„Dreammaker“ verpasst den 9-Darter

Nachdem am Nachmittag des ersten Tages der Austrian Darts Open bereits vier deutschsprachige Teilnehmer ausschieden, wollten es die fünf am Abend besser machen. Allen voran German Darts Open-Sieger Max Hopp, der es mit Stephen Burton zu tun bekam. Kevin Münch traf auf Luke Humphries, Alex Steinbauer auf Richie Burnett und Bastian Pietschnig auf Cristo Reyes. Etwas Lospech hatte Hannes Schnier, der es mit James Wade aufnehmen musste.

Vier High Finishes gegen Münch

Kevin Münch durfte gegen Luke Humphries die Abendsession eröffnen. In der Qualifikation konnte er sich unter anderem gegen René Eidams und Jan Dekker durchsetzen und erhoffte sich nun auch gegen Humphries ein positives Ende. Er startete auch gut und stellte sich im ersten Leg auf 58 Punkte Rest, doch Luke blieb cool und checkte 101 Punkte um seinen Anwurf ins Ziel zu bringen. Umgekehrte Vorzeichen dann im zweiten Leg. Dieses Mal baute Luke den Druck auf und stellte sich auf 58. Auch Münch zeigte wie kalt er sein kann, brachte sogar 160 Punkte auf null und glich aus. Nach einem tollen 12-Darter legte Humphries dann aber so richtig los und checkte auch noch ein 141’er Finish zum ersten Break der Partie. Münch wäre erneut bereit gewesen das Leg zu gewinnen. Von dem Rückschlag ließ er sich aber weiterhin nicht aus der Ruhe bringen, als er 87 Punkte auf dem Bullseye zum direkten Rebreak checkte. Es war eine tolle Partie, es ging hin und her. Nun war es wieder Humphries dem ein Break gelang. Die Antwort von Kevin Münch waren fantastische vier perfekte Darts. Und beinahe hätte er auch noch ein 136’er Finish auf der Doppel-8 versenkt. Er verpasste aber zum ersten Mal in diesem Spiel ein Doppel und so konnte Luke 103 Punkte auf null bringen und sich auf 5:2 absetzen. Mit einem 100’er Finish mit lediglich zwei Darts beendete Luke Humphries wenig später die Partie und warf damit Kevin Münch durch das 6:2 aus dem Turnier.

Im Anschluss trafen die beiden erfahrenen Ronny Huybrechts und Steve West aufeinander. Obwohl es in den letzten Wochen nicht immer ganz rund lief, ging West als Favorit ins Spiel. Und dies stellte er in der Anfangsphase auch eindrucksvoll unter Beweis. Brauchte er im ersten Leg noch 19 Darts um in Führung zu gehen, schnappte er sich die nächsten drei Legs mit insgesamt gerade mal 34 Darts. Zwei 11-Darter und ein 12-Darter wurden von „Simply“ ins Board gezaubert. Dabei zeigte er unter anderem auch back-to-back 180’er und ein 140’er Finish. Mit dem Stand von 4:0 schien die Partie, vor allem durch diese brillanten Scores und dem 113’er Average von West, eigentlich schon entschieden. Dann vergab Steve aber ein 86’er Finish auf dem Bullseye und so bekam auch Ronny seine ersten beiden Möglichkeiten auf die Doppel. Seine zweite nutzte er und er schien nochmal Hoffnung auf ein Comeback zu haben. Einen Rückschlag erlitt diese, nachdem er ein 120’er Finish und drei weitere Chancen liegen ließ, wodurch West sich auf 5:1 absetzen konnte. Doch Huybrechts gab nicht auf und holte sich nochmal zwei weitere Legs. Dies war am Ende aber nur noch Ergebniskosmetik. Mit seinem dritten 11-Darter der Partie schnappte sich West wenig später das 6:3 und sicherte sich damit das verdiente Weiterkommen.

Steinbauer kassiert den Whitewash

Alex Steinbauer war als nächstes an der Reihe. Der Österreicher gab sein Debüt bei einem European Tour Event und bekam es direkt mit dem ehemaligen Weltmeister Richie Burnett zu tun. Steinbauer startete gut ins Spiel, vergab in seinem ersten Leg jedoch direkt eine Möglichkeit in Führung zu gehen. Burnett war eiskalt, checkte 78 Punkte und schnappte sich so gleich ein Break. Dieses konnte er dann mit einem 11-Darter auch noch bestätigen und so den Druck auf Alex von Beginn an hochschrauben. Der Österreicher kämpfte zwar, aber so richtig gelang es ihm nicht mit Burnett mitzuhalten. Richie holte sich ein weiteres Break im dritten Leg und dieses Mal reichten sogar 18 Darts um es zum 4:0 zu bestätigen. Ein letztes Mal wollte Steinbauer dann alles reinwerfen und einen Comebackversuch wagen. Er brauchte unbedingt das nächste Leg und er bekam auch tatsächlich Chancen es sich zu holen. Doch alle drei ließ er liegen. Mit dem Break zum 5:0 war das Spiel endgültig durch. Im letzten Leg ließ Richie Burnett dann auch nichts mehr anbrennen. Der Waliser brachte 78 Punkte auf null und sicherte sich so den 6:0-Whitewash sowie das Weiterkommen in die zweite Runde.

