European Darts Championship – Tag 1 mit soliden bis sensationell starken spielerischen Leistungen

Endlich ist es soweit, die Europameisterschaft steht an. Das heißt, das Runde muss ins Eckige. Ja, richtig, die rundlich umrahmte Spitze muss ins eckige Board-Segment. Die Spitze darf aber auch gerne ins Runde, nämlich ins Bullseye. Vorzugsweise präzise mittig ins Rote.

Mit der Europameisterschaft findet in Dortmund das wichtigste Turnier außerhalb des Vereinigten Königreiches statt, denn nicht nur Titel und Pokal sind begehrt, auch das Preisgeld kann sich sehen lassen. Titelverteidiger ist Ross Smith, der im Finale des letzten Jahres einen anderen Smith, den „Bully Boy“ Michael niederrang. Dieses Jahr trifft „Smudger“ in seinem Auftaktmatch auf niemand anderes als unseren frisch geschliffenen Darts-Diamanten Ricardo Pietreczko. Das spannende Duell zwischen dem amtierenden Europameister und dem amtierenden Sieger der German Darts Championship wird den Abschluss der ersten Runde bilden, findet also dementsprechend am Freitagabend statt.

Doch Darts-Deutschland ist nicht erst seit dem historischen Sieg von „Pikachu“ in Feierlaune. Gut, die Begeisterung hat sich seither zugegebenermaßen noch mal um etliches mit grenzenloser Euphorie angefüllt und schäumt nun regelrecht über. Aber auch generell sind wir hervorragend aufgestellt. Insgesamt darf sich das heimische Publikum bei dieser EM auf ein Trio deutscher Spieler freuen, die sich alle drei mit ausgezeichneten Voraussetzungen auf den Weg in die Dortmunder Westfalenhalle gemacht haben und jeder für sich hat berechtigterweise das gleiche Ziel vor Augen: den Titel. Außer dem bereits genannten Ricardo Pietreczko, der erst morgen antreten wird, sind heute Deutschlands Nummer eins Gabriel Clemens sowie Martin Schindler, der „Gaga“ in der Weltrangliste unablässig auf den Fersen folgt, am Start. Auf alle drei warten extrem schwere Gegner und obwohl das natürlich Jammern auf hohem Niveau ist – schließlich sind hier nur die Top-32 am Start – muss man trotzdem konstatieren, dass mit Ross Smith der Titelverteidiger wartet, während Gabriel Clemens vom zweifachen Weltmeister Peter Wright gefordert wird, und auch Martin Schindler trifft mit Stephen Bunting auf einen ehemaligen World Champion. Noch dazu und obendrein ist gerade Peter Wright, wenn er denn an die Form der German Darts Championship anschließen kann, wieder auf absolut grandiosem Niveau unterwegs – man erinnere sich nur an sein Match gegen den bis dato fast unschlagbaren Luke Humphries. Und auch Stephen Bunting hat dieses Jahr wieder zu alter Stärke gefunden.

Ein Darts-Festival zum Start ins Turnier

Am Donnerstagabend fand die erste Hälfte von Runde eins statt, die im Best-of-11-legs Modus ausgetragen wird. Begonnen hat dieser Abend mit Danny Noppert gegen Andrew Gilding. In Leg eins brachte „The Freeze“ erstmal souverän seinen Anwurf durch. Das zweite Leg holte sich der Niederländer schon etwas spektakulärer, als Break mit High-Finish 138 (T20, T18, D12), bevor der dritte Durchgang wieder als Routine-Leg-Gewinn betitelt werden durfte. Im vierten Leg abermals Break, diesmal checkte Danny Noppert „nur“ die 98 (T20, D19), um mit 4:0 in Führung zu gehen. Bei beiden Breaks sah man emotionale Gesten, die man von „The Freeze“, zumindest solange das Match im Gange ist, so gar nicht gewohnt ist. Für seine Verhältnisse schon fast Gefühlsausbrüche. Aber er hatte auch allen Grund dazu, denn was Noppert hier ans Oche brachte, war Weltklasse-Darts par excellence. Weiterhin das gewohnte Bild, auch das fünfte Leg kassierte der Niederländer unangefochten ein. Andrew Gilding hatte dem Spiel seines Gegners heute überhaupt nichts entgegenzusetzen. Eigentlich spielte nur einer: Danny Noppert. Man musste mehrmals hinschauen, ob da überhaupt noch irgendwo ein Kontrahent zugegen war. Und dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis „The Freeze“ seinen ersten Matchdart in Händen hielt. Es passte zum Spielverlauf, dass der Niederländer nicht zögerte, auch diesen wie selbstverständlich zu verwandeln. 6:0. Kleiner Fun Fact: die European Darts Championship wird dieses Jahr zum 16. Mal ausgetragen und jener war der 16. Whitewash der Turniergeschichte. Mit diesem beachtlichen Erfolg stand der erste Achtelfinalteilnehmer fest: Danny Noppert.

