Flanders Darts Trophy 2024: Schon am ersten Nachmittag hagelte es hochklassige Performances im Express-Tempo
Am Freitag, den 6. September 2024, begann im belgischen Antwerpen, wo sich Europas zweitgrößter Seehafen befindet, zum ersten Mal die Flanders Darts Trophy, und zwar als zehntes von insgesamt 13 Events der PDC European Tour. Antwerpen gilt als eine der wichtigsten, wenn nicht als die wichtigste Diamantenstadt der Welt, in anderen Worten ist es das Handelszentrum für Diamanten par excellence. Die Hafenstadt in der Region Flandern war einst aber auch Wirkungsstätte von so bedeutenden Künstlern wie beispielsweise des flämischen Barockmalers Peter Paul Rubens.
An diesem Wochenende hatten hier die bedeutendsten Darts-Künstler ihren Wirkungsstandort, darunter die automatisch für alle Events der European Tour teilnahmeberechtigten Top-16 der Weltrangliste, die besten 16 Spieler der Pro Tour-Order of Merit, die für die zweite Runde gesetzt waren, zehn Gewinner eines Qualifikationsturniers für Tourkarten-Inhaber, vier Host Nation Qualifiers, plus jeweils ein osteuropäischer und ein Nordic & Baltic Qualifikant.
Nach der European Tour-Sommerpause geht es nun Schlag auf Schlag weiter. Erst in der letzten Woche fand in Hildesheim die German Darts Championship statt, bei der Darts Ikone Peter Wright sozusagen seine sportliche „Wiederauferstehung“ feierte. In die Hildesheimer Halle 39 waren auch sechs Deutsche angereist, namentlich waren das Martin Schindler, Ricardo Pietreczko, der als Titelverteidiger am Start war, Dragutin Horvat, Matthias Ehlers, Max Hopp und Niko Springer. Die deutschen Vertreter konnten dort nicht allzu viel ausrichten, Martin Schindler erzielte mit dem Erreichen des Viertelfinales, wo er Dave Chisnall unglücklich unterlag, noch das beste Ergebnis, während sich Ricardo Pietreczko nach unbegreiflichem Matchdart-Drama, schon in Runde Drei, dem Überraschungsmann Nick Kenny geschlagen geben musste. Peter Wright ließ sich hingegen von niemandem stoppen. Mit einem furiosen Lauf, bei dem er immer wieder den „Zauberstab“ oder in dem Fall die “Zauberpfeile“ auspackte, schaltete er zunächst den deutschen Niko Springer aus, im Anschluss wusste er sich erfolgreich gegen Stephen Bunting und Gian van Veen zur Wehr zu setzen, bevor es ins Viertelfinale ging. Im Traditionsduell gegen Michael van Gerwen schaltete er auch den Dauerrivalen aus, und im Halbfinale nahm „Snakebite“ den an Nummer Eins gesetzten Dave Chisnall aus dem Turnier. Im Finale gegen Luke Littler sah es lange nach dem nächsten Erfolg für den hochtalentierten 17-jährigen Nachwuchsstar aus, doch mit einem Mal fand Peter Wright erneut zu seinen unfassbaren Magic Moments und nahm den jungen Engländer ebenfalls aus dem Spiel. Der verdiente German Darts Champion 2024 heißt somit Peter Wright.
Der letzte Schritt über die Ziellinie ist immer noch der schwerste
Auch in Antwerpen sollten drei Deutsche ihr Können unter Beweis stellen, hier waren es Martin Schindler, Ricardo Pietreczko und Gabriel Clemens, die die schwarz-rot-goldenen Farben vertraten. Bis einschließlich Viertelfinale galt der Best-of-11-Legs Modus und dann ging es auch schon los, in der Diamanten-Metropole, wo sich an diesem Wochenende etliche aktuelle „Darts-Diamanten“, wie Luke Humphries und Luke Littler eingefunden haben, während Gary Anderson und Nathan Aspinall erneut abgesagt hatten. Die gesetzten Spieler, darunter Martin Schindler und Ricardo Pietreczko, würden jedoch erst morgen ins Geschehen eingreifen, den Anfang an diesem ersten Turnierspieltag machten Jitse van der Wal, Sieger eines Qualifikationsturniers für Tour Card Holder und der osteuropäische Qualifikant Sebastian Bialecki.
