Mensur Suljovic erreicht vorzeitig das Halbfinale

Schon am Abend ging es für Top-8 der Welt bei der Champions League of Darts in Brighton weiter. Auf der einen Seite trafen jetzt die vier Gewinner der ersten Gruppenspiele aufeinander und konnten sich in eine noch bessere Ausgangsposition bringen. Auf der anderen Seite kämpften die Verlierer des ersten Gruppenspiels gegeneinander, um ein vorzeitiges Aus zu verhindern. Den Abend eröffneten mit Rob Cross und Simon Whitlock die beiden Verlierer aus Gruppe B, ehe mit Mensur Suljovic und Peter Wright die beiden Gewinner an der Reihe waren. Kurz darauf kam es in Gruppe A zum Verlierer-Duell zwischen Gary Anderson und Dave Chisnall, im Anschluss spielten noch Daryl Gurney und Michael van Gerwen gegeneinander.

Gruppe B: Cross wahrt seine Chance aufs Weiterkommen

Rob Cross und Simon Whitlock eröffneten also den Samstagabend. Während Whitlock im ersten Gruppenspiel Peter Wright unterlag, verlor der amtierende Weltmeister gegen Mensur Suljovic. Für beide Akteure war diese Begegnung also ein „must-win“. Beide starteten solide in die Partie, konnten ihre ersten Anwürfe bis zum Stand von 2:2 problemlos gewinnen. Erst im fünften Leg bekam Cross die erste Breakchance des Spiels, war aber nicht in der Lage, 36 Zähler auf Null zu bringen. So ging Whitlock, der selbst viermal auf Doppel gepatzt hatte, doch wieder in Front. Dieses gute Momentum konnte der „Wizard“ auch im darauffolgenden Leg nutzen, denn er löschte 104 Punkte aus und produzierte das erste Break der Partie. Dieses währte jedoch nicht lange, denn Cross zeigte einen 14-Darter und verkürzte auf 3:4 aus seiner Sicht. Die drei daran anschließenden Legs wurden dann wieder mit dem jeweiligen Anwurf gewonnen, sodass es zur Pause 5:5-Unentschieden stand. „Voltage“ kam verbessert zurück, mit einem 108er-Highfinish gelang ihm sofort ein Break, welches er mit einem Treffer in der doppelten 4 auch bestätigen konnte – sein australischer Gegner hatte eine Aufnahme vorher eine Breakmöglichkeit auf die Doppel-16 liegen gelassen. Whitlock war dennoch weiterhin voll im Spiel, mit einem 13- und einem 14-Darter holte er sich zwei Legs nacheinander und hatte beim Stand von 7:7 erneut ausgeglichen. Die beiden darauffolgenden Legs wurden dann wieder mit dem Anwurf gewonnen, sodass beim Stand von 8:8 die ganz entscheidende Phase begann. Whitlock durfte das 17. Leg anwerfen, doch genau in diesem passierte die Vorentscheidung zu Ungunsten des Australiers. Cross checkte 131 Punkte spektakulär via Triple-17 und zwei Mal Doppel-20 zum 12-Darter aus und war ein Leg von seinem ersten Sieg in Brighton entfernt. Und dieses holte er sich dann auch bei eigenem Anwurf, der letzte Pfeil des Spiels landete in der Doppel-18 und bescherte Rob Cross einen enorm wichtigen 10:8-Sieg. Während er im Rennen um die Halbfinalplätze bleibt hat Simon Whitlock keine Chance mehr auf das Weiterkommen.

