Van den Bergh schickt Price auf die Heimreise

Am Donnerstagabend waren beim World Matchplay 2021 nur noch acht Spieler übrig, es ging also in die Viertelfinals. Heute fand vor rund 2.000 Zuschauern in Blackpool die erste Hälfte der Runde der letzten Acht statt. Besonders das zweite Viertelfinale zwischen Weltmeister Gerwyn Price und Titelverteidiger Dimitri Van den Bergh schürte im Vorfeld hohe Erwartungen. Bevor es dazu kam, wurde im Duell zwischen Callan Rydz und Krzysztof Ratajski der erste Halbfinalist gesucht. Absolviert wurden alle Viertelfinals im Modus „Best of 31 Legs“.

Ratajski dominiert nach Belieben und lässt Rydz keine Chance

Callan Rydz war zweifellos die größte Überraschung in dieser fortgeschrittenen Phase des Turniers. Der Weltranglisten-54. bezwang bislang Glen Durrant und Rob Cross, um erstmals in ein Major-Viertelfinale einzuziehen. Dort erwartete ihn nun Krzysztof Ratajski, der seinerseits zum zweiten Mal nacheinander die Runde der letzten Acht beim World Matchplay erreicht hatte. Im Auftaktleg setzte Ratajski drei Pfeile an der Doppel-20 vorbei, er schüttelte diesen Fehler schnell ab und entschied die nächsten drei Legs, unter anderem mit einem 12-Darter, ausnahmslos für sich.

Durch einen 14-Darter ging Rydz dazwischen, doch Ratajski löschte kurz nach der ersten Pause 116 Punkte und stellte mit dem 4:2 den alten Abstand wieder her. Im siebten Leg profitierte der „Polish Eagle“ von zwei Patzern aufseiten des Engländers. Vollkommen problemlos baute Ratajski seinen Vorsprung anschließend weiter aus, er leistete sich danach allerdings selbst drei Fehlwürfe auf der Doppel-20. Trotz vier eigener Fehler brachte Rydz in dieser Situation seinen Anwurf durch, der Rückstand war mit 3:6 aber dennoch beträchtlich. Dies galt umso mehr, als Ratajski im zehnten Leg auf der Doppel-4 erfolgreich war.

Die ersten beiden Legs nach der zweiten Unterbrechung wurden gerecht aufgeteilt, wobei Ratajski ein starker 11-Darter gelang. Auch in den beiden darauffolgenden Durchgängen waren keine Breaks zu beobachten, in diesem Fall machte Ratajski mit einem 105er-Highfinish auf sich aufmerksam. Der Pole hatte dieses Match vollkommen unter Kontrolle, breakte im 15. Leg mit einem 14-Darter und lag zu diesem Zeitpunkt deutlich mit 10:5 vorne.

Einige Minuten später verpasste Rydz die Doppel-5 für ein mögliches 130er-Highfinish, sodass er seinen Gegner weiter davonziehen lassen musste. Der Engländer wirkte zunehmend frustriert und vergab ein Leg später zwei weitere Chancen, erzielte in diesem Fall dank eines 13-Darters aber immerhin das sofortige Rebreak. In den nächsten Minuten gab es noch je ein Break auf beiden Seiten zu sehen, sodass Ratajski mit einem 13:7-Vorsprung in die letzte Unterbrechung ging. Danach setzte Ratajski zum Endspurt an, er machte 81 und 141 Punkte aus und benötigte nur noch ein Leg zum Weiterkommen. Rydz betrieb mit einem Treffer in der Doppel-20 noch einmal Ergebniskosmetik, kurze Zeit später war das Match aber Vergangenheit. Ratajski verwandelte seinen zweiten Matchdart in der Doppel-8 und stand nach dem 16:8-Erfolg erstmals in seiner Karriere in einem Major-Halbfinale.