Den Niederländer Jitse van der Wal hätte man auf den ersten Blick auch für den Vertreter der Nordic Tour halten können, mit dem „Frozen Viking Helmet“ wollte er natürlich einmal mehr auf seine friesische Herkunft hinweisen, die er zwischenzeitlich auch mit dem neuen Nickname: „Frisian Viking“ unterstreicht. Zunächst sah es nach einem höchst einseitigen Spielverlauf aus, als Jitse van der Wal seinem Kontrahenten eine Lehrstunde in Sachen Checkout erteilte. Nachdem Sebastian Bialecki, dank respektablem 14-Darter, den ersten Durchgang mit Anwurf gewonnen hatte, holte Jitse van der Wal zum Gegenschlag aus und schnappte sich in äußerst überzeugender Manier fünf Legs in Folge. Darunter ein sehenswerter 14-Darter in Durchgang Fünf und ein hervorragender 13-Darter im vorausgegangenen Leg, inklusive gekonntem Set-up-Shot (129), 5:1. In Leg Sieben folgte der wichtigste und zugleich schwierigste Gang für den 25-jährigen Niederländer aus Metslawier, der entscheidende Schritt über die Ziellinie, bei dem der Arm einfach nochmal um ein Vielfaches schwerer wird. Vier Matchdarts am Ziel vorbei, das konnte der 20-jährige Nachwuchsspieler aus dem polnischen Lodz nochmal bestrafen, wobei auch Sebastian Bialecki etliche Anläufe brauchte, um zum 2:5 dazwischen zu grätschen. In Durchgang Acht benötigte Jitse van der Wal zwar abermals zwei Aufnahmen, machte dann jedoch mit dem insgesamt 16. Wurf, endgültig das Match zu. 6:2 für Jitse van der Wal, der auf der persönlichen Ebene mehr als harte Zeiten hinter sich hat. Nun konnte auch er endlich seinen ersten Sieg auf der PDC European Tour perfekt machen und die Freude war groß.
Finnisch entspannte Gelassenheit trifft auf brodelnden englischen Vulkan
Es folgte die Partie zwischen der finnischen Darts-Legende, Marko Kantele, der als Qualifikant der Nordic & Baltic Qualifikant angereist war, und Scott Williams, der neben Mike de Decker, der zweite Spieler war, der von den beiden Absagen (Gary Anderson und Nathan Aspinall) profitiert hatte. Scott Williams wollte seine unverhoffte Chance zweifelsohne nutzen und ging gleich mal mit zwei aufeinanderfolgenden Leggewinnen in Führung. Durchgang Eins hatte er gegen den Anwurf mit dem Maximum begonnen und hier das Break für sich verbucht. Dem ließ er im zweiten Leg den nächsten fulminanten Start folgen, indem er schon mal sechs perfekte Darts ablieferte, bevor er mit insgesamt 13 Würfen das 2:0 abräumte. Im dritten Durchgang war dann auch Marko Kantele zur Stelle und sicherte sich den Anschluss zum 1:2. Mit seiner unglaublichen Routine und seiner typisch tiefenentspannten Gelassenheit, erzielte der Finne im vierten Durchgang den Ausgleich, 2:2, bevor er ein Leg später gar in Führung ging, 3:2. So hatte sich Scott Williams, der im Gegensatz zu seinem heutigen Gegner ein höchst lebhaftes Temperament besitzt, den Matchverlauf offenbar nicht vorgestellt. Neuerlich mit zweimal der 180 in einem Leg, gleichzeitig mit reichlich Double-Trouble, aber auch mit viel Willenskraft, hatte er im sechsten Durchgang den Ausgleich erneut hergestellt, 3:3. Leg Sieben begann der 34-jährige Engländer mit weiteren sechs perfekten Darts und auch hier streute er im Anschluss wieder zahlreiche Fehlwürfe ein. Das hielt Scott Williams aber nicht davon ab, kampfstark das 4:3 zu erringen. 100 – 98 – 139 – 164, mit diesem bemerkenswerten 12-Darter baute Williams seinen Vorsprung auf 5:3 aus. Das 164er-Finish hatte er dabei mit zweimal Triple-19 und Bullseye eliminiert. Und in Durchgang Neun setzte Scott Williams noch eins drauf, mit dem 11-Darter: 140 – 94 – 180 – 87, griff er sich das nächste Break und machte damit den Deckel aufs Match drauf, 6:3.
