Suljovic scheitert am „Rockstar“

Am dritten Tag in Sindelfingen sollte die Entscheidung um den Turniersieg fallen. Am Nachmittag wurden dafür zunächst die Achtelfinals gespielt. Dort bekam es Mensur Suljovic als letzter Spieler aus dem deutschsprachigen Raum mit Joe Cullen zu tun. Titelverteidiger Michael van Gerwen traf auf den Überraschungsmann Ulf Ceder aus Finnland. Zwei Premier League Spieler trafen beim Duell zwischen Dave Chisnall und Adrian Lewis aufeinander und Peter Wright musste gegen Daryl Gurney ran.

Dekker knackt auch den „Hurricane“

Gleich im ersten Spiel durfte Mensur Suljovic ran. Er traf auf Joe Cullen und erwischte einen ganz schwachen Start. Cullen konnte zunächst drei Legs hintereinander holen, darunter ein Break auf der Doppel-14, Mensurs Lieblingsdoppel. Doch „The Gentle“ bewies Nehmerqualitäten und legte ein gutes Comeback hin. Obwohl Cullen weiterhin gut mit im Spiel war, schaffte der Österreicher teils unter Druck die wichtigen Finishes und kam zum 3:3-Ausgleich. Joe schien zwar ein wenig verunsichert, blieb aber trotz Doppelproblemen in den eigenen Legs für Mensur nicht zu knacken und so stand es nach zehn Legs folgerichtig 5:5. Als es in die entscheidende Phase ging, zeigte der „Rockstar“ dann seine ganze Klasse und steuerte super Scores bei, während Mensur klar zu wenige Triple traf. Joe holte sich mit einem 14-Darter den 6:5-Erfolg in einem Match, bei dem beide einen Schnitt von über 100 Punkten spielten. Danach ging es für Mark Webster um die Wurst. Er bekam es mit dem Niederländer Jelle Klaasen zu tun und wusste, er durfte sich keine großen Fehler erlauben. Doch er begann wirklich schwach und brauchte zwei Legs um überhaupt richtig in seinen Rhythmus zu finden. Diese gingen dann entsprechend an Jelle, ehe Mark verkürzen konnte. Ein 124’er Finish von der „Cobra“ in einem Leg in dem Webster eigentlich besser dastand sowie das eiskalte Auschecken nach einer vergebenen Chance auf Bull zogen dem Waliser endgültig den Zahn. Jelle führte mit 4:1 und musste das Spiel nur noch über die Ziellinie bringen. Dies machte er locker mit einem 11-Darter zum Schluss, wodurch er klar und deutlich mit 6:1 gewann.

Jan Dekker hatte mit James Wilson und Alan Norris zwei schwierige Gegner, die er aber mit Bravour bezwingen konnte. Kim Huybrechts im Achtelfinale war aber nochmal eine andere Hausnummer, was dieser auch mit dem ersten, soliden Leggewinn bewies. Doch Dekker war ebenfalls sofort gut mit dabei. Er glich aus und schaffte, nachdem der „Hurricane“ zwei Darts auf Doppel vergab, mit einem 148’er Finish das erste Break der Partie. Da er dieses auch bestätigte, musste Kim also früh einem Rückstand hinterherlaufen. Er hielt dem Druck zunächst stand, doch was Dekker in den eigenen Legs machte, gab Huybrechts keinerlei Chance. Immer wieder warf er eine 180 zum perfekten Zeitpunkt, wonach er sich seinen Aufschlag, unter anderem mit einem 101’er Finish, ins Ziel brachte. So führte der Niederländer mit 5:3 und setzte Kim nochmal stärker unter Druck. Er checkte so gerade noch auf der Doppel-2, Jan stand bei 36 Rest, doch im letzten Leg war Dekker dann erneut zu stark. Eine fantastische 171 legte den Grundstein für das 6:4 und damit den Einzug ins Viertelfinale. Danach war Peter Wright an der Reihe, der gegen den Nordiren Daryl Gurney ran musste. „Super Chin“ gilt inzwischen auch als jemand, der jederzeit einen großen Akteur bezwingen kann und genau diese Mentalität legte er auch an den Tag. Ihm gelang im dritten Leg das erste Break der Partie. Nachdem Wright 135 auf Bull nicht ausmachen konnte, checkte Daryl 150 Punkte. Doch auf die Doppel zeigte er sich wie zuletzt häufig zu unsicher, was ihm letztlich einiges kosten sollte. Wright kam direkt zum Ausgleich, nachdem Daryl vier Möglichkeiten vergab und setzte sich bis auf 5:2 ab. Gurney aber gab nicht auf, er verkürzte und zeigte nach sieben perfekten Darts auch erneut ein Break. Auch das zehnte Leg lief sehr gut für den Nordiren, doch erneut verpasste er es sein Break zu bestätigen. Drei Chancen ließ er liegen und „Snakebite“ Peter Wright konnte gar nicht mehr anders als sich den 6:4-Sieg zu sichern.

