Max Hopp steht nach starker Leistung im Halbfinale

Gegen 14 Uhr startete am Sonntag der letzte Turniertag bei den European Darts Championships in Dortmund. Acht Spieler war jetzt nur noch im Rennen um diesen TV-Titel, sodass am Nachmittag die Viertelfinalpartien an der Reihe waren. Unter diesen acht Spielern war auch Max Hopp, der in der dritten Partie des Tages gegen Darren Webster vor sein Heim-Publikum durfte. Vorher sorgten van Gerwen-Bezwinger Steve West und Simon Whitlock für den Viertelfinalauftakt, gefolgt vom Duell von Joe Cullen und Rob Cross. Den Schlussstrich unter diese Session setzten dann noch James Wade und Gerwyn Price.

Sieben Leggewinne nacheinander: Cullen dreht das Spiel

Mit seinem 10:7-Erfolg gegen Michael van Gerwen, also den Mann, der dieses Turnier vier Mal in Folge gewinnen konnte, hatte Steve West für die Sensation der zweiten Runde gesorgt. Sein heutiger Viertelfinalgegner Simon Whitlock ging als Sieger aus der Begegnung mit dem Weltranglistenzweiten Peter Wright hervor. West profitierte gleich im ersten Leg von zwei Ungenauigkeiten auf Doppelfelder seines Gegners und produzierte ein frühes Break, doch Whitlock trauerte diesem Leg nicht lange hinterher. Nachdem er 15-Darter den Ausgleich erzielte zeigte er wenig später ein 164er-Finish zum 12-Darter und brachte sich in Front. Auch die beiden darauffolgenden Legs gingen an den „Wizard“, sodass er mit einer 4:1-Führung in die erste Pause ging. Das erste Leg nach dieser Unterbrechung ging ans Hause West, die Antwort des Australiers darauf war ein starker 11-Darter inklusive 100er-Checkouts. Auch das achte Leg der Partie ging an Whitlock, wodurch sein Vorsprung auf vier Legs angewachsen war. „Simply“ stand jetzt unter Zugzwang, um noch im Spiel zu bleiben. Ihm gelangen dann ein 13- und ein 14-Darter, sodass er zur zweiten Pause immerhin auf 4:6 aus seiner Sicht verkürzen konnte. Wenige Minuten später wurden die Legs elf und zwölf zwischen den beiden Akteuren aufgeteilt, ehe West ein Leg später zweifach auf Doppel patzte und seinem Gegner das 8:5 ermöglichte. Beide hatten noch einen starken Schlussspurt auf Lager: West reduzierte seinen Rückstand per 11-Darter zunächst auf zwei Legs, ehe Whitlock kurz darauf 144 Punkte via zweimal Triple-18 und Doppel-18 ausmachte und nur noch ein Leg vom Sieg entfernt war. West zeigte zwar noch einen 11-Darter; weil Whitlock aber wenig später 65 Punkte zum Sieg ausmachte hatte dieser keine Bedeutung mehr. Simon Whitlock gewann unterm Strich mit 10:7 und machte den Halbfinaleinzug perfekt. Dabei glänzte der Australier mit einem Punktedurchschnitt jenseits der 100 Punkte und einer Doppelquote von zwei Dritteln. Auch West konnte gute Statistiken vorzeigen, warf fast 102 Punkte im Schnitt, musste das Turnier aber dennoch verlassen.

