Whitlock verpasst Norris den Whitewash

Die ersten vier Duelle der zweiten Runde wurden am Abend des zweiten EM-Tages ausgetragen. Dort kam es zum Top-Spiel zwischen Titelverteidiger und Favorit Michael van Gerwen und Ian White. Österreichs Mensur Suljovic musste gegen Gerwyn Price ran und Jelle Klaasen bekam es nach seinem Whitewash in Runde eins mit Kyle Anderson zu tun. Außerdem traf World Grand Prix-Finalist Simon Whitlock auf Alan Norris.

Klaasen nutzt seine Chancen nicht

Den Auftakt in den Abend machten Jelle Klaasen und Kyle Anderson. In der Gesamtbilanz der beiden sieht es mit 5:4 Siegen für Klaasen knapp aus und so erwartete man auch eine enge Partie. Zu Beginn war sie dies auch, allerdings gab es nur einen Spieler, der auch die Möglichkeiten nutzte die sich ihm boten. Schon im ersten Leg verpasste Klaasen gleich vier Doppelchancen, sodass sich Kyle das 1:0 sichern konnte. Weil Jelle auch 122 Punkte nicht ins Ziel brachte, setzte sich der Australier letztlich bis auf 3:0 ab, ehe auch Klaasen sich mal zu Wort meldete. Doch es sollte einfach nicht der Tag der „Cobra“ sein. Bezeichnend verlief das sechste Leg, als Jelle sein gewohnt starkes Scoring präsentierte. Nach nur zehn Darts stand er bereits auf Tops, konnte danach allerdings sieben Möglichkeiten zum Leggewinn nicht nutzen. So erhöhte Kyle auf 5:1, hatte die Hälfte des Weges bereits hinter sich. Es folgte eine kleine Aufholjagd des Niederländers, der unter Druck auch 87 Punkte ins Ziel brachte und wieder auf zwei Legs heran kam. Doch Anderson bewies Kaltschnäuzigkeit. Er checkte unter anderem 110 Punkte und verpasste nur knapp 160 im darauffolgenden Leg. Die zwei Legs Vorsprung konnte er auch weiterhin halten. Mit zunehmender Dauer entwickelte sich somit ein Druck auf Klaasen, der fast folgerichtig ein Break zum 5:9 kassierte und so kurz vor der Niederlage stand. Zwar brachte er nochmal 108 Punkte ins Ziel und hielt die Partie am Leben, wenig später machte Kyle Anderson den 10:6-Sieg dann aber trotzdem klar.

Auch Simon Whitlock wollte in die nächste Runde. Er bekam es mit Alan Norris zu tun, gegen den er erst zum vierten Mal spielte. Unvergessen aber bis heute deren Aufeinandertreffen im World Grand Prix 2016, bei der Simon in einer rasanten Schlussphase die Oberhand behielt. Damals ging es bis ins Entscheidungsleg, so lange dauerte die Partie an diesem Abend jedoch nicht. Von Anfang an spielte hier nur ein Mann und das war der Australier Simon Whitlock. Sehr souverän holte er sich zu Beginn ein Break und legte danach gut nach. Erst im dritten Leg hatte Norris mal die Chance selbst ein Leg zu holen, verpasste jedoch vier Möglichkeiten dazu. Simon setzte sich also weiter ab, ging mit einem 88’er Finish mit 5:0 in Führung und eine Wende erschien nicht mehr möglich. Norris aber hatte noch nicht aufgegeben. Er versuchte nun ein wenig mehr Druck aufzubauen und hielt in den Scores durchaus dagegen. Auf die Doppel war er an diesem Tag allerdings nicht gut genug. War es im sechsten Leg noch ein 170’er Checkout, welches er nur knapp nicht ins Ziel brachte, so waren es in den folgenden Legs auch einfachere Finishes, die „Chuck“ nicht gelangen. Der „Wizard“ hingegen begann langsam zu zaubern. Das siebte Leg schnappte er sich mit einem 95’er Finish, ging dabei den Weg über die 19 und zwei Mal Doppel-19. Fünf weitere Darts auf Doppel hatte Norris in den nächsten beiden Legs, die er allerdings weiterhin allesamt nicht nutzte und so bereits mit 0:9 in Rückstand geriet. Nachdem Simon Whitlock nochmal ein 114’er Finish verpasste, konnte sich Alan nur auf 12 Punkte Rest stellen. Danach musste er dann mit ansehen wie Simon tatsächlich das 10:0 und damit den Whitewash perfekt machte, dafür letztlich aber nur einen Average von 95 Punkten benötigte.


