Van Gerwen bekommt gerade rechtzeitig die Kurve

Die umfangreichen Lockerungen der britischen Regierung machten es möglich: der Emperess Ballroom in Blackpool war am Montagabend erstmals vollständig gefüllt. Dementsprechend fanden die letzten vier Erstrundenspiele des World Matchplays vor rund 2.000 Zuschauern statt. Den Anfang machten heute Abend Daryl Gurney und Ian White, ehe Nathan Aspinall und Mervyn King aufeinandertrafen. Danach waren noch zwei ehemalige Sieger dieses Wettbewerbs im Einsatz: Michael van Gerwen spielte gegen Damon Heta und Gary Anderson zum Abschluss der ersten Runde gegen Stephen Bunting.

Gurney macht sich die Aufholjagd selbst zunichte

Für die Eröffnung der insgesamt vierten Session des Events waren also Daryl Gurney und Ian White zuständig. In den ersten vier Legs sorgten beide Profis mit hohen Checkouts für Aufsehen: Gurney löschte 101 und 130 Zähler, White brachte seinerseits 84 sowie 117 Punkte auf Null. Danach gab es das erste Break zu vermelden: „Diamond“ erwischte die Doppel-16, bestrafte damit einen Fehlwurf seines Konkurrenten und übernahm mit dem 3:2 die Führung.

Die ersten beiden Legs nach der Unterbrechung wurden fair aufgeteilt, ehe Gurney eine Chance zum Ausgleich vergab – ein ähnliches Missgeschick unterlief dem Nordiren im darauffolgenden Durchgang. White war in beiden Situationen zur Stelle, sammelte anschließend noch ein drittes Leg nacheinander ein und ging mit einem deutlichen 7:3-Vorsprung im Rücken in die zweite Pause.

Einige Minuten später baute White seinen Vorsprung zunächst weiter aus, diesmal kam „Superchin“ durch ein 116er-Highfinish allerdings zum sofortigen Rebreak. Davon motiviert gab Gurney jetzt nochmal alles, machte nacheinander 80 und 68 Punkte aus und hatte seinen Rückstand bis auf 6:8 reduziert. Ganze fünf Möglichkeiten, um noch näher heranzukommen, ließ Gurney aber kurz darauf liegen. White kam stattdessen trotz fünf eigener Patzer zum Break und benötigte nur noch ein Leg zum Weiterkommen. Mit einem großartigen 121er-Bullfinish unter maximalem Druck hielt sich Gurney vorerst im Turnier. Er verpasste danach aber erneut drei Chancen, um die Spannung weiter aufrechtzuerhalten. White hatte vorher bereits drei Matchdarts vergeben und schaffte es schließlich doch noch, auf der Doppel-6 den Deckel draufzumachen. Unterm Strich kämpfte sich White zu einem 10:7-Erfolg.

Ian White 10:7 Daryl Gurney
94,06 Average 94,34
3 180s 4
117 High Finish 130
1 100+ Checkouts 4
10/29 Finishing 7/19

Im zweiten Match des Abends kam es zum rein englischen Duell zwischen Nathan Aspinall und Mervyn King. Der Letztgenannte scheiterte im Auftaktleg knapp an 136 Restpunkten und kassierte frühestmöglich das Break. Auf der anderen Seite erlebte Aspinall einen Traumstart, ihm gelang im dritten Leg per 12-Darter noch ein weiteres Break. Erst beim Stand von 0:4 aus seiner Sicht gelang es „The King“, seinen ersten Leggewinn einzufahren.

Nach der Unterbrechung präsentierte sich King verbessert, durch zwei 15-Darter nacheinander kam er bis auf ein Leg an seinen Gegner heran. Durch einen 14-Darter verhinderte Aspinall vorerst den Ausgleich, doch King genügten für die sofortige Antwort ebenso wenige Würfe. Im jetzt folgenden zehnten Leg erhielt King dann die Möglichkeit zum Break und zum Ausgleich, er warf allerdings zweimal knapp außen an der Doppel-12 vorbei. Aus diesem Grund war es „The Asp“ möglich, mit einem 6:4-Vorsprung in die zweite Pause hineinzugehen.

Ein ähnliches Szenario gab es wenige Minuten später zu beobachten. King hatte sich bei eigenem Anwurf erneut wieder herangespielt, nutzte diesmal jedoch vier Möglichkeiten zum Ausgleich nicht. Dadurch hielt Aspinall seinen Vorsprung aufrecht, ließ im 13. Durchgang aber selbst eine Chance auf dem Bullseye ungenutzt, um den Abstand zu vergrößern. Unabhängig davon verteidigte Aspinall seinen Anwurf unmittelbar danach erneut und hatte die Ziellinie mit dem 8:6 bereits in Sichtweite. Aspinall verlor jetzt keine Zeit mehr, schnappte sich die beiden ihm noch fehlenden Legs ohne weitere Verluste und machte den Einzug in die zweite Runde mit dem zweiten Matchdart perfekt.

