European Darts Championship, Achtelfinals / Abendsession – Sieger, Verlierer und ein Unterlegener, der trotzdem eine Menge gewonnen hat
Und schon ging es weiter: „Game on!“ für die zweite Session der Achtelfinals. In der ersten Partie traten Gian van Veen und Daryl Gurney an. Beide hatten in ihren Erstrunden-Matches herausragende Performances gezeigt. Gian van Veen produzierte in Runde eins den höchsten Average eines Debütanten bei der Europameisterschaft. Die stimmige Leistung von Daryl Gurney kam hingegen fast ein wenig überraschend. Gut, er ist eine ehemalige Nummer drei der Welt, aber in den letzten Jahren war von dieser Qualität einfach nicht viel zu sehen. Umso erfreulicher, wie der Nordire am Donnerstag gegen seinen Landsmann Josh Rock auftrumpfen konnte.
Und auch in diesem Match ließ „Superchin“ gleich wieder alte Klasse aufblitzen, denn im ersten Leg landete er sofort das Break zum 1:0. Doch auch der junge Niederländer hatte in der ersten Runde schon absolutes Weltklasse-Niveau präsentiert, ließ sich nicht lumpen, stellte erfolgreich Antrag auf Re-Break, 1:1. „The Giant“ wirkte auch heute wieder äußerst entschlossen, bestätigte nicht nur das Break zum 2:1, sondern strich auch gleich ein weiteres Leg seines Gegners ein. 3:1. Gurney wusste, da muss mindestens ein 12-Darter her. Und ihm war klar, dass er die erste Chance nutzen musste, um den Rest von 72 zu löschen. Gesagt, getan. 2:3. Nach der ersten Pause konnte Gian van Veen noch eine Schippe drauflegen, wiederum Break und das 4:2. Das Break bestätigte er diesmal mit High-Finish, die 106 checkte er mit Triple-20, 14, Double-16 – in diesem Augenblick stand es 5:2. Der Nordire steckte nicht auf, holte sich zumindest seinen Anwurf zum 3:5. Er lag eigentlich nur ein Break zurück. Und genau das nahm er sich mit dem neunten Leg retour: 4:5. Daryl Gurney war wieder in der Spur. Nun musste er noch seinen Anwurf durchbringen und alles wäre wieder auf Anfang gestellt. Er hatte ja schon 2:5 zurückgelegen, daher war es essentiell, auch jenen Durchgang nach Hause zu bringen. Und genau diese Aufholjagd gelang „Superchin“. Ausgleich zum 5:5.
Vom Winde verweht
Schon seit Anbeginn hatte es einen Begleitumstand gegeben, der die Spieler irritierte. Ein Windstoß, eine offene Tür oder hatte gar die „Ally-Pally-Wespe“ auf eine kurze Stippvisite vorbeigeschaut? Man wusste es nicht, aber definitiv war es eine Störung, die beide Spieler wahrnahmen. Immer wieder der Blick von beiden Richtung Seitenausgang. Hatte man nach der ersten Pause schon die Hoffnung, dass das Problem gelöst war, sollte nun zumindest die zweite Unterbrechung für Abhilfe sorgen. Nach drei Leg-Gewinnen in Folge für Daryl Gurney sah es Gian van Veen als geboten an, den Lauf des Gegners mit einem weiteren High-Finish (104) zu stoppen. 6:5. Dem ließ „The Giant“ das Break zum 7:5 folgen. Es war trotzdem alles eher unspektakulär, das Spiel beider plätscherte so ein wenig vor sich hin. Vielleicht wollte man auch fürsorglich die Nerven der Zuschauer schonen, da heute Abend ja noch ein weiteres Match eines Niederländers anstand. Und man muss nicht extra betonen, gegen wen der antreten würde. Gurney hatte es van Veen vor der Pause vorgemacht, wie man am besten drei Legs hintereinander gewinnt. Der vielversprechende Nachwuchsspieler machte es ihm nach, erzielte ebenfalls den Leg-Hattrick. 8:5.
