 Punkte zum 12-Darter zu checken. Auch danach war Shepherd unterlegen. Er vergab eine Chance auf Bull, was Corner zum nächsten Break nutzte. Ein 124’er Finish auf ebenjenem Bullseye und ein weiteres Break sorgten für die 5:0-Vorentscheidung. Zwar versuchte Kirk nochmal ran zu kommen, checkte dabei auch 110 Punkte, doch der Rückstand war bereits zu groß. Am Ende siegte Richie klar mit 6:2. Enger verlief die Begegnung zwischen Ryan Meikle und Paul Harvey, die beide bei den UK Open klar und früh ausschieden. Meikle kassierte damals sogar einen Whitewash von Justin Pipe. Das wollte er in Hildesheim besser machen, startete auch sofort mit einem Break, welches aber umgehend gekontert werden konnte. Es entwickelte sich dann eine Partie auf einem sehr guten Niveau, bei dem die Spieler vor allem in ihren eigenen Legs sehr sicher waren. Sie ließen dem Gegner kaum eine Chance und so stand es nach acht Legs folgerichtig 4:4. Unter leichtem Druck brachte sich Harvey dann auch mit 5:4 in Führung um danach nochmal richtig loszulegen. Er zeigte vier perfekte Darts und schraubte seinen Average nach oben. Nach zwölf Darts stand Meikle bei 48 Punkten Rest, doch Harvey checkte nach elf Darts zum 6:4 aus. Dabei warf er sieben 180’er und spielte einen guten Schnitt von 102,78 Punkten.

Es folgte das European Tour-Debüt von Veijo Viinikka. Der Finne, der 2011 in der Vorrunde der WM Roland Scholten mit 2:4 unterlag, hatte sich in der Qualifikation unter anderem gegen Magnus Caris und Per Laursen durchgesetzt und wollte gegen Davis Pallett eine gute Leistung zeigen. Im ersten Leg zeigte er aber vor allem Doppelprobleme, die jedoch noch nicht bestraft wurden. Er behielt seinen Aufschlag, verpasste dann aber zwei Breakdarts. Pallett glich aus und kam mit einem perfekten Start und 14 Darts auch zum ersten Break der Partie. Veijo hatte zuvor wieder eine Chance ausgelassen und musste sich davon wohl erst mal erholen. Er ließ ziemlich nach, was wohl auch an einer gewissen Nervosität gelegen hat und David hatte keine Probleme mehr. Der Engländer wurde mit zunehmender Dauer immer konstanter und spazierte von Leg zu Leg. 91 checkte er mit zwei Darts, ehe er wenig später auch 81 zum 6:1-Erfolg auschecken konnte. Danach war schon der erste Deutsche dran. Stefan Stoyke hatte mit John Bowles eine harte Nuss zu knacken und brauchte auch ein Leg um rein zu finden. Dann aber startete er perfekt und brachte seinen Aufschlag nach Hause. Doch Bowles war von Beginn an der etwas stärkere der beiden und so musste Stefan schon einiges zeigen, wie ein 121’er Finish auf der Doppel-14, um seine Legs zu holen. Das erste Break war dann auf Dauer nicht zu vermeiden und so ging John mit 4:2 in Führung. Zwar versuchte er es nochmal, doch mit dem 5:2 schien die Messe gelesen. Nachdem Stoyke dann auch nochmal die Doppel-18 verfehlte, beendete John Bowles das Match mit einem 121’er Finish auf dem Bullseye und brachte damit den 6:2-Erfolg nach Hause.

