Wright und Cross mit starken Leistungen
Beim World Matchplay 2019 ging es am Mittwochabend mit den restlichen Zweitrundenmatches weiter. Der gestrige Abend mit den ersten vier Spielen dieser Turnierrunde bot unglaubliche Spannung und sorgte mit dem Ausscheiden von Titelverteidiger Anderson und Topfavorit van Gerwen dafür, dass nun fast alle anderen Spieler ihre Chance witterten. Dazu zählen auch Rob Cross, Daryl Gurney und Peter Wright, die heute allesamt im Einsatz waren – Cross spielte gegen Krzysztof Ratajski, Gurney gegen Keegan Brown und Wright gegen Simon Whitlock. Außerdem spielten Ian White und Stephen Bunting gegeneinander.
White gibt den sicheren Sieg aus der Hand
Eröffnet wurde der Mittwochabend von dem an Position drei gesetzten Daryl Gurney und Keegan Brown. „The Needle“ hätte nach kurzer Zeit eigentlich mit 3:0 führen können, warf jedoch in jedem dieser Legs je einen Dart am äußeren Ring des Boards vorbei und lag folglich mit demselben Ergebnis in Rückstand. Erst als Gurney im vierten Durchgang zweimal auf Doppel patzte holte sich Brown per 88er-Checkout sein erstes Erfolgserlebnis, doch Gurney stellte noch vor der Pause mit einem 109er-Finish auf 4:1, erneut hatte Brown Chancen liegen gelassen. Spektakulär wurde es im siebten Leg, als beide Profis je zwei 180er warfen, Gurney nutzte letztlich den Vorteil des Anwerfens und sorgte wieder für den 3-Leg-Vorsprung. Brown kam erneut heran, doch „Superchin“ zeigte sich in dieser Phase bei eigenen Anwürfen sehr sicher und konterte mit einem 106er-Highfinish. Danach zeigte aber der Engländer seine Klasse, als er mit einem brillanten 10-Darter für den 4:6-Pausenstand aus seiner Sicht sorgte. Nach dieser Unterbrechung verteidigten beide Profis vorerst weiter ihre eigenen Anwürfe, erst als Gurney im 15. Leg zweimal an der Doppel-20 vorbeizielte schaffte es Brown, mit einem Break auf 7:8 zu verkürzen. Der Ausgleich sollte ihm allerdings nicht gelingen, stattdessen schnappte sich sein nordirischer Gegner zwei Legs nacheinander und brauchte nur noch eines zum Sieg. Brown zeigte jetzt Moral und kämpfte sich durch zwei eigene Leggewinne in Folge wieder heran, doch Gurney bekam den Deckel schließlich drauf und ging aus einer umkämpften Partie mit 11:9 siegreich heraus.
Als nächstes kam es zum rein englischen Duell von Ian White und Stephen Bunting. Der an Position zehn gesetzte White gewann zwar das Auftaktleg, ließ kurz darauf aber vier Breakdarts ungenutzt. Stattdessen war es schließlich „The Bullet“, der im fünften Durchgang das erste Break produzierte und deshalb mit einer Führung in die Pause gehen konnte. Per 12-Darter inklusive 100er-Checkout revanchierte sich White direkt, ehe er nach einem erfolgreich verteidigten Anwurfleg noch einen drauflegte und per 11-Darter zum dritten Erfolgserlebnis in Folge kam. Weil Bunting kurz darauf zwei Breakdarts vorbeiwarf ging sogar noch ein viertes Leg hintereinander an White, ehe der Erstgenannte diesen Lauf mit einem 84er-Checkout auf der Doppel-11 stoppte und zur letzten Pause auf 4:6 stellte. White kam hervorragend zurück auf die Bühne, gewann erneut drei Legs in Serie und konnte dadurch Abstand zwischen sich und seinen Konkurrenten bringen. Bunting konnte in den letzten Minuten vor allem beim Scoring nicht mithalten, erholte sich davon allerdings und kam selbst in eine starke Phase. Mit drei 14- und einem 15-Darter gewann er nun ganze vier Legs in Serie und war drauf und dran für den Ausgleich zu sorgen, verpasste im 18. Leg aber drei Möglichkeiten dazu. White bedankte sich und benötigte mit dem 10:8 nur noch einen Durchgang zum Sieg. Doch dann spielten „Diamond“ die Nerven einen Streich: in den nächsten beiden Legs vergab er insgesamt fünf Matchdarts. Bunting nutzte diese Fehler konsequent aus, stellte in der Folge auf 10:10, sodass die Verlängerung absolviert werden musste. Dort ging White per 13-Darter zunächst wieder in Front, doch Bunting antwortete mit einem 110er-Highfinish und schaffte es mit einem 84er-Checkout anschließend sogar, selbst mit einem Break vorne zu liegen. White kämpfte sich wieder zurück und stellte erneut Parität her, doch dann unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler: bei eigenem Anwurf patzte der Weltranglistenzehnte fünf Mal auf die Doppel-8. Bunting konnte dieses Geschenk gar nicht ablehnen und schaffte es kurz darauf tatsächlich selbst, das Match zu beenden. „The Bullet“ erholte sich also von einem 4:9-Rückstand, überstand fünf Matchdart gegen sich und erreichte letzten Endes doch das Viertelfinale.