Im zwölften Durchgang dann wieder großartiges Scoring vom Nordiren, konsequenterweise das 6:8. Doch trotz des makellosen Leg-Gewinns zeigte „Superchin“ höchste Unzufriedenheit, kam aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus. Man hatte das Gefühl, er sei ein wenig durch den Wind und das im wahrsten Sinne des Wortes. Keineswegs unzufrieden, sondern äußerst fokussiert hielt Gian van Veen seinen Anwurf. 9:6. Spätestens da war Gurneys Spiel „vom Winde verweht“. Im Gegenzug hielt „GVV“ mit dem Selbstbewusstsein eines „alten“ Routiniers seine Konzentration auch im sechszehnten Durchgang aufrecht und spielte es einfach nur konsequent zu Ende. 10:6 für Gian van Veen.
<Erste Teilnahme bei der European Championship und schon stand der junge Niederländer unter den letzten Acht. Im anschließenden Interview nahm er Daryl Gurney entschieden in Schutz, bestätigte, dass auf der Bühne heftiger Wind zu spüren war. Doch im Gegensatz zu seinem Kontrahenten fand van Veen sich mit dieser Widrigkeit schnell ab. „So was würde halt passieren. Gestern war da nichts, heute auf einmal massiver Durchzug. Aber man könne niemandem die Schuld geben. Und daher sei es halt so: The Winner takes it all.“ Nicht seine Einlaufmusik, aber wohl ein Leitspruch des jungen Shooting Stars, im Hinblick auf Darts und vermutlich auch auf das Leben im Allgemeinen.
„I`m still standing“
Auch so etwas wie ein Leitspruch. Aber den hat sich James Wade zu eigen gemacht. Die Frage nach dem gestrigen Augenproblem des Engländers hatte er zwischenzeitlich im Interview beantwortet: Sein Gegner Dirk van Duijvenbode kämpft seit einiger Zeit offenbar nicht nur mit zeitweiligen Stimmungsumbrüchen nach unzufriedenstellenden Vorkommnissen in den regelmäßigen Werbepausen, sondern auch mit real physischen Problemen. Da eine Schulterverletzung dem Niederländer nach wie vor zu schaffen macht, hatte er diese vor Spielbeginn wohl mit Wärmebalsam behandelt. Was wiederum unsägliches Augen-Brennen bei seinem Gegner James Wade ausgelöst hat. Laut eigener Aussage hatte der Engländer „so etwas, ehrlich gesagt, noch nie erlebt!“ Nachdem das abgeklärt war, machte „The Machine“ auch noch ein deutliches Statement hinsichtlich seines Abrutschens in der Weltrangliste. James Wade aktuell auf der 17 der Order of Merit, wann hatte es das zuletzt gegeben? Da gab es vermutlich noch Telefonzellen und die Autofenster wurden mit der Handkurbel runtergedreht … Der Engländer bekundete seine Unzufriedenheit darüber, wie die Dinge aktuell für ihn liefen. Doch orientiere er sich nur an seinen eigenen Leistungen, sucht daher auch die Gründe nur bei sich selbst. Er habe in den letzten zwei Jahren seine Chancen gehabt und diese nicht genutzt – so einfach ist das. Und ganz in Michael-van-Gerwen-Manier ergänzte er: „I can blame no one, but myself“. Aber auch die Kampfansage war sofort zur Stelle. Er trage immer noch reichlich Darts in sich und hätte dementsprechend noch einiges vor in diesem Sport. Der 11fache Major-Champion und 25fache Major-Finalist hält sein Niveau nicht für schlechter als das einiger Spieler, die ganz oben in der Rangliste stehen. Weitere Turniere zu gewinnen, in der Weltrangliste auf die oberen Plätze zurückzukehren, um nur die zeitnahen Ziele zu nennen. Und wer weiß, vielleicht ist ja doch noch ein WM-Titel drin?! Doch vorher galt es, den EM-Titel einzuheimsen. Dafür musste er sich heute José de Sousa vorknöpfen.