“The Asp” tanzt zur Rhythmic von “Heavy Metal”

Dann ging es weiter mit Nathan Aspinall gegen Ryan Searle. Jeder brachte erstmal seinen Anwurf durch. 1:1 – damit war schon mal eines klar, der 17. Whitewash würde warten müssen. Und nachdem „The Asp“ auch im dritten Leg seinen Anwurf gehalten hatte, befand er es an der Zeit, jetzt erst mal den Rhythmus zu durchbrechen und holte sich das Break zum 3:1. Dann setzte er zum 4:1 an und man dachte bereits, das wird ähnlich einseitig wie im Match zuvor. Doch Ryan Searle wollte auch noch ein wenig mitspielen und schloss mit einem respektablen 11-Darter zumindest schon mal zum 2:4 auf. Dem ließ „Heavy Metal“ ein noch respektableres High Finish Break (120) folgen. 3:4. Damit war alles wieder in der Reihe. Oder besser gesagt, damit wäre alles wieder in der Reihe gewesen. Wenn Searle seinen nächsten Anwurf durchgebracht hätte. Hätte, hätte, Pfeilekette. Hat er aber nicht. Neuerlich Break durch Nathan Aspinall zum 5:3. Beide hatten sich schier in einen Rausch hineingeworfen, malträtierten besonders das Triple-20 Segment, bis es nach Verbandsmaterial rief. Dann das neunte Leg: Ryan Searle stand noch auf der 200, aber auch der Engländer aus Stockport, Nathan Aspinall hatte noch stolze 145 vor sich. Mit Triple-19, Triple-16, Double-20 ließ er den Checkout beinah leicht aussehen. 6:3 Sieg für „The Asp“.

Würde es dem vermeintlich „Unvollendeten“ heute zur Vollendung gereichen?

Im Anschluss kam der amtierende Masters Champion, Chris Dobey auf die Bühne. Sein Gegner Dave Chisnall, mit 21 PDC-Titeln der absolute European Tour-Großmeister, der auch dieses Jahr mit drei Erfolgen auf der Tour megastark unterwegs war, allerdings in jüngster Vergangenheit eher weniger an seine Form anknüpfen konnte. In den letzten acht Partien nur ein Sieg, da durfte man sich als „Chizzy“-Fan schon Gedanken machen. Obgleich Dave Chisnall eigentlich nur eines fehlt, ein großer Major-Titel, musste man sich also auch bei dieser EM fragen, ob es jetzt endlich klappen könnte oder ob man „Chizzy“ weiterhin als den „Unvollendeten“ bezeichnen müsste.

Das erste Leg, kein Problem für Dave Chisnall. 1:0. Im zweiten Leg hatte Chris Dobey Anwurf, doch Dave Chisnall, dem wohl auch zu Ohren gekommen war, dass er seit einiger Zeit an Formschwäche litt, wollte den Gerüchten gleich mal etwas entgegensetzen. In beeindruckender Manier checkte er die 90 mit 14, Doppel-18, Doppel-20. Damit ging „Chizzy“ 2:0 in Führung, hatte gar die Chance auf 3:0 auszubauen, doch obgleich man ihm ansah, wie entschlossen er am Oche stand, verwarf er. „Hollywood“ ließ sich das nicht zweimal sagen, holte den Anschluss zum 1:2 und erzielte im folgenden Leg auch den Ausgleich (2:2). Damit kam Chris Dobey immer besser ins Spiel, machte kurz darauf aus einem 0:2-Rückstand eine 3:2-Führung. Im gleichen Maße wie Dobey seine Leistungen anzuheben vermochte, fiel die Qualität von „Chizzys“ Würfen ab. Das vierte Leg in Folge holte sich Chris Dobey mit High-Finish 138 (T19, T19, D12). 4:2. Und auch das 5:2 war vom Scoring her „Hollywood-reif“. Dass Dobey im achten Leg mit 116 (T20, 16, D20) das nächste High-Finish-Checkout auspackte, war dann eigentlich nur noch Formsache. 6:2 für die Nummer 32 der Setzliste, Chris Dobey gegen die Nummer eins der Setzliste, Dave Chisnall, für den es also auch diesmal wieder nichts werden sollte mit dem ersten Major-Titel.

