Max Hopp bereits ausgeschieden
In Hasselt begann am Nachmittag die achte European Darts Championship. Titelverteidiger Michael van Gerwen sollte erst am Abend eingreifen, doch auch der Nachmittag hatte einige Hochkaräter zu bieten. Aus deutschsprachiger Sicht waren natürlich die Duelle von Max Hopp(gegen Cristo Reyes) und Rowby-John Rodriguez(gegen Christian Kist) besonders im Fokus.
„Little John“ ganz groß
Max Hopp hatte die Ehre die diesjährigen European Darts Championship mit seinem Match zu eröffnen. Sein Gegner war Cristo Reyes und der hatte es in sich. Beide Spieler starteten sehr gut in die Partie, warfen schnell ihre erste 180 und holten je ein Leg. Danach trennte sich, so hart muss man es fast sagen, die Spreu vom Weizen an diesem Tag. Der „Maximiser“ ließ ziemlich nach, was sein spanischer Kontrahent zu nutzen wusste. Er holte sich sein erstes Break und setzte sich ein wenig ab. Weil er eine weitere Breakchance vergab, kam Max zwar nochmal heran, jedoch nur für kurz. Ein 12-Darter von Reyes läutete die Schlussphase ein, in der sich Cristo mit einem 100,69’er Average den 6:2-Sieg holte. Für Max Hopp, der 86,70 Punkte im Durchschnitt warf, ist das Turnier damit schon wieder vorbei.
Deutlich besser lief es für den Österreicher Rowby-John Rodriguez. Er bekam es mit dem Niederländer Christian Kist zu tun. Auch wenn dieser sich sein erstes Leg sehr souverän sicherte, hatte er in der Folgezeit zunächst keine echte Chance. Rowby zeigte sich sehr selbstbewusst und legte eine fantastische Performance an den Tag, die ihn mit 5:1 in Führung brachte. Dann aber schien er sich seiner doch etwas zu sicher zu sein und verlor ein wenig die Konzentration. Kist kam so auf 4:5 heran und spielte dabei sogar acht perfekte Darts. Wenig später war es dann aber doch „Little John“, der kalt wie eine Hundeschnauze den dritten Matchdart in der Doppel-10 versenkte. 6:4 für den Österreicher am Ende.
Mit Simon Whitlock gegen Magnus Caris sollte es weitergehen. Dieses Turnier ist für den krisengebeutelten Australier in guter Erinnerung, zwei Mal erreichte er das Finale, ein Mal konnte er dieses sogar für sich entscheiden. Doch zunächst geriet er in Rückstand. Von diesem ließ er sich dieses Mal aber nicht aus der Fassung bringen. Der „Wizard“ glich schnell aus und konnte mit einem guten Lauf den Grundstein für seinen Sieg setzen. Er holte fünf Legs hintereinander und führte damit 5:1. Zwar holte Caris ein weiteres Leg, hatte aber am Ende gegen einen wirklich gut aufgelegten Whitlock keine echte Chance. Mit 6:2 siegte Simon am Ende verdient.
Auch Justin Pipe spielt bei der sogenannten Europameisterschaft im Darts mit. Sein Gegner war der Niederländer Dirk van Duijvenbode. Dieser schien mit der Situation und seinem Gegner zu Beginn der Partie komplett überfordert zu sein. „The Force“ hatte keinerlei Probleme sich die ersten fünf Legs der Partie zu sichern. Dabei spielte er sehr stark, warf unter anderem fünf perfekte Darts und vergab erst im vierten Leg einen Dart auf ein Doppel, das Bull in dem Fall. Erst nach der kurzen Pause schien Dirk van Duijvenbode aufgewacht zu sein, denn plötzlich war er da und holte sich direkt zwei Legs. Jedoch lag er bereits zu weit hinten und so reichte ein 108’er Finish von Pipe zum 6:2-Sieg des Engländers.
High Finish-Marathon bei den Schotten
Michael Smith wollte in seinem Match gegen Gerwyn Price eine konstant gute Leistung zeigen und souverän in die nächste Runde einziehen. Dies sah zunächst auch gut aus. Nachdem Gerwyn sein Leg holte, legte „Bullyboy“ einen Zahn zu und setzte sich auf 3:1 ab. Allerdings blieb Price fokussiert und checkte 161 Punkte noch vor der Pause. Auch danach blieb er weiter stark mit dabei und legte einige starke Legs hin, die ihn mit 4:3 in Führung brachten. Dies weckte Michael Smith wieder auf, der erneut eine Schippe drauf legte. Dies mündete in drei Leggewinnen in Folge, welche zum 6:4-Erfolg führten.
Das erste so richtig enge Match bestritten Ian White und Stephen Bunting. Doch zu Beginn schien es ein Debakel für „Diamond“ zu werden. Bunting war von Beginn an extrem stark und konnte sich vorneweg gleich mal drei Legs sichern. Doch Ian White wäre nicht still und heimlich in die Top 10 der Order of Merit gewandert, wenn er mit solchen Rückschlägen nicht umgehen könnte. Er machte völlig locker weiter und kam zum 3:3-Ausgleich. In der Folge spielten beide auf einem Niveau und brachten ihre eigenen Aufschläge bis zum 5:5 durch. „The Bullet“ behielt dann im elften Leg die Nerven und checkte unter Druck mit seinem ersten Matchdart aus. 6:5 siegte Bunting also am Ende.
Das Duell der Schotten sollte folgen. Robert Thornton, der Sieger des letzten PDC Major Turnieres, dem World Grand Prix, traf auf John Henderson. Und weil Robert zunächst Probleme hatte die Doppel zu treffen, konnte Henderson direkt ein Break holen und wenig später ein 130’er Finish zum 2:0 zeigen. Thornton versuchte alles um dran zu bleiben und schaffte es immer wieder zu verkürzen. So checkte er beim Stand von 2:4 hintereinander 101 und 121 Punkte um auszugleichen. John Henderson antwortete mit einem 124’er Finish und checkte im Leg darauf auch 111 Punkte zum 6:4-Sieg.
Das letzte Spiel der Nachmittagssession bestritten Peter Wright und Alan Norris. Beide spielten auf einem ähnlichen Niveau, allerdings schienen sie auch beide unzufrieden mit ihrer Leistung. Sie konnten bis zum 2:2 ihre eigenen Legs nach Hause bringen, ehe Peter Wright kurz vor der Pause das erste Break zum 3:2 gelang. Das sollte ihm auch den entscheidenden Vorteil in dieser Partie einbringen. Snakebite blieb konzentriert und holte sich zunächst seine Legs zur 5:3-Führung. Fünf perfekte Darts legten dann den Grundstein zum letztlich völlig verdienten 6:3-Erfolg und für das Weiterkommen des Schotten.
Tobias Gürtler