Schindler scheitert am „Bronzed Adonis“

Der dritte Tag der Dutch Darts Masters startete am Nachmittag mit den Achtelfinals. Mit Martin Schindler war auch noch ein Deutscher im Teilnehmerfeld vertreten. Er musste gegen Steve Beaton ran und wollte zum zweiten Mal in ein European Tour Viertelfinale einziehen. Der formstarke Kyle Anderson bekam es zudem mit Michael van Gerwen zu tun. Interessant klangen auch die Duelle zwischen Peter Wright und Rob Cross sowie Michael Smith und Joe Cullen.

Robert Owen entzaubert den „Wizard“

Gleich zu Beginn des Turniertages betrat der Weltmeister Michael van Gerwen die Bühne. Er bekam es mit Kyle Anderson zu tun, der sich nach dem tollen letzten Monat auch gegen den besten Spieler der Welt beweisen wollte. Zwei 180’er warf er auch direkt im ersten Leg und konnte sich auf Tops positionieren. Michael aber war eiskalt und holte sich das erste Leg, tat Kyle im zweiten Leg dann nochmal mehr weh, als er 102 Punkte zum Break checkte. Kyle stand auf 48 Rest. Nun nahm das Spiel von „Mighty Mike“ richtig Fahrt auf. Er zeigte fünf perfekte Darts und konnte seine Führung weiter ausbauen. Nur weil MVG dann ein 148’er Finish auf der Doppel-14 vergab, konnte Kyle sich ein Leg sichern. Die Antwort aber war ein starker 11-Darter samt 100’er Finish von Michael, der damit für die Vorentscheidung sorgte. Kyle Anderson vergab nochmal ein 158’er Finish, ehe Michael van Gerwen sich den 6:1-Sieg mit einem 107,6’er Schnitt und 75%-Doppelquote sichern konnte. Danach bekam es Nathan Aspinall mit Daryl Gurney zu tun. An den ersten beiden Tagen zeigte sich der Engländer sehr stark, schien gegen den zuletzt starken Gurney nicht chancenlos. Weil „Super Chin“ dann zu Beginn auch noch große Probleme auf die Doppel hatte, konnte sich Aspinall mit einem 68’er Finish auch sofort ein Break holen. Die Scores von Gurney waren allerdings so stark, dass er die Doppelschwäche gut kaschieren konnte. Der Nordire drehte die Partie und legte nach dem erneuten Ausgleich Aspinalls so richtig los. Fünf perfekte Darts und ein 116’er Finish sorgten für einen 12-Darter und eine 4:2-Führung für Gurney mit einem Break. Sehr locker behielt er dann auch seinen eigenen Anwurf und stand kurz vor dem Sieg. Nathan musste sich nun strecken, Platz für Fehler gab es keinen mehr. Aspinall, der zuvor sehr sicher auf die Doppel war, vergab dann aber ganze fünf Möglichkeiten, sodass Gurney keine andere Wahl hatte als sich das 6:2 und damit den Sieg zu sichern.

Beim Spiel zwischen Michael Smith und Joe Cullen erwarteten die Fans ein hochklassiges Match mit vielen hohen Scores. Im ersten Leg bekamen sie dies auch, doch auf die Doppel war das eher weniger gut. Cullen war früher zur Stelle und holte sich direkt ein Break. Es war der Anfang einer ganzen Serie an Breaks. In den ersten vier Legs konnte keiner der beiden mal einen Anwurf ins Ziel retten und so stand es 2:2. Auch im fünften Leg war es recht knapp für Smith, denn Cullen zeigte eine starke 180 um sich Tops zu stellen. Der „Bully Boy“ war dieses Mal jedoch zur Stelle und ging in Führung. Cullen musste nun nachziehen, verpasste allerdings gleich drei Möglichkeiten zum Ausgleich. So holte sich Michael ein weiteres Break, welches er nach einem vergebenen 170’er Finish von Joe auch bestätigen konnte. Damit war Cullen enorm unter Druck, was seinem Spiel in diesem Moment nicht gut tat. Smith konnte sich das nächste Leg holen und sich das 6:2 holen. Danach bekam es Simon Whitlock mit Robert Owen zu tun. Owen überzeugte an diesem Wochenende mit einem deutlichen Erfolg gegen Jamie Bain sowie dem Sieg gegen Cristo Reyes. Whitlock wusste also, dass er seinen Gegner nicht unterschätzen durfte, startete entsprechend fokussiert und mit einem 103’er Finish und 12-Darter. Owen aber zeigte von Beginn an, dass er richtig gut drauf ist. Er glich aus und machte im Leg danach gut Druck. Diesem konnte Whitlock zunächst standhalten, doch Owen hielt den Druck weiter oben. Im fünften Leg vergab Whitlock dann ein 102’er Finish und ganze sechs weitere Darts auf Doppel. Robert war zur Stelle und holte sich das erste Break des Spiels. Zwar konnte Whitlock nach einem verpassten 100’er Finish von Owen direkt antworten, doch war dieser in dieser Phase einfach der stärkere Spieler. So war es fast folgerichtig, dass er wenig später das nächste Break holte und sich mit dem 5:3 in Position brachte. Einen eigenen Anwurf konnte Simon zwar noch recht gut durchbringen, dem 136’er Finish von Robert Owen zum 6:4-Sieg konnte er aber nichts mehr entgegensetzen.