Rob Cross zeigt, warum er den Titel schon zweimal abräumen konnte

Als nächstes war Rob Cross, der dieses Turnier bereits zweimal (2019 und 2021) für sich entschieden hatte, an der Reihe. Heute wurde er von Dimitri Van den Bergh gefordert. Bis zum 2:2 lief alles in der Reihe, jeder brachte seinen Anwurf nach Hause. Obgleich der Engländer mit über 101 im Average weit höher als sein belgischer Gegner mit einem Durchschnitt von etwas über 93 rangierte, war es Van den Bergh, der im fünften Leg die erste Break-Chance hatte, die er aber leichtfertig vergab. Diese verschenkte Möglichkeit sollte dem „Dreammaker“ im nächsten Leg um die Ohren fliegen, denn Rob Cross checkte die 127 (T20, T17, D8) aus und holte sich damit seinerseits das Break zum 4:2. Im siebten Leg hatten beide ihre Chancen, das Leg einzutüten, doch keiner wollte so recht zugreifen, bis „The Voltage“ die Faxen dicke hatte und doch noch abschloss. 5:2. Dann befand es der Engländer für höchste Zeit, den Deckel drauf zu machen und beendete das Match mit 6:2. Auch hier zeigte zumindest der Sieger eine qualitativ hochklassige Leistung – Gratulation an Rob Cross.

Nicht mehr als eine Lehrstunde

Was benötigt man, um „Ice“ zu brechen? Klar, dafür braucht es „Dynamite“. Ob sich der „Iceman“ Gerwyn Price allerdings von „Dynamite“ Keanne Barry brechen lassen würde, das blieb abzuwarten. In den ersten beiden Legs zeigte Gerwyn Price dem Nachwuchsspieler erst einmal, warum er selbst in den letzten Jahren als komplettes Gesamtpaket zu einem absoluten Topspieler avanciert ist. Bei weitem nicht fehlerfrei steuerte er sein Spiel so taktisch, dass man nie das Gefühl hatte, er würde irgendwie in Gefahr kommen. Selbst als dem jungen Iren im dritten Leg das Break zum 1:2 gelang, sah man dem „Iceman“ an, dass ihn so ein lapidarer Leg-Verlust nicht aus der Fassung bringen konnte. Umgehend holte sich Price das Re-Break, 3:1. Der Waliser machte mehr als deutlich, dass er sich die Zügel heute keinesfalls aus der Hand nehmen lassen würde. „Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss“, und Gerwyn Price warf am heutigen Abend nicht besser, als vonnöten war. Er musste auch nicht mehr tun, als in dosierter Spielweise seine Vormachtstellung zu verwalten. Zum Abschluss dann noch ein kleines Vorbereitungs-Schmankerl, sozusagen der Aperitif von 116 (20, T16, T16), um sich für die letzte Aufnahme die präferierte 40 zu servieren. Es ward angerichtet und mit dem ersten Matchdart hatte Gerwyn Price seinen jungen Kontrahenten gefrühstückt. 6:1.