Wright zeigt sich weiter von der besten Seite
Rob Cross war nun der höchstplatzierte Spieler, der noch im Turnier mitmischte. Seinen Zweitrundengegner Krzysztof Ratajski durfte er dabei jedoch keinesfalls unterschätzen. Der Pole stellte seine Gefährlichkeit zu Beginn der Partie auch eindrucksvoll dar, als er nach erfolgreich verteidigtem Anwurfleg mit einem 160er-Finish breaken konnte. Danach warf er jedoch einmal an der Doppel-16 vorbei, was sich zu einer Initialzündung für seinen Gegner entwickeln sollte. Cross gewann drei Legs nacheinander – dabei gelangen ihm auch ein 100er-Finish sowie ein 11-Darter – und hatte den Rückstand zur Pause schonmal gedreht. Doch die Cross-Show ging auch nach der Unterbrechung weiter. Der Weltmeister von 2018 profitierte zunächst davon, dass Ratajski zwei Breakdarts verstreichen ließ und kam im nachfolgenden siebten Leg seinerseits zum Break. Nachdem er dann 74 Punkte löschen konnte steigerte sich „Voltage“ nochmals, glänzte mit einem 124-Finish zum Abschluss eines 12-Darter und legte einen ebenfalls starken 11-Darter direkt hinter. Cross hatte nun acht Legs nacheinander gewonnen und führte dementsprechend mit 8:2. Nach der zweiten Pause holte sich der Engländer sogar noch ein neuntes Leg in Folge, ehe Ratajski diese Serie endlich beenden und sein drittes Erfolgserlebnis verbuchen konnte. Dieses Break bestätigte der „Polish Eagle erfolgreich, doch Cross holte sich dann das 14. Leg und war nur noch eines von der Ziellinie entfernt. Ratajski holte sich dann noch ein Leg auf seine Seite, doch Cross hatte letztlich keine Schwierigkeiten damit, den 11:5-Sieg abzuschließen und sich selbst in die nächste Runde zu bringen.
Zum Abschluss der zweiten Runde spielten noch der formstarke Peter Wright und Simon Whitlock gegeneinander. Es kristallisierte sich dabei schnell heraus, in welche Richtung dieses Duell der Nummer sechs und der Nummer elf der Setzliste gehen würde. Wright gewann die ersten drei Legs völlig problemlos und brillierte dann mit dem ersten 170er-Finish des bisherigen Turniers. Als der Schotte wenige Minuten später auch die Doppel-8 treffen konnte, hatte er die erste Session zu Null gewonnen. Whitlock leistete kaum Gegenwehr und durfte bis dato nur einmal auf Doppel werden. Im sechsten Leg gelang ihm dann ein Treffer in der Doppel-19 und damit verbunden das erste Erfolgserlebnis. Wright ließ sich davon aber nicht im Geringsten stören und setzte seine starke Leistung fort. Nachdem er einen 14- und zwei 15-Darter zeigte benötigte er im zehnten Leg 13 Würfe, um seine Führung bis auf 9:1 auszubauen. Mit einem 120er-Finish im elften Durchgang konnte Whitlock dann ein zweites Legs für sich entscheiden, doch insgesamt blieb der Australier heute völlig chancenlos. So brauchte Wright nur noch zwei Legs zum Weiterkommen, verteidigte zunächst den eigenen Anwurf und machte schließlich mit einem 11-Darter alles klar. Beim überdeutlichen 11:2-Sieg kam „Snakebite“ auf einen Average von 103 Punkten und sendet so eine weitere Ansage an die Konkurrenz.