„The Special One“ ohne Spezialeffekt, dafür “The Machine“ mit Leg-Gewinnen am laufenden Band
Vor allem wollte James Wade im Duell gegen José de Sousa erst einmal das mysteriöse Spiel von gestern vergessen machen. Doch auch das Erstrundenspiel des Portugiesen hatte seine Eigenheiten, gehörte definitiv nicht in die Kategorie „gewöhnliches Match“. Trotz einiger ärgerlicher Bouncer begann „The Machine“ mit Break, das er auch umgehend bestätigte. 2:0. Und die beste Nachricht für ihn zu diesem Zeitpunkt: seine Doppel-10 funktionierte wieder. In Style nahm Wade im dritten Leg die 144 (T20, T20, D12) raus und holte sich damit auch das nächste Break. 3:0. Auch im vierten Durchgang fand José de Sousa nicht statt. 4:0 für James Wade. Und wo wir gerade von „stylish“ gesprochen haben, im fünften Leg bewies der Engländer, dass sich das noch toppen ließe. Die 160 mit Triple-20, Triple-20, Double-20 herausgenommen – „Ladies and Gentlemen, Dortmund präsentiert James Wade in Hochform.“ 5:0. Es war nicht klar, ob Wades Leistung lähmende Auswirkungen auf „The Special One“ hatte oder ob der heute einfach anderweitig indisponiert war. Bis dahin mit einem Average von 80 unterwegs, konnte de Sousa alles andere als glänzen. Das sechste Leg holte sich der portugiesische Akteur dann, doch das war eher James Wade geschuldet. Nachdem er das ganze Leg über unangetastet federführend war, landete er zum Schluss doch irgendwie im „Madhouse“, aus dem er nicht heraus kam. De Sousa hatte viel Zeit runterzuspielen, war dann letztendlich auch auf der 80 angelangt, während „The Machine“ immer noch an der Doppel-1 bastelte. Wie José de Sousa dann allerdings die 80 löschte, nämlich mit Tops-Tops, war schon wieder beeindruckend. 1:5.
Das „Madhouse“ hatte Wade sämtlicher Geduld beraubt, denn er zögerte nicht mehr lange, um das 6:1 und gleich im Anschluss das 7:1 perfekt zu machen. De Sousa setzte beinah nochmal ein Highlight, indem er im neunten Durchgang fast die 156 checkte, doch der letzte Wurf auf Doppel-18 misslang. So hatte der Engländer die Möglichkeit auf das 8:1 und schier selbstverständlich nahm er diese Chance wahr. Leg-Gewinne am laufenden Band, und so ließ „The Machine“ dem auch noch das 9:1 folgen. Die nächste Pause hätte man sich eigentlich sparen können, denn die beiden Protagonisten kamen nur noch zurück, damit der Engländer den Deckel endgültig aufs Match packen konnte. Natürlich mit Hilfe seiner Doppel-10 und dann war auch wirklich Schluss. Irgendwie muss man konstatieren, dass „The Special One“ heute am Oche specially schlecht agierte. Und so konnte Wade seinen Gegner regelrecht von der Bühne fegen. Ein höchst komfortables 10:1 – und ein äußerst zufriedener James Wade stand im Viertelfinale.
Luke Humphries wackelt, findet aber rasch wieder den festen Boden unter den Füßen
Als nächstes stand das Duell Luke Humphries gegen Krzysztof Ratajski an. „The Polish Eagle“ wollte heute Abend herausfinden, was dran sei, an dem Gerücht, dass „Cool Hand“ Luke derzeit fast nicht schlagbar sei. Luke Humphries hatte das Ausbullen gewonnen, begann also das erste Leg. Und der Engländer servierte sich selbst den optimalen Set-up-Shot, so dass er nur noch die Doppel-20 benötigt hätte. „Dem versalze ich die Suppe“, dachte sich wohl Ratajski und checkte mit unerhört faszinierender Konzentration vor jedem Wurf, die 118 (20, T20, D19). Break zum 1:0. Doch nachdem der Pole im zweiten Leg die 43 nicht ausgemacht hatte, holte sich Humphries postwendend das Re-Break, 1:1. Dieses zweite Leg hinterließ bei beiden seine Spuren, mit positivem Beigeschmack bei dem einen, beim anderen dominierte eher der negative Effekt. Und so fing Krzysztof Ratajski plötzlich an, ungewohnte Fehler zu machen, die sich auch wirklich häuften, während Luke Humphries zu seinem soliden Handwerk fand. Auch Humphries zündete hier nicht unbedingt ein Feuerwerk ab, aber er setzte kontinuierlich seine Spitzen. Und zwar zum einen ins Dartboard, zum anderen in Richtung Kontrahent (– gen Gegner natürlich nur metaphorisch). Und plötzlich stand es 4:1 für „Cool Hand“ Luke, obgleich „The Polish Eagle“ ausreichend Chancen gehabt hätte, das Ergebnis ausgeglichener zu gestalten. Nach vier Leg-Verlusten in Folge, die sich Ratajski zum Teil auch durchaus selbst zuzuschreiben hatte, holte er sich endlich mal wieder seinen eigenen Anwurf. 2:4.