Weltmeister Rob Cross ist der einzige im Turnier verbliebene Spieler aus den Top-7 der Welt und ist auch deshalb Titelfavorit bei den Buchmachern. In Person von Joe Cullen wartete allerdings eine schwierige Aufgabe auf „Voltage“. Nachdem beide Spieler zunächst problemlos den ersten eigenen Anwurf verteidigen konnte zeigte Cross im dritten Leg ein 112er-Highfinish zur Führung. Weil Cullen ein Leg später zwei Mal an der doppelten 8 vorbeiwarf konnte der Weltranglistendritte das erste Break der Partie vollbringen. Den Anwurf im nächsten Leg brachte Cross locker nach Hause und führte folglich zur ersten Pause mit 4:1. Nach der Unterbrechung setzte der amtierende Weltmeister sein starkes Finishing fort, nahm im sechsten Leg 96 Restpunkte vor der Scheibe und schnappte seinem Gegner dieses Leg vor der Nase weg. Wenig später konnte Cross seinen Abstand gar auf fünf Legs erhöhen, danach folgte aus dem Nichts allerdings ein Leistungseinbruch. Er patzte im achten Leg einmal und im neunten Leg dreifach auf Doppel, wodurch Cullen wieder ins Spiel hineinkam. Der „Rockstar“ griff sich auch das darauffolgende Leg und hatte seinen Rückstand zur zweiten Pause auf 4:6 reduziert. Die Aufholjagd des Joe Cullen ging nach der Unterbrechung unvermindert weiter, er holte sich zwei weitere Legs nacheinander und glich zum 6:6 aus. Der Weltranglisten-15. hatte mittlerweile fünf Legs in Folge gewonnen und hielt diese Serie dank eines 111er-Checkout auch im nächsten Leg aufrecht. Durch diesen starken Moment konnte er zum ersten Mal im Spielverlauf die Führung übernehmen. Cross war seit längerer Zeit völlig von der Rolle, konnte den gegnerischen Anwurf im 14. Leg nicht attackieren und hatte somit ganze sieben Legs in Folge abgeben müssen; mit 6:8 lag der Weltmeister mittlerweile hinten. Erst danach gelang ihm wieder ein Erfolgserlebnis, per 13-Darter verkürzte er. Als Cullen wenig später seinen Anwurf ohne viel Gegenwind verteidigte trennte ihn nur noch ein Leg von seinem allerersten Major-Halbfinale. Zwar holte sich Cross noch das 17. Leg der Partie, doch schon wenige Aufnahmen später nutzte der „Rockstar“ seine Chance bei eigenem Anwurf und brachte den ersten Matchdart in der Doppel-20 unter. Für Joe Cullen geht es nach dem 10:8-Viertelfinalsieg noch heute Abend gegen Simon Whitlock in die Vorschlussrunde.

Wade besiegt Price im Entscheidungsleg

Im dritten Spiel des Nachmittags durfte dann also Max Hopp auf die Bühne der Westfalenhalle und freute sich schon beim Walk-On über frenetische Unterstützung von gut 7.000 Fans. Gegen Darren Webster wollte er seinen Traum weiterleben und den Halbfinaleinzug klar machen. Der „Maximiser“ erlebte einen Start nach Maß, nutzte im ersten Leg einen Fehler seines Kontrahenten auf die Doppel-11 aus und verwandelte selbst auf der Doppel-6 zum frühestmöglichen Break. Dank eines 126er-Finishes auf dem Bullseye konnte Hopp nachlegen und auf 2:0 stellen. Erst jetzt kam auch der „Demolition Man“ ins Spiel, spielte zunächst einen 14-Darter und kam danach mit einem 120er-Highfinish zum Ausgleich. Das letzte Leg vor der Pause ging jedoch wieder an den Deutschen, der unter dem Jubel der Fans 164 Punkte auf Null brachte und so mit 3:2 in Führung lag. Dieses eben geschaffte Break konnte Hopp nach der Unterbrechung auch bestätigen, ehe der Engländer den eigenen Anwurf mit 13 Darts durchbrachte und wieder verkürzte. Das achte Leg des Spiels war dann das bisher beste von Webster, er löschte 138 Punkte zum Abschluss eines 12-Darters und hatte das Break zum 4:4 produziert. Die beiden darauffolgenden Legs wurden dann zwischen den beiden Spielern aufgeteilt, sodass der Spielstand zur zweiten Pause 5:5-Unentschieden lautete.

