Darren Johnson gelingt Sensationscomeback

In der Abendsession des zweiten Tages in Hildesheim starteten auch die restlichen großen Namen ins Turnier. Weltmeister Michael van Gerwen hatte dabei mit seinem Landsmann Jermaine Wattimena einen harten Gegner. UK Open-Sieger Peter Wright wollte seine gute Form gegen Christian Kist bestätigen. Der letzte verbliebende deutschsprachige Teilnehmer, Mensur Suljovic, musste gegen Mervyn King ran und Geheimfavorit Joe Cullen traf auf den zuletzt bärenstarken Jamie Bain.

Chisnall siegt ohne Legverlust

Schon in der ersten Begegnung der Abendsession sollte es heiß hergehen, dabei sah es zunächst gar nicht danach aus. James Wade startete gegen Darren Johnson mit einem Break. Zwar zeigte Darren einen 11-Darter zum Ausgleich, doch ein weiteres Break von James leitete eine gute Phase für „The Machine“ ein. Er spazierte von Leg zu Leg und sah schnell wie der sichere Sieger aus. Dank eines erneuten Breaks und einem danach folgenden 75’er Finishes im eigenen Leg führte er mit 5:1 und war eigentlich schon in der nächsten Runde. Auch das 83’er Finish im eigenen Leg durch Johnson erschreckte Wade zunächst nicht. Doch Darren legte dann erst so richtig los. Er kämpfte sich zurück, schaffte ein Break und zeigte einen weiteren 11-Darter zum 4:5. Weil Wade dann ganze fünf Matchdarts verpasste, glich Johnson tatsächlich aus und erzwang das Entscheidungsleg. Dieses durfte der Außenseiter beginnen, hatte aber dennoch Glück, dass James einen weiteren Matchdart liegen ließ. Mit einem 90’er Finish gelang ihm dann tatsächlich noch die große Überraschung und so bezwang er Wade mit 6:5. Dave Chisnall hatte danach mit Dimitri van den Bergh einen vermeintlich schwierigen Gegner. Der Belgier warf auch im ersten Leg direkt seine erste 180, schaffte allerdings kein Break. Dave brachte seinen Aufschlag nach Hause und legte dann seinerseits eine 180 sowie ein Break nach. Die Scores von Dimitri waren in dieser Phase wirklich gut, so erarbeitete er sich in den folgenden beiden Legs auch je zwei Darts auf Doppel. Er vergab sie jedoch alle, während Dave deutlich kaltschnäuziger war. „Chizzy“ baute seinen Vorsprung immer weiter aus und sprang dank eines 140’er Finishes bis auf 5:0. Dimitri schien aus dem Rhythmus zu sein nach den vergebenen Chancen, konnte allerdings nochmal eine 180 zeigen. Dies war allerdings seine letzte Aufnahme, ehe Chisnall mit dem 6:0 als erster Spieler einen Whitewash bei diesem Turnier schaffte.

Paul Harvey konnte am Vortag in seiner Partie gegen Ryan Meikle eine echte Glanzleistung zeigen, siegte mit einem Average von 102,78 Punkten. Gegen Benito van de Pas wollte er natürlich eine ähnliche Performance abliefern. Doch schon das erste Leg verlief kurios. Benito hatte zwei Bouncer im Bullbereich bei 65 Punkten Rest und gab Harvey so eine Breakchance. Weil er diese aber vergab, konnte Benito sich das Leg doch noch holen. In dieser Phase lief es für beide noch nicht sonderlich gut. „Big Ben“ spielte gerade mal 74 Punkte im Schnitt. Doch nach dem Ausgleich von Harvey wurde er besser, holte sich zwei Legs hintereinander und konnte sich letztlich bis auf 5:2 absetzen. Doch der entscheidende Dart zum Sieg wollte ihm nicht gelingen. Ganze fünf Matchdarts vergab er, wodurch Paul sich nochmal Hoffnungen auf ein Comeback machte. Ein starker 11-Darter brachte Benito dann aber doch den 6:4-Sieg. Danach wollte Peter Wright gegen Christian Kist sein Können unter Beweis stellen. Kist hatte am Vortag unter seinen Möglichkeiten gespielt, kam nur glücklich weiter. Gegen Peter zeigte er sich deutlich besser und startete sehr gut. Auch wenn es auf die Doppel zunächst nicht lief, die Scores waren fantastisch und mit unter anderem sechs perfekten Darts verdiente er sich auch die 3:1-Führung. Doch Peter wäre nicht einer der besten Spieler der Welt, wenn er darauf keine Antwort gehabt hätte. Ein 160’er Finish führte zum direkten Rebreak. Danach spielten beide vor allem in ihren eigenen Legs stark. So checkte Kist 110 und 85 Punkte für seine Leggewinne. Peter startete mit zwei Mal vier und ein Mal sogar sieben perfekten Darts, was zum 5:5 und damit zum Entscheidungssleg führte. Dort starteten beide mit leichten Problemen, doch „Snakebite“ zeigte seine Klasse, als er 112 Punkte zum Break und 6:5-Sieg auschecken konnte.