Der Mann aus Warschau, den man eigentlich nur abgeklärt und mit unbeweglicher Miene kennt, offenbarte heute eine auffällige Unruhe. Körper und Gesicht zeigten mehr fahrige Bewegung als üblich. Doch als Humphries im siebten Leg völlig überraschend an der 4 scheiterte, diese mit drei Darts in der Hand nur auf 2 reduzieren konnte, griff Krzysztof Ratajski zu und schaffte den Anschluss zum 3:4. Und das sollte es auch noch nicht gewesen sein für „The Polish Eagle“, das achte Leg brachte ihm den Ausgleich zum 4:4. Nach einem Rückstand von 1:4 hatte er sich also zurückgekämpft, Humphries mittlerweile sogar im Average kurzzeitig überholt. Jetzt war es der Engländer, der aus dem Tritt gekommen war, irgendwie schien er vorübergehend nicht stattzufinden, und so übernahm Ratajski mit dem neunten Leg gar wieder die Führung. 5:4. Aber so ganz weg war Luke Humphries auch noch nicht – im zehnten Leg kam er zurück, scorte mehr als ordentlich, inklusive einer 180 und schnappte sich den Durchgang zum Ausgleich 5:5. Nach der Pause war „Cool Hand“ Luke endgültig wieder retour. Abermals mit optimalem Set-up-Shot holte er sich erst seinen Anwurf und nachfolgend auch das Break, 7:5. Auch das 8:5 war Formsache für den neuesten Major-Sieger, bevor er im vierzehnten Leg sein erstes High-Finish löschte. Die 101 nahm er mit Triple-19, Triple-12 und Double-4 heraus. 9:5. Fünfzehntes Leg: Krzysztof Ratajski hatte noch eine letzte Chance aus dem Notausgang zu entrinnen und im Spiel zu bleiben. Doch obgleich er innerhalb der ersten zehn Legs dieses Abends teilweise so sichere Checkouts geliefert hatte, scheiterte er hier an der 25, warf die einfache 9, das war`s. Bei Luke Humphries stand noch die magere 12, die hatte er mit einem Matchdart gekillt. 10:5 für den Engländer, honoriert mit dem Ticket fürs Viertelfinale.
Neben Phil Taylor immer noch der Beste aller Zeiten
Zum fünften Mal in Folge ist der Titelverteidiger dieses Turniers in Runde eins ausgeschieden. „Schuld“ daran ist erfreulicherweise ein deutscher Dartsprofi: Ricardo Pietreczko. Heute Abend ging es für „Pikachu“ gegen den nächsten Hochkaräter, einen der zwei Besten aller Zeiten: Michael van Gerwen. Und so zeigte es sich, dass „MvG“, selbst wenn er gegen einen deutschen Spieler antritt, immer noch reichlich Respekt beim Publikum genießt. Denn dem massiven „Pikachu“-Gesang trat, zumindest zu Beginn noch lautstark, auch die „Oh-Michael-van-Gerwen“-Hymne gegenüber. Ricardo Pietreczko begann sensationell: bereits im ersten Leg nahm er mit Triple-19, Triple-20, Bullseye die 167 heraus. Dann war erst einmal van Gerwen-Showtime: Leg zwei und drei tütete er souverän ein. Doch „Pikachu“ hatte sich in den letzten Wochen genug Erfahrung angeeignet, als dass ihn so eine vorübergehende Führung des Großmeisters erschrecken könnte. Im vierten Durchgang zeigte er seinerseits „Mighty Mike“, wo der Hammer hängt. Mitsamt seiner ersten 180 des Abends, holte sich Ricardo das Re-Break, 2:2. Und noch bevor es in die Pause ging, bestätigte er den Gegenschlag und ging 3:2 in Führung.
