Rob Cross schockt van Gerwen

Der Nachmittag des dritten European Darts Open Tages begann mit einer traurigen Nachrichten. Nachdem sein Vater eine Herzattacke erlitt, reiste Joe Cullen verständlicherweise bereits ab. Sein geplanter Gegner Mensur Suljovic zog somit kampflos ins Viertelfinale ein. Doch Darts wurde auch gespielt. Michael van Gerwen bekam es mit Rob Cross zu tun, James Richardson traf auf den zuletzt starken Dave Chisnall und Peter Wright wollte seiner Favoritenrolle gegen Stephen Bunting gerecht werden.

Norris vergibt fünf Matchdarts und verliert

John Henderson und Alan Norris machten damit den etwas verspäteten Auftakt in den Nachmittag. Dort erwischte der „Highlander“ einen wunderbaren Start und konnte sich kaltschnäuzig mit 2:0 in Führung bringen, nachdem Alan Norris ein paar Chancen liegen ließ. Danach entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe in der sich nichts geschenkt wurde. So konterte „Chuck“ Norris ein 114’er Finish Hendersons mit einem eigenen 120’er Checkout. Und obwohl sich John zwischenzeitlich dank des Breaks auf 4:2 absetzte, konnte er sich nicht sicher sein, dass er das auch über die Bühne schaukeln würde. Norris legte auch nochmal einen Zahn zu und zeigte einen kleinen Lauf in dem er das Spiel zu seinen Gunsten auf 5:4 drehen konnte. Henderson hatte zuvor nun Möglichkeiten liegen lassen. Doch ein guter 14-Darter vom Schotten erzwang das Entscheidungsleg. Dieses sollte sehr dramatisch werden. In den Scores auf einem ähnlichen Niveau brachte die Coolness auf den Doppeln die Entscheidung. Gleich fünf Matchdarts vergab Alan und öffnete Henderson so die Tür zum 6:5-Erfolg. Dave Chisnall wollte danach an seine Leistung aus der zweiten Runde gegen James Wade anknüpfen und auch gegen James Richardson glänzen. In einem zähen ersten Leg vergab er allerdings ein 160’er Finish und sah sich auch in der Folge zunächst im Hintertreffen. Auf die Doppel ließ er einige Chancen aus und so lag er schnell mit einem Break und 1:3 zurück. Doch „Chizzy“ bewies genau in dieser Phase seine ganze Klasse, als er direkt das Rebreak schaffte und in einem Leg mit zwei 180’ern ausglich. Nur knapp verpasste er danach ein 132’er Finish via zwei Mal Bull, holte sich das nächste Break aber dennoch. James musste nun kommen und spielte ein herausragendes Leg, war nach neun Darts bei 81 Punkten Rest. Dave aber spielte einen 12-Darter mit 124’er Finish auf Bull und schnappte sich so das 5:3, ehe er mit einem souveränen Break den 6:3-Sieg klar machte.

Peter Wright wollte danach mit Stephen Bunting nach Möglichkeit kurzen Prozess machen. Er wusste, dass der ehemalige BDO-Weltmeister durch eine echte Krise geht und nicht seine besten Leistungen ans Board bekam. Umso überraschender war das erste Leg, das sich Stephen mit einem 13-Darter holte. Es war auch noch ein Break. Peter musste also nachlegen, tat dies aber problemlos. Er glich direkt aus und war auch in der Folge sehr souverän. Bis zum fünften Leg waren beide auf einem ähnlichen Niveau, dann aber folgte der Knackpunkt aus Sicht von Bunting. „The Bullet“ stand bei 116 Punkten Rest und verpasste das Doppel zum erneuten Break. Als Antwort checkte Peter ein 118’er Finish aus und blieb in Führung. Davon musste sich Stephen erst mal erholen und sah sich so recht schnell mit 2:5 in Rückstand. Danach verkürzte er zwar nochmal, konnte aber gegen einen bärenstarken Anwurf von „Snakebite“ nichts mehr ausrichten. So siegte Wright verdient mit 6:3. Danach trafen Dimitri van den Bergh und Gerwyn Price aufeinander. Price schenkte im ersten Leg zwei Aufnahmen her in denen er nur 24 und 41 Punkte warf. Doch trotzdem holte er sich mit einem 18-Darter sein Leg und wurde in der Folge stärker. So zeigte der Waliser im dritten Leg vier perfekte Darts und legte wenig später ein Break zum 3:1 nach. Dimitri war ebenfalls gut im Spiel, zeigte auch ein brillantes fünftes Leg, in dem er nach neun Darts auf 50 Punkten Rest stand. Er vergab jedoch zwei Darts auf Doppel und so holte sich Price das 4:1 und musste nur noch seine Anwürfe ins Ziel bringen. Dies versuchte van den Bergh zwar zu verhindern, doch zu selten schaffte er es Druck auf seinen Gegner aufzubauen. 18 Darts reichten Price zum 5:2. Erneut konnte Dimitri nochmal verkürzen, doch ein 12-Darter zum 6:3 brachte die Entscheidung zugunsten des „Iceman“.