Cameron Menzies traf im Anschluss auf Adam Hunt und rechnete sich durchaus gute Chancen aus. Seit diesem Jahr ist der Schotte bei der PDC. Den meisten ist er vor allem durch seine Partie beim Grand Slam im letzten Jahr bekannt, als er gegen den an Dartitis erkrankten Berry van Peer unterlag und sich danach sehr sportlich zeigte und seinen weinenden Kontrahenten in den Arm nahm. In dieses Spiel startete er auch sehr gut, holte sich direkt ein Break und behielt danach auch seinen eigenen Anwurf. Im Anschluss daran ließ Menzies jedoch rapide nach. Dies rief Hunt auf den Plan, der trotz fünf vergebener Chancen sein Leg holte und eine Serie startete. Er holte sich immer mehr Selbstvertrauen, zeigte unter anderem einen 11-Darter und gewann letztlich vier Legs in Serie. So stand er durch ein weiteres Break bei einer 4:2-Führung und alles lief in Adams Richtung. Nachdem er dann aber ein 81’er Finish auf Bull verpasste, wachte Menzies nochmal auf. Er holte sich durch ein 89’er Finish das direkte Rebreak und mit einem tollen 13-Darter auch den Ausgleich. Nachdem er dann aber ein 120’er Finish zur Führung vergab, holte sich Hunt das 5:4 und Menzies stand mit dem Rücken zur Wand. Das Momentum war nun aber klar auf seiner Seite und so glich er schnell wieder aus, erzwang das Entscheidungsleg. Dort traf er aber zu wenige Triple, während Hunt eine starke 180 warf und sich letztlich den 6:5-Sieg holte.

Schnier schlägt sich wacker gegen „The Machine“

Hannes Schnier musste als nächstes gegen James Wade ran. Schnier nahm tatsächlich schon mal an der Weltmeisterschaft teil. In der Auflage von 2009 unterlag er aber direkt in seinem ersten Match dem Chinesen Shi Yongsheng und schied aus. Erfahrung auf einer Bühne hatte er also, das alleine reichte gegen Wade aber noch nie und entsprechend ging „The Machine“ auch direkt mit einem Break in Führung. Dieses konnte er mit einem 111’er Finish bestätigen, ohne dass Hannes überhaupt mal auf ein Doppel werfen durfte. Der Österreicher aber wurde im Anschluss besser und verkürzte tatsächlich durch ein 120’er Finish. Und weil Wade danach zwei Möglichkeiten auf die Doppel-18 ausließ, konnte er sogar mit einem 99’er Finish ausgleichen. Noch keinen Dart hatte er auf ein Doppel verpasst, dies geschah allerdings im fünften Leg, als er ein 111’er Finish vergab. Doch auch James verpasste drei Chancen und so drehte Schnier die Partie tatsächlich komplett und führte plötzlich mit 3:2. Wade merkte, dass er gegen Hannes arbeiten müsse und tat dies auch. Ein 133’er Finish sorgte für den Ausgleich, ehe er mit einem 13-Darter und Break wieder mit 4:3 in Führung ging. Zwei Breakchancen ließ Schnier im Anschluss liegen und verpasste in diesem Moment die Überraschung. Wade holte sich danach das 5:3 und weil Schnier auch im neunten Leg eine Chance ausließ, sicherte sich der Engländer den 6:3-Erfolg über den tapfer kämpfenden Hannes Schnier.