Nach der Pause schaltete der Niederländer einen Gang höher, holte sich seinen Anwurf und im Anschluss das Break mit High-Finish. Als Van Gerwen die 140 mit Triple-20, Triple-20, Doppel-10 gelöscht und seine Führung auf 5:3 ausgebaut hatte, war es kurzzeitig ziemlich still im Raum. „Mighty Mike“ brachte zumindest schon mal das Publikum zum Schweigen, 9001 Widersacher mal eben auf einen Kontrahenten reduziert. Neuntes Leg, Anwurf Pietreczko. Der Deutsche behielt die Ruhe und holte sich sein Leg mit dem letzten Pfeil. 4:5. Schon war die Halle wieder da. Nicht mehr ganz so lautstark, man wollte wohl keine „schlafenden Holländer“ wecken, doch die „Pikachu“-Rufe waren eindeutig zu vernehmen.
A star is born – aber auch der findet irgendwann mal wieder seinen Meister
Van Gerwen behielt weiterhin den Überblick und auch die Oberhand – mit 6:4 ging es in die nächste Pause. Im elften Leg zeigte Ricardo, dass er immer noch dabei ist. Obwohl die Zahlen zum Spiel relativ eindeutig in Richtung des Niederländers pendelten, hielt der Deutsche prächtig mit, schaffte den Anschluss zum 5:6. Die Möglichkeiten zum Break ließ er jedoch aus, solche Chancen darf man gegen einen Michael van Gerwen nicht verstreichen lassen. So ging „MvG“ 7:5 in Führung. Trotzdem ließ „Pikachu“ nicht locker, gab sich alles andere als geschlagen. Mit großartigem Scoring erzielte er erneut den Anschluss zum 6:7. Aber auch der Niederländer wollte heute ein Zeichen setzen. Wann immer Ricardo herausragende Aufnahmen zeigte, hatte van Gerwen die passende Antwort parat. Nach dem 8:6 holte sich „Mighty Mike“ auch noch das nächste Break zum 9:6. Obwohl man annehmen musste, das Spiel sei nun gleich zu Ende, war der gebürtige Berliner mit der Wahlheimat Nürnberg noch lange nicht geschlagen. Mit aufopfernder Hingabe erzielte er das Re-Break zum 7:9. Doch auch im siebzehnten Durchgang ließ „MvG“ nochmal seine ganze Klasse aufblitzen. Die achte 180er und das High-Finish von 110 (T19, 13, D20) machten den Triumph perfekt. 10:7.
Ricardo Pietreczko hatte durchwegs energisch gekämpft, nie aufgesteckt, einen respektablen Average von 95,19 hingelegt, doch der Niederländer hat heute alles in die Waagschale geworfen. Und einem Michael van Gerwen mit all seinem Können und all seiner Erfahrung, mit 104,1 im Average und einer Checkout-Quote von 47,62 zu unterliegen, ist nun wahrlich keine Schande. Und es war auch alles andere als ein einseitiges Match. Es war ein Duell auf Augenhöhe, mit einem ganz stark auftretenden Ricardo Pietreczko, der sich nicht erst nach dem heutigen Abend der Anerkennung des Niederländers gewiss sein konnte. Und wenn man ehrlich ist, so ist „MvG“ immer noch das Maß aller Darts-Dinge, somit ein würdiger Bezwinger, der das Teilnehmerfeld für die Viertelfinals komplettiert.
Und besagte Viertelfinals erleben wir morgen ab 13 Uhr. Doch der Sonntag bringt nicht nur die Duelle der verbliebenen acht Spieler, sondern am Abend auch die Halbfinals und anschließend das Finale, bei dem der European Champion 2023 gekrönt wird. Es bleibt spannend und auch ohne deutsche Teilnahme hoffentlich weiterhin hochdramatisch. Nicht vergessen, die Uhr umzustellen, damit wir pünktlich einschalten können, wenn es wieder heißt: „Game on!“ Bis zum morgigen Finaltag: stay bright, nice flight!