MVG mit klarer Auftaktpleite
Die zweite Auflage der Champions League begann gleich mit zwei Kracherduellen. Titelverteidiger Phil Taylor bekam es mit Adrian Lewis zu tun und Debütant Raymond van Barneveld traf auf Landsmann Michael van Gerwen. Außerdem wollten sich Peter Wright und Dave Chisnall mal wieder einen Fight liefern und der Österreicher Mensur Suljovic hatte mit Gary Anderson eine vermeintlich schwierige Aufgabe vor der Brust.
Suljovic gelingt Kantersieg
Die erste Partie war das 25. Aufeinandertreffen zwischen Peter Wright und Dave Chisnall. Man erwartete eine Partie auf Augenhöhe, auch weil die Gesamtbilanz mit 11:11 Siegen und dazu zwei Remis in der Premier League sehr ausgeglichen war. Beide starteten auch gleich stark. Je einen 11-Darter konnten die Kontrahenten zeigen, ehe einer der beiden einen ersten kleinen Lauf hinlegte. Peter konnte den Schwung besser transportieren und war in der Folge einen Tick stärker. Ein tolles 76’er Finish brachte ihm das erste Break ein, sodass er sich bis auf 4:1 absetzen konnte. Erst danach gelang es Chisnall mal wieder ein wenig Fuß im Spiel zu fassen. Er holte seinerseits ein Break und kam so auf 3:4 wieder heran. Dann aber verpasste er eine Chance zum Ausgleich, kassierte so direkt wieder ein Break und rannte damit wieder hinterher. Von da an sollte „Snakebite“ erneut eine Schippe drauf legen und sich weiter verbessern. Vor allem in den Scores war er Dave in dieser Phase überlegen und hielt den Druck folgerichtig konsequent hoch. Auf die Doppel durfte „Chizzy“ sich somit kaum einen Fehler erlauben. Doch auch beim Auschecken war Peter stark, konnte 110 Punkte ins Ziel bringen. In den eigenen Anwürfen ließ der Schotte Chisnall kaum noch eine Chance. Stattdessen setzte er in der Schlussphase selber noch mal zu einem Break an. Ein toller 11-Darter führte zum 9:5 und zur Vorentscheidung. Im letzten Leg zeigte Peter dann nochmal fünf perfekte Darts und legte damit den Grundstein zu seinem völlig verdienten 10:5-Sieg. Am Ende spielte er im Schnitt 101,28 Punkte.
Mensur Suljovic spielte erstmals bei der Champions League und gab sein Debüt gegen Gary Anderson. Es war erst das fünfte Duell der beiden, von den bisherigen vier gewann Suljovic zwei. Nun wollte er insgesamt in Führung gehen und startete dafür perfekt. Er holte sich schnell die Führung und konnte diese ausbauen, nachdem er auch perfekt in das zweite Leg starten könnte. Gary hatte zwar die Möglichkeit, vergab aber ein 102’er Finish. So gelang Mensur das Break und von da an konnte er einen echten Lauf hinlegen. Bis auf 6:0 setzte sich der Österreicher ab und hatte damit schon mehr als die halbe Miete geschafft. Es lief alles zugunsten von „The Gentle“. Anderson war bis dahin nicht mehr als durchschnittlich, hatte nur wenige Chancen den Lauf seines Gegners zu beenden. Dann aber konnte er sich doch ein Leg holen. Es war ein Break, welches mit einem 13-Darter auch bestätigt werden konnte. Mensur schien ein wenig nervös zu werden. Er begann nun auf die Doppel zu schwächen. Doch der „Flying Scotsman“ wusste dies nicht zu nutzen. So konnte sich Suljovic sechs beziehungsweise fünf vergebene Darts auf die Doppel leisten und sich die jeweiligen Legs dennoch sichern. Mit einem brillanten 157’er Finish gelang ihm dann sogar nochmal ein weiteres Break zum 9:3, womit ihm die Vorentscheidung gelang. Er hatte Gary den Zahn gezogen und konnte sich wenig später mit einem souveränen 14-Darter den ungefährdeten 10:3-Erfolg sichern.
