Suljovic scheitert an Kyle Anderson

Am Entscheidungstag der diesjährigen Europameisterschaft wurden am Nachmittag die Viertelfinals ausgetragen. Titelverteidiger Michael van Gerwen bekam es dabei im Top-Spiel mit dem Champion von 2012, Simon Whitlock, zu tun. Der Österreicher Mensur Suljovic hatte ebenfalls einen australischen Gegner, er traf auf Kyle Anderson. World Grand Prix-Sieger Daryl Gurney musste gegen Peter Wright ran und Senkrechtstarter Rob Cross wollte gegen Michael Smith in sein erstes Major Halbfinale einziehen.

Whitlock erneut chancenlos gegen van Gerwen

Zum Auftakt gab es direkt das Duell zwischen Michael van Gerwen und Simon Whitlock. Beide spielten bisher ein tolles Turnier, gaben in den bisherigen zwei Spielen jeweils nur drei Legs ab. Doch man konnte sich nur schwer vorstellen, dass es zwischen den beiden eine enge Angelegenheit werden würde. Zu einseitig verliefen die letzten Duelle zugunsten von MVG. Und auch in diesem Spiel legte der Niederländer sehr gut los. Nachdem sich beide die ersten Legs teilten, konnte „Mighty Mike“ einen kleinen Lauf hinlegen. Er holte sich mit einem 12-Darter das erste Break und bestätigte dieses, weil Whitlock eine Möglichkeit auf ein Doppel vergab. Bis auf 5:1 setzte er sich ab, ehe sich beim Weltmeister eine Doppelschwäche einschlich. Trotz fünf perfekter Darts konnte er sich das siebte Leg nicht sichern. Er vergab ein 124’er Finish und noch fünf weitere Möglichkeiten, sodass der „Wizard“ sich mal wieder ein Leh´g holen konnte. Doch er konnte danach nicht weiter verkürzen. Whitlock war viel zu wenig konstant und spielte lange Zeit einen Average von gerade ein mal 86 Punkten. Nach guten Aufnahmen folgten meist schlechtere ohne Triple. So konnte er gegen das gewohnt hohe Scoring von Michael nichts ausrichten und ließ ihm viel Zeit, sodass er sich durchaus einige verpasste Darts auf Doppel leisten konnte. Mit einem tollen 12-Darter erhöhte MVG auf 8:2 und schaffte damit die vermeintliche Entscheidung. Nach der Pause versuchte Whitlock dann ein letztes Mal ein Comeback. Vielleicht auch, weil er selbst nicht mehr groß an ein Weiterkommen glaubte und so lockerer wurde, konnte er sich zwei Legs in Serie sichern, dabei 84 Punkte via Bullseye, Doppel-17 auschecken. Die Antwort von van Gerwen war ein 12-Darter samt 170’er Finish. Wenig später beendete Michael dann mit dem 10:5 auch das Match, spielte mit seinen 100,8 Punkte im Schnitt auch zehn Punkte mehr als sein Gegner.

Mensur Suljovic war als nächster an der Reihe. Er bekam es mit Kyle Anderson zu tun, gegen den er eine eher schlechte Bilanz hatte. Aus den sieben Duellen holte der Österreicher nur zwei Siege, allerdings diese aus den letzten beiden Duellen. Mit entsprechend viel Selbstvertrauen begann Mensur auch, der sich direkt sein erstes Leg holte. Kyle aber war ebenfalls von Anfang an gut mit dabei, zeigte einen tollen 11-Darter zum Ausgleich und konnte wenig später sogar das erste Break holen. Mensur verpasste zuvor ein 124’er Finish auf Bullseye, ehe Kyle 83 Punkte auf ebenjenem Doppelfeld beendete. „The Gentle“ verpasste dann zwei Chancen auf das direkte Rebreak und so rannte Suljovic von da an einem Rückstand hinterher. Kyle machte das in dieser Phase sehr gut. In seinen eigenen Legs ließ er kaum etwas zu, machte seinerseits Druck auf seinen Gegner und lauerte auf weitere Chancen zu Breaks. Nach einem 116’er Finish zum 5:3 gelang dem Australier auch genau das, als er nach fünf perfekten Darts das 6:3 nachlegte. Die Antwort von Suljovic waren vier perfekte Darts und ein 12-Darter zum direkten Rebreak. Dies war auch sehr wichtig um seinen Gegner vor der letzten Unterbrechung nicht noch weiter wegziehen zu lassen. Ganz im Gegenteil, Mensur nahm den Schwung mit und machte gut weiter, holte zwei weitere Legs zum 6:6-Ausgleich. Kyle war an diesem Tag aber einfach zu kaltschnäuzig. 130 und 120 Punkte checkte er in den folgenden zwei Legs, holte sich wieder den alten Vorsprung zurück. So stand Mensur beim Stand von 9:7 auch enorm unter Druck, musste nach zwei vergebenen Matchdarts von Anderson ein 121’er Finish ins Ziel bringen. Er bekam die Chance auf das Bullseye, verfehlte es jedoch knapp. Das ließ Kyle sich dann nicht mehr nehmen und sicherte sich den 10:7-Erfolg.

