Price bezwingt Aspinall in fantastischem Match
Am Samstagabend wurde die zweite Runde der European Darts Championship fortgesetzt und schließlich auch beendet. Im ersten Match des Tages waren Chris Dobey und Vincent van der Voort im Einsatz, anschließend spielte Michael Smith gegen Stephen Bunting und Gerwyn Price im Topspiel gegen Nathan Aspinall. Zum Schluss traten dann mit Jeffrey de Zwaan und Jermaine Wattimena zwei Niederländer gegeneinander an.
Smith verbleibt im Titelrennen
Los ging es also mit Chris Dobey und Vincent van der Voort, beide hatten am Freitagnachmittag den höher gesetzten Spieler bezwungen und waren in die zweite Runde vorgedrungen. Dem Niederländer gelang gleich zu Beginn per 13-Darter ein Break. Diesem legte er ein 93er-Finish nach, verpasste anschließend aber einen Breakdart. Unmittelbar darauf löschte „Hollywood“ 82 Zähler und verbuchte sein erstes Erfolgserlebnis. Van der Voort stellte allerdings kurz darauf den alten Abstand wieder her, profitierte danach von sechs Fehlwürfen seines englischen Gegners und erhöhte zur Pause bis auf 4:1. Dobey gelang wenige Minuten später ein starkes 150er-Finish, er warf im darauffolgenden Leg jedoch vier weitere Male am äußeren Ring vorbei und kassierte sofort das Rebreak. Als van der Voort kurz darauf auch noch 110 Punkte auf Null bringen konnte, hatte er sich mittlerweile einen Vorsprung von vier Legs erarbeitet. Vor der Pause hatte Dobey nochmals die Chance heranzukommen, setzte aber wiederholt drei Breakdarts in den Sand. Van der Voort konnte gar nicht anders als ein 7:3 mit in die Kabine zu nehmen. Weil die nächsten vier Legs allesamt ohne Breaks vonstattengingen, war van der Voort nur noch ein Erfolgserlebnis vom Weiterkommen entfernt. Nachdem Dobey im 15. Leg zwei weitere Möglichkeiten auf Doppel verstreichen ließ, konnte er die Niederlage nicht mehr verhindern. Van der Voort erwischte Tops mit dem zweiten Versuch und siegte mit 10:5.
Es folgte das rein englische Duell zwischen Michael Smith und Stephen Bunting. Der „Bully Boy“ beeindruckte gleich im Premierenleg mit einem 158er-Highfinish, zudem legte er erfolgreich nach und sicherte sich die ersten drei Durchgänge allesamt. Bunting wachte anschließend auf, kam heran und lag zur ersten Pause nur noch mit 2:3 hinten. Mit einem 124er-Bullfinish baute Smith seinen Vorsprung wenige Minuten später wieder aus, ehe er dieses Break locker bestätigen konnte. Bunting meldete sich mit einem 146er-Checkout zu Wort, konnte den Anwurf seines Gegners im neunten Leg jedoch nicht attackieren. Auf der anderen Seite ließ Smith im nachfolgenden Leg einen Breakdart aus, Bunting blieb bei 80 Rest stabil und stellte den aus seiner Sicht 4:6-Pausenstand her. Nach der Unterbrechung machte Smith 90 Punkte auf dem Bullseye aus. Weil Bunting 104 Punkte auf Null brachte, verlor der Weltranglistendritte das darauffolgende Leg. Er checkte danach aber souverän 70 Zähler aus und benötigte nur noch einen einzigen Doppeltreffer. Weil Smith seine ersten vier Matchdarts vergab, konnte „The Bullet“ noch zwei Legs für sich entscheiden, danach hatte Smith aber genug gesehen und checkte 100 Punkte über zweimal Tops zum Matchgewinn. Ein 10:7 brachte den „Bully Boy“ unterm Strich ins Viertelfinale.
