Van Gerwen, North, Wright und Wade im Halbfinale

Die European Darts Open starteten in Leverkusen am Sonntagabend in ihre letzte Session. Da noch acht Spieler im Rennen waren, ging es zuerst mit den Viertelfinals weiter. Neben Dauerfavorit Michael van Gerwen wurden Peter Wright und mittlerweile auch James Wade die größten Chancen auf den Titel eingeräumt. Van Gerwen eröffnete die Viertelfinals gegen Simon Whitlock, ehe das Duell der Überraschungen zwischen Ron Meulenkamp und Richard North folgte. Peter Wright nahm es mit Joe Cullen auf und Mervyn King forderte James Wade heraus.


Whitlock und Meulenkamp bleiben völlig chancenlos

Michael van Gerwen gegen Simon Whitlock – dieses Duell gab es erst vor wenigen Wochen in der Premier League, van Gerwen siegte mit 7:4. Ins heutige Aufeinandertreffen startete der Weltranglistenerste überragend. In den ersten drei Legs zeigte sich van Gerwen von seiner besten Seite und spielte mit 117, 100 und 170 drei Highfinishes in Serie. Whitlock spielte da überhaupt keine Rolle und bekam nicht einen Dart auf Doppel. Zumindest diese Tatsache änderte sich im vierten Leg, denn der „Wizard“ erhielt drei Möglichkeiten zum Leggewinn, konnte sie aber nicht verwerten. Stattdessen checkte van Gerwen auf der Doppel-10 und holte sich per 11-Darter auch das 5:0 greifen. Dank eines Treffers in der doppelten 19 am Ende eines 13-Darters entging Whitlock der Vollkatastrophe, schon ein Leg später musste er das Turnier dann aber endgültig verlassen. Van Gerwen gewann also mit 6:1, spielte über 101 Punkte im Durchschnitt, traf die Hälfte seiner Würfe auf Doppel und hat viel Zeit, um sich auf das Halbfinale vorzubereiten.

Van Gerwens Gegner wurde im Überraschungsduell zwischen Ron Meulenkamp und Richard North gesucht. Überraschung deshalb, weil beide Spieler schon favorisierte Akteure aus dem Turnier nahmen, so viel Rob Cross North zum Opfer. Ins Match gegen den Niederländer kam „Lionheart“ gut herein und schaffte frühestmöglich ein Break, welches er per 85er-Checkout auch zum 2:0 bestätigen konnte. Meulenkamp verkürzte zunächst, ehe ihm ebenfalls ein Break und der damit verbundene 2:2-Ausgleich gelang. Danach passierte Meulenkamp allerdings ein Missgeschick, indem er sich bei 61 Restpunkten überwarf und North so ein weiteres Break ermöglichte, nach welchem der Engländer auch das 4:2 herstellte. Meulenkamp kam jetzt überhaupt nicht mehr mit und musste zusehen wie North ein weiteres Break zum 5:2 gelang. Sechs Chancen erhielt „The Bomb“ noch im achten Leg, um im Spiel zu bleiben. Da er jedoch alle verfehlte nutzte North seinen fünften Matchdart, machte den 6:2-Erfolg und sein erstes Halbfinale auf der European Tour klar. Er spielte einen Average von gut 82 Punkten und eine Doppelquote von 29 Prozent. Gegen van Gerwen wird ziemlich sicher eine Leistungssteigerung hermüssen, wenn der Traum vom Finale erfüllt werden soll.


Wade erneut mit mehr als 100 Punkten pro Aufnahme

Peter Wright schien in Deutschland die Sorgen aus der Premier League vergessen zu haben, zumindest spielt er in Leverkusen richtig gute Darts. Mit richtig guten Darts startete er auch in das Match gegen Joe Cullen. Ohne Gegenwind holte er sich die ersten beiden Legs, und im dritten profitierte er von einem Fehler seines Gegners auf Tops. Natürlich musste Wright auch selber etwas tun, um dieses Leg zu gewinnen; nach einem Ausrutscher in die eins checkte er 96 über Triple- und Doppel-19 zum 3:0. Per 126er-Highfinish auf dem Bullseye schaffte Cullen im Anschluss per 12-Darter den ersten Leggewinn für ihn, ehe der Weltranglistenzweite per 76er-Checkout Cullen das fünfte Leg vor der Nase wegschnappt. Speziell auf die Doppel präsentierte Wright sich bärenstark, Cullen musste im sechsten Leg mit 41 Restpunkten zusehen, wie Wright 121 Punkte über das Bullseye zum 5:1 ausmachte. Mit einem 14-Darter und zugleich einem Break schlug Cullen zurück, ehe er bei eigenem Anwurf ebenfalls 14 Pfeile zum dritten Leggewinn brauchte. Im neunten Leg machte „Snakebite“ dann aber alle Comebackpläne seines Gegners zunichte, er traf Tops am Ende eines 17-Darters und ist weiter auf Mission Titelverteidigung. Dabei hatte Cullen mit über 101 Punkten im Durchschnitt sogar das bessere Scoring, Wright starke Doppelquote mit sechs Treffern aus acht Versuchen und ein ordentlicher Average von knapp 99 Punkten lassen ihn dieses Viertelfinale mit 6:3 gewinnen.

Zwei äußerst erfahrene Akteure bestritten das letzte Viertelfinale, ihre Namen sind Mervyn King und James Wade. Speziell Wade hatte in seinem Drittrundenspiel gegen Michael Smith voll überzeugen können und einen Average von über 105 Punkten gespielt. Das erste Leg des Spiels ging an Wade, der bei eigenem Anwurf 16 Darts brachte. Weil er ein Leg später einen Dart an der Doppel-13 vorbei warf konnte King den Ausgleich markieren. Weil King im dritten Leg fünfmal auf die Doppelfelder patzte, war es im Nachhinein nicht schlimm, das Wade selber drei Fehler unterliefen, er konnte auf 2:1 stellen. Die Doppelprobleme wurden bei King auch im vierten Leg nicht besser, er warf sechs Mal vorbei. Weil „The Machine“ allerdings lange brauchte, um überhaupt in den Finishbereich zu kommen konnte King letztendlich die Doppel-2 zum 2:2-Ausgleich treffen. Im Anschluss daran markierte Wade zunächst das 3:2 und schaffte danach auch das erste Break des Spiels, indem ihm ein starker 12-Darter inklusive 81er-Finish gelang. Ein Treffer in der Doppel-10 sorgte im siebten Leg dafür, das Wade nur noch ein Leg vom Halbfinale entfernt war. Auf der doppelten 16 konnte King sich zunächst im Spiel halten und sich sein drittes Leg sichern, ehe er ein Break nachlegen konnte. Dazu spielte er einen 14-Darter inklusive 82er-Checkout über Triple-14 und Tops, 4:5 lautete der Spielstand jetzt aus Sicht von „The King“. Dem guten Moment von eben konnte King aber keinen weiteren mehr hinzufügen. Wade übernahm das Kommando und vergab seinen ersten Matchdart auf dem Bullseye, die verbliebenen 25 Punkte machte er locker weg und steht dank dem 6:4-Erfolg in der Runde der letzten vier. Gegen King zeigte Wade einen Average von ziemlich genau 100 Punkten, ein Drittel seiner Versuche auf Doppelfelder fanden auch das gewünschte Ziel. Sein Gegner im Halbfinale wird Peter Wright sein.

Alexander Kuck

European Darts Open


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter