Van den Bergh gewinnt das World Matchplay 2020

Am Sonntagabend stand das letzte Spiel des World Matchplays 2020 in den Startlöchern. Im Endspiel standen sich mit Gary Anderson und Dimitri Van den Bergh zwei Spieler gegenüber, deren Ausgangslage kaum unterschiedlicher hätte seinen können. Während der hocherfahrene Anderson seinen Triumph von 2018 wiederholen wollte, absolvierte Van den Bergh sein erstes Major-Finale überhaupt. Wer heute Abend die Phil Taylor Trophy in den Händen haben wollte, musste vorher ganze 18 Legs für sich entscheiden.

Anderson zeigt seine schwächste Turnierleistung

Der Weltranglistenachte Gary Anderson war dem Favoritensterben in diesem Wettbewerb entgangen und konnte durch Siege über Justin Pipe, James Wade, Simon Whitlock und Michael Smith in das Endspiel einziehen. Van den Bergh nutzte dagegen die Außenseiterrolle mehrfach zu seinen Gunsten und bezwang Nathan Aspinall, Joe Cullen, Adrian Lewis und zuletzt Glen Durrant, um als Debütant sofort das Finale zu erreichen.

Nachdem beide Finalisten zunächst ihr erstes Anwurfleg eingefahren hatten, erzielte der „Flying Scotsman“ mit einem 80er-Finish das erste Break, warf anschließend jedoch dreimal an Doppeln vorbei. Van den Bergh nahm dieses frühe Geschenk dankend an und gewann auch den nächsten Durchgang, doch Anderson antwortete nach der ersten Pause angemessen. Da auch die nächsten vier Legs ohne Break vonstattengingen – besonders erwähnenswert war ein 121er-Finish des Belgiers – ging es mit einem ausgeglichenen 5:5 zum zweiten Mal in die Kabine.

Im Anschluss daran beobachtete Anderson, wie sein Gegner dreimal an der Doppel-16 vorbeiwarf; der Schotte selbst bestrafte dies Sekunden später mit einem 130er-Highfinish. Doch Van den Bergh blieb davon völlig unbeeindruckt und reagierte mit einem starken 170er-Checkout. Der frühere Juniorenweltmeister legte zwar erfolgreich nach, vergab einige Zeit später allerdings auch zwei Chancen, um seinen Vorsprung auszubauen. Letztlich wurde dieses und auch das nächste Leg vom jeweils anwerfenden Spieler gewonnen, sodass Van den Bergh zu diesem Zeitpunkt mit 8:7 vorne lag.

Die ersten beiden Durchgänge nach der dritten Unterbrechung gingen ebenfalls nach Belgien, ehe Van den Bergh eine Möglichkeit auf der Doppel-18 ausließ, um sein Polster noch weiter zu vergrößern. Doch abgesehen von dieser Situation, in der Anderson letztlich doch zum Erfolg kam, hatte der Favorit vor allem mit seinem schwachen Scoring zu kämpfen – so wartete er noch immer auf seine erste 180. Van den Bergh nutzte dies weiter konsequent zu seinem Vorteil, brachte unter anderem mit einem 12-Darter zwei weitere Legs auf sein Konto und ging mit einem deutlichen 12:8 im Rücken in die vierte Pause.

Van den Bergh blieb weiter hochkonzentriert und setzte seine starke Leistung unbeirrt fort. So machte er nacheinander 124 und 132 Punkte jeweils auf dem Bullseye aus und baute seine Führung durch den daran anschließenden Treffer in der Doppel-4 weiter aus. Auf der anderen Seite hatte Anderson nun fünf Legs nacheinander abgeben müssen, warf nun aber endlich seine erste 180 und stoppte wenige Momente später den Negativlauf. Van den Bergh ließ bei seinen eigenen Anwürfen allerdings kaum etwas zu, brachte auch das 25. Leg ganz souverän nach Hause und hatte die Ziellinie durch das 16:9 bereits in Sichtweite. Anderson zeigte zwar noch einen 13-Darter, hatte die Hoffnung, die Partie noch drehen zu können, aber offensichtlich bereits begraben. So ließ der Schotte in den nächsten beiden Legs insgesamt sieben Möglichkeiten auf Doppel liegen. Van den Bergh hatte es dadurch am Schluss nicht mehr sonderlich schwer, gleich den ersten Matchdart verwandelte er in der Doppel-16.

Wenige Minuten später stemmte Dimitri Van den Bergh die Phil Taylor Trophy in die Höhe und freute sich zudem auch über das Preisgeld in Höhe von 150.000 Pfund und den damit verbunden Sprung auf Weltranglistenposition 12.

World Matchplay


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