Feuerwehrmann Alan Soutar löscht in Windeseile
Es folgte der erste Auftritt eines lokalen Qualifikanten: Jody Tobback, der gestern die Teilnahme eines weiteren Van den Berghs zu verhindern vermochte, indem er den jüngeren Bruder von Dimitri, Xanti Van den Bergh, beim Host Nation Qualifier im Decider des Achtelfinales schlug. Sein heutiger Gegner war ein absoluter Routinier: Alan Soutar. Und der machte regelrecht kurzen Prozess mit seinem Gegner. Jody Tobback fand nie ins Spiel, zeigte kaum Gegenwehr, seine wenigen Chancen auf Doppel wusste er nicht zu nutzen, und so dauerte es nicht lange, da stand es bereits 5:0 für Alan Soutar. Das ansonsten eher Highlight-befreite Match, beendete Alan Soutar im sechsten Durchgang doch noch in Style: das 122er-High Finish löschte der schottische Dartprofi, der weiterhin auch als Feuerwehrmann tätig ist, mit 18, Triple-18 und Bullseye. 6:0, mit dem „White Wash“ hatte der 46-jährige Alan Soutar seinem Kontrahenten gnadenlos das Nachsehen gegeben.
Die Host Nation Qualifiers wissen sich aber auch durchaus zu wehren
Das Antwerpener Publikum sah auch dem nächsten Match erwartungsfroh entgegen, wieder stand ein Host Nation Qualifikant bereit: Luc Bogaert. Er bekam es mit einem Gegner zu tun, der sich über die ProTour-Rangliste qualifiziert hatte: Luke Woodhouse. Und diesmal hatte der Saal gehörig viel Grund, sich noch eine ganze Weile weiter zu freuen. Den ersten Anwurf hatte der professionelle Topspieler aus England, aber Luc Bogaert stahl ihm das begonnene Leg mit beeindruckendem High Finish, 140 (T20, T20, D10), und ging 1:0 in Front. Auch in den zweiten Durchgang startete „The Unstoppable“ schier unaufhaltsam anmutend, mit zweimal der 140, während auf der anderen Seite Luke Woodhouse wusste, er musste rasch reagieren und einen Gang zulegen, um nicht vom „Underdog“ unerwartet niedergerungen zu werden. Mit 14 Würfen holte sich „Woody“ umgehend das Re-Break und es stand 1:1. Auch im dritten Durchgang zeigte Luke Woodhouse auf, wer hier der Favorit ist und bestätigte das Break zum 2:1. Aber der Vertreter Belgiens musste sich keineswegs verstecken und glich im vierten Leg seinerseits aus, 2:2. In den nächsten beiden Durchgängen hielt jeder unangefochten seinen Anwurf, wobei Luc Bogaert im sechsten Leg erneut mit dem High Finish, 110 (T20, 18, D16) aufwarten konnte, 3:3. Doch dann zog Luke Woodhouse das Tempo nochmal an und griff sich Durchgang Sieben und Acht, wobei er in letztgenanntem Leg gar den 13-Darter, mitsamt optimaler Vorbereitung (140), präsentierte, 5:3. Auch Luc Bogaert hatte in diesem Durchgang respektable Aufnahmen gezeigt, dann aber seinen einzigen Versuch aufs Doppel vergeben. Einen weiteren 13-Darter, diesmal mit 135er-Set-up-Shot, lieferte Luke Woodhouse in Durchgang Neun, so war der 6:3 Erfolg dann doch relativ schnell in trockenen Tüchern. Nichtsdestotrotz hatte sich Luc Bogaert hier von seiner besten Seite gezeigt und dem belgischen Publikum entsprechend laute Begeisterung abgefordert.