Taylor siegt dank Schlussspurt
Das Duell zwischen Schüler und Lehrer ist immer wieder ein reizvolles. Phil Taylor und Adrian Lewis haben sich schon fantastische Kämpfe geliefert und immer in fantastischer Stimmung auf der Bühne. Zuletzt erst beim World Matchplay, als Taylor sich mit 17:9 durchsetzen konnte. In diesem Spiel sollte er jedoch zu Beginn erst mal eine Ohrfeige kassieren, als Adrian ein 140’er Finish zum Break gelang. Doch „The Power“ ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er glich sofort wieder aus und konnte seine folgenden beiden Legs mit zwei High Finishes holen. 120 und 103 Punkte brachte er ins Ziel. Dann aber war Adrian wieder an der Reihe. Nach dem Ausgleich zum 3:3 konnte er durch zwei 13-Darter einen Puffer von zwei Legs zwischen ihm und seinem ehemaligen Mentor bringen. Nun musste er nur noch die eigenen Anwürfe ins Ziel retten um sich den Sieg zu sichern. Er schien in dieser Phase aber noch mehr zu wollen. „Jackpot“ bestimmte das geschehen, zeigte sechs perfekte Darts und ein 104’er Finish. Dann aber vergab er einen Breakdart, sodass Taylor weiter dran blieb. Mit dem 7:5 blieb Lewis weiterhin im Vorteil, ließ dann aber plötzlich nach. Phil legte hingegen nochmal eine Schippe drauf. Er holte sich mal wieder sein Leg und zeigte dann gegen den Anwurf von Lewis sechs perfekte Darts und ein 117’er Finish zum Ausgleich. Von da an startete die Partie also quasi wieder von null, das Momentum war allerdings nun auf Seiten vom Rekordweltmeister. Er holte sich auch das 8:7 und Lewis stand unter Druck. Adrian konnte sich dann nach zwölf Darts auf Tops stellen, bekam aber ein 129’er Finish von Taylor um die Ohren, sodass dieser mit einem Break die Vorentscheidung schaffte. Wenig später holte er sich auch das fünfte Leg in Serie und sicherte sich so den 10:7-Erfolg.
Das letzte Match in der ersten Gruppensession war das Duell der Niederländer Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld. Nur ein Sieg gelang Raymond in den letzten neun Duellen mit seinem Landsmann, als er in der Premier League die Serie mit 44 Siegen vor TV-Kameras von MVG beendete. Zum Auftakt der Champions League wollte Raymond seinen nächsten Erfolg gegen Michael einfahren und startete perfekt ins Spiel. Er holte sich auch direkt das erste Break und blieb in der Folge ruhig. Obwohl Michael direkt ausglich, konnte sich Barney wieder in Führung bringen und im vierten Leg dank eines 120’er Finishes erstmals ein Leg mit eigenem Anwurf ins Ziel bringen. Auch danach war er noch der stärkere der beiden Spieler. Vor allem in den Scores war Michael ungewohnt mittelmäßig und so konnte sich RVB sogar einige ausgelassene Doppel im sechsten Leg leisten. Das 136’er Finish zum Break und 5:2 war dann nochmal besonders stark und mit dem 6:2 wenig später schien der Sieg nicht mehr weit weg zu sein. Michael legte dann nochmal eine Schippe drauf und verkürzte, vergab dann aber drei Breakdarts, sodass Raymond seinen Vorsprung halten konnte. Auch danach blieb Barney in seinen Anwürfen stark, brachte wenig später ein 130’er Finish ins Ziel. Michael versuchte es weiter, erhöhte immer mehr den Druck, van Barneveld ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Er holte sich sogar noch ein weiteres Break und setzte sich am Ende mit 10:5 überraschend deutlich durch.