Suljovic und van Gerwen erringen klare Siege

Ein deutliches Resultat erwartete man zwischen Michael van Gerwen und Ian White nicht. „Diamond“ wirkte inzwischen zu gefestigt, als dass er sich von seinem niederländischen Kontrahenten so abfrühstücken lassen würde. Doch schon im ersten Leg kassierte Ian ein Break und musste danach zusehen, wie fünf perfekte Darts zu einem 12-Darter des Weltmeisters und damit zum 2:0 führten. White aber blieb konzentriert und gab nicht auf. Er holte sich sein erstes Leg und blieb dran. Doch Michael legte nochmal einen Zahn zu. Wie man ihn kennt waren die Scores extrem hoch und so war auch der Druck auf White enorm. Er durfte Michael sich nicht zu weit entfernen lassen, doch er konnte nicht wirklich etwas gegen die Dominanz ausrichten. Ein weiterer 12-Darter besorgte das 3:1, nach dem wenig später erzielten 4:1 kamen dann die High Finishes vom Weltranglistenersten. 114 und 164 Punkte brachte er ins Ziel und schaffte es damit seinem Gegner nochmal einen weiteren Tiefschlag zu versetzen. Auf 6:1 hatte sich MVG bereits abgesetzt, auf eine Wende deutete nichts mehr hin. Ian versuchte es zwar weiter, vergab nun aber Möglichkeiten. Zunächst verpasste er bei 118 Punkten Rest die Doppel-20, bei 98 Punkten konnte er die Doppel-12 nicht finden. Zwei weitere Möglichkeiten verpasste er im zehnten Leg und so lag er in der zweiten Pause bereits mit 1:9 hinten. Es brauchte eines der größten Comebacks der Dartsgeschichte, wollte Ian noch die nächste Runde erreichen. Michael van Gerwen aber hatte was dagegen. Kompromisslos spielte er einen 12-Darter und sicherte sich so den klaren 10:1-Erfolg. Dabei spielte Ian mit seinen 99,25 Punkten im Schnitt keine schlechte Partie, konnte gegen die 105 von „Mighty Mike“ aber nichts ausrichten.

Die letzte Partie des Abends bestritten Mensur Suljovic und Gerwyn Price. Mensur hatte gegen den „Iceman“ eine erschreckende Bilanz von nur einem Sieg aus acht Duellen. Diese wollte er unbedingt aufpolieren, sah aber den besseren Start beim Waliser. Dieser ging locker in Führung und hatte dann sogar zwei Breakchancen, die er jedoch nicht nutzte. Dadurch kam Mensur etwas besser rein. Er glich aus und holte dann seinerseits ein Break, welches er dank einer 100%-Doppelquote zu diesem Zeitpunkt auch bestätigen konnte. Dies gab Suljovic genug Selbstvertrauen und er machte gut weiter, setzte sich dank eines weiteres Breaks auf 4:1 ab. Gerwyn hoffte durch die Unterbrechung ein wenig mehr in seinen Rhythmus zu finden, doch auch nach der Pause lief es nicht sonderlich gut. Er reagierte mehr als er agierte, konnte sich lediglich auf ein Doppel stellen, ehe Mensur erneut relativ locker das Leg ins Ziel brachte. Mit einem 121’er Finish via Bullseye, Triple-13, Doppel-16 holte er daraufhin ein weiteres Break und konnte relativ souverän mit einem weiteren Break auf 7:1 erhöhen. Die Partie schien damit im Grunde entschieden. Gerwyn aber sah das anders. Er versuchte es nochmal und holte sich nach dem 2:7 durch einen starken 11-Darter auch noch das 3:7. Er vergab jedoch ganze vier Möglichkeiten um noch weiter zu verkürzen und so bog Suljovic langsam aber sicher auf die Zielgerade ein. Er setzte sich auf 9:3 in Führung und brauchte damit nur noch ein weiteres Leg zum Sieg. Gerwyn zeigte nochmal einen 12-Darter und hielt das Match damit am Leben. Mensur aber antwortete mit einem brillanten 11-Darter und sicherte sich damit den klaren 10:4-Erfolg.

European Championship


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