Michael van Gerwen überragt wieder alle

Als nächstes kam Michael van Gerwen auf die Bühne und wollte gegen Jermaine Wattimena eine starke Leistung zeigen. Wattimena traute man aber durchaus zu „Mighty Mike“ vor Probleme zu stellen. Doch schon nach kurzer Zeit war dieser Gedanke verflogen. Michael spielte mal wieder wie von einem anderen Stern. Nach vier perfekten Darts im ersten Leg, startete er auch im zweiten mit einer 180. Da spielte er noch recht locker. Als Wattimena aber ebenfalls mal perfekt startete, legte Michael eine Schippe drauf und spielte einen 12-Darter mit einem 112’er Finish. Jermaine vergab ein 132’er Finish auf Bull, solche Finishes musste er aber nutzen, wenn er eine Chance haben wollte. So sprintete Michael bis zum 5:0, ehe er tatsächlich einen Matchdart vergab. So verhinderte Wattimena den Whitewash, ehe Michael mit einem 12-Darter doch den 6:1-Sieg holte. Dabei spielte er mal wieder einen bärenstarken Average von 111,51 Punkten. Danach war der letzte deutschsprachige Teilnehmer an der Reihe. Mensur Suljovic wollte gegen Mervyn King zeigen, dass er in einer guten Verfassung ist und hielt dem Druck Kings im ersten Leg stand. Zwar konnte Mervyn, der nicht schlecht startete, die Partie dank eines Breaks drehen, doch Mensur bewies aus welchem Holz er geschnitten ist. Er spielte als Konter einen 12-Darter zum direkten Rebreak und checkte dabei 123 Punkte auf der Doppel-9. Dies schien King ein wenig aus der Fassung gebracht zu haben, denn Mensur hatte danach keine Probleme sich bis auf 5:2 abzusetzen. Dabei ließ er Mervyn keinen Wurf auf ein Doppel, checkte seinerseits sogar 116 Punkte. Zwar konnte sich King nochmal zurückmelden, doch Mensur spielte souverän zu Ende und siegte verdient mit 6:3. Beide spielten dabei einen Average von über 100 Punkten.

Die beste Zeit von Kevin Painter liegt wohl weit hinter ihm. Dass man das auch von Simon Whitlock behauptet, wollte der Australier im direkten Duell verhindern und in die nächste Runde einziehen. Doch Painter erwischte den besseren Start, checkte 96 und 98 Punkte zur 2:0-Führung und hatte die Argumente auf seiner Seite. Der „Wizard“ begann dann mit einem 80’er Finish via zwei Mal Tops zwar ein wenig zu zaubern, doch nachdem beide auf die Doppel chancen vergaben, schaffte Painter ein weiteres Break. Die Doppel sollten ein Problem darstellen. Bezeichnend war, dass der „Artist“ im fünften Leg ganz sieben Darts auf Doppel verpasste und trotzdem das Leg gewann. Die Doppelquote von beiden war schwach, viel zu viele Möglichkeiten ließen sie aus. Painter aber traf häufiger als Whitlock und so brachte er sich immer besser in Position. Weil Simon immer wieder Fehler machte holte sich Painter mit einem 72’er Finish tatsächlich den 6:2-Erfolg und warf den Australier raus. Im letzten Zweitrundenspiel war Jamie Bain an der Reihe. Nach seinem eindrucksvollen Erfolg über Chris Dobey erhöhte er die Erwartungen, hatte allerdings mit dem „Rockstar“ Joe Cullen einen Geheimfavoriten als Gegner. Dieser startete auch direkt mit drei 140’ern und holte sich stark das erste Leg. Bain konterte mit einem 102’er Finish und zeigte damit früh, dass auch er angekommen ist. Doch was ist besser als ein 102’er Finish? Ein 103’er Finish, welches Joe zu einem 12-Darter auschecken konnte. Danach spielte Joe wie entfesselt. Der Engländer wollte seinen schottischen Gegner möglichst schnell bezwingen und legte daher ein hohes Tempo hin. Bain versuchte mitzuhalten, war jedoch nicht konstant genug um Cullen langfristig zu gefährden. So brauchte Joe nur sein Programm runterzuspielen und kam damit zu einem klaren 6:2-Erfolg und zog als letzter Spiele in die nächste Runde ein.

Tobias Gürtler

German Darts Championship


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