Suljovic bereits sicher im Halbfinale
Am ersten Abend der Champions League gab es die Duelle zwischen den Siegern der ersten Spieler sowie den Verlierern. Daraus ergaben sich erneut einige interessante Spiele. Phil Taylor traf im Legendenduell auf Raymond van Barneveld. Der Österreicher Mensur Suljovic bekam es nach seinem Auftaktsieg mit Peter Wright zu tun. Michael van Gerwen stand gegen Adrian Lewis bereits unter Druck und auch Dave Chisnall und Gary Anderson brauchten einen Sieg.
Anderson wahrt Chance auf das Weiterkommen
Den Auftakt in den Abend machten Dave Chisnall und Gary Anderson. Dave wartete seit August 2016 auf einen Sieg gegen Gary und wollte diesen bestmöglich an diesem Tag holen. Doch schon im ersten Leg verpasste er vier Chancen auf die Doppel und schenkte somit seinem Gegner direkt ein Break. Zwar gelang Dave der direkte Ausgleich, doch Anderson hatte in der Anfangsphase die besseren Argumente. Der Schotte konnte sich einen Puffer von zwei Legs erarbeiten, der erst im siebten Leg wieder zu schwinden schien. Dort zeigte „Chizzy“ nach fünf perfekten Darts einen 11-Darter und legte danach in seiner Performance nochmal deutlich zu. Er konnte Gary in der Folge immer besser unter Druck setzen, allein die Doppel wollten nicht so funktionieren. So vergab er zunächst ein 102’er Finish welches zum 5:5 geführt hätte, sodass sich Gary wieder absetzen konnte. Dann verkürzte Dave, vergab danach jedoch erst ein 128’er, danach ein 140’er Finish. Diese beiden Legs flogen ihm natürlich um die Ohren und so gelang es Anderson mit dem 9:5 den Sieg schon beinahe perfekt zu machen. Dave, der eine ansprechende Leistung bot, gab allerdings nicht auf. Er versuchte nochmal ein Comeback und checkte unter Druck 78 Punkte. Dann schaffte er sogar ein weiteres Break, nachdem der „Flying Scotsman“ ein 132’er Finish auf dem Bullseye verpasste, doch dies sollte am Ende nur noch Ergebniskosmetik sein. Gary brachte nur ein Leg später 124 Punkte auf null, traf dieses Mal das Bullseye und holte sich damit den 10:7-Sieg.
Durch den Sieg von Anderson war für Mensur Suljovic klar, dass er mit einem Erfolg über Peter Wright bereits sicher ins Halbfinale einziehen würde. Zwar kassierte er zum Start direkt ein Break, konnte aber nach Double Trouble im zweiten Leg direkt ausgleichen. Danach war die Partie zunächst sehr ausgeglichen. Beide schenkten sich nichts. Ein tolles 105’er Finish brachte Mensur erneut in Führung, ehe Wright zum 3:3 ausglich. Es sah auch nach dem 4:3 für Suljovic danach aus, dass „Snakebite“ als Antwort seinen Anwurf durchbringen würde. Allerdings vergab Peter dafür dann drei Möglichkeiten und so war Mensur zur Stelle um sich ein wichtiges Break zu sichern. Dieses konnte er auch bestätigen und hatte damit einen guten Vorsprung geschaffen. Wright stand nun natürlich unter Druck. Er verkürzte und wollte das Break so schnell wie möglich wieder aufholen. Klasse sechs perfekte Darts von Mensur ließen Peter dafür zunächst keine Chance. Weil Mensur dann aber ein 121’er Finish und drei weitere Chancen verpasste, gelang es Peter dann doch, sodass er auf 6:7 heran kam. Er verpasste dann aber ein 101’er Finish, Suljovic war zur Stelle. Doch in den folgenden zwei Legs kam er jeweils knapp zu spät. Er brachte sich mit einer 180 beide Male unter 40 Punkte, doch Wright checkte aus bevor er eine Möglichkeit bekam. Ein Mal sogar 144 Punkte. So stand es 8:8 und alles war wieder offen. Die Antwort von Mensur war fantastisch, er warf einen 11-Darter und holte sich den Vorteil für das folgende Leg. Dort war er stärker als Peter und konnte sich mit einem Break zum 10:8 den Sieg sichern.