Wright verschläft die Anfangsphase

Peter Wright traf danach auf Daryl Gurney. Beide Spieler kannten sich sehr gut, alleine in diesem Jahr trafen sie schon zwei Mal bei Major Turnieren aufeinander. Bei den UK Open und dem World Matchplay setzte sich Peter jeweils im Halbfinale durch und wollte da natürlich auch heute weitermachen. Doch Gurney erwischte einen tollen Beginn, bei dem er nicht viel zuließ. Schon im ersten Leg checkte er 100 Punkte, nachdem sich „Snakebite“ auf 62 Punkte Rest gestellt hatte. Danach begann ein unglaublicher Lauf. Gurney machte einfach alles weg, ließ in den ersten vier Legs keine Möglichkeit auf die Doppel aus. Auch Wright hatte Möglichkeiten, vergab aber zum Beispiel im vierten Leg zwei Möglichkeiten auf die Doppel-12. Dies beantwortete Gurney mit dem zweiten Break der Partie. Der Nordire holte sich die ersten fünf Legs, beide hatten zu diesem Zeitpunkt sieben Möglichkeiten auf Doppel gehabt. Erst nach der ersten Pause kam auch Peter besser ins Spiel, dort dann aber richtig. Bärenstark waren zwei 11-Darter nacheinander, bei denen er jeweils zwei 180’er pro Leg zeigte. So konnte er bis auf 4:6 herankommen und die Partie wieder offener gestalten. Dann aber vergab er eine Chance auf Tops und so konnte „Super Chin“ den tollen Lauf seines Gegners unterbrechen. Er nutzte nun wieder Fehler von Peter und konnte sich wieder auf 9:4 absetzen. Der Druck auf Peter war nun groß, vor allem nachdem Daryl sich auf 32 Punkte Rest brachte. Dem konnte Wright zunächst standhalten und sich sein nächstes Leg holen, vergab dann aber die Möglichkeit weiter zu verkürzen. So holte sich Gurney trotz vergebenem 106’er Finish den letztlich klaren 10:5-Erfolg und zog ins Halbfinale ein.

Das letzte Viertelfinale bestritten Rob Cross und Michael Smith, die zum ersten Mal aufeinandertrafen. Smith wollte nach dem Grand Slam 2015 endlich mal wieder ins Halbfinale eines Major Turnieres, Cross wollte sich erstmals in ein solches spielen. Und „The Voltage“ erwischte einen guten Start. Nachdem sich beide die ersten Legs teilten holte Cross sich nach seiner ersten 180 das 2:1 und legte vier perfekte Darts nach, die zum ersten Break und 3:1 führten. Er verpasste dann aber ein 148’er Finish und vier weitere Möglichkeiten auf Doppel, sodass Smith das direkte Rebreak schaffte. Cross brauchte dann auch ein wenig Zeit um wieder seinen Rhythmus zu finden, sodass Michael ausgleichen konnte. Danach legte Rob dann aber so richtig los. Er brachte 116 Punkte ins Ziel und legte einen brillanten 11-Darter zum Break nach. Im Vergleich zu früher im Spiel konnte er es dieses Mal auch bestätigen, wurde bei seinem 13-Darter allerdings auch kaum von Michael Smith unter Druck gesetzt. Die vermeintliche Vorentscheidung gelang Cross mit einem 12-Darter samt 130’er Finish zum nächsten Break und 7:3. Zu diesem Zeitpunkt spielte Rob mit seinen 102 Punkten im Schnitt fast elf Punkte mehr pro Aufnahme als der „Bully Boy“. Cross konnte das Break dann auch noch bestätigen und damit war der Drops im Grunde gelutscht. Der Rückstand war für Michael Smith nun zu groß, als dass er noch eine Wende gegen den so souverän spielenden Cross hätte schaffen können. Rob musste lediglich seine eigenen Anwürfe durchbringen, holte sich den Sieg aber letztlich mit einem weiteren Break. Durch einen verdienten 10:4-Erfolg erreichte Rob Cros sein erstes Halbfinale bei einem Major Turnier.

European Championship


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