Wes Newton bereits ausgeschieden
351 Tage des Wartens sind vorbei. Endlich ist sie wieder da, die schönste Zeit des Jahres. Der erste Tag der Darts-WM liegt hinter uns und er hatte direkt einige interessante Partien auf dem Programm. Wie im letzten Jahr wurde die Weltmeisterschaft von John Part eröffnet, sein Gegner war dieses Mal der Juniorenweltmeister Keegan Brown. Ein rein niederländisches Duell bestritten Jelle Klaasen und Christian Kist. Und auch der Titelverteidiger startete schon am ersten Tag ins Turnier. Michael van Gerwen bekam es mit Joe Cullen zu tun. Zum Abschluss traf Wes Newton auf den Sieger der Vorrundenpartie, Christian Perez oder Cristo Reyes.
Part scheitert nach Comeback
Das Eröffnungsspiel hatte es direkt in sich. Der dreifache Weltmeister, John Part, bekam es mit dem amtierenden Juniorenweltmeister, Keegan Brown zu tun. Part konnte Brown noch nie besiegen, allerdings trafen sie zuvor auch erst zwei Mal aufeinander. Das Match schien zunächst ein sehr schnelles zu werden. John kam überhaupt nicht rein, Keegan nutzte dies auch super aus. Nach zwei Sätzen stand es 2:0 für Brown, Part hatte noch nicht ein Leg für sich entscheiden können. Im fünften Leg fiel zudem die erste 180 der diesjährigen Weltmeisterschaft, Keegan Brown hatte die Ehre. Nachdem Keegan auch das erste Leg im dritten Satz für sich entschied, schien die Partie endgültig gelaufen. Doch dann fand John irgendwie hinein, was Brown zum nachdenken brachte. Part holte sein erstes Leg, legte ein Break nach und sicherte sich durch ein 115’er Finish auf die Doppel-19 seinen ersten Satz. „The Killer“ verlor immer mehr den Fokus, was der erfahrene John Part zu nutzen wusste und unter Druck in den Sätzen zum Ausgleich kam. Dann fand der U21-Weltmeister aber doch wieder zurück in die Partie und sicherte sich den letzten Satz ohne Legverlust. Mit 3:2 in den Sätzen siegte Keegan Brown gegen John Part und steht somit in der zweiten Runde.
Jelle Klaasen traf dann auf Christian Kist. Es war ein Duell zweier Niederländer und vor allem, zweier ehemaliger Weltmeister. Klaasen gewann den BDO-Titel im Jahr 2006, Kist war 2012 erfolgreich. Im direkten Vergleich führt Christian mit 2:0. Allerdings begann das Match weitaus besser für Jelle. Er holte sich auf seine gewohnt schnelle Art und Weise direkt ein Break und erhöhte auch prompt auf 2:0. Kist aber kam zurück und glich mit einem 136’er Finish wieder aus. Klaasen aber behielt die Nerven und holte sich mit einem weiteren Break den ersten Satz. Satz Nummer zwei verlief von den Leggewinnen her genauso wie der erste, ein 127’er Finish von Klaasen auf Bull zeigte, wie stark er war. Kist gab aber nicht auf und zeigte gegen einen plötzlich etwas verunsicherten Jelle einen tollen Satz. Mit dem 3:0 sicherte er sich diesen. Weil Klaasen aber einfach einen zu starken Tag erwischte, ließ er seinem Landsmann im letzten Satz keinerlei Chance. Mit 3:1 setzte sich der BDO-Weltmeister von 2006 am Ende durch.
Titelverteidiger mit Problemen
Als nächstes kam der amtierende Titelträger auf die Bühne. MVG traf auf Joe Cullen und wollte eine möglichst reibungslose Angelegenheit daraus machen. Ihm wurde jedoch bereits im ersten Leg aufgezeigt, dass dies eine härtere Angelegenheit werden würde. Unter großem Druck checkte Cullen 161 Punkte um seinen Aufschlag zu behalten. In der Folge tat sich Michael wirklich schwer, Cullen konnte jedoch die Chancen nicht immer nutzen. So führte „Mighty Mike“ mit 1:0. Im zweiten Satz lief es sehr ähnlich, Cullen bekam einige Möglichkeiten, verpasste sie allerdings zu häufig. Er hatte sogar zwei Satzdarts, die er jedoch kläglich vergab. So kam Michael nach 1:2-Rückstand noch zurück und drehte den Satz zum 3:2, womit er insgesamt mit 2:0 in Führung ging. Zu dem Zeitpunkt waren also zehn Legs gespielt, sieben davon endeten in einem Break. Ein weiteres brachte Cullen mit 2:0 in Satz Nummer drei in Führung, jedoch schien er wieder zu scheitern, denn Michael kam erneut zum 2:2, ohne wirklich gut zu spielen. Ein 114’er Finish brachte dem Engländer dann aber doch seinen ersten Satzgewinn ein. Nachdem er dann mit fünf perfekten Darts in den vierten Satz startete, zeigte Michael sein wahres Gesicht. Er warf sieben perfekte Darts und gewann den Satz letztlich. Somit entschied er die Partie mit 3:1 für sich.
Im Vorrundenmatch, etwas früher am Abend, trafen Christian Perez von den Philippinen und Cristo Reyes aus Spanien aufeinander. In der sehr kurzen Partie zeigte sich Reyes sehr kalt auf die Doppel und entschied das Match letztlich durch diese Qualität für sich. Beim Stand von 2:0 checkte er 142 Punkte auf die Doppel-11, nachdem sein Gegner zuvor auf die Doppel-16 vergab. Im Leg darauf warf Perez seine zweite 180 im Match, nur um dann mit anzusehen, wie Reyes 97 zum Matchgewinn auscheckte. Mit 4:0 siegte also Cristo Reyes.
Reyes traf somit zum Abschluss des Abends auf Wes Newton. Die Partie begann dann auch komplett nach den Vorstellungen des Spaniers. Er war super drin und konnte sich den ersten Satz sichern. Und er legte nach, auch im zweiten Satz war er der bessere Spieler und ging so mit 2:0 in Führung. Newton war überhaupt nicht in der Partie, er zeigte sich ähnlich wie in den letzten Monaten einfach nicht konsequent genug. Doch mit der Zeit wurde er dann besser. Einen sehr wichtigen dritten Satz holte sich der Engländer und kam somit zurück. Doch Reyes ließ nicht wirklich nach. Auch wenn beide immer wieder Möglichkeiten auf Doppel vergaben, nutzte Reyes noch ein paar Chancen mehr. Doch Newton bewies, dass er es kann und glich in den Sätzen doch noch wieder aus. Im fünften Satz sah es dann sehr gut aus für Reyes, er führte mit 2:1 in den Legs. Newton kam aber erneut wieder und glich aus. Somit brauchten die Spieler nun zwei Legs Vorsprung zum Sieg. Da es auch in der Folge sehr eng verlief, kam es tatsächlich zum Entscheidungsleg. Nachdem beide bereits gestartet waren, wurde das Leg nochmal neu gestartet, da es den Wurf aufs Bullseye geben sollte. Reyes gewann diesen und so durfte er das Leg eröffnen. Cristo kam dann jedoch nicht so gut rein, wie in das bereits gestartete Leg. Er zeigte aber mentale Stärke und kam tatsächlich doch noch zurück. So gelang ihm die faustdicke Überraschung, indem er als Qualifikant Wes Newton mit 3:2 besiegte.
Tobias Gürtler