Beide Belgier bereits raus:


Suljovic siegt im Entscheidungsleg

Am Donnerstag war es soweit: in der Ethias Arena im belgischen Hasselt begannen die European Darts Championships, die auch als Europameisterschaft bezeichnet werden. Die letzten drei Ausgaben konnte Michael van Gerwen gewinnen. Die 32 besten Spieler der European Order of Merit qualifizierten sich für das Turnier, mit Martin Schindler ist diesmal auch ein Deutscher dabei. Er greift allerdings erst morgen in das Geschehen ein. Am ersten Turniertag starteten mit van Gerwen, Simon Whitlock, Jelle Klaasen und dem Österreicher Mensur Suljovic bereits einige Topstars. Die Erstrundenspiele wurden im Best-Of-11-Legs-Modus ausgetragen: Wer zuerst sechs Legs holte, gewann.

Price und White gewinnen erst im Entscheidungsleg

Gerwyn Price und Ronny Huybrechts hatten die Ehre, das Turnier zu eröffnen. Das erste Leg der Europameisterschaft gewann der „Iceman“, 56 Punkte checkte er direkt zum Break. Im zweiten Leg stellte sich Price erneut die 56, doch Huybrechts hatte etwas dagegen: Mit einem Finish von 143 Punkten gelang ihm das sofortige Rebreak. Im dritten Leg gelang dem Belgier dann die erste 180 des Turniers, im Anschluss checkte er die Doppel 12 zur 2:1-Führung. Nachdem auch Price im anschließenden Leg sein erstes Maximum warf, glich er zu einem erneuten Unentschieden aus. Price machte 97 Punkte zum Break aus und ging mit einer 3:2-Führung in die Pause. Im ersten Leg nach der Pause profitierte „The Rebel“ von einem Fehldart seines Gegners auf Doppel 20 und konnte so mit dem nächsten Break erneut ausgleichen. Das war der Start eines Laufs für Huybrechts: mit Checkouts von 20 und 85 Punkten ging er mit 5:3 in Führung. Mit einem souveränen 78er-Finish unter maximalem Druck konnte Price den Belgier dann noch mal breaken und verkürzte den Spielstand. Er legte Folgeleg ein 72er-Finish nach und brachte das erste Spiel in das entscheidende Leg, welches Huybrechts beginnen durfte. Bei 202 Punkten war er jedoch nicht in der Lage, sich in den Finishbereich runterzuspielen, sodass sich Price mit einer 180 als erster dort platzierte. Er hatte 67 Punkte Rest. Mit einer starken Aufnahme stellte sich Huybrechts dann noch 40 Punkte, dies nützte aber nichts, da Price seine einzige Chance auf Doppel 20 ausnutzte und das Spiel knapp für sich entschied. Besonders stark war der Waliser auf die Doppel, er traf sechs von acht Versuchen. Hinzu kam ein Average von knapp 97 Punkten. Huybrechts traf etwa 45 Prozent seiner Würfe auf Doppel und kam auf einen Durchschnitt von knapp 94 Punkten.

In der zweiten Partie trafen Alan Norris und Mervyn King aufeinander. Den Auftakt entschied Norris für sich, er beendete locker auf der Doppel 10. Ähnlich problemlos gewann King das zweite Leg. Im anschließenden Leg bekam King dann seine erste Chance zum Break, doch er setzte drei Pfeile auf die Doppelfelder vorbei, sodass Norris doch 2:1 in Führung gehen konnte. Kurz darauf vergab auch Norris seine erste Breakchance, bei 80 Punkten Rest traf er die Doppel 20 nicht. King nutzte das aus und verpasste im Folgeleg seinerseits eine Breakchance. Bei 94 Restpunkten fehlte ihm noch die Doppel 8. Doch er verfehlte, sodass Norris über die Doppel 20 eine 3:2-Führung mit in die Pause nehmen konnte. Im sechsten Leg gelang King dann der erneute Ausgleich. Keinem Spieler war bis dahin auch nur ein Break gelungen. Dies sollte King aber jetzt nachholen: mit einer 180 stellte er sich 36 Punkte Rest, und da Norris 86 Punkte nicht auf null bringen konnte, durfte er sich auch daran versuchen. Mit dem letzten Dart checkte er und ging 4:3 in Führung. Doch die Freude darüber währte nicht lange. Weil King drei Darts auf Doppel verpasste, gelang „Chuck“ das direkte Rebreak. Und als er im Anschluss auch noch 121 Punkte auf dem Bullseye ausmachte, wurde der Druck auf King immer größer. Als Norris im zehnten Leg bei 45 Punkten Rest stand, war sein Gegner zu einem 103er-Finish gezwungen. Doch King traf das Triple nicht, Norris checkte die 45 und steht nach dem 6:4-Erfolg in der zweiten Runde. Dabei überzeugte er speziell auf die Doppelfelder, er traf über die Hälfte seiner Versuche, außerdem warf er etwa 92 Punkte im Schnitt pro Aufnahme. Kings Average lag bei etwa 91,5 Punkten, er hatte eine Doppelquote von ungefähr 27 Prozent.