Im ersten Leg nach der Unterbrechung, dem insgesamt elften der Partie, unterlief Webster ein Fehler auf der doppelten 16. Genau dies rief den „Maximiser“ auf den Plan, der mit seinem dritten Highfinish, in diesem Fall 124 Punkte auf der Doppel-11, ein Break erzielte. Auf der doppelten 10 konnte Hopp dieses bestätigen und einen Vorsprung von zwei Legs herstellen. Die Vorentscheidung fiel dann im Folgenden, 13. Leg des Spiels: Webster ließ sechs Möglichkeiten auf Doppelfelder ungenutzt und schenkte seinen Anwurf somit her. Hopp bedankte sich auf seine Weise und verwandelte auf der Doppel-16 zum vierten Leggewinn nacheinander. Auf der doppelten 8 holte sich der Deutsche anschließend das 9:5 und war dementsprechend nur noch ein Leg von einem historischen Sieg entfernt. Dieses Leg dann auch einzuholen war schlussendlich kein Problem mehr, Hopp spielte noch einen 13-Darter und machte den vielumjubelten Halbfinaleinzug perfekt. Zu diesem großartigen Erfolg verhalf Max Hopp vor allem sein brillantes Finishing, zu seiner Doppelquote von 62,5 Prozent kamen noch drei tolle Checkouts in Höhe von 126, 164 und 124 Punkten hinzu.

Gesucht wurde jetzt der Halbfinalgegner der deutschen Nummer eins. Der an Position drei gesetzte Gerwyn Price, Turniersieger beim European Tour Event in Riesa Mitte September, präsentierte sich bei der Europameisterschaft bisher in einer guten Form. Er behielt gegen Kyle Anderson und Dave Chisnall die Oberhand und traf nun auf James Wade, der seinerseits Martin Schindler und Ricky Evans ausgeschaltet hatte. Der „Iceman“ verteidigte seinen Anwurf im ersten Leg unter Druck dank eines 76er-Checkout; Wade hatte im zweiten Leg weniger Probleme und glich per 14-Darter aus. Auf der Doppel-2 holte sich Price die Führung zurück, verpasste im vierten Leg jedoch vier Möglichkeiten, um sich ein Break zu greifen. Wade stellte wieder Parität her, musste das fünfte Leg aber wieder an Price abtreten, sodass letztgenannter mit einer 3:2-Führung in die Pause ging. Der Waliser kam mit sechs perfekten Pfeilen zurück auf die Bühne, konnte dieses Leg aber dennoch nicht gewinnen, weil Wade es begonnen hatte und mit einem 87er-Checkout abschloss. „The Machine“ profitierte dann ein Leg später davon, dass sein Gegner nicht in der Lage war, 40 Punkte auf Null zu bringen. Zudem löschte Wade selbst 76 Punkte aus und ging erstmalig in Führung. Price schaffte jedoch sofort das Rebreak und setzte dann kurze Zeit später seinerseits wieder in Front. Das zehnte Leg der Partie ging an per 14-Darter wieder an den Engländer, sodass der Spielstand zur zweiten Unterbrechung noch immer ausgeglichen war. Die ersten beiden Legs nach der letzten Pause des Spiels wurden vergleichbar zum bisherigen Verlauf aufgeteilt, dabei verteidigte Wade seinen Anwurf mit einem perfekt ausgeführten 96er-Checkout. Auch die beiden daran anschließenden Legs wurden ohne besondere Ereignisse mit den jeweiligen Anwürfen gewonnen, sodass der Spielstand zu diesem Zeitpunkt 7:7-Unentschieden lautete. Das jetzt folgende, 15. Leg war der Ausgangspunkt einer spannenden Schlussphase: Price patzte bei eigenem Anwurf dreifach auf Doppelfelder und kassierte so ein Break. Doch schon ein Leg später war der Waliser der Glückliche, denn Wade ließ vier Chancen zum 9:7 aus und durfte sich dann mit ansehen, wie Price die Doppel-5 zum 8:8 treffen konnte. Im Anschluss daran verteidigten beide nochmals ihre eigenen Anwürfe, sodass es in das Entscheidungsleg ging, welches von Price angeworfen wurde. In diesem wurde es dann nochmal dramatisch: der „Iceman“ ließ einen Matchdart auf die Doppel-19 liegen, hatte dann aber Glück, dass auch Wade seinen erstes Matchdart ungenutzt ließ. Jedoch ließ Price zwei weitere Matchdarts aus, Wade ließ sich die Chance dann nicht mehr nehmen verwandelte in der Doppel-20 zum 10:9-Sieg.

European Championship


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