Letzte Woche hat der „Polish Eagle“ den Favoriten nach Hause geschickt, heute war er der Favorit, der das Nachsehen hatte
Dann der Auftritt von Krzysztof Ratajski, der letzte Woche in Hildesheim, den „Iceman“ Gerwyn Price kalt erwischt und eine herbe Niederlage beigebracht hatte, heute stand ihm Robert Owen gegenüber. Abermals war „The Polish Eagle“ über die Position in der ProTour Order of Merit dabei, Robert Owen, der letzte Woche noch als Nachrücker von der Reserveliste kam, hatte sich diesmal als Sieger eines Qualifikationsturniers für Tourkarten-Inhaber für den Startplatz empfohlen. Robert Owen legte gleich los wie die Feuerwehr und rauschte mit vier Leggewinnen in Folge in Front. Krzysztof Ratajski wusste bis zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht, wie ihm geschieht, im fünften Durchgang zog er daher erstmal die Notbremse. 140 – 140 – 139 – 82, der 12-Darter verhalf dem Polen auf die Leg-Anzeigentafel, 1:4. Doch irgendwie schien es für eine mögliche Aufholjagd zu spät, denn Robert Owen packte im nächsten Durchgang gleich zweimal hintereinander die 180 aus und auch mit den verbliebenen 35 Punkten machte er wenig Federlesens, schon stand es 5:1. Krzysztof Ratajski versuchte im siebten Durchgang noch einmal alles, um sich der empfindlichen Niederlage doch irgendwie entgegenzustellen, der nächste 12-Darter mit 97, zweimal der 140 und dem High Finish, 124 (T20, T16, D8) sollte es richten, 2:5. Und auch im achten Durchgang verkürzte Krzysztof Ratajski ein weiteres Mal, nachdem es Robert Owen mit zwei verpassten Matchdarts nicht gelungen war, den Schlussstrich zu ziehen. Wie gesagt, der finale Schritt über die Ziellinie … Im neunten Leg ließ der 39-jährige Engländer den nächsten Versuch auf Doppel liegen, aber dann war es soweit: den vierten Matchdart versenkte er mittig in der Double-4. Damit war die Überraschung gelungen, mit einem überzeugenden 6:3-Erfolg schickte Robert Owen den favorisierten Krzysztof Ratajski nach Hause.
Schon beim Zusehen konnte einem schwindlig werden
Noch ein Duell, bevor auch der Auftritt des ersten deutschen Akteurs anstand, als Übernächstes sollte in der vorletzten Partie des Nachmittags Gabriel Clemens folgen. Doch zuerst war Jermaine Wattimena, der als Tourkarten Inhaber ein Qualifikationsturnier gewonnen hatte, an der Reihe. Er schien es heute besonders eilig zu haben, ihm stand ein weiterer lokaler Qualifikant gegenüber: Brian Raman, der seinerseits erstaunlich flott mithalten konnte. Die beiden legten beim Scoring ein solch rasantes Tempo vor, dass man sich beim Zuschauen schier anschnallen musste. Beide Spieler hielten in den ersten zwei Durchgängen ihren Anwurf, wobei Jermaine Wattimena bei seinem begonnenen Leg gerade mal 12 Würfe benötigte: 85 – 140 – 134 - 142. Besagtes High Finish (142) hatte der Niederländer mit Triple-20, Bullseye und Double-16 herausgenommen, 1:1. In Expressgeschwindigkeit verbuchte Jermaine Wattimena auch die nächsten zwei Durchgänge für sich, im dritten Leg war es gar der 11-Darter, der ihm zur nächsten Führung verhalf. 3:1. Brian Raman wehrte sich in Durchgang Fünf mit dem Anschluss zum 2:3, musste im sechsten Durchgang aber wieder 13 Würfe des Gegners hinnehmen, die Jermaine Wattimena das 4:2 bescherten. Der Belgier wollte sich nicht so einfach geschlagen geben und konterte im siebten Leg mit dem 3:4. Jermaine Wattimena ließ im achten Durchgang den nächsten 13-Darter folgen, auch hier war schon der Set-up-Shot (102) ein klares Ausrufezeichen, 5:3. Auch Brian Raman weiß, wie man 13 Pfeile ins Board nagelt und bäumte sich damit im achten Leg ein weiteres Mal auf, 4:5. Aber Jermaine Wattimena war heute einfach nicht beizukommen. Obgleich der belgische Qualifikant alles in die Schale geworfen und immer wieder passende Antworten parat gehabt hatte, musste er sich im zehnten Durchgang einem hochklassig agierenden Kontrahenten geschlagen geben, der heute eine überlegene Performance an den Tag gelegt hatte. 6:4 für Jermaine Wattimena.
