Michael van Gerwen gewinnt den European Darts Grand Prix

In der letzten Session des European Darts Grand Prix in Sindelfingen wurden die Viertelfinals, Halbfinals und das Finale gespielt. Michael van Gerwen bekam es mit Gerwyn Price zu tun und wollte natürlich unbedingt weiterkommen. Im Duell der Niederländer traf Benito van de Pas auf Raymond van Barneveld. Die beiden letzten Engländer, James Wade(gegen Peter Wright) und Stephen Bunting(gegen Kim Huybrechts), wollten ihre Nation nochmal gut vertreten.

Kein Engländer im Halbfinale

Gerwyn Price konnte schon sehr viele große Namen mit seinen starken Leistungen ärgern. Doch Michael van Gerwen ist nicht nur ein großer Name, er ist der Weltranglistenerste. Um ihn zu ärgern, musste Price sich also mächtig ins Zeug legen. Die Partie begann ausgeglichen, beide holten ihre Legs. Dann aber zeigte der „Iceman“ ein starkes Leg und stand nach neun Darts bei 60 Punkten Rest. In diesem Moment zeigte Michael aus welchem Holz er geschnitzt ist. Er verhinderte das Break mit einem 170’er Finish. Dies warf Price dann erst mal zurück, sodass sich MVG auf 4:1 absetzen konnte. Doch Gerwyn gab nicht auf, er kam nach einem 110’er Finish nochmal auf ein Leg heran, ehe „Mighty Mike“ ein letztes Mal anzog und zum 6:3-Sieg sprintete.

Deutlich enger ging es zwischen Stephen Bunting und Kim Huybrechts zu. „The Bullet“ erwischte den besseren Start und zeigte ein 118’er Finish zum Break und 2:2. Kim aber ließ sich nicht lumpen, glich schnell wieder aus. Von da an war es sehr ausgeglichen. Bunting war immer wieder zu hohen Finishes gezwungen, die er mit 100 und 110 auch zeigte. Das Scoring war bei Kim besser, auf die Doppel war er jedoch ziemlich schwach. Nach zehn Legs stand es 5:5 und das Entscheidungsleg musste her. In diesem war Huybrechts der Glücklichere und so gewann der Belgier mit 6:5.

Der letzte verbliebene Engländer war also James Wade. Er spielte gegen Peter Wright und startete richtig gut. Mit zwei 15-Dartern ging er 2:0 in Führung und baute Druck auf seinen Gegner auf. Schlecht für Wade ist jedoch, dass „Snakebite“ unter solchen Bedingungen erst so richtig aufblüht. Mit fünf perfekten Darts und wenig später erneut fast perfektem Start ebnete er sich selbst den Weg zum Ausgleich. Beide ließen dann ein paar Chancen aus, bei denen Peter jedoch der Glücklichere war und sich auf 4:2 absetzte. Wade konnte zwar nochmal verkürzen, aber ein 116’er und ein 145’er Finish zum Match bedeuteten das 6:3 für Peter Wright.

Das Duell der Niederländer sollte die letzte Entscheidung in den Viertelfinals bringen. Dabei traf der bisher bärenstarke Benito van de Pas auf den ebenso gut aufgelegten Raymond van Barneveld. „Big Ben“ schien jedoch ziemlich nervös zu sein. Raymond nutzte das gut aus und ging schnell mit 3:0 in Führung. Sehr kalt präsentierte sich die holländische Dart-Ikone, nutzte jede Möglichkeit die sich ihm bot. Aber er reagierte nicht nur, er agierte auch. Die Verunsicherung war Benito auch weiter anzumerken, er spielte anders als im bisherigen Turnierverlauf, dennoch konnte er auch ein Leg holen und sich auf der Bühne melden. Jedoch war dies nicht genug. Wenn er Chancen bekam, lies van de Pas sie zumeist fahrlässig liegen. So spazierte Barney locker mit einem 6:1 ins Halbfinale.

„Mighty Mike“ krönt sich zum König des Glaspalastes

Das erste Halbfinale bestritten zwei Nachbarn, geografisch gesehen. Niederlande gegen Belgien oder Michael van Gerwen gegen Kim Huybrechts. Kim hatte im Viertelfinale noch große Probleme auf die Doppel, welche sich auch mit der Zeit nicht lösten. MVG zeigte sich gewohnt schnell dominant und setzte sich dank eines 88’er Finishes auf Bull mit 2:0 in Führung. Huybrechts vergab einige Chancen, so hatte „Mighty Mike“ so gut wie gar keine Probleme. Nach dem 4:0 war eine Reaktion von Kim erforderlich. Doch selbst wenn sie gekommen wäre, sie hätte wohl nichts gebracht. Zwei 12-Darter von Michael setzten den Schlusspunkt auf die Partie. 6:0 und mal wieder Finale für den Weltranglistenersten. Damit war der Titelverteidiger ausgeschieden.

Der Zweitplatzierte des letzten Jahres war aber noch im Rennen. Peter Wright bekam es mit Raymond van Barneveld zu tun und wollte das rein niederländische Finale verhindern. Nach dem frühen Rückstand tat der Schotte auch alles dafür. Ein 104’er Finish brachte den Ausgleich, ehe er mit einem Break in Führung ging. Mit zunehmender Dauer schien Raymond die Lust zu verlassen, denn so richtig mithalten konnte er mit „Snakebite“ nicht. Peter war stark, sprintete zum 4:1 und zeigte dann ein richtig gutes Leg. Fünf perfekte Darts, der sechste Dart blieb nicht im Board stecken. Dennoch war es ein 12-Darter zum 5:1. Zwar holte Ray sich noch ein Leg, konnte aber im entscheidenden Moment einen Fehler von Peter nicht nutzen. So holte sich Peter das 6:2 und zog erneut ins Endspiel ein.

Das Finale bestritten also wie so oft auf der European Tour Michael van Gerwen und Peter Wright. Beide spielten ein fantastisches Turnier und zogen verdient ins Endspiel ein. Michael ging als Favorit ins Match und wollte dies auch direkt zu Beginn unter Beweis stellen. Mit einem 14-Darter besorgte er die Führung und legte sofort nach. Zwar gelang Wright die erste 180 der Partie, doch van Gerwen holte sich mit einem Break die 2:0-Führung. Dass der Niederländer in seinen eigenen Legs kaum zu stoppen ist, machte die Angelegenheit für Peter natürlich nur noch schwerer. Ein weiterer 14-Darter sorgte für das 3:0 und damit die halbe Miete aus Sicht des Niederländers. MVG schien es nun schnell beenden zu wollen und sprintete gen Ziellinie. Überragend sein 164’er Finish zum 4:0 und zweiten Break. Spätestens damit war die Partie dann auch durch. Wright konnte zwar noch den Whitewash verhindern und etwas verkürzen, doch letztlich holte Michael das 6:2 und gewann damit zum 14. Mal ein European Tour Event. Ein absoluter Spitzenwert für den Niederländer.

Tobias Gürtler

European Darts Grand Prix


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