Michael van Gerwen verteidigt Titel erneut

Am Abend des dritten Tages spielten die letzten vier verbleibenden Spieler den Sieger der Europameisterschaft aus. Der große Favorit war Michael van Gerwen, er bekam es im Halbfinale zunächst mit James Wade zu tun. Der Sieger dieser Begegnung traf im Endspiel auf entweder Mensur Suljovic oder Peter Wright. Suljovic besiegte im Viertelfinale Phil Taylor mit 10:3, was ihn selbst sehr überraschte. Die Distanz wurde nochmal auf Best of 21 Legs erhöht.

Suljovic erreicht erstes Major Finale

Auch wenn James Wade bisher ein starkes Turnier spielte, ging er als klarer Außenseiter in die Partie gegen Michael van Gerwen. Der Niederländer ging als Titelverteidiger natürlich auch als Favorit in das diesjährige Turnier. Es war klar, es würde am Spiel von „The Machine“ liegen, was für ein Spiel wir sehen würden. Und er begann durchaus gut. Der Engländer hielt am Anfang gut dagegen und versuchte MVG wehzutun. Die Highlights kamen aber von Michael. So holte er das erste Break und checkte zudem 135 Punkte über Bull. Doch Wade war bei jeder vergebenen Chance seines Kontrahenten zur Stelle. So holte er seinerseits auch ein Break und brachte sich sogar mehrfach in Position eine Führung auszubauen. Doch wenn es darauf ankam, dann war auch Michael da. Mit einem 120’er Finish besorgte er das 5:5 und ging damit in die zweite Pause. Danach war der Druck der vom Weltranglistenersten kam nochmal deutlich höher. Wade musste 119 auschecken umd kein Break zu kassieren. Dies passierte wenig später dann aber doch und so setzte sich Michael auf 8:6. Wade merkte man die steigende Unruhe an, ein wichtiges 117’er Finish gelang ihm trotzdem. Das war dann aber auch das letzte zählbare, was er schaffte. Michael erhöhte nochmal sein Level und zeigte unter anderem nochmal sechs perfekte Darts. Am Ende siegte er mit 11:7 und zog zum dritten Mal in Folge ins Endspiel der Europameisterschaft ein.

Mensur Suljovic hatte mit einer fantastischen Leistung Phil Taylor im Viertelfinale bezwingen können. Nun wollte er natürlich gegen Peter Wright nachlegen, aber es sollte ein echter Kampf werden. Zu Anfang war die Partie noch relativ zäh, beide Spieler hatten ihre Problemchen. Was beim Österreicher die Scores waren, waren bei Wright die Doppel. Da letztere aber doch einen Tick wichtiger sind, profitierte Mensur von den Schwächen Wrights und ging zur ersten Pause mit 3:2 in Führung. Zuvor hatte der Schotte sieben Darts auf die Doppel vergeben. Ein kleiner Lauf begann dann ab dem siebten Leg. Dort schaffte Mensur mit einem 86’er Finish ein weiteres Break und das brachte Wright dann doch ziemlich aus der Fassung. Immer wieder vergab er Möglichkeiten, zudem nervte ihn eine Fliege. „The Gentle“ blieb sehr ruhig und baute die Führung bis auf 7:3 aus. Dies war aber noch nicht die Entscheidung. Nach der Unterbrechung war Wright besser im Spiel, er machte nun zunehmend mehr Druck und Mensur schien dem ein wenig nachzugeben. So verkürzte der Schotte bis auf 9:8. Dann folgte jedoch der endgültige Knackpunkt für Peter. Er stellte sich 96 Punkte Rest, doch Suljovic checkte 93 Punkte auf dem Bullseye. Das letzte Leg war Schaulaufen, welches Mensur mit einem 118’er Finish zum Matchgewinn beendete. 11:8 lautete das Endresultat und bedeutete die erste Finalteilnahme für Suljovic bei einem Major Turnier.

Suljovic kämpft, ist aber chancenlos

Mensur Suljovic stand zum ersten Mal im Finale eines Major Turniers. Doch nicht zum ersten Mal bekam er es mit Michael van Gerwen zu tun. In den bisherigen acht Partien ging Mensur immerhin drei Mal siegreich vom Oche, zuletzt beim European Darts Grand Prix 2015. Die beiden letzten Duelle, beide im September diesen Jahres, gingen jedoch an Michael van Gerwen. Nach den bisherigen Leistungen im Turnierverlauf ging der Niederländer auch klar als Favorit in die Begegnung. Doch nicht zuletzt wegen des starken Auftritts gegen den ebenfalls klar favorisierten Phil Taylor räumte man Mensur durchaus eine Außenseiterchance ein.

Im Match war es natürlich wichtig für Suljovic, dass er van Gerwen nicht schnell davonziehen lässt. Pustekuchen. Bereits im ersten leg warf Michael vier perfekte Darts, was in einem 11-Darter gipfelte. Es folgte direkt ein Break. Zwar konnte Mensur dort direkt antworten, doch Michael legte einfach mal wieder los wie die Feuerwehr. Er warf im vierten Leg erneut zwei 180’er und holte mit einem 11-Darter das nächste Break. Zur ersten Pause stand es 4:1 und obwohl „The Gentle“ durchaus gut im Spiel war, wirkte er machtlos gegen das, was van Gerwen mal wieder produzierte. Direkt nach der Pause gab es den nächsten Nackenschlag für den Österreicher, als „Mighty Mike“ 110 Punkte zum Break checkte. Das Tempo war immens hoch, Michael wollte unbedingt den dritten EM-Titel in Serie auf seinen Kaminsims stellen. Das Niveau der „Green Machine“ war unfassbar hoch, so checkte er auch 157 Punkte um mit 7:1 in Führung zu gehen. Es war eine Demontage, für die Suljovic gar nichts konnte. Es war ganz natürlich, dass auch er immer mal wieder in kleinere Felder abrutschte, er lag schon sehr weit zurück. Es war schwer den Glauben und die Konzentration aufrecht zu erhalten. Und immer wieder knallten die 180’er von Michael ins Board. Auch die Doppel traf er in der Regel im ersten Versuch. Es war keine Frage mehr, wer dieses Spiel gewinnen würde, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis van Gerwen erneut die Trophäe in die Höhe stemmte. Zur zweiten Pause stand es 9:1 und der Average des Niederländers lag bei 113 Punkten. An diesem Abend war er nicht zu schlagen. Und so brachte er die Partie auch problemlos ins Ziel. Am Ende siegte Michael klar mit 11:1 und sicherte sich verdient erneut den EM-Pokal.

Tobias Gürtler

European Championship Statistiken Halbfinale (PDF, 262 kB)

European Championship Statistiken Finale (PDF, 129 kB)

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