Suljovic überragend gegen Gurney

Die letzte Session der Austrian Darts Open 2018 wurde mit den Viertelfinals eröffnet. Dort bekam es der in der Premier League ausgeschiedene Mensur Suljovic mit dem dort noch aktiven Daryl Gurney zu tun. Ein Spiel mit gleichen Vorzeichen gab es zwischen Gerwyn Price und Weltmeister Rob Cross. Favorit Michael Smith wollte gegen Joe Cullen genauso den nächsten Sieg einfahren, wie Überraschungsmann Jonny Clayton, der auf Ian White traf.


Favoriten unterliegen ihren Kontrahenten

Michael Smith galt nach seinen bisherigen Auftritten als Favorit auf den Turniersieg. Er bekam es im Viertelfinale mit Joe Cullen zu tun, gegen den er mit sechs Siegen aus zwölf Spielen eine ausgeglichene Bilanz hatte. Kurios war allerdings, dass er alle fünf Duelle auf der European Tour für sich entscheiden konnte. Da wollte er natürlich dran anknüpfen und die weiße Weste behalten. Er begann auch gut, vergab aber in den ersten beiden Legs direkt zwei High Finishes. 107 und 110 Punkte brachte er nicht auf null und so konnte Joe beide Male abstauben. Im Anschluss schien die Partie dann den erwarteten Verlauf zu nehmen. Seinen insgesamt siebten Versuch auf ein Doppel verwandelte Smith und im Leg darauf checkte er 120 Punkte zum Break. Zuvor hatte Cullen mit 180 und 174 Punkten super Scores gezeigt, jedoch drei Würfe neben die Doppelfelder gesetzt. Es war ein klassischer Moment, in dem Cullen im Normalfall einbricht. Doch dieses Mal nicht. Er ließ sich nicht beeindrucken und startete auch ins fünfte Leg mit einer 140. Weil Smith 146 Punkte auf der Doppel-13 nicht eintütete, holte sich Cullen erneut ein Break und bestätigte dies mit einem 100’er Finish zum 4:2. Sehr selbstsicher stellte sich der „Rockstar“ im Anschluss nach neun Darts auf 59 Punkte Rest und hielt damit den Druck auf seinen Kontrahenten sehr hoch. Der konnte nicht mitziehen und so sorgte Joe mit dem nächsten Break schon für die Vorentscheidung. Nachdem Michael im Anschluss ein 121’er Finish auf dem Bullseye verpasste, machte Joe Cullen den 6:2-Überraschungssieg tatsächlich perfekt und zog ins Halbfinale ein.

Nach dem Aus von Smith wurde die Favoritenrolle auf den Turniersieg zum Weltmeister geschoben. Rob Cross bekam es mit Gerwyn Price zu tun und nach seinen beiden 6:5-Erfolgen wollte er es dieses Mal etwas ruhiger gestalten. Doch Price hatte da eine andere Idee. Im ersten Leg konnte der Waliser bereits Druck auf Cross aufbauen, war aber nicht in der Lage den Leggewinn von „Voltage“ ernsthaft zu gefährden. Nach dem Ausgleich holte er sich dann aber tatsächlich das Break zur 2:1-Führung. Zunächst war Rob in der Lage zu antworten, holte sich mit einem 13-Darter das Rebreak. Doch Price blieb weiterhin richtig stark und startete perfekt ins fünfte Leg. Dies war der Grundstein für das nächste Break, welches er nach dann vier perfekten Darts im sechsten Leg auch noch bestätigte. Price trat mit unheimlich viel Selbstvertrauen auf, während man Cross die Verunsicherung anmerkte. Bereits in seinen vorherigen Spielen lief nicht alles so, wie er sich das vorstellte und auch hier musste er nun richtig kämpfen. Unter großem Druck verkürzte er zunächst auf 3:4, spielte dann auch ein gutes neuntes Leg. Dort gelang Gerwyn aber eine 180 zum perfekten Zeitpunkt, die letztlich zum 5:3 führte. Mit diesem Ergebnis hatte Cross auch gegen Steve West hinten gelegen, dort konnte er die Partie noch drehen. Dieses Mal war es ihm nicht vergönnt. Price holte sich mit einem 14-Darter den 6:3-Sieg und warf damit überraschend den Weltmeister aus dem Turnier.