Dann war es soweit: „Game on“ für den ersten Deutschen des Abends

„Gaga“ hatte das Ausbullen gewonnen, begann also das erste Leg, in dem beiden anzumerken war, dass sie noch eine gewisse Anlaufzeit benötigen würden. Peter Wright hatte alle Chancen, das Break abzuräumen, doch er machte den Fehler, nicht instinktiv zu werfen, sondern zu lange über den Weg nachzudenken. Das ging daneben, Gabriel Clemens machte es besser. 1:0. Im zweiten Leg war es „The German Giant“ der nun seinerseits die Chance auf das Break hatte, aber diese Möglichkeit ebenfalls verpasste. Auf der anderen Seite war es wiederum „Snakebite“, der nun die ausgelassene Gelegenheit seines Gegners zu seinen Gunsten nutzte und seinen Anwurf doch noch einfuhr. Im dritten Durchgang holte „Gaga“ Clemens sein Leg ungefährdet, um dann im Anschluss auch endlich das Break zum 3:1 zu landen. Gabriel Clemens wurde immer sicherer, der Schotte immer unsicherer. So gelang es „Gaga“ auch relativ entspannt, das Break zu bestätigen und mit 4:1 in Führung zu gehen. Unter Druck (und mit gewechselten Dartpfeilen) schaffte „Snakebite“ im sechsten Leg das 2:4, wobei erst der letzte Pfeil in der Hand das erwünschte Ziel traf. Da bewies er mal wieder Nervenstärke pur, denn das Publikum quittierte mit Pfeifkonzert und Buhrufen. Klar, dass man den heimischen Protagonisten zu unterstützen gedachte. Im siebten Leg dann Peter Wrights erstes High-Finish, die 116 checkte er mit 20, Triple-20, Double-18. Und all seiner Routine geschuldet schaffte er nach einem 1:4-Rückstand auch noch den Ausgleich zum 4:4.

Höchste Zeit für „Gaga“ Clemens dazwischen zu grätschen und den Lauf von „Snakebite“ zu stoppen. Mit viel Willenskraft gelang es dem Deutschen wieder in Führung zu gehen, 5:4. Doch ein Peter Wright ist erst geschlagen, wenn der letzte Dart geworfen ist, abermals glich der Schotte aus: 5:5. Der erste Decider der Session, das erste Mal, dass es über die volle Distanz ging. Perfektes Timing für den „German Giant“, um seine erste 180 des Abends zu werfen. Doch die beantwortete der zweimalige Weltmeister mit seiner zweiten und gleich hintendran mit seiner dritten 180 des Abends. Und während Gabriel Clemens vor der letzten Aufnahme nur noch die 40 zu Buche stehen hatte, waren es bei Peter Wright immerhin noch 81. Aber es sollte keine letzte Aufnahme für „Gaga“ geben, denn mit unfassbarer Abgeklärtheit löschte der Schotte die 81 mit Triple-19 und Double-12. Der erste Matchdart saß und ganz eindeutig hatte heute der Abgezocktere der beiden Spieler gewonnen.

Gut, es ging um Einiges bei Peter Wright. Denn im Gegensatz zu Gabriel Clemens, der kein Preisgeld verteidigen musste, nachdem er auch letztes Jahr die erste Runde nicht überstanden hatte, steht bei „Snakebite“ etliches an „Verteidungssummen“ an. Er wäre bei einem Ausscheiden in der ersten Runde wohl in tiefere Kelleretagen der Weltrangliste gerutscht. Prestige-Turniere wie die Premier League wären dann wohl Geschichte für den bunten Publikumsliebling. OK, heute musste er in der Zuschauergunst hinten anstehen, aber in der Regel hört man die Menge bald wieder seinen Namen skandieren. Gabriel Clemens hat trotzdem alles andere als schlecht gespielt. Er hat vielleicht noch nicht das Timing und die abgebrühte Taktik des Routiniers Wright, muss sich aber mit seiner heutigen Vorstellung auch keineswegs verstecken. Für heute erstmal Gratulation an seinen Bezwinger Peter Wright.