Michael Smith brilliert gegen Gurney

Nach einem eher mäßigen Auftakt wollte Michael Smith sich gegen Daryl Gurney steigern. Auf der European Tour konnte der Engländer zuletzt immer wieder glänzen und wollte auch in Leverkusen ein super Ergebnis erreichen. Nachdem er zunächst ein 140’er Finish zum Auftakt knapp verpasste, legte der „Bullyboy“ auch recht stark los und zeigte fantastische Darts. Er ließ einem durchaus guten Gurney in dieser Phase keinerlei Chance und setzte sich bis auf 3:1 ab. Zu dieser Zeit lag der Average von Smith bei 115 Punkten. Doch „Super Chin“ war ebenfalls gut im Spiel und versuchte das Comeback. Zunächst brachte er 96 Punkte auf null und checkte danach ein 90’er Finish zum Break und Ausgleich auf dem Bullseye. Doch Michael ließ ihm danach keinerlei Chance mehr. Er legte erneut eine Schippe drauf, holte sich direkt das erneute Break und brachte sich danach auf 5:3 in Führung. Obwohl Gurney in seinem eigenen Anwurf danach erneut gut war, konnte er gegen den 12-Darter samt 100’er Finish von Michael Smith zum 6:3 nicht mehr viel machen. Wirkliche Chancen rechnete man danach Devon Petersen gegen Mervyn King nicht aus. Der Südafrikaner hatte in seinen beiden ersten Partien jeweils weniger als 80 Punkte im Schnitt gespielt und weiß wohl selber nicht, wie er es ins Achtelfinale geschafft hatte. King hingegen war zuletzt sehr stark und untermauerte dies auch direkt im ersten Leg, als er back-to-back 180’s zeigte und mit einem 11-Darter direkt ein Break holte. Petersen aber spielte überraschend gut mit und hätte fast direkt den Ausgleich geschafft. Auch in der Folge ließ sich Devon von den starken Scores Kings mitziehen und zeigte seine mit Abstand beste Leistung an diesem Wochenende. Dadurch dass King auch immer wieder Doppel verpasste, unter anderem auch ein 126’er High Finish, hatte Petersen immer wieder die Gelegenheiten das Spiel offen zu halten. Er verpasste allerdings zwei dicke Möglichkeiten die zum 3:3-Ausgleich geführt hätten. So blieb King weiterhin durch das Break vorne und konnte sich mit einem 88’er Finish auf 5:3 absetzen. Nun musste Petersen also fehlerlos spielen, stellte sich nach 15 Darts 56 Punkte Rest. Dies war jedoch zu wenig, King checkte wenig später aus und holte sich so den 6:3-Erfolg.

Den Abschluss der Nachmittagssession machten Michael van Gerwen und Rob Cross. Unvergessen bis heute war deren Aufeinandertreffen bei den UK Open 2016, als MVG zwei 170’er Finishes und einen 9-Darter in drei aufeinanderfolgenden Legs gelangen. Heute wünschte man sich ähnliches und wie schon damals hielt auch Rob zu Beginn hier gut mit. Er ging durch einen 13-Darter direkt in Führung und legte einen perfekten Start nach. Weil „Mighty Mike“ ein 126’er Finish verpasste, konnte Cross durch ein 108’er Finish mit einem 12-Darter auch tatsächlich das Break nachlegen. Es war eine extrem hochklassige Partie, bei der Michael nun noch eine Schippe drauflegen musste. Nach vier perfekten Darts holte er mit einem 12-Darter auch den Anschluss und spielte zu diesem Zeitpunkt 116 Punkte im Schnitt, Rob stand bei 108 pro Aufnahme. Wenig später glich der Weltmeister aus, was Rob Cross aber überhaupt nicht aus dem Konzept brachte. Er spielte fokussiert weiter und zeigte erneut brillante 12 Darts, die er mit einem 121’er Finish auf dem Bullseye zur erneuten Führung vergoldete. Weil van Gerwen danach zwei Darts auf Doppel liegen ließ, setzte sich Cross mit einem weiteren Break auf 4:2 ab und eine große Überraschung schien tatsächlich möglich. Mit noch immer deutlich über 100 Punkten im Schnitt spielten beide brillant weiter, vergaben jedoch ein paar Chancen auf Doppel. Insgesamt verpasste MVG fünf und so holte sich Cross die 5:2-Führung und war nur noch ein Leg von der Sensation entfernt. Michael musste nun kommen und spielte gut, verpasste jedoch ein 106’er Finish. So hatte Cross die Chance zu einem 108’er Finish. Er traf direkt mit dem ersten Dart die Triple-19, ließ eine einfache 19 folgen und versenkte den ersten Matchdart in der Doppel-16. Mit 6:2 bezwang Cross damit den Weltmeister.

Tobias Gürtler

European Darts Open


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