Clayton erstmals im Halbfinale auf der European Tour

Mensur Suljovic wollte seinen Heimvorteil weiter nutzen und unbedingt ins Halbfinale der Austrian Darts Open einziehen. Dafür musste er es allerdings mit Daryl Gurney aufnehmen. Gegen den Nordiren hatte er in elf Duellen bisher vier Mal gewinnen können, jeder Sieg fand auf der European Tour statt. Und Suljovic legte direkt los wie die Feuerwehr. Zwar startete Gurney perfekt ins Spiel, gegen den 12-Darter von Mensur konnte er aber nichts ausrichten. Auch im zweiten Leg holte sich der Österreicher mit nur 12 Darts das Break und checkte dabei 86 Punkte auf dem Bullseye. Bis zum 3:0 hatte er seinen Gegner noch nicht mal auf ein Doppel werfen lassen. Dass dies im vierten Leg der Fall sein würde, konnte man nach dem Start von „The Gentle“ nicht erwarten. Er warf sechs perfekte Darts und stellte sich letztlich nach neun Pfeilen auf 36 Punkte Rest. Mensur vergab aber seine Möglichkeiten und so nutzte Daryl seinen ersten Versuch auf die Doppel zum 1:3. Die 100%-Doppelquote sollte Gurney bis zum Ende der Partie halten können, jedoch nur deshalb, weil er keine Möglichkeit mehr bekam. Suljovic schnappte sich das 4:1 und startete in der Folge perfekt in den Anwurf von Daryl. Mit dem Break zum 5:1 war die Messe spätestens gelesen und da brachte es auch nichts, dass „Super Chin“ nochmal druck aufbaute. Er stellte sich auf 24 Punkte Rest, aber Mensur blieb cool und holte sich mit einem 16-Darter den klaren 6:1-Erfolg. Ein ganz starker Average von knapp 104 Punkten brachte den Österreicher damit ins Halbfinale von Graz.

Ian White und Jonny Clayton durften das letzte Viertelfinale bestreiten. Clayton hatte nach Max Hopp in sehr starker Manier auch James Wade aus dem Turnier geworfen und rechnete sich gegen Ian durchaus Chancen aus. Zu Beginn war er auch tatsächlich der etwas bessere Spieler. Zwar gelang es Ian sein eigenes Leg ins Ziel zu retten, doch in den Scores war Clayton ihm überlegen. Trotz einiger Doppelprobleme glich er aus und holte sich im Anschluss daran das Break zum 2:1. Doch dann ließ Jonny nach. Ein sehr kurioses viertes Leg sollte folgen. White stellte sich nach neun Darts auf ein Doppel, doch bekam einfach das Leg nicht zu. So hatte Clayton die nicht mehr für möglich gehaltenen Chancen die Führung weiter auszubauen, verpasste aber seinerseits die Doppelfelder. Der zehnte Versuch in diesem Leg von Ian saß schließlich und so glich White wieder aus, bevor er sich dann mit 3:2 in Führung setzte. Eine 180 von Jonny schien ihn danach ziemlich unter Druck zu setzen, denn er vergab wieder drei richtig gute Chancen mit einem Break in Richtung Siegerstraße einzubiegen. So checkte Clayton ein 97’er Finish zum 3:3-Ausgleich und blieb im Spiel. Plötzlich war er wieder da und polierte seinen Average im niedrigen 80’er Bereich auf. Ein 12-Darter bescherte Clayton erneut ein Break und damit die 4:3-Führung. Zwar glich White prompt wieder aus, doch weil er dann erneut drei Doppelfelder verfehlte, brachte sich Jonny mit dem 5:4 in eine gute Ausgangsposition. Bei eigenem Anwurf wollte er das Spiel nun nach Hause bringen und eine tolle 180 mit der dritten Aufnahme half ihm dabei. Mit einem 15-Darter schnappte er sich tatsächlich das 6:4 und zog erstmals ins Halbfinale eines European Tour Events ein.

Tobias Gürtler

Austrian Darts Open


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