Jyhan Artut ausgeschieden

Mit der siebenten Auflage der European Darts Championship stand nun das nächste große Turnier in der PDC an. Vom 24.10. bis 26.10. wollte Mülheim an der Ruhr für eine tolle Atmosphäre sorgen. Nachdem Phil Taylor die ersten vier Europameisterschaften für sich entscheiden konnte, siegten mit Simon Whitlock und Adrian Lewis in den letzten zwei Jahren mal andere Spieler. Wer holt sich die Trophäe dieses Jahr?

Die Österreicher chancenlos

Den Auftakt ins Turnier bestritten mit Wes Newton und Ian White direkt zwei starke Spieler. Niemandem war klar, dass dies eine so deutliche Angelegenheit werden sollte. Wes Newton hatte von Beginn an Probleme richtig ins Match zu finden. Immer wieder zeigte er schwache Scores und vergab dicke Chancen um Ian wehzutun. „Diamond“ hingegen war die ganze Zeit seelenruhig, konzentriert und spielte die Partie souverän runter. Die Vorentscheidung gab es im fünften Leg, als Wes drei Darts auf die Doppel-8 vergab. Ian schritt in der Folge zum Oche und checkte 84 Punkte mit zwei Darts aus. Newton erholte sich nicht mehr und verlor am Ende völlig zurecht, auch in der Höhe, mit 1:6 gegen Ian White.

Mit Robert Wagner war dann der erste Spieler mit österreichischen Wurzeln auf der Bühne. „The Magician“ ist zwar Norweger, wurde aber in Österreich geboren. Und er startete sensationell, warf sechs perfekte Darts und holte sich durch einen 12-Darter letztlich das erste Leg, es war ein Break. Doch schon wenig später zeigte sich das große Problem des Robert Wagner, er traf die Doppelfelder nicht. Sein Gegner, Vincent van der Voort, wusste dies immer wieder zu bestrafen. Von den Scores her zeigte sich Robert deutlich stärker, er warf ganze fünf 180’er innerhalb der ersten fünf Legs, dennoch lag er 2:3 zurück. Auch nach der Pause änderte sich an dem Bild nichts, Wagner war stark, nur die Doppel traf er nicht. Am Ende sollte er von 17 Versuchen lediglich zwei Darts in ein Doppelfeld getroffen haben. Vincent blieb eiskalt und siegte am Ende mit 6:2.

Es ging weiter mit Rowby-John Rodriguez. Der 20 Jahre junge Mann aus Österreich konnte nach seinem zweiten Platz bei der PDC Junioren Weltmeisterschaft einige gute Ergebnisse einfahren und wollte gegen Robert Thornton damit weitermachen. Beide hatten jedoch gehörige Probleme in die Partie zu kommen. Ein maues, erstes Leg ging an Robert. Danach wurde das Match dann aber besser. Weil Rodriguez jedoch die Chancen, die sich ihm ergaben, liegen ließ, ging Thornton mit einer 4:1-Führung in die Pause. Ein 13-Darter brachte „Little John“ dann zwar nochmal näher ran, aber Thornton war zu routiniert und siegte letztlich verdient mit 6:2.


Der letzte Österreicher im Turnier war Mensur Suljovic. Er bekam es in Runde eins mit Jamie Caven zu tun. Er wollte es besser machen als sein Landsmann und in die nächste Runde einziehen. Mit dem Gewinn des ersten Legs, sah es diesbezüglich auch gar nicht schlecht aus. Danach zeigte Jamie jedoch eine fantastische Leistung und ließ Mensur so gut wie keine Chance. Er gewann die folgenden fünf Legs und hatte sogar Matchdarts, um mit 6:1 zu siegen. Mensur wehrte diese ab, holte sich seinerseits ein weiteres Leg, nur um im darauf Folgenden zu unterliegen. Nach einem 120’er-Finish zog Jamie Caven mit 6:2 in die zweite Runde ein.

Jyhan Artut scheitert an seinen Nerven

Brendan Dolan gegen Michael Smith war das fünfte Duell der Nachmittagssession. Auch hier erwartete man eine enge Kiste, nachdem sich Michael im vergangenen Monat eigentlich super präsentiert hatte. Allerdings baute er ziemlich ab und dementsprechend zeigte er sich auch in seiner Partie gegen den Nordiren. Kaum etwas wollte ihm gelingen. Brendan dominierte zu jeder Zeit. Ein 126’er Finish brachte den „History Maker“ in Führung und eröffnete seine klasse Performance. Er machte weiter und führte schnell mit 4:0. Ein kurzes Aufbäumen von Michael war letztlich nichts als Ergebniskosmetik. Brendan spielte einen 3-Dart-Average von fast 105 Punkten und ließ seinem Gegner somit keine Chance. Mit einem 6:2 setzte sich Brendan Dolan hochverdient durch.

Danach war der einzige Deutsche dran. Jyhan Artut zeigte sich beim Players Championship Turnier in Crawley am Sonntag in fantastischer Form. Er schaffte es dort bis ins Halbfinale! Gegen Dave Chisnall wollte er diesen Aufwärtstrend bestätigen. Jyhan zeigte eine wirklich tolle Leistung, während Dave nicht wirklich zu seinem Spiel fand. Zunächst ging es hin und her. Beim Stand von 2:2 hatte Artut dann zwei Breakchancen auf die Doppel-12, doch er vergab sie, was Chisnall bestrafte. Nach seinem Ausgleich zeigte Jyhan erneut ein starkes Leg, welches zu einem Break hätte führen können. Er verfehlte aber die Doppel-11, was ihn ein wenig zurückwarf. Er lag mit 5:3 zurück, brauchte ein Break um überhaupt im Match zu bleiben. Dies gelang ihm zwar, doch dann zeigte er Nerven, kam gar nicht ins Leg und so sicherte sich Dave Chisnall den 6:4-Erfolg.

Ein sehr spannendes und enges Match zeigten Dean Winstanley und Kim Huybrechts. Der Belgier zeigte sich am vergangenen Wochenende in Crawley, beim Players Championship Turnier, in guter Form. Er erreichte ein Mal das Finale und ein Mal das Halbfinale, verlor dort jedoch beide Male gegen James Wade. Die gute Form wollte er mit in das Match nehmen, was ihm auch gelang. Dean Winstanley hielt jedoch gut dagegen. Es ging hin und her, jeder konnte sich seine eigenen Legs sichern, bis es 4:4 stand. Dann bekam Dean Winstanley erste ernsthafte Breakchancen, welche er jedoch vergab. Kim ging erneut in Führung. Unter Druck glich Winstanley wieder aus und es gab ein Entscheidungsleg. Dort vergab Kim seinen ersten Matchdart auf Bull. Dean verfehlte dann bei 112 Punkten Rest einen Dart auf Tops, was Kim zum Sieg nutzte. 6:5 der Endstand aus Sicht des „Hurricane“.

Christian Kist sorgte im letzten Match der Nachmittagssession fast für die große Überraschung. Er traf auf Mervyn King und hatte, genau wie sein Gegner, im ersten Leg noch Probleme. Kist sicherte sich das 1:0 und legte danach gut los, setzte sich auf 3:0 ab. King aber gab nicht auf, kam zurück, konterte einige 180’er vom Niederländer und glich tatsächlich nochmal aus. Kist aber blieb konzentriert und spielte weiter sehr konzentriert. Er konnte sich erneut zwei Legs sichern, ehe Mervyn wieder zum Ausgleich kam. Im Entscheidungsleg blieb Christian Kist aber weiterhin extrem fokussiert, vergab jedoch seinen Matchdart auf die Doppel-8. King hatte sich bereits Tops gestellt und traf es in der Folge, womit er sich den 6:5-Erfolg und das Weiterkommen in die zweite Runde sicherte.

Tobias Gürtler

European Championship


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