Das dritte Match des Abends lautete Ian White gegen Darren Webster. Und der „Diamond“ startete gleich mit einem Highfinish. Das Checkout von 100 Punkten bedeutete gleichzeitig auch das sofortige Break. Als Ian White im nachfolgenden Leg schon bei 36 Punkten stand, war Webster erst bei 160. Doch White konnte nicht checken, und Webster brachte plötzlich die 160 Punkte auf null. Ein grober Fehler passierte White dann im dritten Leg. Bei 15 Punkten Rest traf er anstatt der einfachen 7 die einfache 16 und überwarf sich sofort. Webster nutzte das und checkte auf der doppelten 5 für die 2:1-Führung. Kurz darauf gelang dem „Demolition Man“ auch das erste Break, eine 180 brachte ihn runter auf 41 Rest, die er ohne Probleme ausmachen konnte. Doch White hielt noch dagegen, holte sich das fünfte Leg und ging damit mit einem 2:3-Rückstand in die Pause. Mit einem Treffer in Doppel 16 schaffte White einige Minuten später dann den Ausgleich. Und White präsentierte sich auch weiterhin stark auf die Doppel. 68 Punkte beendete er problemlos mit zwei Darts zum Break, er ging 4:3 in Front. Beinahe hätte er dann im nächste Leg 122 Punkte gecheckt, doch anstatt der doppelten 7 traf er am Ende nur die einfache. Dies war an sich erstmal ohne Folgen, denn White durfte nochmal ans Board. Er traf aber erneut nicht die große Zahl und überwarf sich. Webster nutzte das eiskalt aus und brachte 76 auf null, es stand 4:4. Im nächsten Leg lief es dann umgekehrt: White war Nutznießer eines Fehlers seines Gegners: Bei 102 Restpunkten traf Webster die Doppel 20 nicht, White checkte auf der doppelten 5, ihm fehlte noch ein Leg zum Weiterkommen. Mit einer getroffenen Doppel 10 brachte Webster sich ins Entscheidungsleg. Mit einer genialen 180 stellte er sich 38 Punkte Rest, „Diamond“ brachte sich in der Zeit bis auf 93 runter. Webster verfehlte jedoch die Doppel 19 und vergab auch den zweiten Matchdart auf die Doppel 8. White beendete 93 mit zwei Darts und steht nach dem knappen Erfolg in Runde zwei. Dabei spielte der Sieger einen Average von knapp 97 Punkten und traf sechs seiner elf Versuche auf Doppel. Der Unterlegene warf etwa 91 Punkte im Schnitt und hatte eine Doppelquote von ungefähr 36 Prozent.

Im Anschluss kam es zum Duell zwischen John Henderson und Kyle Anderson. Die ersten beiden Legs in diesem Match wurden zwischen den Spielern aufgeteilt: Anderson gewann das Auftaktleg auf der Doppel 10, Henderson checkte 66 Punkte zum Ausgleich. Ab dann sollte das Spiel allerdings zu einer eindeutigen Angelegenheit werden. Der Schotte verfehlte im dritten Leg das Bullseye, sodass Anderson auf der Doppel 20 wieder in Front gehen konnte. Nachdem Henderson auch im nächsten Leg zwei Darts am Doppel vorbeiwarf, ging „The Original“ dank eines 116er-Highfinishes mit 3:1 in Führung. Auch im fünften Leg profitierte er von den Fehlern seines Gegners. Diesmal vergab Henderson gleich drei Würfe auf Doppel, sodass Anderson seine Führung weiter ausbauen konnte. In den nächsten beiden Legs bekam Henderson dann gar nicht erst Möglichkeiten die Legs zu beenden, sodass Anderson das Match letztendlich auf der Doppel 5 zumachte und deutlich mit 6:1 gewann. Der Australier erzielte dabei durchschnittlich etwa 96,5 Punkte pro Aufnahme und traf fast 43 Prozent seiner Doppelwürfe. Henderson gelangen dagegen 94 Punkte im Schnitt, seine Doppelquote war mit 14 Prozent aber besonders schwach.