Nachdem er die German Darts Championship auslassen musste, ist auch der „German Giant“ wieder am Start
Es war soweit, mit Gabriel Clemens stand der erste Deutsche zum Einlauf bereit. Ihm stand Martin Lukeman gegenüber, beide hatten sie jeweils ein Qualifikationsturnier für Tour Card Holder für sich entschieden und sich damit das Startticket erworben. Gabriel Clemens hatte das Ausbullen gewonnen, 14 Würfe später nahm er das erste Leg in Empfang, der gelungene Set-up-Shot (134) hatte das Seinige dazu beigetragen, 1:0. Martin Lukeman konterte im zweiten Durchgang mit dem 13-Darter und es stand 1:1. In den darauffolgenden zwei Durchgängen holte sich jeder relativ unspektakulär sein begonnenes Leg, wobei 14 Würfe und die 140er-Vorbereitung von Martin Lukeman im vierten Durchgang durchaus Erwähnung finden sollten, 2:2. In Durchgang Fünf hatte Martin Lukeman dann den ersten Breakdart an Land gezogen, den verschleuderte er jedoch fahrlässig. Gabriel Clemens konnte es recht sein, er holte sich das Steuerrad zurück und behielt die Oberhand, 3:2. Auch in Durchgang Sechs hatte sich Lukeman Versuche auf Doppel erarbeitet, hier waren es sieben an der Zahl, alle landeten irgendwo im Nirgendwo. Einmal mehr konnte die Nachlässigkeit des Gegners „Gaga“ Clemens recht sein, zwar brauchte auch er drei Aufnahmen, vor allem weil er einmal das falsche Doppel getroffen hatte (die Double-10 statt der Double-6), aber dann war das Break zementiert, 4:2. Stabiles Scoring zeichnete Gabriel Clemens in Leg Sieben aus, sein Gegenüber noch auf der 206, da zog Deutschlands Nummer Zwei bereits die Leggewinn-Darts zum 5:2 aus dem Board heraus. Und wieder hieß es: der schlussendliche Schritt über die Ziellinie macht am meisten Stress. Die Niederlage vor Augen, bündelte der 39-jährige Engländer nochmals allen Fokus und schnappte sich die nächsten beiden Durchgänge, 4:5. Damit hatte er den Anschluss wieder geschafft und war nah dran, das Match noch komplett zu drehen. Den nächsten Schritt in diese Richtung machte Martin Lukeman in Durchgang Zehn, hier gereichten ihm 13 Würfe zum Ausgleich. Es ging über die volle Distanz. Den Decider begann Gabriel Clemens und er beendete ihn stilvoll mit High Finish. Martin Lukeman war noch nicht einmal in der Nähe der Doppel-Segmente, da beglich der „German Giant“ die Restforderung von 107 Punkten mit: 19, Triple-16 und Double-20. 6:5 für Gabriel Clemens, Michael van Gerwen wird morgen Abend sein Gegner sein.
Kann Daryl Gurney an seine Hildesheimer Form anknüpfen oder erweist sich Ritchie Edhouse mal wieder als Favoritenschreck?
Das letzte Spiel des Nachmittags bestritten Daryl Gurney und Ritchie Edhouse, beide hatten sich über die ProTour Rangliste qualifiziert. Daryl Gurney hatte sich bei der German Darts Championship ins Halbfinale gespielt, war dort Luke Littler aber chancenlos unterlegen. Auch hier war er drei Durchgänge lang komplett chancenlos, Ritchie Edhouse räumte Leg Eins bis Drei erbarmungslos ab. Für den ersten Durchgang brauchte er gerade mal 13 Pfeile, im zweiten Leg packte Edhouse das High Finish, 105 (T19, 16, D16) aus und im dritten Durchgang waren es 14 Würfe, mitsamt passender Vorbereitung (140), die ihm das 3:0 bescherten. Im vierten Leg verpasste Daryl Gurney um Haaresbreite den „Big Fish“, den Leggewinn strich er hier trotzdem ein, 1:3. Auch das war ein Break, das Re-Break folgte jedoch auf dem Fuße. Mithilfe einer weiteren 180, dem gelungenen Set-up-Shot (133) und insgesamt 13 Darts, sicherte sich Ritchie Edhouse, der dieses Jahr sehr stark auf der Pro Tour unterwegs ist, das 4:1. Aber Daryl Gurney hielt nochmal dagegen und griff sich die nächsten beiden Durchgänge, wobei er in Leg Sieben mit dem High Finish, 101 (17, T16, D18) aufwartete. In den achten Durchgang starteten beide Protagonisten mit dem Maximum, doch es war Ritchie Edhouse, der sich das Leg holte, 5:3. Und auch in Durchgang Neun wollte es Daryl Gurney nicht gelingen, das Spiel nochmal spannend zu machen. Ritchie Edhouse förderte hingegen den 11-Darter zutage: 140 – 84 – 180 – 97. Es war das letzte Break in diesem Spiel und an diesem Nachmittag. 6:3-Erfolg von Ritchie Edhouse über Daryl Gurney, der Engländer hatte einen Average von 104,63 aufzuweisen, da konnte „Superchin“ mit immerhin 98,09 im Schnitt nicht mehr mithalten.
Der zweite Teil der ersten Runde sollte in Kürze folgen.