Weltmeister noch zu stark für Ulf Ceder

Die nächste Partie bestritten mit Rob Cross und Steve West zwei Spieler, die bei diesem Turnier durch die Auslosung eine gute Chance auf ein starkes Ergebnis und hohes Preisgeld hatten. Beide überzeugten bis hierhin und Cross startete auch sehr gut ins Spiel. Sofort gelang ihm ein Break und die Bestätigung dessen. Danach war aber auch West angekommen und bewies mit einem 11-Darter seine Klasse. Davon ließ Cross sich nicht unterkriegen und blieb fokussiert. Im fünften Leg sollte dann aber der Knackpunkt dieses Spiels folgen. Steve West stellte sich nach neun Darts einen Rest von 16 Punkten, damit war eigentlich alles für ihn vorbereitet. Doch vergab dann ganze sechs Möglichkeiten auf die Doppel-8. So holte sich Rob doch noch dieses Leg und damit ein Break. Damit war die Partie im Grunde entschieden. Cross spielte die Partie locker zu Ende und brachte sie letztlich klar mit 6:1 ins Ziel. Der Gegner von Cross wurde im Duell zwischen Dave Chisnall und Adrian Lewis ermittelt. Die beiden Premier League-Spieler wollten die Fans natürlich mit einer tollen Begegnung überzeugen und von den Scores her sah das auch sehr gut aus. Zu Beginn waren auch die Doppel noch kein Problem, Chisnall checkte 124 Punkte zum ersten Break auf Bull. Nachdem Lewis das Spiel jedoch drehte und sich auf 3:1 absetzte, ließ die Doppelquote extrem nach. Beide hatten wirklich Probleme auszuchecken und nur mit Glück kam Chisnall daher auch wieder zurück und glich aus. In der Folge war „Chizzy“ dann aber auch der bessere Spieler am Oche und zeigte eine wirklich gute Leistung. Bei Adrian gab es zu viele Schwankungen und die Doppel wurden überhaupt nicht mehr getroffen. Dave blieb cool, holte sich zwei weitere Breaks, letzteres sogar mit einem 11-Darter zum Match. Am Ende holt er bei diesem 6:3-Erfolg also ganze fünf Legs hintereinander.

Im Anschluss ging es für Benito van de Pas und Gerwyn Price um den Einzug ins Viertelfinale. Price ging wohl als leichter Favorit ins Spiel, da „Big Ben“ zuletzt nicht wirklich gut in Form war. Es entwickelte sich jedoch anders als erwartet schnell in die Richtung des Niederländers, der nach einem eher zähen Beginn im vierten Leg das erste Break holte. Der „Iceman“ fand noch nicht wirklich ins Spiel und konnte von Glück reden, dass Benito nicht sogar bis auf 5:1 davonzog. Gerwyn verkürzte nochmal, aber spielte nur einen Schnitt von knapp 90 Punkten. Das reichte auch nicht für Benito, der dann doch schnell das 5:2 nachlegen konnte. Die große Chance nochmal weiter zu verkürzen vergab Gerwyn dann jedoch fahrlässig. Ganze vier Darts auf Doppel vergab er und so holte sich Benito den überraschend klaren 6:2-Erfolg. Ein weiterer Niederländer der ins Viertelfinale wollte, war Michael van Gerwen. Sein Gegner war der Finne Ulf Ceder, der mit seinen Siegen gegen Steve Beaton und Cristo Reyes für zwei faustdicke Überraschungen sorgte. Und auch gegen MVG hielt er zu Beginn gut mit. Trotz eines besseren Averages ging jedoch der Weltmeister, auch dank eines Breaks, mit 2:0 in Führung. Ceder aber gab nicht auf und holte sich den Anschluss mit Bravour. Damit schien er den Weltranglistenersten allerdings gereizt zu haben. Der drehte auf, zeigte zwei 180’er und erhöhte wieder. Auch in der Folge traf „Mighty Mike“ nun sehr viele Triple und ließ seinen Kontrahenten da ganz schön im Regen stehen. Ceder versuchte es zwar, mit dieser Wucht an hohen Scores die ihm sein Gegner entgegenwarf, konnte er dann in den meisten Fällen allerdings doch nicht umgehen. Trotz einer guten Leistung war es Ulf Ceder nicht mehr vergönnt ein echtes Comeback zu starten und so sprintete Michael zu einem ungefährdeten 6:2-Erfolg. Dennoch ein ganz starkes European Tour-Debüt für Ulf Ceder.

Tobias Gürtler

European Darts Grand Prix


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter