PDC Dart Weltmeisterschaft 2011





Das Finale - Spielbericht

Dart WM Durch einen 7:5 Sieg über Gary Anderson im Finale der PDC Dart Weltmeisterschaft ist Adrian Lewis am Montagabend Dart Weltmeister geworden. Den Zuschauern im Ally Pally (Alexandra Palace) wurde dabei großartiges Dart von beiden Akteuren geboten. Der Sieg für den „Jackpot“ war letztendlich verdient, da Lewis die Partie zwischendurch so stark dominierte, dass selbst der sonst so nerven- und scoringstarke Gary Anderson zu verzweifeln schien. Der Schotte musste das komplette Match lang einem Rückstand hinterherlaufen, mal 2:0, mal 3:1 oder auch einem 6:3. Zwar gab der „Flying Scotsmen“ nie auf, jedoch schaffte es Adrian Lewis im 12. Satz den Sieg durch den Treffer der Doppel 11 endgültig einzufahren und belohnte sich somit für seinen starken Auftritt, bei dem Lewis sogar das perfekte Spiel sowie ein neuer 180-er Rekord für den Ally Pally gelang.

Dart WM Gleich zu Beginn des Spiels zeigte Lewis, dass er es Ernst meinte mit seiner Aussage, die er schon vor der Weltmeisterschaft getroffen hatte. „Dieses Jahr bin ich dran, in diesem Jahr hole ich mir den Titel“ hatte der 25-Jährige damals prophezeit. Von Beginn an spielte er konzentriert, erzielte hohe Scores und beeindruckte damit auch Gary Anderson, der nicht ganz an die Leistungen aus dem Halbfinale gegen Terry Jenkins oder dem Viertelfinale gegen „Barney“ anknüpfen konnte. Als Anderson im dritten Leg des ersten Satzes eine 180 warf, dachten nicht wenige, dass er nun ähnlich loslegen könnte wie in den vergangenen Tagen. Doch dann kam der erste große Auftritt vom Jackpot, und ihm gelang der 9 Darter, das perfekte Spiel. Er war der erste Spieler bei der PDC Weltmeisterschaft in diesem Jahr, dem dies gelang. Neben den 10.000 £ die er für diese Glanzleistung erhält, gab ihm der 9 Darter sichtbar noch einen Schub, und so sicherte sich Lewis die ersten beiden Sätze, spielte zwischenzeitlich einen 134er Average. Erstmals in diesem Turnier wirkte auch der Flying Scotsman leicht angeschlagen, da er bisher keine echte Chance gegen den Engländer hatte.

Dart WM Doch Anderson kam zurück, und das auf beeindruckende Art und Weise. Den dritten Satz gewann er mit drei Leggewinnen, und war somit wieder im Spiel zurück. Nun stellte sich auch zum ersten Mal die Frage, wie gut Lewis darauf reagieren könne, und wie gut die Nerven halten würden. Selbstsicher gewann er ebenso das erste Leg wie den vierten Satz und stellte damit den alten Abstand von zwei Sätzen wieder her. Wieder gelang es aber dem Schotten, sich den nächsten Satz ungefährdet zu sichern, und auf 3:2 heranzukommen. Und tatsächlich, nachdem Anderson mit einem ausgesprochen starken 164er Finish ein Break gelang, sicherte sich der 40-Jährige, der für seinen großartigen Wurfstil bekannt ist, den sechsten Satz und den damit verbundenen 3:3 Ausgleich nach Sätzen. Der siebte Satz war ein sehr wichtiger Satz für beide Spieler, insbesondere aber für Adrian Lewis, dessen Nerven ein weiteres Mal unter große Belastung gestellt wurden. Anderson hingegen wirkte wie fast immer während des Turniers ruhig und gelassen, gewann zudem das erste Leg in diesem so wichtigen siebten Satz. Doch nun zeigte Lewis eben die schon mehrmals angesprochene Klasse, sich auf ein unglaublich starkes Niveau zu spielen, gegen das selbst ein Gary Anderson phasenweise chancenlos war. Der Ausgleich nach Legs mit dem 10-Darter war der Anfang von dieser ungemein starken Phase. Er ließ ein Break folgen und schaffte auch den Satzgewinn, lag also wieder mit 4:3 in Führung. Mittlerweile fiel auf, dass Lewis immer öfter die 180 Punkte gelangen, und fortan sollte dies eine seiner größten Stärken werden. Anderson hingegen wirkte verunsichert, auch er wird sich die Frage gestellt haben, wieso er nicht so aufspielen kann wie zuvor.

Dart WM Es folgte ein weiterer schwacher Satz vom Schotten, was der klare Favorit des Publikums prompt zum Satzgewinn ausnutzte, und wieder mit zwei Sätzen vorne lag. Der Jackpot jedoch ließ nicht nach und spielte weiter wie entfesselt auf, alleine im neunten Satz gelangen dem Schützling von Phil Taylor, mit dem er vor dem Spiel noch einmal ein Gespräch führte, fünf 180er Treffer, und erneut konnte er den Satz ungefährdet gewinnen. Symbolisch für diese Spielsituation war die Reaktion von Gary Anderson: Er zuckte mit den Schultern und blickte verblüfft zu den Zuschauern. Die allerdings waren hellauf begeistert von Lewis, und feierten ihn im Gegensatz zum Schotten lautstark. Doch der Spieler mit dem besten Average des Turniers zeigte, dass er ein Kämpfer ist. Die Sätze zehn und elf dominierte er wieder mit der Ruhe und Stärke, die ihn so auszeichnet, und plötzlich traf er auch die Doppelfelder wie gewohnt. Beim Engländer, der aus der gleichen Stadt wie Rekordweltmeister Taylor kommt, flatterten zu diesem Zeitpunkt sichtbar die Nerven, und nun fragten sich alle Zuschauer als auch Experten, ob er sich noch einmal auf sein Können besinnen könnte. Und Lewis gab eine beeindruckende Antwort. Nach einem guten Beginn mit dem Gewinn des ersten Legs ließ er ein Break folgen, und stellte mit 60 180ern im gesamten Turnier eine neue Bestmarke auf. Im Finale gelangen ihm überragende 20 Mal die höchste erreichbare Punktzahl mit drei Würfen. Am Ende hatte er drei Matchdarts, um die Doppel 11 zu treffen. Mit dem zweiten Wurf gelang es ihm, seinen großen Wunsch zu erfüllen und als fünfter Dartweltmeister überhaupt in die Geschichte einzugehen. Durch den Finalgewinn strich er 200.000 £ ein, durch den 9 Darter weitere 10.000 £, wodurch er sich in der Order of Merit auf Platz zwei vor Gary Anderson schob, der als Finalist 100.000 £ erhielt.

Dart WM Das Finale hat alles geboten, was ein Finale braucht. Spannung, hochklassiges Dart, tolle Würfe wie den 9 Darter und eine fantastische Stimmung von den Zuschauern, die vor allem Adrian Lewis frenetisch feierten. Auch ohne die beiden Topstars Phil Taylor und Raymond van Barneveld, die beide kein einfaches Jahr hinter sich haben, durften die Zuschauer ein ausgezeichnetes Finale erleben, aus dem mit Adrian Lewis ein würdiger Champion hervorgeht.

Jan Schenkel


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