Anderson und van Gerwen scheiden in Runde 2 aus

Die 16 Erstrundenpartien des World Matchplay 2019 lagen bereits hinter uns, sodass es am Dienstag in Blackpool mit der zweiten Runde weiterging. Den Auftakt machte dabei kein anderer als die deutsche Hoffnung Max Hopp, der es mit Michael Smith zu tun bekam. Mit Mensur Suljovic war auch ein Österreicher im Einsatz, er spielte anschließend gegen James Wade. Nachdem Gary Anderson dann noch gegen Mervyn King ranmusste kam es zum Weltmeister-Duell zwischen Michael van Gerwen und Glen Durrant. Der Modus wurde leicht verlängert und lautete jetzt „best of 21 Legs“.

Hopp und Suljovic müssen sich knapp geschlagen geben

Ein Deutscher sorgte also für die Eröffnung. Max Hopp hatte sich vorgestern in einem engen Match gegen Dave Chisnall durchgesetzt und erreichte so erstmals die zweite Runde des Matchplays. Dort stand ihm heute Michael Smith im Weg. Per 98er-Finish sicherte sich der „Maximiser“ das Premierenleg und ging auch wieder in Führung, nachdem sein englischer Gegner zwischenzeitlich ausgeglichen hatte. Zudem leistete sich Smith in den beiden darauffolgenden Legs insgesamt sieben Fehler auf Doppel, Hopp war jeweils der Nutznießer und nahm eine 4:1-Führung mit in die erste Pause. Nach dieser Unterbrechung drehte sich allerdings das Bild und Smith hatte Oberwasser. Er checkte zunächst 130 Punkte aus und legte einen 11-Darter für ein Break nach. Kurz darauf war der Ausgleich perfekt, ehe Hopp einmal an der Doppel-4 vorbeiwarf und seinem Kontrahenten sogar die Führung ermöglichte. Per 13-Darter holte sich Smith dann noch ein fünftes Leg in Serie, sodass er zur zweiten Pause mit 6:4 vorne lag. Wenige Minuten später unterbrach der Deutsche den Lauf seines Gegners mit einem eigenen 13-Darter, doch Smith verteidigte seinen Anwurf ebenso souverän und stellte den vorherigen Abstand wieder her. Hopp verkürzte anschließend erneut, hatte dann Glück, dass Smith haarscharf an einem 170er-Finish scheiterte und kam selbst dank eines 11-Darters zum 7:7-Ausgleich. Nachdem die nächsten beiden Legs gerecht aufgeteilt wurden schaukelte sich das Geschehen weiter hoch. Smith patzte im nachfolgenden 17. Durchgang fünffach auf Doppel und verpasste deshalb ein wichtiges Break, antwortete aber direkt darauf und stellte erneut Parität her. Da beide Spieler ihr jeweils nächstes Anwurfleg erfolgreich verteidigten – Smith tat dies mit einem 120er-Highfinish – ging es beim Stand von 10:10 in die Verlängerung. Dort unterlief Hopp der letztlich entscheidende Fehler, als er einmal an der Doppel-20 vorbeiwarf. Smith nutzte seine einzige Chance auf ebenjenem Doppelfeld und erzielte ein wichtiges Break. Dieses konnte er ohne Probleme bestätigen, er zeigte noch einen 13-Darter und machte damit den 12:10-Sieg klar. Während der „Bully Boy“ erstmals in seiner Karriere im Viertelfinale des World Matchplays stand musste Hopp nach einem weiteren engen Spiel die Heimreise antreten.

Mit Mensur Suljovic war auch in das nächste Spiel ein deutschsprachiger Profi involviert. Der Vorjahresfinalist absolvierte sein Zweitrundenmatch gegen James Wade, sodass es zum Duell zweier Top-Ten-Spieler kam. Wade schnappte sich das Auftaktleg, die nächsten beiden Durchgänge gingen jedoch nach Österreich, weil Suljovic 101 und 81 Restpunkte löschte. Wade hatte selbst im dritten Leg vier Pfeile an Doppeln vorbeigesetzt, erholte sich aber gut davon. Er kam per 11-Darter zunächst zum Rebreak, ehe er mit einem starken 134er-Finish zum Abschluss eines 12-Darters brillierte und so die 3:2-Pausenführung klarmachte. In der zweiten Session verteidigten beide Spieler ihre Anwürfe erstmal souverän, ehe Suljovic im neunten Leg die große Möglichkeit zum Break hatte. Er ließ allerdings fünf Chancen liegen und lag wieder hinten, reagierte aber mit einem starken 12-Darter darauf und sorgte für den ausgeglichenen 5:5-Pausenstand. Nach der Unterbrechung riss der Wiener das Kommando an sich und profitierte dabei auch von einer längeren Schwächephase seines Gegners: Suljovic gewann drei Legs nacheinander und erhielt dabei kaum Gegenwehr. „The Machine“ sammelte sich kurz und holte sich per 93er-Finish anschließend ein Rebreak, ehe er seinerseits von drei Patzern des Gegners profitierte und auf 7:8 aus seiner Sicht herankam. Jetzt war Wade wieder im Aufwind, kam mithilfe eines 141er-Checkouts zunächst zum Ausgleich, ehe er unter freundlicher Unterstützung von Suljovic sogar in Führung gehen konnte. Doch dann ließ Wade eine wichtige Chance auf Tops liegen, weshalb Suljovic mit dem 9:9 Parität herstellen konnte. Weil beide Spieler anschließend einen 13-Darter bei eigenem Anwurf produzierten ging auch dieses Match in die Verlängerung. „The Gentle“ legte per Break vor, spielte dann aber ein schwaches 22. Leg, sodass Wade die Partie mit einem eigenen 13-Darter weiter offen gestalten konnte. Letztlich sollte der Engländer das beste Ende auch für sich haben: nachdem Suljovic eine eminent wichtige Chance auf die Doppel-7 verstreichen ließ nutzte Wade seinen dritten Matchdart aus und feierte einen 13:11-Erfolg.