Van Gerwen und Klaasen setzen sich mühelos durch

Im fünften Match stand der Grand-Prix-Finalist Simon Whitlock auf der belgischen Bühne. Sein Gegner hieß James Richardson. Whitlock erwischte den etwas besseren Start. Mit einer 180 gleich im ersten Leg stellte er sich 52 Punkte Rest, die er auch problemlos auf null brachte. Im zweiten Leg vergab der Australier dann einen wichtigen Dart auf Doppel, ein 114er-Finish verpasste er auf Tops. Richardson nutzte dies und checkte die Doppel 10, die er sich vorher mit einer 177 gestellt hatte. Auch das dritte Leg ging in Richtung Richardson, der dadurch 2:1 führte. Die beiden letzten Legs vor der Pause sollten an den „Wizard“ gehen. Das fünfte Leg gewann er mit einem 90er-Finish auf dem Bullseye und ging mit der 3:2-Führung in die Unterbrechung. Im ersten Leg nach der Pause vergab „Ruthless“ dann einen wichtigen Moment, als er gleich vier Pfeile auf die Doppel 20 verpasste. Whitlock ging stattdessen 4:2 in Front. Mit einem 71er-Checkout konnte Richardson zwar noch verkürzen, dies bleib aber sein letzter Leggewinn in diesem Match. Mit Checkouts von 68 und 64 Punkten (nachdem Richardson drei Darts auf die Doppel 12 vergeben hatte) sicherte sich Whitlock auch die Legs acht und neun und erspielte sich den 6:3-Erfolg. Dabei gelang dem Australier ein Average von nur 89 Punkten, sein Gegner war in dieser Statistik noch schwächer und warf durchschnittlich lediglich etwa 85 Punkte pro Aufnahme. Auch die Doppelquote sprach für Whitlock. Während seine bei knapp 43 Prozent stand, lag die von Richardson bei nur 21 Prozent.

Wenige Minuten später kam es dann zum Auftritt des zweiten Lokalmatadors: Kim Huybrechts. Nachdem sein Bruder Ronny bereits ausgeschieden war, wollte er unbedingt gegen Mensur Suljovic gewinnen. Den besseren Start erwischte allerdings der Österreicher: Als Huybrechts schon bei 40 Rest stand, checkte Suljovic 94 Punkte über Bullseye, 16 und Doppel 14 zum 1:0. Im zweiten Leg gelang ihm direkt ein Break: 76 Punkte beendete „The Gentle“ auf dem Bullseye und verdoppelte seine Führung. Auch das dritte Leg ging an Suljovic, ehe der Belgier das erste Leg für sich verbuchte, 68 Punkte beendete er auf der Doppel 16. Ebenfalls auf der Doppel 16 checkte er im fünften Leg, sodass es aus der Sicht von Kim Huybrechts mit 2:3 in die Unterbrechung ging. Suljovic kam gut aus der Pause. Im sechsten Leg der Partie gelang ihm mit einer glatten 100 das erste Highfinish des Spiels. Doch Huybrechts war davon nicht geschockt: Dank einer 180 und einem erneuten Treffer in die Doppel 16 spielte er einen 11-Darter zum 3:4, was gleichzeitig auch ein Break bedeutete. Huybrechts sah den Zeitpunkt zum Ausgleich gekommen und stellte sich im achten Leg 32 Restpunkte nach zwölf geworfenen Pfeilen. Doch dem Österreicher gelang sein zweites Highfinish: 116 Punkte checkte er auf der doppelten 18, ihm fehlte nur ein Leg zum Weiterkommen. Und tatsächlich bekam er im nächsten Leg auch zwei Matchdarts auf die Doppel 14. Doch Suljovic verfehlte sein Lieblingsdoppel bei beiden Versuchen, der Belgier traf die Doppel 8 und verringerte den Abstand auf nur noch ein Leg. Auch im nächsten Leg bekam Suljovic einen Matchdart, es war der insgesamt dritte. Dieses Mal verpasste er aber denkbar knapp die Doppel 6. Der „Hurricane“ konnte dann das Leg doch auf der Doppel 5 gewinnen, obwohl er vorher schon acht Darts vor allem auf die Doppel 10 ausgelassen hatte. Somit zwang er Suljovic in das Entscheidungsleg. Nachdem der Österreicher mit einer 177 begann und Huybrechts mit 43 Punkten startete, war die Vorentscheidung gefallen. Suljovic spielte sich dann relativ schnell in den Finishbereich. Huybrechts kam nicht mehr hinterher und „The Gentle“ traf seinen vierten Matchdart mitten in die Doppel 20. Somit steht auf jeden Fall ein deutschsprachiger Spieler in der zweiten Runde und beide belgischen Spieler sind vor heimischer Kulisse gleich in der ersten Runde ausgeschieden. In diesem Match überzeugte Suljovic mit einem Average von fast 93 Punkten und mit einer Doppelquote von genau 60 Prozent. Huybrechts spielte durchschnittlich 91 Punkte pro Aufnahme und traf die Doppel zu 36 Prozent.