Als nächstes folgte das Duell der Sieger des ersten Gruppenspiels. Für Mensur Suljovic war das heutige Abendspiel sein insgesamt siebtes Spiel in der Champions League – bisher war er immer siegreich geblieben. Würde er auch gegen Peter Wright gewinnen, wäre der Wiener vorzeitig für das Halbfinale qualifiziert. Das erste Leg des Spiels ging Dank eines 15-Darters an Suljovic. Wright antwortete ebenfalls mit 15 Darts, vergab im darauffolgenden Leg allerdings zwei Breakdarts auf Tops, Mensur war zur Stelle und versenkte in der Doppel-16. Ähnlich schlecht lief es im vierten Leg für den Weltranglistenzweiten: bei 58 Restpunkten traf er zunächst die große 18 nicht und vergab dann einen Dart auf die Doppel-20. „The Gentle“ bedankte sich mit einem Treffer in der Doppel-10 und dem daraus resultierenden Break für diesen Fehler. Bei eigenem Anwurf konnte Mensur dann im Anschluss daran auf 4:1 erhöhen; auf der doppelten 20 verringerte Wright wenig später seinen Rückstand. Ein schöner 11-Darter brachte Suljovic dann wieder den Vorsprung von drei Legs, er verpasste im Anschluss daran aber drei Breakdarts, um diesen weiter auszubauen. So konnte Wright aufatmen und auf 3:5 aus seiner Sicht stellen. Der Österreicher war wirklich gut unterwegs bisher, was sich auch an seinem 106er-Finish im neunten Leg zeigte. Wright griff sich kurze Zeit später noch das letzte Leg vor der Unterbrechung, sodass er mit einem 4:6-Rückstand in diese hineinging. Im ersten Leg nach dieser Pause vergab Mensur dann zwei wichtige Darts auf Doppel, Wright war der Nutznießer und schaffte ein dringend benötigtes Break für ihn. Allerdings verpasste es der Schotte erneut, nachzulegen. Das lag vor allem an zwei eigenen Fehlern auf Doppel und daran, dass Mensur 100 Punkte perfekt mit zwei Darts auf Null bringen konnte; mit einem 12-Darter konnte „The Gentle“ dieses Break auch bestätigen und bis auf 8:5 davonzuziehen. Trotz dieses Rückschlags befand sich Wright in seiner besten Phase, holte sich den eigenen Anwurf zunächst mit 14 Darts und produzierte mit einem 12-Darter das Break zum 7:8. Auch ins 16. Leg startete der Weltranglistenzweite wie gewünscht, hatte nach neun geworfenen Pfeilen 41 Punkte übrig. Allerdings folgten danach ganze fünf Fehler auf verschiedene Doppelfelder, sodass Wright dieses Leg noch herschenkte. Mensur checkte 43 Punkte auf der Doppel-14 aus und war nur noch ein Leg vom Halbfinale entfernt. Und dieses auch einzuholen war letztlich kein Problem mehr für den Wiener, er spielte noch einen 15-Darter bei eigenem Anwurf und gewinnt auch sein siebtes Spiel in der Champions League. Wright wird sich morgen Nachmittag mit Rob Cross um den verbleibenden Halbfinalplatz der Gruppe B duellieren.

Gruppe A: Anderson bleibt im Rennen, van Gerwen mit zweitem Sieg

Weiter ging es mit dem Verliererduell aus der Gruppe A. Dave Chisnalls deutliche Pleite gegen Michael van Gerwen war so auch erwartet worden, Gary Andersons Niederlage gegen Daryl Gurney kam dagegen durchaus überraschend. Speziell der vor dem Turnier hoch eingeschätzte Anderson stand in dieser Partie also mächtig unter Druck. Beide Akteure kamen etwas schleppend ins Spiel, letztlich holte sich Anderson das erste, von ihm angeworfene Leg, mit 20 Darts; „Chizzy“ konterte mit einem 15-Darter. Anderson holte sich danach wiederum das eigene Leg und profitierte anschließend davon, dass Chisnall im vierten Leg zwei Mal auf Doppel patzte. Das eben vollbrachte Break konnte der Schotte bei eigenem Anwurf allerdings nicht bestätigen, denn er verfehlte das abschließende Bullseye für ein 170er-Checkout. So durfte Chisnall mit 37 Restpunkten vors Oche treten, und er checkte auf der Doppel-8 zum 2:3 aus seiner Sicht. Mit einem 11-Darter schaffte Anderson wiederum das umgehende Rebreak, zwei Leggewinne später führte er gar mit 6:2. Ins neunte Leg startete Anderson mit zwei 180ern, bei den Fans wurden Erinnerungen an sein perfektes Spiel im Viertelfinale des World Matchplays wach. Auch der siebte Pfeil des „Flying Scotsman“ saß perfekt, doch der achte verfehlte die angestrebte Triple-19. In den folgenden beiden Aufnahmen vergab Anderson ganze sechs Möglichkeiten auf Doppel, aber Chisnall scorete einfach zu schwach und kam selbst an dieses Leg nicht mehr ran. Weil Anderson im letzten Leg vor der Pause noch zwei weitere Male auf Doppel patzte kam Chisnall zu seinem dritten Erfolgserlebnis, mit einem 3:7-Rückstand ging der Engländer in die Unterbrechung. Nach dieser Pause kam gar nichts mehr von Chisnall, Anderson holte sich mit 16, 11 und 12 Darts die ihm noch fehlenden drei Legs und beendete die Partie mit einem 125er-Checkout. Nach der deutlichen Pleite gegen van Gerwen kassiert Dave Chisnall also die nächste Klatsche und hat keine Chance mehr auf einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe. Für Gary Anderson wird dagegen sein morgiges Spiel gegen van Gerwen entscheidend sein.