Krzysztof Ratajski 16:8 Callan Rydz
97,34 Average 88,11
9 180s 4
141 High Finish 60
3 100+ Checkouts 0
16/45 Finishing 8/20

Price leistet sich zu viele Schwächephasen

Danach wurde der Halbfinalgegner von Krzysztof Ratajski gesucht. Dabei kam es zum, mit Spannung erwarteten, Duell zwischen Gerwyn Price und Dimitri Van den Bergh. Schon im Auftaktleg hatte Price Grund zum Jubeln, ihm gelang ein 105er-Highfinish. Auf der anderen Seite entschied auch Van den Bergh sein erstes eigenes Anwurfleg zu seinen Gunsten. Kurios wurde es dann im vierten Leg: Van den Bergh setzte sechs Darts allesamt außen an der Doppel-12 vorbei, doch Price konnte ihn aufgrund zweier eigener Patzer nicht bestrafen. So erwischte Van den Bergh die doppelte 12 mit dem siebten Versuch und beobachtete kurz darauf, wie sich sein Gegner vier weitere Fehlwürfe leistete. Der „Dreammaker“ machte selbst souverän 96 Zähler aus und ging mit einem 3:2 in die erste Pause.

Der Weltranglistenerste schwächelte auch im Anschluss daran auf die Doppelfelder. Erst ließ er zwei Breakdarts ungenutzt, danach scheiterte er knapp an 160 Restpunkten. Van den Bergh war seinerseits mit einem 13-Darter erfolgreich und sicherte sich damit das vierte und wenig später auch noch das fünfte Leg nacheinander. Diese Serie endete erst, als Van den Bergh ein 164er-Finish denkbar knapp verpasste. Nach zehn verfehlten Doppeln in Folge traf Price in diesem Moment Tops, nutzte im darauffolgenden zehnten Durchgang zwei Patzer des belgischen Konkurrenten und reduzierte seinen Rückstand pünktlich zur zweiten Unterbrechung auf 4:6.

Zurück vor den Kameras glänzte der Titelverteidiger mit einem 11-Darter, welchem er ein 68er-Finish folgen ließ. Price durfte den Rückstand nicht zu groß werden lassen und hielt mit einem 14-Darter den Anschluss, ehe ihm sein Gegner einen großen Gefallen tat: Van den Bergh warf vier Darts am äußeren Ring vorbei und schenkte dem „Iceman“ das Break. Der amtierende Weltmeister legte problemlos nach und verkürzte durch seinen dritten Leggewinn in Serie bis auf 7:8.

Einige Zeit später stellte Van den Bergh den Abstand von zwei Legs wieder her, Price beantwortete diesen 13-Darter mit einem eigenen 13-Darter. Bei seinen eigenen Anwürfen ließ Van den Bergh kaum etwas anbrennen, in diesem Fall seinem Gegner mit einem 12-Darter keine Chance. Stattdessen unterlief Price wenig später ein folgenschwerer Fehler: bei 40 Rest brachte er keinen seiner drei Versuche in einem Doppelfeld unter. Der Belgier ließ sich die Breakmöglichkeit nicht entgehen, beendete kurz darauf einen 12-Darter mit einem 90er-Bullfinish und baute seinen Vorsprung auf 12:8 aus.

Im Anschluss an diese letzte Unterbrechung setzte Van den Bergh seine starke Performance nahtlos fort, er spielte Legs von 13 sowie 14 Darts und hatte den Sieg längst in Sichtweite. Im Gegensatz dazu hatte Price den Glauben an einen eigenen Sieg offensichtlich verloren, er setzte im nächsten Durchgang fünf weitere Versuche auf Doppel daneben und stand unmittelbar vor der Turnieraus. Weil er seine ersten drei Matchdarts ausgelassen hatte, musste Van den Bergh noch ein Leg an seinen Gegner abgeben, noch einmal ließ sich der Titelverteidiger aber letztlich nicht mehr bitten. Er brachte seinen vierten Matchdart in der Doppel-4 unter und feierte einen deutlichen 16:9-Erfolg über den Weltranglistenersten.

D. Van den Bergh 16:9 Gerwyn Price
102,27 Average 98,19
10 180s 6
96 High Finish 105
0 100+ Checkouts 1
16/41 Finishing 9/35

World Matchplay


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