John Michael enttäuscht gegen McGowan

Abgesehen von dem Qualifier im Baltikum und Skandinavien, gab es auch ein neues Qualifikationsturnier im osteuropäischen Raum. Dort wurden zuletzt gleich die Qualifier für drei European Tour Events gespielt, die allesamt der Pole Krzysztof Ratajski für sich entscheiden konnte. Gegen Ryan de Vreede wollte er diese gute Form bestätigen und genau das zeigte er von Beginn an. Er checkte sofort 104 Punkte zum Break, startete dann mit vier perfekten Darts, legte ein 106’er Finish zum zweiten Break nach und ließ bis zum vierten Leg nicht einen Wurf auf das Doppel für seinen Gegner zu. Die 4:0-Führung war hochverdient und obwohl de Vreede danach besser rein kam, war der Sieg nie gefährdet. Ryan checkte seinerseits 124 Punkte auf der Doppel-11 und hielt die 100%-Doppelquote auch im sechsten Leg, verpasste danach aber Bull um auf ein Leg heranzukommen. Ratajski ließ sich nicht bitte, holte sich das 5:2 und beendete wenig später mit einem starken Leg zum 6:2 die Partie. Danach startete das Duell zwischen John Michael und Mick McGowan, beide WM-erfahren. Doch die Partie war alles andere als weltmeisterlich. Vor allem für den Griechen lief es gar nicht rund. Mick holte sich mit einem soliden Leg das 1:0 und hatte keine Probleme auch ein Break nachzulegen. Im dritten Leg traf John lediglich ein Triple, allerdings war das die Triple-1. Nur dank ein paar Doppelproblemen von McGowan kam John zu seinem ersten Leggewinn. Aber auch danach war das einfach deutlich zu wenig. Mick hatte keine Probleme sich bis auf 5:1 abzusetzen, zu diesem Zeitpunkt spielte John gerade mal 72 Punkte im Schnitt. Zwar holte er danach nochmal ein Leg, was aber nur noch Ergebniskosmetik war. Am Ende siegte McGowan klar und verdient 6:2.

Im vorletzten Spiel des Nachmittags war mit Martin Schindler der zweite Deutsche an der Reihe. Er traf auf den Brasilianer Diogo Portela, der in der Qualifikation Andy Hamilton und Justin Pipe bezwingen konnte. Er war also ein ernstzunehmender Gegner und bestätigte das sofort mit einem Break. „The Wall“ verpasste daraufhin zwar ein 106’er Finish, holte sich aber trotzdem das Rebreak und legte einen 13-Darter zur Führung nach. Dabei beantwortete er Diogos erste 180 mit seinem ersten Maximum und stand nach neun Darts bei 56 Punkten Rest. Zu diesem Zeitpunkt spielte er einen Average von 104 Punkten. Mit der Zeit wurde Portela jedoch besser und erhöhte den Druck. Angefangen mit vier perfekten Darts und einem 109’er Finish holte sich Portela das 3:3 und legte wenig später ein Break nach. Dieses konnte er bestätigen und damit den Druck auf Martin nochmal deutlich erhöhen. Der Deutsche gab alles, konnte gegen den 15-Darter von Diogo Portela zum 6:3-Sieg allerdings nichts mehr ausrichten. Die letzte Begegnung der Session bestritten die Niederländer Michael Plooy und Christian Kist. Letzterer ging natürlich als Favorit ins Spiel. Für Plooy war es das erste European Tour Event. Umso überraschender der Beginn ins Spiel, als Plooy seinen Aufschlag holte und mit einem 146’er Finish sogar das Break nachlegte. Doch er wirkte in der Folge etwas zu verbissen. Sein Glück war, dass auch Kist nicht zurechtkam. Zwar schaffte Christian das Rebreak, doch ein herausragendes 160’er Finish brachte Plooy wieder mit 3:1 in Front. Die Erfahrung von Kist zahlte sich dann aber doch aus und so kam der BDO-Weltmeister von 2012 zum 3:3-Ausgleich. Er spielte allerdings einen Average von 77 Punkten, weit unter seinem Niveau. Danach schien der Knoten geplatzt zu sein, denn Kist holte direkt wieder ein Break und setzte sich auf 5:3 ab. Doch Plooy gab nochmal alles, und kam auch dank zweier 180’er im zehnten Leg zum 5:5-Ausgleich. Im Entscheidungsleg präsentierte er sich dann tatsächlich sehr gut, verpasste jedoch einen Matchdart auf der Doppel-12. Kist bestrafte dies knallhat, indem er 106 Punkte zum 6:5-Erfolg über seinen Landsmann checkte und in Runde zwei einzog.

Tobias Gürtler

German Darts Championship


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