Nach seiner Viertelfinalteilnahme bei der Weltmeisterschaft waren alle voll des Lobes für Juniorenweltmeister Dimitri van den Bergh. 2018 lief es allerdings noch nicht wirklich nach Plan, letzte Woche kassierte er eine herbe 0:6-Klatsche gegen Rob Cross. Gegen Simon Stevenson wollte er nun mal wieder zeigen, wie gut er wirklich ist und er startete sehr gut. Auch wenn Stevenson im ersten Leg den Druck hoch hielt, schnappte sich Dimitri den ersten eigenen Anwurf. Danach wurde es spektakulär. Zwei 180’er warf der Belgier zum Start ins zweite Leg und brachte sich auf 141 Punkte Rest nach sechs Darts. Auch der siebte und achte Dart waren perfekt und die Fans freuten sich auf den 9-Darter. Dimitri aber traf die einfache 12 und verpasste somit das perfekte Spiel. Mit einem 10-Darter holte er dennoch das Break und stand zu dem Zeitpunkt bei einem Average von 120 Punkten. Die starken Scores von Dimitri waren eine Waffe, doch weil er auf die Doppel ein wenig was liegen ließ, kam Stevenson zurück. Er holte sich seinerseits zwei Legs in Serie und glich aus. In den eigenen Legs spielte Dimitri aber sehr sicher und ließ keine Breakchancen zu. In den Anwürfen von Stevenson versuchte er seinen Gegner zu nerven. So auch im sechsten Leg, als er nach neun Darts auf 81 Punkten Rest stand. Simon aber brachte 127 Punkte auf der Doppel-8 ins Ziel und glich mit dem 12-Darter zum 3:3 aus. Nachdem beide sich die nächsten Legs teilten, brachte sich van den Bergh mit 5:4 in Führung und warf dann zwei 140’er im anschließenden Leg. Stevenson konnte nicht mithalten und so schnappte sich van den Bergh den 6:4-Erfolg mit einem tollen Average von 106,42.

Hopp siegt im Entscheidungsleg


Am vergangenen Wochenende hat Max Hopp in Saarbrücken Geschichte geschrieben, als er als erster Deutscher ein European Tour Event für sich entscheiden konnte. Nun wollte er auch in Graz überzeugen und traf in der ersten Runde auf Stephen Burton. Beide hatten bereits 2017 zwei Mal das Vergnügen miteinander, jeder konnte ein Duell deutlich für sich entscheiden. Max startete gut ins Spiel und holte sich direkt ein Break, welches Burton aber mit einem 11-Darter schnell wieder egalisierte. Hopp aber war in der Anfangsphase einen Tick stärker und so ging er erneut in Führung und bekam vier Möglichkeiten, diese weiter auszubauen. Er vergab sie jedoch alle und so holte Burton das vierte Break im vierten Leg, ehe er es selbst war, der als erster den eigenen Anwurf ins Ziel brachte. Dabei checkte er 78 Punkte unter Druck, dann der „Maximiser“ hatte auf 41 Punkten Rest wieder gelauert. Für Hopp ging es danach bitter weiter, denn er bereitete sich bereits darauf vor mit einem Wurf auf die Doppel-12 auszugleichen, als Burton sich erneut ein Break holte und auf 4:2 erhöhte. Danach startete der Engländer perfekt und schien das Spiel tatsächlich gewinnen zu können. Als er dann aber eine Chance auf Tops liegen ließ, zeigte Hopp seine ganze Klasse. Erst brachte er 101 Punkte zum direkten Rebreak auf null, dann spielte er einen brillanten 12-Darter zum 4:4-Ausgleich. Alles war wieder drin, doch dann verpassten beide Spieler im neunten Leg fast durchweg die Triplefelder. Am Ende war es Burton, der sich wieder in Führung brachte. Max blieb cool, glich aus und erzwang das Entscheidungsleg. Dieses durfte Burton beginnen, Hopp aber zeigte die leicht besseren Scores. Dennoch bekam Stephen seine ersten drei Matchdarts, die er jedoch allesamt liegen ließ. Max Hopp checkte daraufhin 57 Punkte mit zwei Darts und rettete sich mit dem 6:5-Sieg in die nächste Runde. Dort wird er auf Jonny Clayton treffen.

In der letzten Erstrundenpartie trat dann nochmal ein Österreicher an. Bastian Pietschnig gab sein Debüt auf der European Tour und wollte gegen den Spanier Cristo Reyes eine gute Leistung zeigen. Doch schon das erste Leg verlief kurios. Beide kamen zunächst gut rein, zeigten sich auf die Doppel dann aber sehr unsicher. Fünf Möglichkeiten ließ jeder der beiden liegen, wobei Pietschnig einige Ausreißer drin hatte und sich oft umstellen musste. Am Ende schnappte sich Reyes mit einem 25-Darter das erste Break der Partie. Im Anschluss legte der Spanier dann aber richtig los und in den folgenden beiden Legs ließ er seinem Kontrahenten keine Chance. Zwei 12-Darter legte er auf das Parkett und checkte dabei 100 Punkte zum erneuten Break und 3:0 aus. Dieses Mal verpasste er aber vier Möglichkeiten dieses auch zu bestätigen und so holte sich Bastian mit dem 1:3 sein erstes Leg. Er traf im Anschluss aber zu wenige Triple um darauf aufzubauen und so kam Reyes zu einem erneuten Break. Weil Pietschnig danach erneut fünf Darts auf Doppel verpasste, holte sich Cristo das 5:1 und sorgte damit für die Vorentscheidung. Eine tolle 180 zum richtigen Zeitpunkt war dann der Grundstein für den Gewinn des siebten Legs, sodass sich Reyes am Ende deutlich mit 6:1 durchsetzen konnte.

Tobias Gürtler

Austrian Darts Open


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