Ratajski erstmals im Viertelfinale

Peter Wright bekam es danach mit Rob Cross zu tun. Durch die zuletzt schwankende Form von Wright schien Cross hier fast schon als kleiner Favorit ins Spiel zu gehen. Er zeigte auch sofort ein starkes Leg und brachte sich in Führung. Wright musste schon früh hinterherlaufen, konnte kaum für Highlights sorgen. Er musste schon eine hohe Sicherheit auf die Doppel vorweisen um eine Chancen zu haben. Im fünften Leg dann aber die Wende. Er wurde ein wenig besser und holte sich das erste Break. Weil Cross ein 87’er Finish auf Bull vergab, konnte „Snakebite“ dieses auch bestätigen. Rob durfte sich nun keine Fehler mehr erlauben, verpasste aber einige Doppelchancen, sodass mit dem 5:2 schon fast alles klar war. Peter stellte sich dann Tops und war bereit zum Sieg, bekam aber keinen Wurf auf das Doppel, weil Cross mit einem 87’er Finish das Match am Leben erhielt. Dies jedoch nicht für lange. Im Leg darauf nutzte Wright seinen ersten Matchdart zum 6:3-Sieg. Der Pole Krzysztof Ratajski ist auf der European Tour immer wieder stark. Dies wollte er gegen Christian Kist erneut beweisen und ins Viertelfinale einziehen. Doch im ersten Leg fand er seinen Rhythmus noch so überhaupt nicht. Kist hatte keine Probleme sein Leg nach Hause zu bringen. Danach aber wurde Ratajski immer stärker. Vor allem auf die Doppel war er eiskalt. So gelang ihm nach dem Ausgleich ein 127’er Finish auf Bull zum Break. Er war auch ein wenig stärker in den Scores als Kist, sodass er immer wieder zuerst auf Doppel werfen konnte. Kist brachte sich immer wieder auf Zwei-Dart-Finishes, bekam aber nicht einen weiteren Wurf auf ein Doppel. Ratajski hingegen blieb cool, zeigte sogar nochmal fünf perfekte Darts und ging auf 5:1 in Führung. Danach war Kist zwar gut dabei, doch Ratajski holte sich mit einem 94’er Finish das verdiente 6:1 mit einem Average von fast 105 Punkten.

John Henderson und Mike De Decker waren dann an der Reihe. Dort erwischte der „Highlander“ den besseren Start und holte sich direkt ein Break. Die Partie schien jedoch schnell zu kippen, als De Decker ein 104’er Finish als Antwort lieferte und sich danach sehr sicher in Führung brachte. Dann hatte er sogar Möglichkeiten auf ein Break, verpasste diese allerdings. So kam Henderson doch zum Ausgleich und legte danach so richtig los. Zwei High Finishes taten Mike so richtig weh. Zunächst brachte John 141 Punkte ins Ziel, beantwortete danach eine 180 von De Decker um sich 60 Punkte Rest zu stellen mit einem 118’er Finish zum 4:2. Mike De Decker schien cool zu bleiben, verpasste jedoch ein 108’er Finish um im Match zu bleiben. So holte sich Henderson das 5:2 und legte dank einer wichtigen 180 zum richtigen Zeitpunkt das 6:2 nach. Die letzte Achtelfinalpartie bestritten dann Steve Beaton und der letzte verbliebende Deutsche Martin Schindler. Dort erwischte Steve einen besseren Start, als er zwar ein 120’er Finish vergab, jedoch trotzdem relativ ungefährdet sein Leg gewann. Schindler kam erst im zweiten Leg so richtig in Fahrt, als er eine 177 zum absolut richtigen Zeitpunkt warf. So kam er zum Ausgleich und hielt von da an auch gut mit. Beide Spieler waren sich in der Folge ebenbürtig, zu Breaks kam es zunächst jedoch nicht. Erst im sechsten Leg war dies der Fall. Dort hatte Martin die erneute Ausgleichschance, als er 97 Punkte hätte auschecken müssen. Er traf auch die Triple-19, verpasste jedoch zwei Darts auf Tops. Steve war zur Stelle und ging mit 4:2 in Führung. Martin wusste die richtige Antwort, er startete perfekt und checkte beinahe 140 Punkte mit zwei Mal Tops. Zwar verpasste er dieses Highlight, schaffte aber dennoch das wichtige Rebreak, glich wenig später sogar mit einem tollen 90’er Finish aus. Beaton aber blieb cool und konnte sich wieder in Führung bringen, obwohl Martin den Druck nicht minderte. Der „Bronzed Adonis“ legte sogar nochmal eine Schippe drauf und spielte einen brillanten 11-Darter, mit dem er sich den 6:4-Sieg sicherte und den letzten Deutschen aus dem Turnier warf.

Tobias Gürtler

Dutch Darts Masters


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