Spannung pur zwischen van Gerwen und Durrant

Als nächstes war dann der Vorjahressieger Gary Anderson dran. Er bekam es dabei mit Mervyn King zu tun, der bei seinem Erstrundenerfolg über Nathan Aspinall eine starke Leistung zeigte und für eine zumindest kleine Überraschung sorgte. Der Schotte startete hervorragend und glänzte im ersten Leg mit einem 12-Darter inklusive 130er-Finish. Die nächsten Minuten gehörten allerdings King, der hervorragende Darts zeigte und mit Checkouts von 76, 98 und 122 das Match zu seinen Gunsten drehte. Ein Treffer in der Doppel-16 brachte ihm anschließend sogar die 4:1-Führung ein. Nach der Pause erhöhte „The King“ seinen Vorsprung sogar noch, ehe Anderson zwei Legs in Folge einsammelte. Besonders erwähnenswert ist dabei, dass King sich im achten Durchgang bei 120 Restpunkten mit dem zweiten Pfeil überwarf und diesen Fehler mit der nächsten Aufnahme auch nicht mehr korrigieren konnte. Da die beiden darauffolgenden Legs wiederum fair aufgeteilt wurden lag King zur zweiten Unterbrechung immer noch vorne, allerdings nur noch mit 6:4. Nach der Pause verschärfte der „Flying Scotsman“ das Tempo und holte sich drei Legs nacheinander, um sich erstmals selbst in Front zu bringen. King antwortete jedoch stark, als er 136 Zähler zum 7:7 löschte. Auch zwei absolvierte Legs später war der Ausgang der Partie völlig ungewiss, doch dann patzte Anderson fünffach auf Doppel und schenkte seinem Gegner ein wichtiges Break. King schöpfte daraus neue Kraft, verteidigte zunächst sein Anwurfleg und brauchte nur noch ein Erfolgserlebnis zum Matchgewinn. Dieses holte sich King schon wenig später, spielte noch einen starken 11-Darter und schickte den Titelverteidiger durch den 11:8-Erfolg nach Hause.

Ein Match fehlte jetzt nur noch, und das Line-Up versprach eine hochklassige Angelegenheit. Mit Michael van Gerwen und Glen Durrant trafen der aktuelle PDC-Weltmeister und der amtierende BDO-Weltmeister direkt aufeinander. Nach einer sehr ausgeglichenen Anfangsphase gelang „Duzza“ kurz vor der Pause das erste Break, wodurch er mit 3:2 in Front lag. Nachdem die ersten beiden Legs nach der Unterbrechung wiederum fair aufgeteilt wurden warf Durrant im nachfolgenden Durchgang sieben perfekte Darts (legübergreifend warf er sogar drei 180er nacheinander), die letztlich zu einem starken 10-Darter führten. Van Gerwen verkürzte dann erneut, doch Durrant antwortete mit einem 84er-Checkout, sodass er sich nach zehn gespielten Legs einen 6:4-Vorsprung erarbeitet hatte. Der Weltranglistenerste spielte auch heute weit von seiner Bestform entfernt und leistete sich wenige Minuten später zwei Fehler auf Doppel, sodass sein Gegner zu einem weiteren Break kam. Mit einem 85er-Finish korrigierte van Gerwen dies aber sofort und verringerte seinen Rückstand wieder auf zwei Legs. Durrant zeigte sich auch auf den Doppeln bärenstark, brauchte auch im 13. Durchgang nur einen Versuch und breakte erneut, doch wie zuvor schlug sein niederländischer Gegner sofort zurück und stellte per 11-Darter auf 6:8 aus seiner Sicht. Erst als Durrant kurz darauf haarscharf an einem 136er-Finish scheiterte konnte „Mighty Mike“ mal wieder ein Anwurfleg nach Hause bringen und weiter verkürzen. Anschließend zeigte van Gerwen die ganze Klasse eines dreifachen Weltmeisters: unter höchstem Druck checkte er 134 Punkte und glich per Break zum 8:8 aus; einen 13-Darter später lag er dann erstmals seit langer Zeit wieder selbst in Führung. Doch entscheidend absetzen konnte sich van Gerwen nicht, sodass es kurz darauf beim Stand von 10:10 auch hier in die Verlängerung ging. Weil sich van Gerwen im 21. Leg fünf Fehler auf Doppel leistete konnte Durrant per Break in Führung gehen und stand kurz vor dem Sieg, doch van Gerwen konnte die Niederlage in diesem Moment abwenden und per 13-Darter erneut Parität herstellen. Doch wie zuvor konnte Durrant per Break wiederum in Führung gehen, sodass van Gerwen ein Leg später zwingend 86 Punkte auf Null bringen musste. Dies gelang ihm jedoch nicht, Durrant stellte sich Sekunden später mit 40 Restpunkten vors Oche und verwandelte den zweiten Matchdart zum 13:11-Sieg.

World Matchplay


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