Taylor gewinnt Legendenduell
Als nächstes war das große Match zwischen Phil Taylor und Raymond van Barneveld an der Reihe. Zuletzt trafen sich beide zwei Mal auf der World Series Tour, jeder gewann je ein Mal 10:9. Auch hier erwartete man also eine knappe Angelegenheit und zu Beginn sah es auch genau danach aus. Beide waren in den eigenen Legs sehr sicher und ließen den Gegner kaum zu Chancen kommen. So war es auch sehr schwierig ein Break zu holen und es dauerte bis es erstmals gelang. Nach einem 120’er Finish zum 4:4 nahm Taylor den Schwung mit und setzte Raymond unter Druck. Dieser vergab tatsächlich zwei Darts auf Doppel und schon war Phil zur Stelle. Er brachte sich erstmals in Führung und checkte zur Bestätigung 92 Punkte aus. Nach zehn Legs stand es damit 6:4 und die Pause kam wohl zu einem guten Zeitpunkt für Raymond, der sich dann nochmal sammeln konnte. Danach holte er sich auch das erste Leg, vergab dann jedoch einige Möglichkeiten zum Ausgleich. Dies sollte die Vorentscheidung sein. Statt des Ausgleichs durch ein Break, konnte sich Taylor erneut absetzen und damit weiterhin befreit aufspielen. Letztlich sollte van Barneveld lediglich ein weiteres Mal verkürzen können, hatte dann aber nicht mehr viel zu sagen. Taylor holte sich sein Leg und sicherte sich nach einem perfekten Start ein weiteres Break. Nachdem Raymond nochmal ein 117’er Finish verpasste, beendete Taylor die Partie und siegte letztlich 10:6.
Die letzte Partie des Abends bestritten Michael van Gerwen und Adrian Lewis. Bei diesem Duell erwarteten die Fans schon so manches Mal einen Hochkaräter, doch häufig konnte Adrian in den Partien mit Michael nicht sein Top-Niveau abrufen. Auch in diesem Match war es MVG der besser startete und sich direkt ein Break holte. Ein klasse 170’er Finish sorgte zwar für das direkte Rebreak, doch van Gerwen war der spielbestimmende Mann. Schnell holte er sich die Führung zurück und konnte das Break in diesem Fall auch bestätigen. Lewis konnte mit dem Weltmeister auf Dauer nicht mithalten. Gerade in den Scores war van Gerwen ihm überlegen und erspielte sich so natürlich auch immer wieder Möglichkeiten auf Breaks. „Jackpot“ konnte nur mit seiner Doppelstärke punkten, die zu der Zeit auch beachtlich war. Aber auch Michael legte dort zu, checkte 114 Punkte und legte wenig später ein weiteres Break nach. Beinahe ungefährdet konnte er dieses bestätigen und mit einer deutlichen 7:3-Führung in die Pause gehen. Zu dieser Zeit hatte der Niederländer einen Average von 103 Punkten, die 87 von Lewis wirkten dagegen beinahe schon mickrig. Adrian musste sich deutlich steigern um hier noch was zu reißen. Er begann auch gut, checkte 80 Punkte mit zwei Darts zum 4:7 und zeigte damit ein Mal mehr seine an diesem Tag herausragende Doppelstärke. Doch Michael ließ das kalt. Er antwortete mit einem souveränen Leggewinn, ehe er wegen tatsächlich mal ausgelassener Chancen Adrians sogar ein weiteres Break nachlegen konnte. In seinem eigenen Leg ließ sich „Mighty Mike“ die Butter dann auch nicht mehr vom Brot nehmen. Am Ende siegte van Gerwen klar mit 10:4 und darf weiter vom Halbfinale träumen.