Im vorletzten Match stand der Titelverteidiger im Fokus. Michael van Gerwen musste gegen seinen Landsmann Jan Dekker ans Board treten. Die ersten Legs wurden bei diesem Duell allesamt gegen den eigenen Anwurf gewonnen. Den Anfang machte dabei der Weltmeister. Über die Doppel 8 breakte er zum 1:0. Doch direkt danach traf Dekker die Doppel 18 im ersten Versuch und stellte mit dem Rebreak alles auf Anfang. Im folgenden Leg hatte Dekker eine Chance, den eigenen Anwurf durchzubringen. Doch bei 160 verfehlte er die abschließende Doppel 20, sodass van Gerwen erneut auf der Doppel 8 das Leg für sich entschied. Auf der doppelten 4 gelang Dekker dann wiederum das direkte Rebreak zum 2:2. Nachdem Dekker im anschließenden fünften Leg seine Chance auf die Doppel 16 vergab, traf van Gerwen Tops und ging dank des fünften Breaks im fünften Leg mit einer 3:2-Führung in die Pause. Im sechsten Leg sollte es van Gerwen dann erstmals gelingen, ein von ihm begonnenes Leg auch selbst zu beenden. Nachdem er ähnlich wie Dekker vorher ein 160er-Checkout nur knapp verpasst hatte, holte er sich auf der Doppel 10 das 4:2. Ab diesem Zeitpunkt wurde es dann endgültig eine klare Angelegenheit. Dekker konnte kein Leg mehr gewinnen, und van Gerwen beendete das Spiel, indem er 92 Punkte mit zwei Darts checkte. Zu seinem 6:2-Sieg verhalfen dem Weltmeister ein Durchschnitt von fast 96 Punkten und eine Doppelquote von exakt 40 Prozent. Dekker spielte einen Average von knapp 89 Punkten und traf zwei seiner acht Versuche auf Doppel.

Das letzte Match des Abends war erneut eine rein niederländische Angelegenheit: Jelle Klaasen duellierte sich mit Christian Kist. Es war auch ein Spiel ehemaliger BDO-Weltmeister: Klaasen siegte 2006, Kist sechs Jahre später. Den eindeutig besseren Start in die Partie zeigte „The Cobra“. Schnell war er mit 4:0 in Front, was sich vor allem mit dem deutlich höheren Scoring begründen lässt. Aber auch auf den Doppelfeldern präsentierte sich Klaasen souverän und genehmigte Kist bis dahin nicht einen Wurf auf Doppel. Als er dann auch noch völlig ungefährdet das fünfte Leg auf der Doppel 5 holte, schien der Sieger endgültig festzustehen. Augenscheinlich hatte Kist Schwierigkeiten mit seinem Wurfstil, sodass er von seiner eigentlichen Leistung weit entfernt war. Dementsprechend ging es mit einem 0:5-Rückstand in die Unterbrechung. Nach der Pause war das Match dann auch sofort vorbei. Kist schaffte es erneut nicht in den Finishbereich, Klaasen hatte 40 Punkte Rest und versenkte seinen zweiten Matchdart, der 6:0-Whitewash war vollendet. Mit einem Average von 92 Punkten und einer Doppelquote von etwa 35 Prozent zeigte Klaasen eine ordentliche Leistung, wobei Kist bei einem Average von 64 Punkten, keiner Aufnahme von 140 oder mehr Punkten und keinem einzigen Versuch auf Doppel am heutigen Abend kein ernst zu nehmender Gegner war.

European Championship


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