Die Begegnung von Michael van Gerwen und Daryl Gurney war die letzte an diesem Samstagabend. Der Weltranglistenerste begann standesgemäß, holte sich die ersten beiden Legs mit 14 und 15 Darts, bei letzterem startete er mit sechs perfekten Pfeilen. Auch das dritte Leg ging in die Niederlande, Gurney traf bis hierhin viel zu wenige Triplefelder und durfte folglich noch kein einziges Mal auf Doppel werfen. Daran änderte sich auch im vierten Leg nichts; ohne selbst wirklich überragend zu spielen griff sich van Gerwen auch das 4:0. Im fünften Leg begann „Mighty Mike“ schon zum zweiten Mal in diesem Spiel mit sechs perfekten Darts, doch erneut war der siebte nicht gut genug gezielt; letztendlich brachte ihm ein 11-Darter auch dieses Leg ein. Erst im sechsten Leg durfte sein Gegner aus Nordirland dann endlich sein erstes Erfolgserlebnis feiern: Van Gerwen verpasste die Doppel-12 für ein 144er-Finish und Gurney nahm 70 Punkte zum Break von der Scheibe. Ein Leg später leistete sich van Gerwen zwei weitere Fehler beim Auschecken, erneut war „Superchin“ zur Stelle und stellte auf 2:5 aus seiner Sicht. Gurney fand sich jetzt deutlich besser im Spiel zurecht, schaffte mit einem 13-Darter ein zweites Break und verkürzte weiter. Ein Treffer in der Doppel-6 brachte Gurney dann auch noch das vierte Leg in Serie, ehe van Gerwen den Lauf seines Gegners stoppte und im letzten Leg vor der Pause einen 13-Darter spielte. Dennoch: aus seinem 0:5-Rückstand hatte Daryl Gurney zu diesem Zeitpunkt ein deutlich knapperes 4:6 machen können. Und nach der Pause machte der Weltranglistenfünfte einfach so weiter wie vorher: er nahm 110 Punkte von der Scheibe und hatte nur noch ein Leg Rückstand. Dabei hatte er aber auch das nötige Glück, denn van Gerwen war eine Aufnahme vorher nur knapp an einem 140er-Checkout gescheitert. Im Leg danach zeigte der Niederländer dann aber, dass auch er noch am Spiel teilnahm: er machte 148 Punkte aus und stellte zunächst auf 7:5; als er wenige Momente später mit einem 11-Darter breakte hatte er wieder drei Legs Vorsprung. Im vierzehnten Leg traf van Gerwen die Doppel-20 und war bereits an dem Punkt, an dem ihn nur noch ein Leg vom Sieg trennte. Mit einem 15-Darter bei eigenem Anwurf konnte sich Gurney im Anschluss daran noch ein Leg sichern, schon wenige Minuten später schien das Spiel jedoch beendet. Van Gerwen ließ allerdings unerwarteterweise fünf Matchdarts ungenutzt, Gurney löschte 52 Punkte aus und verkürzte auf 7:9 aus seiner Sicht, zudem war ihm damit auch ein Break gelungen. „Superchin“ bekam im darauffolgenden Leg sogar Chancen, noch näher aufzuschließen, doch er warf vier Mal an Doppelfeldern vorbei. So nutzte van Gerwen, der unterm Strich auf einen Average von knapp über 100 Punkten kam, seinen fünften Matchdart und besiegelte den Endstand von 10:7. Rechnerisch steht van Gerwen noch nicht sicher im Halbfinale, hat dafür aber beste Voraussetzungen geschaffen. Für Daryl Gurney geht es morgen Nachmittag im Fernduell um den verbleibenden Halbfinalplatz der Gruppe A. Bezogen auf den morgigen Gegner hat Gurney wohl einen klaren Vorteil: er trifft auf Dave Chisnall, während Gary Anderson gegen van Gerwen antreten muss.

Champions League of Darts


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