Nathan Aspinall 10:6 Mervyn King
94,59 Average 92,38
5 180s 5
72 High Finish 62
0 100+ Checkouts 0
10/25 Finishing 6/21

Als nächstes durfte Michael van Gerwen die Bühne im Emperess Ballroom betreten. Obwohl der Weltranglistendritte in diesem Jahr noch keinen Titel gewonnen hatte, wurde er von den Buchmachern als Topfavorit auf den Turniersieg eingestuft. In der ersten Runde wartete nun Damon Heta auf den Matchplay-Sieger von 2015 und 2016. Nach einem ausgeglichen Start erhöhte van Gerwen die Schlagzahl und gewann mit 14 und 13 Darts zwei Legs nacheinander, kassierte kurz vor der Pause allerdings auch das sofortige Rebreak.

Im Anschluss an die Unterbrechung stellte „Mighty Mike“ den alten Abstand wieder her. Davon ließ sich Heta nicht entmutigen, der Australier produzierte erneut das sofortige Rebreak und erzielte in diesem Fall dank des daran anschließenden 15-Darters den 4:4-Ausgleich. Der Niederländer war bislang einmal mehr weit von seinem besten Spiel entfernt, was sein Gegner zu nutzen wusste. Heta brachte relativ problemlos noch zwei weitere Legs auf seine Seite und hatte den 2:4-Rückstand in eine 6:4-Führung verwandelt. Es stand völlig außer Frage, dass sich van Gerwen erheblich steigern musste.

Er kehrte tatsächlich verbessert zurück auf die Bühne, löschte zweimal nacheinander 84 Punkte und hatte binnen weniger Minuten ausgeglichen. Der dreifache Weltmeister legte mit einem 13-Darter locker nach, ehe sich im 14. Leg eine ganz entscheidende Szene abspielte: Heta setzte fünf Pfeile an der Doppel-20 vorbei und schenkte seinem Gegner das Break. Dieser bestätigte genau dieses Break mit einem 97er-Finish und war dadurch soweit, als dass ihn nur noch ein Leg vom Weiterkommen trennte. „The Heat“ konnte zwar noch einen Durchgang für sich entscheiden, nahm damit aber keinen Einfluss mehr auf den Verlauf. Im letzten Leg erspielte sich van Gerwen mit zwei 180ern einen Vorsprung, der groß genug war, um fünf Matchdarts zu vergeben. Schlussendlich steckte der sechste Matchdart in der Doppel-1 und besiegelte das Endergebnis von 10:7.

Michael van Gerwen 10:7 Damon Heta
95,69 Average 90,22
4 180s 2
97 High Finish 84
0 100+ Checkouts 0
10/22 Finishing 7/16

Bunting leistet Anderson zu wenig Gegenwehr

Jetzt fehlte nur noch die letzte Erstrundenpartie zwischen dem Sieger des World Matchplays von 2018, Gary Anderson, und Stephen Bunting. Der „Flying Scotsman“ schnappte sich gleich bei der ersten Gelegenheit ein Break, auch das zweite Leg der Begegnung ging in seine Richtung. Nachdem die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt worden waren, vergab Anderson zwei Breakdarts, mit denen er seine Führung hätte ausbauen können. Bunting erwischte dagegen Sekunden später die Doppel-4 und verkürzte auf 2:3 aus seiner Sicht.

Im zweiten Abschnitt legte Anderson mit einem 80er-Checkout vor, setzte danach aber drei Breakdarts in den Sand. Dieses Missgeschick machte der Vorjahresfinalist allerdings schnell vergessen. Er legte einen Zwischenspurt ein, zeigte drei 14-Darter nacheinander und befand sich dementsprechend nach zehn absolvierten Legs komfortabel mit 7:3 in Führung.

Von Bunting kam bislang deutlich zu wenig Gegenwind, sein Average lag zu diesem Zeitpunkt lediglich bei 80 Punkten. Nach der zweiten Pause steigerte sich „The Bullet“ leicht und verteidigte zwei seiner Anwurflegs souverän. Doch weil genau das seinem Gegner ebenfalls gelang, stand Bunting kurz vor dem Turnieraus. Als sich der Engländer wenig später drei Fehlwürfe auf Doppel leistete, musste er seine Niederlage akzeptieren. Dagegen komplettiert Anderson nach seinem 10:5-Erfolg die Achtelfinals.

Gary Anderson 10:5 Stephen Bunting
94,42 Average 84,42
3 180s 2
80 High Finish 60
0 100+ Checkouts 0
10/28 Finishing 5/12

World Matchplay


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