De Zwaan besiegt seinen Landsmann problemlos
Auf das Aufeinandertreffen von Gerwyn Price und Nathan Aspinall durfte man sich anschließend besonders freuen. Beide Profis gehörten spätestens nach dem Ausscheiden van Gerwens zum Favoritenkreis. Aspinall legte los wie die Feuerwehr, begann mit einem 13-Darter und breakte anschließend mit einem 88er-Finish zum 12-Darter. Price konnte da nicht mitgehen und erhielt erst im dritten Durchgang Möglichkeiten, warf aber fünfmal an diversen Doppeln vorbei. Aspinall bedankte sich mit einem 75er-Finish, legte noch zwei 13-Darter hinterher und hatte die erste Session tatsächlich mit 5:0 gewonnen. Nach der Pause holte sich der „Iceman“ mit einem 14-Darter seinen ersten Leggewinn; er legte zudem ein 96er-Finish nach und produzierte ein Break. Price war nun klar im Aufwind, holte sich auch das achte Leg und warf im neunten zwei 180er nacheinander. Letztlich benötigte er hier nur zwölf Würfe, um mit dem nächsten Break bis auf ein Leg heranzukommen. Wenig später legte der in dieser Phase grandios aufspielende Waliser noch einen 12-Darter nach, gewann seinerseits fünf Legs nacheinander und glich zur zweiten Pause auf 5:5 aus. Die nächsten beiden Legs wurden dann gerecht aufgeteilt, ehe Price wieder aufdrehte: mit einem 11-Darter breakte er, mit einem 14-Darter erspielte er sich einen Vorsprung von zwei Legs. Dieses Niveau konnte „The Asp“ am heutigen Tage nicht mitgehen, setzte im 15. Leg stattdessen zwei Darts an Doppeln vorbei. Sekunden später verpasste Price ihm den endgültigen Knock-Out: er checkte 132 Punkte über 25, Triple-19 und Bullseye und benötigte nur noch ein Leg. Diese Aufgabe war dann schnell vollbracht, als der erste Matchdart in der Doppel-12 landete. Gerwyn Price spielte nach dem 0:5-Rückstand weltklasse, siegte am Ende mit 10:6 und kam auf einen Punktedurchschnitt von knapp 104.
Zum Abschluss der zweiten Runde trafen dann noch Jeffrey de Zwaan und Jermaine Wattimena aufeinander – beide Niederländer legten gewohntermaßen ein hohes Tempo an den Tag. „The Black Cobra“ begann klasse und breakte gleich zum Start mit einem 11-Darter inklusive 100er-Finish, auch das zweite Leg ging an ihn. Wattimena konnte mit einem 158er-Checkout sein erstes Erfolgserlebnis verbuchen und verkürzen, ließ anschließend jedoch drei Breakdarts liegen – de Zwaan bestrafte dies mit einem 85er-Finish auf dem Bullseye. Wattimena stellte noch vor der Unterbrechung mithilfe eines 84er-Checkouts auf 2:3, verpasste nach der Pause allerdings zwei Chancen zum Ausgleich. De Zwaan nutzte dies aus, profitierte kurz darauf von gleich sechs Fehlern seines Gegners und zog wiederum wenig später bis auf 6:2 davon. Vor der zweiten Pause betrieb Wattimena noch Schadensbegrenzung und sicherte sich zwei Legs in Folge, lag zu diesem Zeitpunkt aber noch immer mit 4:6 hinten. Nach dieser Unterbrechung gelang de Zwaan mit einem souveränen 97er-Finish ein Break, er vergab anschließend aber selbst zwei Möglichkeiten und kassierte das sofortige Rebreak. Vergleichbar dazu liefen auch die nächsten beiden Durchgänge ab: de Zwaan legte erneut mit dem Break vor, doch „Machine Gun“ löschte 74 Punkte und hatte so erneut die passende Antwort auf Lager. Doch dann zündete de Zwaan den Turbo: nachdem er einen 12-Darter mit einem 146er-Finish beendete, nutzte er wenig später seinen ersten Matchdart auf der Doppel-20 – das Resultat lautete 10:6.