Weltmeister unter sich

Man war gerade noch so ein bisschen hin und hergerissen zwischen der Begeisterung, ein qualitativ ansprechendes Match gesehen zu haben und der Enttäuschung, den ersten Deutschen bereits wieder aus Dortmund zu verabschieden, da stand schon das nächste Hochkaräter-Duell an. Der amtierende Weltmeister, Michael Smith, gegen den fünffachen Weltmeister, Darts-Legende Raymond van Barneveld. „Barney“, seit dem Rücktritt vom Rücktritt, in relativ entspannter Stimmung und mit entsprechend lockeren Auftritten, immer wieder auch mit Achtungserfolgen belohnt, will es einfach nochmal wissen. Doch mit dem „Bully Boy“ hatte er heute ein echtes Brett vor der Brust. Es lässt sich kaum sagen, wessen Wurfstil nonchalanter rüberkommt, aber während man beim Niederländer zumindest noch deutlich die Bewegung des Zielens wahrnehmen kann, scheint Michael Smith einfach nur zu treffen. Das Spiel war eine relativ einseitige Angelegenheit, ohne spektakuläre Highlights. Eher solides Scoring, vor allem aber eine One-Man-Show. Im Spotlight: der „Bully Boy“ Michael Smith. Von sieben Durchgängen räumte der Engländer sechs Legs souverän ab. Einziges kurzzeitiges Aufbäumen von „Barney“ im dritten Leg, als er seinen Anwurf durchbrachte zum 1:2. Ansonsten ein völlig unaufgeregter 6:1-Erfolg von Michael Smith gegen Raymond von Barneveld, der heute nicht zu überzeugen wusste.

Das letzte Match dieser ersten Session am heutigen Donnerstagabend bestritten Martin Schindler und Stephen Bunting. Wir erinnern uns an die zweite Runde des World Grand Prix, als Stephen Bunting wie ein Tornado über die Anfangsphase fegte und alles abgeräumt hat, bevor Martin Schindler zum Gegenschlag ansetzte und diesen mit dem 3:2-Satzgewinn über den Engländer krönte. Hier standen sich die beiden also erneut gegenüber, und Bunting wird das letzte Duell noch gut (oder eher schlecht) in Erinnerung gehabt haben. Auf jeden Fall war er gewarnt und wusste mit welchen Qualitäten der Deutsche aufzuwarten in der Lage war.

„The Bullet“ schießt aus allen Rohren

Nach der bitteren Niederlage von „Gaga“ Clemens nun also unsere zweite große Hoffnung, „The Wall“ Martin Schindler. Die ersten beiden Legs teilten sie sich brüderlich 1:1. Im dritten Durchgang holte der Engländer sich seinen Anwurf mit Aufnahmen, denen man einfach nur Respekt zollen konnte: 140/100/140 – blieb die freundliche 121, aber auch da benötigte Bunting nur Bull, Triple-13, Doppel-16. Und auch das Break zum 3:1 holte sich „The Bullet“ mit einem High-Finish, 104 (20, T16, D18). Genau in diesem Stil ging es weiter. Fünftes Leg, Stephen Bunting: 140/140/100/105 – dass Bunting für den Restbetrag von 8 dann zwei Würfe benötigte, durfte man an diesem Abend schon als mittleres Krisenmanagement bezeichnen. 4:1 – der Engländer in der Form seines Lebens? Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren.

Das Irritierende war, dass Martin Schindler eigentlich ein gutes Spiel ans Oche brachte, zum Teil durchaus hervorragendes Scoring aufwies, aber irgendwie ließ ihn der Engländer heute nicht mitspielen. Stephen Bunting zog weiter seine Kreise, ließ nicht locker und dem 5:1 bald das 6:1 folgen. „The Bullet“ zeigte heute aber auch wirklich so gut wie keine Schwächen, nahm sich auch keine Verschnaufpause, sondern präsentierte durchwegs heavy Scoring (über 101 im Average) und geniale Treffsicherheit auf die Doppel (75% Trefferquote). Martin Schindler wird gar nicht so genau wissen, warum er mit ebenfalls respektablen 95,87 im Average so haushoch verloren hat. Er ist heute einfach auf einen bärenstarken Stephen Bunting gestoßen, der nichts, aber auch wirklich gar nichts zuließ.

Damit sind zwei aus dem deutschen Trio bereits am ersten Tag ausgeschieden, aber die erste Runde ist ja noch nicht vorbei. Und mit „Pikachu“ Ricardo Pietreczko haben wir noch ein ganz heißes Eisen im Feuer. In der heutigen Session durften wir bereits hochklassige Matches erleben. Da war viel Qualität am Oche, wobei bei einer potentiellen Wahl zum Spieler des Tages mit Sicherheit Danny Noppert meine Stimme bekäme. Was der heute abgeliefert hat, war allererste Sahne. Tja, da kam das Beste mal nicht zum Schluss, sondern gleich zu Beginn. Jetzt ein paar Stunden Erholung und morgen Abend geht es weiter, die zweite Hälfte der ersten Runde steht an. Bis dahin: stay bright, nice flight!

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